Interne Korrespondenz lässt den privaten Sicherheitsdienst Delta in einem schlechten Licht erscheinen.
Timo Kollbrunner
Die Randale von Fans des FC Basel im Zürcher Letzigrund am 11. Mai sorgten schweizweit für Empörung. Mittendrin: die privaten Sicherheitskräfte der Delta Security. Ein Video auf der Internetplattform Youtube rückte einige Delta-Mitarbeiter in ein schlechtes Licht. Es zeigt, wie sie auf Basel-Anhänger einschlagen, noch bevor die Situation eskaliert.
Die Delta Security steht nicht zum ersten Mal negativ im Fokus. Am 1. Mai 2009 verprügelten einige von ihnen an der Zürcher Langstrasse einen Linken - zusammen mit Zürcher Hooligans. Und letzten März schlugen Delta-Männer vor einem Spiel des FC Basel in St. Gallen auf Basel-Fans ein. Ein Mitarbeiter, der damit auf Facebook prahlte, wurde entlassen. Seit einiger Zeit sollen zwischen Delta-Angestellten, die etwa in Zürich, in Sion und in St. Gallen zum Einsatz kommen, und Fangruppen verschiedener Vereine Konflikte schwelen.
«Viele, schöne Schlachten»
Dem «Bund» wurde gestern von einer anonymen Quelle interne Korrespondenz von Delta-Mitarbeitenden zugespielt - grösstenteils aus dem Jahr 2009. Der Mailverkehr lässt es als höchst fraglich erscheinen, ob die Männer der Einheit Delta AT, die in Stadien zum Einsatz kommt, geeignet sind, mit einem deeskalierenden Vorgehen für Sicherheit zu sorgen. Eher zeichnet er das Bild von einer verschworenen Einheit von «Brüdern», die sich als Kampfelite verstehen. Die Mitglieder der Einheit Delta AT, die auf die Euro 08 hin gegründet wurde, nennen sich intern Team Nero. Ihr Kampfspruch, den sie auch auf T-Shirts drucken liessen, lautet «Trouble is our business». Das T-Shirt dürfen nur jene «Neros» tragen, die «schon einmal in einer brenzligen Situation gewesen sind». In einem Mail schreibt ein Mitglied an seine «Testo-Brüder», die Truppe benötige neues Material, «sodass wir auf die neue Saison hin vorbereitet sind auf viele, schöne Schlachten». Und weiter: «Ich wäre noch für eine Reizstoffflasche, wo man am Rücken trägt und pumpen kann, wär doch cool . . .» Ein anderer Nero hofft, beim kommenden Spiel «wieder mal so viele Jungs aus unserer Truppe wie möglich zu sehen und mit ihnen einen möglichen Kampf zu bestreiten». Er unterzeichnet sein Mail mit «GruSS, euer Bruder» - offensichtlich eine Anlehnung an die Waffen-SS im Nationalsozialismus.
«Etwas vom Besten, was es gibt»
Markus Biedermann, Geschäftsführer der Delta Security AG, teilt auf Anfrage mit: «Eigeninitiativen mit Bildern und Slogans wie ‹Trouble is our business› verurteilen wir ohne Wenn und Aber! Solches Verhalten ist dumm, absolut unprofessionell und hat keinen Platz bei Delta.» Er weist darauf hin, die meisten der Mails stammten aus dem Jahre 2009. Seither habe man sich von «einigen Delta AT» getrennt. Zuletzt sei nach dem Spiel vom 11. Mai ein fehlbarer Mitarbeiter entlassen worden. Ausserdem habe man die Anzahl der Pflichttrainings verdoppelt.
Peter Landolt, Stadionmanager des Letzigrunds, zeigt sich auf Anfrage überrascht über die Äusserungen in den Mails. «Wir werden dem nachgehen.» Delta-Mitarbeiter, die sich so äusserten, wolle man keinesfalls im Stadion. «Ich hoffe nicht, dass die noch aktiv sind.» Bei einer solchen Organisation bestehe «leider immer eine latente Gefahr, dass sie die Falschen anzieht». Delta sei aber «vom Einsatztaktischen her sicher etwas vom Besten, was es gibt. Wir schätzen die Art, wie sie arbeiten, sehr.» Momentan sehe er keinen Grund, die Zusammenarbeit grundsätzlich infrage zu stellen.
Als «Brüder» geeint im Kampf gegen renitente Fussballfans
-
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 659
- Registriert: 06.12.2004, 20:27
- Wohnort: santihans
Als «Brüder» geeint im Kampf gegen renitente Fussballfans
Quelle: Der Bund vom 03.09.2011
-
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 659
- Registriert: 06.12.2004, 20:27
- Wohnort: santihans
NZZ vom 03.09.2011
In Mails haben Angestellte der Thurgauer Delta Security gegen Fussballfans gehetzt
Obwohl die Weinfelder Firma Delta innerhalb eines Jahres sieben Mitarbeiter wegen deren Verhalten entlassen hat, gerät sie wieder in Verruf.
asc. · Mit martialischen Mails haben Angestellte der Delta Security AG mit Sitz in Weinfelden «Schlachten» gegen Fans propagiert. Die Gesellschaft ist seit Jahren in Schweizer Fussballstadien – etwa in Zürich, St. Gallen oder Sitten – für Sicherheitskontrollen und für die Durchsetzung der Ordnung engagiert.
Weil einzelne Mitarbeiter im Facebook Schlägereien mit Hooligans organisiert hatten, geriet die Firma bereits im vergangenen Jahr in Verruf. Aufgrund der Vorkommnisse entliessen die Vorgesetzten die Verfasser der Internet-Einträge. Nun sind der NZZ von anonymer Seite Mails von Delta-Angestellten zugespielt worden, die weitere Fragen aufwerfen: In einem Schreiben diskutiert der Absender zum Beispiel über die Ausrüstung der Sicherheitsleute und wünscht sich einen Schild, «so dass wir auf die neue Saison hin vorbereitet sind auf viele, schöne Schlachten». In einem anderen Text teilt der Verfasser mit, er hoffe alle am kommenden Spiel zu sehen, «um den Querulanten zu zeigen, wozu wir fähig sind». Einmal wird in der Verabschiedung in Anlehnung an die Nazizeit GruSS geschrieben, ein andermal werden pauschal Polizisten verunglimpft. Die Einheit dieser an Fussballspielen eingesetzten Sicherheitsleute hatte sich intern «Team Nero» genannt und selbst den Slogan «Trouble is our business» (Ärger ist unser Geschäft) kreiert.
Zwar wurden die meisten dieser Mails bereits 2009 und 2010 verfasst, einige der Absender sind aber immer noch bei Delta tätig. Seit die Gewalt-Aufrufe vor mehr als einem Jahr ruchbar geworden seien, habe sich die Firma von sieben Mitarbeitern getrennt, sagt der Delta-CEO Markus Biedermann. Die wenigen Angestellten, die zu den Mail-Schreibern gehörten und weiterhin für die Gesellschaft arbeiteten, hätten sich reuig und einsichtig gezeigt.
Biedermann betont, dass er die schriftlich breit gestreuten Verlautbarungen «ohne Wenn und Aber verurteilt». Solches Verhalten sei «dumm, unprofessionell und hat bei Delta keinen Platz». Aufgrund der Vorfälle sei die betroffene Einheit zur Chefsache erklärt worden. Deren Rekrutierung und Ausbildung lägen jetzt in der Verantwortung des Geschäftsführers. «Die Anzahl der Pflicht-Trainings wurde verdoppelt.»
Man müsse sich bewusst sein, dass für riskante Einsätze in Stadien «spezielle Leute» benötigt würden, sagt Biedermann. Seine Firma habe aus den Erfahrungen gelernt und könne Veranstaltern eine professionelle Dienstleistung anbieten. Die Delta-Leute verrichteten an zahlreichen Grossveranstaltungen wertvolle Arbeit, hält Biedermann fest, «doch erfreulich verlaufene Einsätze sorgen nicht für Schlagzeilen».
-
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 2581
- Registriert: 04.05.2011, 12:29
[attach]14571[/attach]
EMBOLO <3
auf jeden Kessel Pure-Black Farbe 90% Rabatt und 25% Cumulus- und 20% Supercardpunkte.
After BlackFriday Deal. Schwarze Farbe. Kaufe 2 erhalte den dritten und vierten Kessel gratis.LeTinou hat geschrieben:... Wenn du 100% vor allem geschützt werden willst kannst du dich gleich nach der Geburt in den Sarg legen und auf dem Tod warten.
auf jeden Kessel Pure-Black Farbe 90% Rabatt und 25% Cumulus- und 20% Supercardpunkte.
- andreas
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 6836
- Registriert: 27.03.2005, 19:22
- Wohnort: Basel
- Kontaktdaten:
Broncos:hanfueli hat geschrieben:Sind in Bern Protectas oder Deltas? Dort habe ich bisher das einzige Mal hautnah erlebt wie die Sicherheitskräfte reagiert haben.
Ich bin für die Hell's Angels![]()
http://www.broncos-security.ch/de/refer ... dedesuisse
Die haben mich auch nicht so wirklich überzeugt...

Seit die in Thun das Scheisshaus mit Gas geflutet haben und in die Toiletten eingedrungen sind um Leute zu verkloppen sind auch diese für mich gestorben.andreas hat geschrieben:Broncos:
http://www.broncos-security.ch/de/refer ... dedesuisse
Die haben mich auch nicht so wirklich überzeugt...![]()
Betr. Protectas ind BE muss ich die etwas in Schutz neh,em. Ich hab da mal mit nem Schichtleiter oder wie man denen sagt diskutiert, wieso die Organisation so bekackt ist in BE mit nur 2 Eingängen halb geöffnet. Offenbar wird in BE ein Kontingent an Sicherheitskräften pro Match Budgetiert, so dass gegen Xamax gleich viele Clowns vor Ort sind, wie gegen uns... Ich sehe im Wixdorf eher das Problem der Kanalisierung. (wieso nicht vorher abtasten und denn ins den engen Eingang trichtern...) Aber eben so mit 4 oder gar 6 Abtaststationen wäre halt schon supi. Offensichtlich ist die Intelligenz und Organisation für die veranstalter nicht ausreichend.
Ich werde hal immernoch lieber von Stewards im Westeli und Tshirt durchsucht als von den Deltas Anabolika Hobby Rambo Schwuchteln.
"darf ich di Fründ si uf Facebook" und er will mir gleich eine Runterdreschen spricht für sich...
http://www.us-luzern.ch/usl/9_usl-standpunkte.asp?id=131Managarm hat geschrieben:Anti - Deltas
Pro - Protectas (mit dene hets yo no nie ärger geh und das syn ganz symphatischi type.. falls überhaupt sicherheispersonal nach dr igangskontrolle nötig ysch)
"Man. United, Chelsea:West Ham, Liverpool
We can take' em all" - Vanilla Muffins
We can take' em all" - Vanilla Muffins
Als Unschuldiger bist du eben machtlos. Genau diese Situation, dass du als friedlicher Fan der Gewalt frei augeliefert bist und auf rechtlichem Weg keine Chance auf Genugtuung hast, bringt Leute wie mich dazu, Vorfälle wie in Zürich zu ignorieren.uwb#1 hat geschrieben:http://www.us-luzern.ch/usl/9_usl-standpunkte.asp?id=131
Ich bin ganz klar gegen jede Form der Sachbeschädigung. Gewalt gegen Sicherheitspersonal kann und will ich nicht akzeptieren, aber ich toleriere es. Unterdessen schenke ich den Aussagen der Fans genauso vorbehaltlos Glauben wie die Bullen denjenigen der Delta-Schläger.
Schlussendlich führt dieser Umstand zu einer radikalisierung beider Seiten. Die Bullen verschanzen sich hinter ihren festgefahrenen Vorurteilen und die Ultras hinter ihren Feindbildern. Als normaler Fan musst du dich entweder einer Seite zuwenden oder du bist der Dumme in der Mitte, der trotzdem Prügel kassiert.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.
- SponoLoccos
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 290
- Registriert: 15.08.2011, 19:45
- SponoLoccos
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 290
- Registriert: 15.08.2011, 19:45
keine Fahnen
Wird ja immer schöner... Bald keine Fahnen mehr nur noch Schals..
Jetz wird es langsam aber sicher Peinlich.... von den Herren im Kreis.
Das ist ja eine Frechheit schlecht hin.
Jetz wird es langsam aber sicher Peinlich.... von den Herren im Kreis.
Das ist ja eine Frechheit schlecht hin.
Ich bi kai Schournalist!
- Managarm
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 280
- Registriert: 20.04.2011, 22:15
- Wohnort: Fuessballhauptstadt
Y ha sowieso no nie ebber gseh wo sich mitere Fahne vermummt...SponoLoccos hat geschrieben:Wird ja immer schöner... Bald keine Fahnen mehr nur noch Schals..
Jetz wird es langsam aber sicher Peinlich.... von den Herren im Kreis.
Das ist ja eine Frechheit schlecht hin.
Willkürlichi Ussage und jetzt wei sie by Pyros au no dr Match abbräche. Falls sie das würgli sette ifiere sett jede CH-Verein, egal ob Basel, Thun, Chiasso oder St. Galle, zämmespanne...
ALLI ALLES GÄH
Das ist ja das traurige an der schweizer Presse... die Politiker lassen total hirnrissige Behauptungen raus (man ist ja im Wahlkampf, da ist denen nichts zu peinlich...) und die Journalisten hinterfragen nichts... rein gar nichts! Nein, da wird munter gecopypasted, als wäre das die einzige Wahrheit... Journis, schämt euch!!Managarm hat geschrieben: Willkürlichi Ussage und jetzt wei sie by Pyros au no dr Match abbräche.
Hier noch ein Lied passend zum Thema

You say you want the authorities to take action
But I don't believe you're genuinely concerned
You say you want the terraces to be closed down
But your son is one of us, so when will you learn?
Adrenaline's running high, and most got nothing to fear
It's all part of the game; it adds to the atmosphere
We got trouble on the terraces, on the terraces, on the terraces
-
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 659
- Registriert: 06.12.2004, 20:27
- Wohnort: santihans
Hooligans: Auch die Sicherheitskräfte mischen mit
Quelle: WochenzeitungDebatten statt Fussfesseln
Von Pascal Claude
Nach den Ausschreitungen am Zürcher Fussballderby von Anfang Oktober ringen Männer um Rezepte, der Gewalt Herr zu werden. Ein Staatsanwalt schreckt dabei auch vor dubiosen Sicherheitsleuten nicht zurück.
«Wir zeigen den Querulanten, wozu wir fähig sind», schreibt einer. Er freue sich auf «viele, schöne Schlachten», ein anderer. Mit einem an die SS angelehnten «GruSS» unterschreibt ein weiterer, und wieder ein anderer widmet der Polizei ein «A. C. A. B.» (All cops are bastards). Zur Aufheiterung wird ein rassistischer Witz gegen FC-Basel-Fans eingestreut. Dies sind Auszüge aus dem internen Mailverkehr der Weinfelder Sicherheitsfirma Delta Security AG. Die Korrespondenz wurde Anfang September 2011 den Medien anonym zugespielt. Sie liegt auch der WOZ vor.
Im «Club» des Schweizer Fernsehens vom 11. Oktober erklärte der Aargauer Staatsanwalt Simon Burger, ihm liege das Angebot eines privaten Sicherheitsdienstes vor, künftig Fankurven in Fussballstadien zu stürmen, um gewalttätige Fans herauszupflücken. Burger kann damit nur eine Firma gemeint haben: die Delta Security AG und ihre Spezialeinheit Delta AT. Das ist eines der Diskussionsergebnisse seit dem Zürcher Fussballderby vom 2. Oktober: ein Staatsanwalt, der zur Problemlösung die Dienste einer polizeifeindlichen, rechtsextrem angehauchten und gewaltsuchenden privaten Sondereinheit empfiehlt.
Harte Linie
Die «Deltas», wie die Sicherheitsleute in Fussballkreisen genannt werden, sind unter anderem in den Stadien von Sion, St. Gallen und Zürich tätig. Sie werden auch am Donnerstag dieser Woche im Einsatz stehen, wenn der FC Zürich gegen Lazio Rom sein erstes Spiel im Letzigrund seit dem Abbruch des Stadtderbys gegen die Grasshoppers austrägt. Damals waren FCZ-Anhänger nach einer Provokation aus dem GC-Fanlager aus ihrem Sektor gestürmt, zwei von ihnen schleuderten Leuchtfackeln in die Menge der GC-Fans, auf der Gegengerade kam es zu Schlägereien. Einer der Fackelwerfer stellte sich der Polizei, nachdem der «Blick» sein Gesicht in hoher Auflösung der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Er sitzt seither in Untersuchungshaft.
Die Aufarbeitung der jüngsten Ausschreitungen ist geprägt von Ratlosigkeit, Schuldzuweisungen, Uneinigkeit und falschen Behauptungen. FCZ-Präsident Ancillo Canepa forderte in Presse und Fernsehen, die Täter hart zu bestrafen, nicht mit lächerlichen Bussen von «zwanzig Stutz». Wie der «Blick», der sich mit der Veröffentlichung des Täterbildes als «Hilfssheriff» (NZZ) aufspielt, suggeriert Canepa damit, der Rechtsstaat versage im Zusammenhang mit gewalttätigen Fussballfans regelmässig. Das Gegenteil ist der Fall. Heute werden Fehlbare in aller Regel dreifach sanktioniert: durch das Strafgericht, mittels Hooligangesetz und vom Schweizerischen Fussballverband (SFV). Die FCZ-Fans, die 2008 im Basler St.-Jakob-Park Fackeln in die Zuschauerränge geworfen hatten, wurden zu Geldstrafen von bis zu 30 000 Franken verurteilt. Sie werden überdies mit einem Rayonverbot belegt und landen in der Datenbank Hoogan. Der SFV spricht gegen sie zudem ein mehrjähriges Stadionverbot aus. Wenn in den strafrechtlichen und den Verbandsurteilen eine Linie auszumachen ist, dann die der Härte.
Männlichkeit und Macht
Im erwähnten «Club», in dem sich einzig Buchautor Daniel Ryser um einen differenzierten Gewaltbegriff bemühte, fiel die Uneinigkeit von Staatsanwaltschaft, Polizei und Politik auf, wie es nach dem Zürcher Derby weitergehen soll. Schnellschüsse wie der Vorschlag des Zürcher Stadtrats Gerold Lauber, beim Abbrennen der ersten Fackel ein Match abzubrechen, spielen den Fans in die Hände. Sie erhalten damit die Möglichkeit, jede beliebige Partie zu jedem beliebigen Zeitpunkt für beendet zu erklären – dabei ist es doch gerade der zunehmende Einfluss der Kurven, der den Behörden ein Dorn im Auge ist. Auf den Vorschlag von Staatsanwalt Burger, private Schlägertrupps in die Kurven zu entsenden (die Idee hatte der FCZ bereits 1982, wie Klubakten belegen), reagierte Berns Polizeikommandant Stefan Blättler entgeistert. Er machte sich für schärfere Eingangskontrollen stark. Die Runde wirkte wie eine Ansammlung von Alchemisten ohne Rezept. Doch womöglich liegt genau darin der Schlüssel.
Im Schweizer Fussball wird es, ungeachtet der Sanktionen, die gegen den FCZ und gegen GC ausgesprochen werden, weitergehen wie bisher. Einerseits fehlen für einschneidende neue Massnahmen neben dem nötigen Konsens auch die nötigen Mittel. Andererseits sind Ereignisse wie jene vom 2. Oktober nicht die Regel, sondern die Ausnahme: Es gibt im Schweizer Fussball keine nachweisbare Zunahme der Gewalt. Hingegen gibt es nebst steigenden Zuschauerzahlen weitere Indizien dafür, dass der in den Vereinen eingeschlagene Weg vernünftig ist: Versuche wie jener in Bern, wo YB als Verein Extrazüge für Auswärtsspiele chartert, sind Vertrauensbeweise und Investi*tionen in gegenseitige Verbindlichkeit.
In einem Umfeld, wo sich Woche für Woche Hunderte junge Erwachsene meist männlichen Geschlechts versammeln, sind Rückschläge nicht zu vermeiden und ist die Forderung nach Nulltoleranz wertlos. Die Fanszenen mit ihren über Jahre gewachsenen Strukturen ganz zu zerschlagen, wie es der pensionierte Polizist Dölf Brack am Fernsehen forderte, dürfte zudem ein aufreibendes Unterfangen werden.
Vielversprechender wäre es womöglich, die Gunst der Stunde zu nutzen und statt über Fussfesseln und Eingreiftruppen über Männlichkeit und Macht in Subkulturen zu debattieren. Die Kraft einer Kurve liegt ja gerade in der Vielfalt ihrer Ausdrucksmittel. Wie stark dabei die Gewalt gewichtet werden soll, entscheiden letztlich die Fans. Zusammen mit den Sicherheitsdiensten, die man ihnen gegenüberstellt.
das wohl schon, aber wenigstens mal eine vernünftiger beitrag in der presse. gut, ist ja auch die woz, also nicht sonderlich überraschend.sergipe hat geschrieben:Alte Fakten neu zubereitet.
[CENTER]"mir müend ufpasse, dass mir nid immer s schwizerische wasserglas als ozean düend betrachte..." Peter V. Kunz[/CENTER]
Ja schon. Aber:rethabile hat geschrieben:das wohl schon, aber wenigstens mal eine vernünftiger beitrag in der presse. gut, ist ja auch die woz, also nicht sonderlich überraschend.
- man las von Verbindungen Landolt (jetzt Stadionmanager Letzi) mit der Hardturmfront
- man las von den Vorfällen durch Deltas
- man hat Mailverkehr und FB-Einträge der Deltas
- Christian Schöttli (Ex-Chef von den Deltas) ist heute der Sicherheitschef von der SFL
- fast jedesmal gibt es am Eingang Eskalationen, gerade wegen den Deltas
- bei den Fackelwürfel im Letzi schauten die Deltas zu
und was passierte, NICHTS!
- Snowy
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1256
- Registriert: 07.12.2004, 14:57
- Wohnort: Basel, Zürich, Fricktal, Davos
"Im Schweizer Fussball wird es, ungeachtet der Sanktionen, die gegen den FCZ und gegen GC ausgesprochen werden, weitergehen wie bisher. Einerseits fehlen für einschneidende neue Massnahmen neben dem nötigen Konsens auch die nötigen Mittel. Andererseits sind Ereignisse wie jene vom 2. Oktober nicht die Regel, sondern die Ausnahme: Es gibt im Schweizer Fussball keine nachweisbare Zunahme der Gewalt. Hingegen gibt es nebst steigenden Zuschauerzahlen weitere Indizien dafür, dass der in den Vereinen eingeschlagene Weg vernünftig ist: Versuche wie jener in Bern, wo YB als Verein Extrazüge für Auswärtsspiele chartert, sind Vertrauensbeweise und Investi*tionen in gegenseitige Verbindlichkeit.
In einem Umfeld, wo sich Woche für Woche Hunderte junge Erwachsene meist männlichen Geschlechts versammeln, sind Rückschläge nicht zu vermeiden und ist die Forderung nach Nulltoleranz wertlos. Die Fanszenen mit ihren über Jahre gewachsenen Strukturen ganz zu zerschlagen, wie es der pensionierte Polizist Dölf Brack am Fernsehen forderte, dürfte zudem ein aufreibendes Unterfangen werden.
Vielversprechender wäre es womöglich, die Gunst der Stunde zu nutzen und statt über Fussfesseln und Eingreiftruppen über Männlichkeit und Macht in Subkulturen zu debattieren. Die Kraft einer Kurve liegt ja gerade in der Vielfalt ihrer Ausdrucksmittel. Wie stark dabei die Gewalt gewichtet werden soll, entscheiden letztlich die Fans. Zusammen mit den Sicherheitsdiensten, die man ihnen gegenüberstellt."
Die WOZ bringts mal wieder auf den Punkt.
In einem Umfeld, wo sich Woche für Woche Hunderte junge Erwachsene meist männlichen Geschlechts versammeln, sind Rückschläge nicht zu vermeiden und ist die Forderung nach Nulltoleranz wertlos. Die Fanszenen mit ihren über Jahre gewachsenen Strukturen ganz zu zerschlagen, wie es der pensionierte Polizist Dölf Brack am Fernsehen forderte, dürfte zudem ein aufreibendes Unterfangen werden.
Vielversprechender wäre es womöglich, die Gunst der Stunde zu nutzen und statt über Fussfesseln und Eingreiftruppen über Männlichkeit und Macht in Subkulturen zu debattieren. Die Kraft einer Kurve liegt ja gerade in der Vielfalt ihrer Ausdrucksmittel. Wie stark dabei die Gewalt gewichtet werden soll, entscheiden letztlich die Fans. Zusammen mit den Sicherheitsdiensten, die man ihnen gegenüberstellt."
Die WOZ bringts mal wieder auf den Punkt.
20min 25.5.2007:
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."
- Snowy
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1256
- Registriert: 07.12.2004, 14:57
- Wohnort: Basel, Zürich, Fricktal, Davos
Die WoZ bringts mal wieder auf den Punkt...nidganzbache hat geschrieben:Hooligans: Auch die Sicherheitskräfte mischen mit
Quelle: Wochenzeitung
Vor allem dieser Abschnitt:
"Im Schweizer Fussball wird es, ungeachtet der Sanktionen, die gegen den FCZ und gegen GC ausgesprochen werden, weitergehen wie bisher. Einerseits fehlen für einschneidende neue Massnahmen neben dem nötigen Konsens auch die nötigen Mittel. Andererseits sind Ereignisse wie jene vom 2. Oktober nicht die Regel, sondern die Ausnahme: Es gibt im Schweizer Fussball keine nachweisbare Zunahme der Gewalt. Hingegen gibt es nebst steigenden Zuschauerzahlen weitere Indizien dafür, dass der in den Vereinen eingeschlagene Weg vernünftig ist: Versuche wie jener in Bern, wo YB als Verein Extrazüge für Auswärtsspiele chartert, sind Vertrauensbeweise und Investi*tionen in gegenseitige Verbindlichkeit.
In einem Umfeld, wo sich Woche für Woche Hunderte junge Erwachsene meist männlichen Geschlechts versammeln, sind Rückschläge nicht zu vermeiden und ist die Forderung nach Nulltoleranz wertlos. Die Fanszenen mit ihren über Jahre gewachsenen Strukturen ganz zu zerschlagen, wie es der pensionierte Polizist Dölf Brack am Fernsehen forderte, dürfte zudem ein aufreibendes Unterfangen werden.
Vielversprechender wäre es womöglich, die Gunst der Stunde zu nutzen und statt über Fussfesseln und Eingreiftruppen über Männlichkeit und Macht in Subkulturen zu debattieren. Die Kraft einer Kurve liegt ja gerade in der Vielfalt ihrer Ausdrucksmittel. Wie stark dabei die Gewalt gewichtet werden soll, entscheiden letztlich die Fans. Zusammen mit den Sicherheitsdiensten, die man ihnen gegenüberstellt."
20min 25.5.2007:
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."