Rotblau hat geschrieben:Soll der SFV etwas verbieten, was im Ausland sich immer mehr durchsetzt?
Die Fussballvereine sind nun Aktiengesellschaften, und laut Aktienrecht sind die Kaeufer der Aktien nicht gesetzlich festgeschrieben.
Ferner hat eine ueber 95%ige Mehrheit der FCB-Mitglieder der Gruendung der AG ebenfalls zugestimmt. Ich gehoerte zur Minderheit, aber dennoch bin ich eher gleichgueltig gegenueber den Verkaeufen ins Ausland, denn dies geschieht eh nur dann, wenn die Gesamtheit der Fans nicht bereit ist, des notwendige Geld zuer Verfuegung zu stellen, dass fuer ein Mithalten an der Spitze notwendig ist.
Mir geht es nicht um die Kommerzialisierung des Fussballs. Dies ist in meinen Augen eine Entwicklung, welche leider kommen wird und es bleibt bloss zu hoffen, dass sie extreeem laaangsam voranschreiten wird. Die AG im Falle des FCBs sehe ich nicht mal als eine Kommerzialisierung im Sinne von Kapitalbeschaffung durch Anlocken von Investoren, welche Gewinne sehen wollen. Die Aktien sind in relativ "sicheren" Händen:
baz-Artikel Das Konstrukt FC Basel hat geschrieben:Die erste Mannschaft des FCB sowie die Spitzennachwuchs-Teams sind seit 2006 vom Verein FC Basel an die FC Basel 1893 AG ausgegliedert. Dies, weil nur Aktiengesellschaften in der Swiss Football League spielberechtigt sind. 25 Prozent der Aktien der FCB AG sind im Besitz des Vereins FC Basel, 75 Prozent liegen bei der FC Basel Holding AG. Die Holding wiederum gehört zu 90 Prozent Gigi Oeri. Die restlichen Aktien verteilen sich auf die Firmen Manor, Messe Basel, Bank Sarasin, Weitnauer und einen Pool privater Investoren.
Ich sehe das geringere Übel darin, wenn ein Verein von ausländischen Investoren übernommen wird, welche sich ein Spielzeug zum Angeben in den Millionärs-/Milliardärsclubs haben wollen. Klar kann dadurch die Existenz des Clubs nach einem Ausstieg gefährdet werden, aber tendentiell will diese Sorte ja ein Vorzeigeclub. In Gefahr ist in erster Linie die regionale Verankerung des Clubs, aber dies ist nicht zwingend.
Das schon etwas grössere Übel besteht darin, reine Geldmaschinen herzuzüchten. Sei's als Waschanlage oder als Investionsobjekte. Die Seele des Clubs kann zwar arg angeschlagen werden, aber die Identität bleibt (vorwiegend) erhalten, die regionale Verankerung kann aber muss nicht gefährdet werden, hier ist aber die Gefahr grösser, dass die finanzielle Substanz des Clubs unterwandert wird und das Kapital im Waschgang flöten geht oder von zu gierigen Investoren aka Heuschrecken abgesaugt wird. Die Probleme sind hier eher in der längerfristigen Existenz des Clubs zu suchen.
Sehr schlimm ist es, die Vereine zu Aushängeschilder für Marken umzugestalten, Beispiele dafür sind RedBull Salzburg und RasenBallsport Leipzig. Weitere Ausführungen hierzu sind wohl kaum nötig.
Zum Kotzen und absolut unhaltbar finde ich es hingegen, wenn die Vereine zu politischen Zwecken instrumentalisiert und umgewandelt werden. Beispiel Xamax: Die Seele, Geschichte, Identität, Verankerung, Fans, Sponsoren, einfach alles wird mit Füssen getreten und einem politischen Zweck untergeordnet.
Gute Artikel hierzu gibt's bei kurzpass. Achtung, nichts für Lesefaule:
Teil 1/5
Teil 2/5
Teil 3/5
Weitere Artikel scheinen noch zu folgen.
Ich weiss es nicht wirklich, aber ich dachte, dass sich der Fussball gemäss FIFA eigentlich aus der Politik raushalten sollte (ausser natürlich «Brücken bauen» und «Völker verbinden» damit sich Sepp wieder wie ein Friedensnobelpreisträger gebaren darf). Und hier wundert es mich, wieso das dieser «Hauch» von Tschetschenien in Xamax (vom Verband) toleriert wird. Oder noch schlimmer, (von den Fans) ignoriert wird, weil die Sehnsucht wieder jemand zu sein derart gross ist.