Zahlen, oder sich betreiben lassen?

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Lupinin
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Zahlen, oder sich betreiben lassen?

Beitrag von Lupinin »

Kennt sich jemand mit Wohn- und Mietrecht aus?
2009 musste ich aus meiner alten Wohnung ausziehen, aufgrund spezieller Umstände konnte ich die Wohnung auf 31. Dez. 2009 kündigen.
Heute nach mehr als einem Jahr nach dem Auszug habe ich vom alten Mieter eine Nachkostenabrechnung von Oktober 2009 bis Dezember 2009 erhalten mit Heizkosten von knapp 300 Franken für 3 Monate.
Ich habe mal die Heizkosten des alten Vermieters von 2007 verglichen und dort habe ich für ein ganzes Jahr um die 480 Franken müssen. Klar gab es seither steigende Oelpreise, dennoch kann ich mir nicht erklären, weshalb ich jetzt noch für das vorletzte Jahr pro Monat knapp 100 Franken Heizkosten hinlegen soll.

Was haltet ihr davon, stillschweigend zahlen, anrufen und eine detaillierte Abrechnung anfordern (ein paar Blätter mit nicht verstehbarer Verteilrechnung liegt dabei) oder den Restbetrag nicht begleichen, mit dem Kalkül, das man halt betrieben wird? Lohnt sich das überhaupt (für den ehemaligen Vermieter für diesen Betrag eine Betreibung einzuleiten oder das Risiko für mich, wegen diesen 300 Franken betrieben werden zu können)?

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

Die Betreibung wird dich bei zukünftigen Wohnungs-, Stellensuchen und Kreditkarten- bzw. Überzugslimiten-Anträgen verfolgen

Von daher wäre meine Antwort klar! Auf jeden Fall konkrete Auszüge verlangen (mit Hinweis darauf, das erst danach bezahlt wird) und im Zweifel zahlen :o
Wenn Du redest, muss Deine Rede besser sein, als es Dein Schweigen gewesen wäre

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Lupinin
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Beitrag von Lupinin »

Domingo hat geschrieben:Die Betreibung wird dich bei zukünftigen Wohnungs-, Stellensuchen und Kreditkarten- bzw. Überugslimiten-Anträgen verfolgen

Von daher wäre meine Antwort klar! Auf jeden Fall konkrete Auszüge verlangen (mit Hinweis darauf, das erst danach bezahlt wird) und im Zweifel zahlen :o
Ok, danke für die Antwort. Werde morgen mal anrufen und versuche die Sache zu klären. 300 Franken für 3 Monate Heikosten und davon vermutlich nur 2 Monate geheizt finde ich einfach nach meinem gesunden Menschenverstand ziemlich überrissen, auch wenn ich diese Abrechnungen nicht verstehe.

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Kollege von mir hat auch vom Vermieter seiner alten Wohnung eine satte (also mehr als Deine) Rechnung bekommen - zum Mieterverband, schlussendlich muss er nichts mehr zahlen. Es gibt Vermieter, die kennen gar nichts...

Domingo hat recht - Auszüge verlangen. Und Betreibung vermeiden.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Lupinin hat geschrieben:Heute nach mehr als einem Jahr nach dem Auszug habe ich vom alten Mieter eine Nachkostenabrechnung von Oktober 2009 bis Dezember 2009 erhalten mit Heizkosten von knapp 300 Franken für 3 Monate.
Ich habe mal die Heizkosten des alten Vermieters von 2007 verglichen und dort habe ich für ein ganzes Jahr um die 480 Franken müssen. Klar gab es seither steigende Oelpreise, dennoch kann ich mir nicht erklären, weshalb ich jetzt noch für das vorletzte Jahr pro Monat knapp 100 Franken Heizkosten hinlegen soll.
Passt doch einigermassen.
Vorher 480.- für ein Jahr aka 5 Monate Heizperiode = knapp 100.- pro Monat ....

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Lupinin hat geschrieben:Lohnt sich das überhaupt (für den ehemaligen Vermieter für diesen Betrag eine Betreibung einzuleiten ...
Wenn er im Recht ist, zahlst ja du die Betreibungskosten :p
Lohnen tut es sich für ihn dann wenn er davon ausgeht, dass er Recht bekommt und du zahlungsfähig bist.

Lupinin
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Beitrag von Lupinin »

Kawa hat geschrieben:Passt doch einigermassen.
Vorher 480.- für ein Jahr aka 5 Monate Heizperiode = knapp 100.- pro Monat ....
Mhm, ich sehs immer noch so, dass ich sicherlich zwischen mitte Oktober bis mitte Dezember (Auszug aus Wohnung) nicht geheitzt habe, somit ungefähr 300 Franken auf 2 Monate verteilt sind, während ich zwei Jahre zuvor für etwa ein halbes Jahr heizen (mitte Oktober bis mitte März) 480 Franken bezahlt habe.

Das Problem dazu ist noch folgendes. Als ich auszog, sind schon viele Mieter vorher ausgezogen, wir mussten ausziehen, dass sie die Hütte aufstockten. Ich kann mir den erhöhten Preis nur deshalb erklären, dass sie die Restkosten nun auf die restlichen damals anwesenden Mieter verteilen, steht auch was von Gesamtkosten aller Mieter in dieser REchnungstabelle, und somit mehr geblecht werden muss, auch wenn man selbst nicht mehr geheizt hat. Ist aber nur eine Vermutung von mir.

Visions
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Beitrag von Visions »

Nur so viel: Absolut nicht heizen ist beinahe unmöglich...

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Delgado
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Beitrag von Delgado »

Lupinin hat geschrieben:Mhm, ich sehs immer noch so, dass ich sicherlich zwischen mitte Oktober bis mitte Dezember (Auszug aus Wohnung) nicht geheitzt habe, somit ungefähr 300 Franken auf 2 Monate verteilt sind, während ich zwei Jahre zuvor für etwa ein halbes Jahr heizen (mitte Oktober bis mitte März) 480 Franken bezahlt habe.

Das Problem dazu ist noch folgendes. Als ich auszog, sind schon viele Mieter vorher ausgezogen, wir mussten ausziehen, dass sie die Hütte aufstockten. Ich kann mir den erhöhten Preis nur deshalb erklären, dass sie die Restkosten nun auf die restlichen damals anwesenden Mieter verteilen, steht auch was von Gesamtkosten aller Mieter in dieser REchnungstabelle, und somit mehr geblecht werden muss, auch wenn man selbst nicht mehr geheizt hat. Ist aber nur eine Vermutung von mir.
Wenn rund um deine Wohnung keine Mieter mehr sind, heizst du zwangsläufig mehr, da du keine Wärme von unten gratis beziehen kannst. Du hast zwar insgesamt das gefühl, deine Wohnung ist kälter, doch deine Wohnung wird insgesamt mehr geheizt.

Lass Dir doch einfach die Details dazu geben, oder stelle die beiden Abrechnungen hier rein, dann kann man mehr beurteilen. Aber einfach so aufgrund x Franken für Y Zeit und z Franken für w Zeit, dass kann man nicht vergleichen.

z.B. gibt es unterschiedlich viele Heitzgradtrage, also Tage, an denen geheizt wurde (aufgrund Aussentemperatur abhängig). Und es kann durchaus sein, dass 2009 im Herbst kälter war als 2007.
Im 2011 wirst du beispielsweise im März nicht wahnsinnig geheizt haben, während du 2010 im März durchaus noch kalte Tage hattest und die Heizung dementsprechend länger lief.

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

Lupinin hat geschrieben:Mhm, ich sehs immer noch so, dass ich sicherlich zwischen mitte Oktober bis mitte Dezember (Auszug aus Wohnung) nicht geheitzt habe, somit ungefähr 300 Franken auf 2 Monate verteilt sind, während ich zwei Jahre zuvor für etwa ein halbes Jahr heizen (mitte Oktober bis mitte März) 480 Franken bezahlt habe.
Es gibt viele Mietwohnung die werden nicht individuell berechnet. Vielmehr werden die Heizkosten zusammengerechnet und dann unter den Mieter aufgteilt. Der Grund liegt darin, dass Wohnungen die in der Mitte sind weniger Wärme benötigen als Wohnungen die 2 oder mehr Seiten eine Aussenwand besitzen. Somit spielt es in diesem Fall keine Rolle wieviel Du heizt, da die Kosten geteilt werden. Allerdings sollte das in deinen Unterlagen ersichtlich sein.

Wie bereits gesagt: Unterlagen anfordern und bei Zweifel Rücksprache mit dem Mietverband nehmen. Eine Betreibung solltest Du wenn immer Möglich vermeiden!
[CENTER]Stars kommen und gehen - Legenden bleiben ewig
**#AF_13
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Allez Basel!
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Beitrag von Allez Basel! »

Lupinin hat geschrieben: Was haltet ihr davon, stillschweigend zahlen, anrufen und eine detaillierte Abrechnung anfordern (ein paar Blätter mit nicht verstehbarer Verteilrechnung liegt dabei) oder den Restbetrag nicht begleichen, mit dem Kalkül, das man halt betrieben wird? Lohnt sich das überhaupt (für den ehemaligen Vermieter für diesen Betrag eine Betreibung einzuleiten oder das Risiko für mich, wegen diesen 300 Franken betrieben werden zu können)?
Wenn du nicht einverstanden bist, forderst du eine detailierte Abrechnung an. Sich eifach nicht zu melden und somit eine Betreibung zu riskieren, ist respektlos und gleichzeitig sehr dumm. Das Zauberwort heisst immer noch kommunizieren. Du rechnest da irgendwas in deinem Kopf aus und möchtest anhand dem entscheiden, ob du zahlen sollst? Du wirst anhand der detailierten Abrechnung schnell merken, ob es sich um einen Fehler auf Seiten der Verwaltung handelt.

@SubComandante

Schöne Geschichten, die du uns präsentierst. Ich könnte dir einige andere Geschichten erzählen, in dem Mieter Einsprache um Einsprache machten und von unserem mieterfreundlichen Gesetz profitieren konnten. Aber dir sind wohl Immobilien-Verwaltungen zu kapitalistisch…

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Idefix
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Beitrag von Idefix »

genauso wichtig wie die Wohnungssuche ist die Verwaltung welche die Liegenschaft unter sich hat...

Privat --> zu vermeiden
Verwaltung --> auch da gibt es einige sehr sehr komplizierte Verwaltungen, ohne Namen (habe selber 5 Jahre in der Verwaltung gearbeitet --> Nie wieder)

Genossenschaftsverwaltung sehr angenehm.

Daher ganz einfach, die Unterlagen anschauen, was verrechnet wurde, Schlüssel etc, dann siehst Du rasch obs stimmt oder nicht.

Was mich irritiert, vom alten Mieter ? der Mieter hat doch nix damit zu tun, das muss doch vom Vermieter kommen.

Gruss
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[CENTER]* BASEL - PRAG - HAMBURG *[/CENTER]

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Allez Basel! hat geschrieben:@SubComandante

Schöne Geschichten, die du uns präsentierst. Ich könnte dir einige andere Geschichten erzählen, in dem Mieter Einsprache um Einsprache machten und von unserem mieterfreundlichen Gesetz profitieren konnten. Aber dir sind wohl Immobilien-Verwaltungen zu kapitalistisch…
Natürlich kannst Du auch andere Geschichten erzählen - es gibt auf beiden Seiten Schwarze Schafe. Dies wird auch niemand bezweifeln. Und der dumpfbackige Idioten-Spruch mit "zu kapitalistisch" darfst Dir gerne in Deine Rosette schieben, Danke.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Lupinin hat geschrieben:Heute nach mehr als einem Jahr nach dem Auszug habe ich vom alten Mieter eine Nachkostenabrechnung von Oktober 2009 bis Dezember 2009 erhalten mit Heizkosten von knapp 300 Franken für 3 Monate.
Ich habe mal die Heizkosten des alten Vermieters von 2007 verglichen und dort habe ich für ein ganzes Jahr um die 480 Franken müssen. Klar gab es seither steigende Oelpreise, dennoch kann ich mir nicht erklären, weshalb ich jetzt noch für das vorletzte Jahr pro Monat knapp 100 Franken Heizkosten hinlegen soll.
Hab mir mal die Mühe gemacht die Heizgradtage rauszusuchen (http://www.hev-schweiz.ch/vermieten-ver ... zgradtage/).
2007 : 2671
2009 (nur Okt/Nov/Dez) : 1114

Hast also schon recht, die Rechnung ist hoch. Umgerechnet müsste es ca. 200.- sein.

ABER wann hat dein Vermieter Heizöl eingekauft ?
http://www.erdoel-vereinigung.ch/de/hei ... ittel.aspx

Der schwankt stark was sehr viel ausmachen kann (2004 40.-, 2008 110.-, 2010 85.-, aktuell ca. 100.-). Hängt halt meist davon ab wo die Amis gerade kriegerln ;) :eek:
Lupinin hat geschrieben:steht auch was von Gesamtkosten aller Mieter in dieser REchnungstabelle, und somit mehr geblecht werden muss, auch wenn man selbst nicht mehr geheizt hat.
Wenn die Heizkosten nicht individuell erfasst werden sondern über einen Verteilschlüssel verrechnet werden musst du natürlich auch bezahlen wenn du selber nicht heizest. Und das bis Ende Mietvertrag, auch wenn du wie du schreibst 2 Wochen vorher schon ausgezogen bist.

Lupinin
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Beitrag von Lupinin »

Allez Basel! hat geschrieben:Wenn du nicht einverstanden bist, forderst du eine detailierte Abrechnung an. Sich eifach nicht zu melden und somit eine Betreibung zu riskieren, ist respektlos und gleichzeitig sehr dumm. Das Zauberwort heisst immer noch kommunizieren. Du rechnest da irgendwas in deinem Kopf aus und möchtest anhand dem entscheiden, ob du zahlen sollst? Du wirst anhand der detailierten Abrechnung schnell merken, ob es sich um einen Fehler auf Seiten der Verwaltung handelt.
Mieterverband werde ich sicherlich zurate ziehen. Bezüglich Respektlosigkeit war ja nicht die Intention sich nicht zu melden, sondern eher die Frage ob der Vermieter sich die Mühe nimmt wegen knapp 300 Franken eine Betreibung einzuleiten oder nicht.
Und unverschämt oder nicht, wenn dies mit diesem Verteilschlüssel stimmt und der Vermieter nun versucht überproportional teure Heizkosten auf ein paar wenige Mieter abzuwälzen, in der Annahme, dass die diese Verteil- und Heizkosten eh nicht schnallen, dann finde ich das vom Vermieter fast schon respektlos, aber die haben wohl Uebung in der Sache und versuchens mal.

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Masato
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Beitrag von Masato »

Betreibung kommt nicht in Frage.
Besser mal anständig nachfragen, dann klärt sich das meistens von alleine ;)

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