Alge hat geschrieben:Nein! Es gibt kein Grundrecht, beschützt zu werden vor allem was dich stört. Es gibt aber ein Grundrecht auf Schutz vor staatlicher Willkür! Der Staat hat sein Gewaltmonopol um komplette Anarchie zu verhindern, nicht um die Oeffentlichkeit vor allem Unkonformen zu säubern. Der Wegweisungsartikel erlaubt der Polizei das aber faktisch. Jeder sollte wissen wie weit Paragraphen dann im Bedarfsfall gedehnt werden.
Die Anwendung dieses Artikels mag in manchem Einzelfall menschlich verständlich sein, aber garantiert wird sie nicht nur gegen "Stresser" angewendet werden, sondern auch gegen Obdachlose, gegen Demonstranten, gegen Punks und gegen normal und friedlich feiernde Jugendliche. Ich wohne zurzeit in Deutschland wo die Polizei diese Kompetenzen schon länger hat, und dort passiert genau das!
Ich bin mit den Basta-Zecken auch oft nicht einverstanden, aber in dieser Sache muss ein Referendum sein, auch wenn es wohl chancenlos bleiben wird.
Wie bereits mehrfach erwähnt, haben wir in Basel eine andere Motivation betreffend dem Artikel. Er wurde nicht entwickelt um mutmasslich ungeliebte Zeitgenossen zu entfernen, wie das in anderen Städten der Fall ist. Ausschlaggeben waren verschiedene gewalttätige Zwischenfälle. In Basel haben wir kein Problem mit randständigen Personen, diese werden durch verschiedene Organisationen auch gut betreut und ihre Rechte durchgesetzt. Und wenn es auch mal einen trifft, wenn er stockbesoffen vor seiner Stammbeiz randaliert, dann wird es gerechtfertigt sein. Der Polizei wird sehr genau auf die Finger geschaut werden, die werden sich also hüten, von dem Artikel zu stark Gebrauch zu machen.
Was habt ihr eigentlich alle zu befürchten? Kann man in Zukunft keine Bierfläschli mehr rumschmeissen, keine Abfalleimer herumkicken und keine wildfremde Leute mehr anpöbeln? Bei manchen könnte man es beinahe meinen, so verbissen kämpfen sie für ihre "Grundrechte". Ich bleibe bei der Meinung, dass der Artikel mehr präventiven denn repressiven Charakter hat. Man gibt einem Jungen die Chance, sein Verhalten zu überdenken. Das wird den Übermütigen, die sonst ganz OK sind, gewaltig helfen. Eine blöde und vermeidbare Anzeige im Reinheft kann ein paar Jahre später unter Umständen sehr schädlich sein (alles schon erlebt).
Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.