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Ein Junge, neben dem eine 1000 Grad heisse Petarde flackert. Er wird von seinem Begleiter, wohl seinem Papa, weggezerrt. Welch ein Schock für den kleinen Fan!
Die Berner Freude am so wichtigen Auswärtssieg in Basel wurde arg getrübt. In der 77. Minute, kurz nach Beginn der sogenannten YB-Viertelstunde, in welcher die Fans auswärts nicht selten pyrotechnisches Material zünden, schmiss ein YB-Anhänger eine Fackel in den Sektor der Basel-Fans!
Harter Kern verurteilt Aktion
Nur dank viel Glück wurde niemand verletzt. BLICK-Recherchen ergaben, dass der Täter auch in den inneren Fan-Kreisen (noch) nicht eruiert ist. Allerdings verurteilt der harte Kern die Aktion massiv. Die Identifikation dürfte schwer sein, die Pyromanen waren vermummt.
Der Vorfall war zwar nicht so gravierend, wie am Ende der letzten Saison bei Basel-Zürich, als weit mehr Fackeln geworfen wurden. Dennoch ist es wahrscheinlich, dass die Liga den Bernern ein (oder mehrere) Geisterspiel(e) aufbrummt. Der FCZ musste nach dem Skandal von Basel zwei Heimspiele ohne Publikum austragen.
Das fordert zumindest FCZ-Präsident Ancillo Canepa. «Wenn mit gleichen Ellen gemessen wird, muss auch YB mit Stadionsperren rechnen», sagt Canepa zu BLICK. Und fügt hinzu: «Man muss die Täter für zwei Monate ins Gefängnis stecken. Das ist ein Offizialdelikt, das verfolgt werden muss.»
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Zumindest punkto Geisterspiel sieht man das bei YB freilich anders. «Der Vorfall ist unentschuldbar», sagte YB-Mediensprecher Charles Beuret zwar, «aber ein Geisterspiel würde die Falschen treffen. Wir werden anhand der Videobilder herausfinden, wer das war und diese Person aufs Schärfste bestrafen.» Und Goalie Marco Wölfli sagt: «Es wäre schade, wenn wir unter den Taten einiger Idioten leiden müssen. Ich kann nicht verstehen, wie man Fackeln auf Familien werfen kann.»
Odilo Bürgy, Chef der Liga-Disziplinarkommission, sagt: «Ich will mich noch nicht äussern, muss mir erst ein Bild machen.» Ligapräsident Peter Stadelmann spricht deutlichere Worte: «Es ist Wahnsinn, was passiert ist. Derzeit sind die unbelehrbaren Fans unser grösstes Problem. Das muss Konsequenzen haben!»
YB reicht Strafanzeige ein
Auch sonst war die Atmosphäre aufgeheizt: Vor dem Spiel verhaftete die Polizei einen FCB-Fan, weshalb die Muttenzerkurve in der zweiten Hälfte aus Protest sämtliches Material einrollte. Nach der Partie gabs erneut Randale: Ein Polizist musste ins Spital eingeliefert werden. In der Nacht auf Samstag versprayten FCB-Fans in Aesch BL, wo YB über Nacht logierte, den Berner Mannschaftsbus mit FCB-Parolen. YB wird Strafanzeige gegen unbekannt einreichen.