Master hat geschrieben:aber hey lieber yudas...
vielleicht gibt es noch andere gründe, weshalb ph. degen bei euch offensichtlich schwach war (und daran zweifle auch ich nicht, man hat ja die ganzen jahre schon immer wieder was aus dortmund mitbekommen).
ph. degen ist auf keinen fall ein schlechter spieler, dass er es kann hat er beim fcb und auch in der nati schon gezeigt. die tatsache, dass liverpool ihn jetzt übernimmt hat mich zwar überrascht, aber geht auch mehr in diese richtung.
damit sich gewisse spieler entfalten können, braucht es halt auch noch mehr als nur das können, man muss sich z.B. auch beim verein wohl fühlen und in das system passen.
oder wie erklärst du dir z.b. das delron buckley bei euch mehrmals richtig gut gespielt hat, aber bei uns einer der schwächsten wenn nicht sogar der schwächste war?
ein alex frei hat sich auch schon negativ über das dortmunder umfeld geäussert und gerade bei degen, der eher "impulsiv" ist, kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass das lähmt oder schadet.
sind wir ehrlich: in dortmund läuft das ganze halt ein wenig anders. und rein von den spielern her müssten die dortmunder viel weiter sein, als es die klassierung der letzten paar jahre aussagt. vielleicht hat man einfach nicht die richtigen leute zusammengesucht oder den richtigen trainer für das team gefunden...
Wenn man Degen im Training oder beim Aufwärmen beobachtet, könnte man meinen, er ist der beste Rechtsverteidiger der Welt. Er hat Tricks drauf, die nicht sehr viele können. Von daher sollte also das fußballerische Talent durchaus da sein.Was meiner Meinung nach bei ihm fehlt, sind die Basics, die Grundlagen, die jeder Spieler verinnerlicht haben muss. Zweikämpfe suchen, nachsetzen, Pressing, Willensstärke... Aber all diese Sachen habe ich vermisst.
Natürlich wird auch der Verein eine gewisse "Schuld" haben, es gab schon mehrere Spieler, die ihre Klasse nur sehr selten gezeigt haben, obwohl Talent da war (Rosicky beispielsweise, der eigentlich nur in der Nationalmannschaft aufblühte). Er hatte mit Bert van Marwijk auch sicherlich nicht den Trainer, der Verständnis für taktische Mängel zeigen kann. Unter Kloppo hätte er vielleicht mehr "Wärme" erfahren. Aber dennoch muss es Kritik für Spieler geben können, denn diese Basics, die ich eben aufgezählt habe, sind nicht vereinsabhängig. In Dortmund regt man sich am meisten drüber auf, wenn die Spieler nicht nachsetzen und sich nicht den Arsch aufreißen. Nelson Valdez kam als Stürmer für eine unfassbar hohe Summe (ca. 5 Mio. EUR) von Bremen nach Dortmund und hat in 56 Spielen (in 2 Saisons) nur 4 Tore geschossen. Das ist für einen Stürmer eine grottenschlechte Bilanz. Doch das Dortmunder Publikum hat ihn trotzdem unterstützt und nicht einmal gepfiffen, im Gegenteil, er wurde trotz des richtig schlechten Fußballs mit Sprechchören unterstützt. Und warum? Weil er das Paradebeispiel in Sachen "Arsch aufreißen" und 109% verausgaben ist. Er rennt im Spiel mindestens 12km und ist sich nicht zu schade, von ganz vorne nach ganz hinten und wieder zurück zu rennen. So kann man die Fans überzeugen und beliebt werden.
Aber kommen wir zu Degen zurück: Sicherlich polarisieren die Spieler bei den Fans sehr. Entweder sie sind absolute Weltklasse, oder sie sind nicht zu gebrauchen. Aber durch die angesprochenen Basics kann man sich in Dortmund sehr viele Freunde schaffen. Bei Degen waren es Aktionen wie:
- Nach vorne rennen, den Ball verlieren und dann vorne stehen bleiben und grinsen (!). Das geht in Dortmund gar nicht, da muss man hinterhersetzen und den Gegner weggrätschen oder den Ball erobern.
- 3 falsche Einwürfe in einem Spiel hintereinander (!). Damit bringt man jeden auf die Palme.
- Bei einem Unentschieden völlig deplatziert im eigenen 16er einen Gegner wegsensen, obwohl keine Notwendigkeit da war.
Das waren nur ein paar Beispiele. Sowas vergisst man eben nicht und daher kommen wohl so emotionsvolle Kritiken über Degen.