Spitalaufenthalt und Krankenkasse

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Soriak
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Spitalaufenthalt und Krankenkasse

Beitrag von Soriak »

Ich habe gerade eine Diskussion mit einem Kollegen ueber die verschiedenen Versicherungsstufen (Allgemein, Halb-Privat und Privat) und die Leistungen, die im Spital erbracht werden.

Meiner Ansicht nach bekommt man bei einer hoeheren Stufe lediglich einen besseren "Service" - also besseres Zimmer, Essen, usw. Laut meinem Kollegen ist aber auch die aerztliche Behandlung besser - also z.B. wird die Operation von einem Arzt mit mehr Erfahrung gemacht. Kann das jemand klaeren?

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Sergei Derkach
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Beitrag von Sergei Derkach »

Soriak hat geschrieben:Ich habe gerade eine Diskussion mit einem Kollegen ueber die verschiedenen Versicherungsstufen (Allgemein, Halb-Privat und Privat) und die Leistungen, die im Spital erbracht werden.

Meiner Ansicht nach bekommt man bei einer hoeheren Stufe lediglich einen besseren "Service" - also besseres Zimmer, Essen, usw. Laut meinem Kollegen ist aber auch die aerztliche Behandlung besser - also z.B. wird die Operation von einem Arzt mit mehr Erfahrung gemacht. Kann das jemand klaeren?
Dein Kollege hat Recht: Halbprivat- und Privatversicherte profitieren neben besserer Hotellerie (2- resp. 1-Bett Zimmer) auch von der freien Arztwahl. In modernen Kliniken kann es sogar vorkommen, dass Du als halbprivat Versicherter mit einem allgemein Versicherten das 2-Bett Zimmer teilst und den selben Frass erhältst - sprich der Hauptunterschied besteht dann wirklich nur noch in der freien Arztwahl. (Nebenbei - Krankenkassen bieten heute auch reine Hotellerie-Zusatzversicherungen an, so dass Du als Allgemein-Versicherter im 1/2 Bettzimmer liegst aber keine freie Arztwahl hast).

Der Grund, wieso ich mich für halbprivat entschieden habe, war aber nochmals ein anderer: ein Freund von mir arbeitet als Arzt auf der Intensivstation eines Provinzspitals im Kanton Bern. Wenn Du dort z.B. nach einem Autounfall mit einem Polytrauma eingeliefert wirst, kann Dein Versicherungsgrad die Behandlung und Diagnostik bestimmen. Wenn Du zumindest halbprivat versichert bist, wirst Du gleich mal in den Kernspinntomographen geschoben, als allgemein Versicherter ist das eine Ermessungsfrage des behandelnden Arztes. Wenn er diagnostische Mittel ohne Indikation einsetzt, kommt die allgemeine Versicherung nur teilweise dafür auf, der andere Teil wird von einem speziellen Budget des Spitals bestritten - sprich der behandelnde Arzt muss gegenüber dem Chefarzt rechtfertigen, wieso er den Kernspinntomographen angeworfen hat.

Insofern ist halbprivat das wirkliche rundum-glücklich Paket, währenddem der hyppokratische Eid in der allgemeinen Verischerung immer mehr ins Wanken kommt. Das würdest Du auch merken, wenn Du als 75-jähriger ein künstliches Hüftgelenk brauchen solltest - ewige Wartezeiten als allgemein Versicherter, zügige Behandlung als (halb-) Privater.

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São Paulino
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Beitrag von São Paulino »

Mein Input, auch wenn ich kein Fachmann bin:

Ich unterstütze deine Ansicht von wegen "besserem Service", alles andere kann ich mir nicht vorstellen.

Zumindest nicht offiziell - das wäre kaum vereinbar mit den ethischen Vorstellungen unserer Gesellschaft. Dass es inoffiziell teilweise so abläuft, kann ich mir allerdings vorstellen.

Generell denke ich mir, dass die Ärzte nach ihren Stärken und Erfahrungen eingesetzt werden. Sprich, ein erfahrener Arzt bei einer schwierigeren Operation und ein "Rookie" bei einfacheren Eingriffen.
"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." (A. Einstein)

uiggi99
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Beitrag von uiggi99 »

Die freie Arztwahl, ermöglicht es Dir auch z.B. bei einer rutine OP von einem Oberarzt operiert zu werden. Ansonsten übernimmt ein Oberarzt im normalfall nur "non rutine" schnippeleien vor.
Wenn du vom "besten" behandelt werden möchtest musst du dich min. halbpriv. versichern.
Ivan DU Bestie!

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Danke fuer die Informationen. Haette ich nicht gedacht... hat jemand Erfahrung mit CSS MyFlex? Ich glaube kaum, bald ins Spital zu muessen - aber wenn, sind die Kosten ja kein Thema. Oder gibt es nur eins und halbprivat versichern?

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Sergei Derkach
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Beitrag von Sergei Derkach »

Soriak hat geschrieben:Danke fuer die Informationen. Haette ich nicht gedacht... hat jemand Erfahrung mit CSS MyFlex? Ich glaube kaum, bald ins Spital zu muessen - aber wenn, sind die Kosten ja kein Thema. Oder gibt es nur eins und halbprivat versichern?
Klingt nicht uninteressant - habe aber damit keine Erfahrung. Ist halt die Frage, wieviel Du für die Flexibilität berappen musst. CSS ist grundsätzlich für die Zusatzversicherungen eine der eher teuren Kassen. Insofern lohnt sich wohl schon der Prämienvergleich zwischen MyFlex und halbprivat bei günstigeren Anbietern - Du weisst schon wo...

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Ich glaube es gibt auch noch Unterschiede bei den Medikamenten, bei der Grundversicherung gibt's eine Liste und nur das wird dir verabreicht aber wenn du privatversichert bist bekommst ev. bessere (oder neuere die noch nicht auf der Liste ist) Medizin ....

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Dr. House
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Beitrag von Dr. House »

Soriak hat geschrieben:Ich habe gerade eine Diskussion mit einem Kollegen ueber die verschiedenen Versicherungsstufen (Allgemein, Halb-Privat und Privat) und die Leistungen, die im Spital erbracht werden.

Meiner Ansicht nach bekommt man bei einer hoeheren Stufe lediglich einen besseren "Service" - also besseres Zimmer, Essen, usw. Laut meinem Kollegen ist aber auch die aerztliche Behandlung besser - also z.B. wird die Operation von einem Arzt mit mehr Erfahrung gemacht. Kann das jemand klaeren?
Ich bin 1. Klasse versichert und bekomme immer ein einzel-zimmer (mit TV, extra krankenschwester für wünsche wenn besuch sowie wenn ich alleine bin, eigenes bad usw.); nicht nur der erfahrene arzt kommt zur visite, sondern auch der chefarzt; bei notfall kommen verschiedene ärzte und chefärzte.

Ich bin glücklich mit der erst-klassen versicherung und merk es auch wenn z.B eine Kollegin im krankenhaus liegt.. mit 2. oder auch 3. klass versicherung. Nein Danke... Hab keine Lust ein zimmer mit anderen leuten zu teilen, kein TV im zimmer, das badezimmer ist ein kilometer entfernt und und und...
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Malko
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Beitrag von Malko »

Kurz zur Präzisierung der freien Artwahl: kein Rookie wird keine komplexe OP durchführen. Er wird höchstens assistieren.

Bei Routineeingriffen kann Du als (Halb)privater zwar deinen Arzt frei wählen, in der Regel wird der Cheffe aber nur am Anfang und am Schluss dabei sein (so ist es meistens)

Dr. med. Malko
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Sergei Derkach
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Beitrag von Sergei Derkach »

Dr. House hat geschrieben:Ich bin 1. Klasse versichert und bekomme immer ein einzel-zimmer (mit TV, extra krankenschwester für wünsche wenn besuch sowie wenn ich alleine bin, eigenes bad usw.); nicht nur der erfahrene arzt kommt zur visite, sondern auch der chefarzt; bei notfall kommen verschiedene ärzte und chefärzte.

Ich bin glücklich mit der erst-klassen versicherung und merk es auch wenn z.B eine Kollegin im krankenhaus liegt.. mit 2. oder auch 3. klass versicherung. Nein Danke... Hab keine Lust ein zimmer mit anderen leuten zu teilen, kein TV im zimmer, das badezimmer ist ein kilometer entfernt und und und...
Nach meinem Kenntnisstand unterscheiden sich privat und habprivat wirklich nur in der Hotellerie - bei meinen 2 Spitalbesuchen (halbprivat) wurde ich immer von Chefärzten operiert. Zudem ist die Hotellerie im allgemeinen viel besser geworden in den letzten Jahren. Sprich beim letzten Mal lag ich in einem 2-Bett Zimmer mit einem allgemein Versicherten, wir hatten je 1 Fernseher, hatten ein abgetrenntes Badezimmer mit Dusche/WC nur für uns 2. Aber natürlich gibt's da schon auch Unterschiede zwischen Spitälern/Kantonen.

No_IP
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Beitrag von No_IP »

São Paulino hat geschrieben:Zumindest nicht offiziell - das wäre kaum vereinbar mit den ethischen Vorstellungen unserer Gesellschaft. Dass es inoffiziell teilweise so abläuft, kann ich mir allerdings vorstellen.
Wieso nicht offziell? Warum mehr bezahlen und doch nicht bessere Leistung kassieren? In Deutschland ist es ganz extrem. Mache ein Termin bei einem Spezialisten, der lehnt dich höchst wahrscheinlich ab oder hat einen Termin in 3 Monaten frei. Rufst du aus der Schweiz an oder bist du in D Privat versichert, dann hast du einen Termin schon morgen!

Dies bei einem KK-Beitrag um die 500-600u20AC! Grenzgänger haben das grosse Glück, dass sie sich in der Schweiz versichern können.

Was ist daran verwerflich? Jeder will doch auch immer das billigste Schnäppchen und auf gar keinen Fall mehr bezahlen.

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cruzer
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Beitrag von cruzer »

No_IP hat geschrieben:Wieso nicht offziell? Warum mehr bezahlen und doch nicht bessere Leistung kassieren? In Deutschland ist es ganz extrem. Mache ein Termin bei einem Spezialisten, der lehnt dich höchst wahrscheinlich ab oder hat einen Termin in 3 Monaten frei. Rufst du aus der Schweiz an oder bist du in D Privat versichert, dann hast du einen Termin schon morgen!

Dies bei einem KK-Beitrag um die 500-600u20AC! Grenzgänger haben das grosse Glück, dass sie sich in der Schweiz versichern können.

Was ist daran verwerflich? Jeder will doch auch immer das billigste Schnäppchen und auf gar keinen Fall mehr bezahlen.
Somit verkommt Gesundheit zum Luxusgut, was den Charakter einer Gesellschaft zeigt...
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Kwai Chang
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Beitrag von Kwai Chang »

Malko hat geschrieben:Kurz zur Präzisierung der freien Artwahl: kein Rookie wird keine komplexe OP durchführen. Er wird höchstens assistieren.

Bei Routineeingriffen kann Du als (Halb)privater zwar deinen Arzt frei wählen, in der Regel wird der Cheffe aber nur am Anfang und am Schluss dabei sein (so ist es meistens)

Dr. med. Malko
Du hesch no ebbs vrgässe, wo dr Cheffe macht.

Er kassiert! :cool:

quasimodo
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Beitrag von quasimodo »

Malko hat geschrieben:Kurz zur Präzisierung der freien Artwahl: kein Rookie wird keine komplexe OP durchführen. Er wird höchstens assistieren.
Dies ist sicher korrekt. Auch Grundversicherte werden vom Chefarzt oder Oberarzt operiert, wenn es sich um schwierigere Operationen handelt. Dies liegt aber - wie bereits sehr schön gesagt wurde - "im Ermessen des Arztes", dh. du kannst als Grundversicherter nicht selber bestimmen, von wem du operiert wirst.
Malko hat geschrieben:Bei Routineeingriffen kann Du als (Halb)privater zwar deinen Arzt frei wählen, in der Regel wird der Cheffe aber nur am Anfang und am Schluss dabei sein (so ist es meistens)
Dies wäre illegal, jedenfalls dürfte der Chfarzt oder Oberarzt dann kein Privathonorar kassieren. Er muss die hauptsächlichen Teile der Operation selber durchführen.

Grundsätzlich würde ich empfehlen, mindestens eine Zusatzversicherung "allgemeine Abteilung ganze Schweiz" abzuschliessen. Diese ermöglicht Behandlungen in allen Spitälern der Schweiz (Achtung: bei manchen Versicherungsmodellen sind gewisse Spitäler ausgeschlossen), was mit der Grundversicherung nur in Notfällen und wenn die Behandlung im Wohnkanton nicht angeboten wird, möglich ist. Solche Zusatzversicherungen sind nicht sehr teuer.

Wegen der Hotellerie alleine lohnt sich eine (Halb)privat-Versicherung nicht. In vielen Spitälern liegen auch allgemein Versicherte heute in 4er-, teilweise sogar schon in 2er-Zimmern. Das Essen unterschiedet sich auch nicht grundlegend, höchstens die Auswahl ist bei Privatversicherten grösser. Bevor man eine solche Versicherung abschliesst, sollte man sich deshalb überlegen, ob einem die freie Arztwahl den Mehrpreis wert ist.
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RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

die freii Arztwahl bestoht in allne Klasse. Du kannsch aber nid verlange, dass di de Oberarzt operiert, wenn Du de Blinddarm usenä muesch!. Grosse Vorteil fir Fraue: Du kannsch Dini Fraueärztin mitnä, wenn e Kind wirfsch etc.

Ich han mi bewusst allg, ganzi CH versicheret. Wenn ich e grösseri OP han, denn hani idR au Zyt zem sSPital ussueche, wo mir passt (sprich mind. 2 Bett Zimmer etc.). Bim Arzt uswähle hani e kei Schimmer. Weiss nid, öb de Dr. med. Peter oder dr Prof Hans besser an mir umeschnipplet. Wenn me öppis komplizierts het, isches mE e Grücht, dass de Studänt bi Dir e Härzop oä durefiehrt... .

canada
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Beitrag von canada »

Arbeite auf Krankenversicherung:

In der Regel ist schon so, dass der 0815 Chirurg, der viellecht als Bsp. 2 von 4 Diplomen hat eine Operation für jemanden der "nur" auf der Allgemeien Abteilung liegt durchführt. Und jemand, bestes Bsp. zurzeit Herrn Merz wird von einem "Direktor der Uniklinik für Herz- und Gefässchirurgie" operiert, da er ziemlich sicher "Privat" versichert ist.

Wieso wurde Herr Merz nicht vom Chefchirurg oder was weiss ich operiert? Weil er die Kohle hat, ganz einfach! Und der "normalbürger" sich den Direktor der Uni bla bla bla nicht leisten kann.

Ich war letztens auch im Spital, SUVA, allg. Abt. und wurde nur von einem gewöhnlichen Chirurgen operiert und von jemanden der sich Direktor oder Professor oder was weiss ich nennen kann.

Allg. Abt. ganze CH macht nur sinn, wenn ich nicht im eigenen Wohnkanton ins spital will, sondern es mein wunsch ist den kanton zu wechslen, ansonsten ist diese überflüssig, da mir die Kosten eh vergütet werden, wenn es ein Notfall ist oder die OP nicht im eigenen kanton durchgeführt werden kann

Ich selbst habe nur die KVG versicherung, da es nicht mein wunsch ist nach ZH oder BS ins KSP zu gehen, sondern mir mein Wohnkanton genügt.
Alle Rechtschreibfehler sind volle Absicht, zusammen ergeben sie eine unterschwellige Botschaft mit der ich versuche die Weltherrschaft an mich zu reißen!

nicolmo
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Beitrag von nicolmo »

Sergei Derkach hat geschrieben:ein Freund von mir arbeitet als Arzt auf der Intensivstation eines Provinzspitals im Kanton Bern. Wenn Du dort z.B. nach einem Autounfall mit einem Polytrauma eingeliefert wirst, kann Dein Versicherungsgrad die Behandlung und Diagnostik bestimmen. Wenn Du zumindest halbprivat versichert bist, wirst Du gleich mal in den Kernspinntomographen geschoben, als allgemein Versicherter ist das eine Ermessungsfrage des behandelnden Arztes.
Entschuldigung, aber das ist gelinde gesagt Kokolores! Polytraumen werden prinzipiell in Häusern der Maximalversorgung (D.h. grössere Kantonsspitäler, Unispital) versorgt. Und in meiner ärztlichen Laufbahn ist es mir noch NIE untergekommen, dass aufgrund des Versicherungsstatus eines Notfallpatienten diese oder jene Untersuchung unterlassen worden ist.
Bitte verbreite hier nicht unnötigerweise Ammenmärchen.

quasimodo
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Beitrag von quasimodo »

canada hat geschrieben:Und jemand, bestes Bsp. zurzeit Herrn Merz wird von einem "Direktor der Uniklinik für Herz- und Gefässchirurgie" operiert, da er ziemlich sicher "Privat" versichert ist.

Wieso wurde Herr Merz nicht vom Chefchirurg oder was weiss ich operiert? Weil er die Kohle hat, ganz einfach! Und der "normalbürger" sich den Direktor der Uni bla bla bla nicht leisten kann.
Bundesrat Merz wurde vom Star-Herzchirurgen Thierry Carrel operiert, nicht weil er Geld hat oder privat versichert ist, sondern weil der Fall ein grosses Medieninteresse hervorruft und ein prominenter Patient gute PR für das Spital und den Chirurgen darstellt.
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Beitrag von AVATAR »

canada hat geschrieben:Arbeite auf Krankenversicherung:

In der Regel ist schon so, dass der 0815 Chirurg, der viellecht als Bsp. 2 von 4 Diplomen hat eine Operation für jemanden der "nur" auf der Allgemeien Abteilung liegt durchführt. Und jemand, bestes Bsp. zurzeit Herrn Merz wird von einem "Direktor der Uniklinik für Herz- und Gefässchirurgie" operiert, da er ziemlich sicher "Privat" versichert ist.

Wieso wurde Herr Merz nicht vom Chefchirurg oder was weiss ich operiert? Weil er die Kohle hat, ganz einfach! Und der "normalbürger" sich den Direktor der Uni bla bla bla nicht leisten kann.
genau, auch wäre jeder andere privatversicherte mit dem heli von st. gallen nach bern bern geflogen worden :rolleyes:

das passiert dir auch nur wenn du BR bist..............
Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muß man erst richtig anfangen.

Konrad Adenauer 05.01.1876 - 19.04.1967

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Sergei Derkach
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Beitrag von Sergei Derkach »

nicolmo hat geschrieben:Entschuldigung, aber das ist gelinde gesagt Kokolores! Polytraumen werden prinzipiell in Häusern der Maximalversorgung (D.h. grössere Kantonsspitäler, Unispital) versorgt. Und in meiner ärztlichen Laufbahn ist es mir noch NIE untergekommen, dass aufgrund des Versicherungsstatus eines Notfallpatienten diese oder jene Untersuchung unterlassen worden ist.
Bitte verbreite hier nicht unnötigerweise Ammenmärchen.
Ich schildere hier zugegbenermassen keine persönlichen Erfahrungen, habe aber bei einigen Bieren die zunehmende Frustration des besagten Freundes von mir erleben dürfen und sehe keinen Grund dafür, wieso er mir einen Bären hätte aufbinden sollen...

Edit: Bezüglich der Grössenordnung des Spitals: hat eine Spezialisierung auf Traumatologie. Aber natürlich ist es richtig, dass nach einer Erstaufnahme die wirklich komplexen Fälle meist ins Inselspital Bern überführt werden.

rotzlöffel
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Beitrag von rotzlöffel »

Habe im Moment das Vergnügen, raus zu finden, 'wie gut uns unsere Kasse wirklich tut'. Wer bei der Kasse mit diesem Slogan das HMO Modell gewählt hat, und keine Anwälte im Bekanntenkreis hat, ist schlichtwegs am Arsch. Da interessiert sich kein Hausarzt, wie's seinen Patienten geht, wenn sie nach wochenlanger erfolgloser Behandlung durch die Gemeinschaftspraxis im Spital landen. Sachbearbeiter der Kasse, nicht etwa die Hausärzte kümmern sich um die Versicherten und suchen - wenn überhaupt - nach Lösungen. Der Service da ist unter aller Sau und hat nichts mehr mit einer funktionierenden, medizinischen Grundversorgung zu tun.

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