Real Madrid - Barca
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Doppelchnopf
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Real Madrid - Barca
Weiss öber, öb das Spiel im Fernseh chunt? (ha kai skysports oder premiere....)
- STEVIE GERRARD
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Al Jazeera... isch mr gar nid mol so unseriös! Al Jazeera.netScoUtd hat geschrieben:Das Hinspiel wurde auf "Al tschasira" (kei Ahnig wie das richtig heisst..)
Kein Witz
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- zul alpha 3
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Momentaufnahmen aus der NZZ am Sonntag Teil I
10. April 2005, NZZ am Sonntag
Barça - wie zu Zeiten Cruyffs
Am Sonntag kann der FC Barcelona gegen Real die Meisterschaft (vor-)entscheiden
Von Markus Jakob
Samuel Eto'o ist die Gelassenheit in Person, genauso wie sein Trainer Frank Rijkaard. Dem kamerunischen Goalgetter des FC Barcelona, der mit 21 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt, scheint das Bernabeu-Stadion zu behagen, wo am Sonntag die Classique des spanischen Fussballs in Szene geht. Schon im FC Mallorca waren Eto'o gegen Real Madrid nicht weniger als sieben Tore geglückt, mit «Barça» fügte er vor einem Jahr ein weiteres hinzu. Die unmittelbare Fortsetzung der Serie träfe Real Madrid insofern besonders schmerzhaft, als es damit das 1000. Gegentor in Meisterschaftsheimspielen hinnehmen müsste.
Eto'o ist ein Dorn im Auge der «Madridistas». Wie kein Zweiter verkörpert er die neuen Machtverhältnisse im spanischen Fussball, die Höhenflüge «Barças» und die Irrwege von Real Madrid. 1996, als Fünfzehnjähriger, war er von den königlichen Talentspähern in die Hauptstadt geholt worden, erhielt jedoch in dem von Stars übersättigten Team nie eine echte Chance und setzte nach dem Intermezzo auf Mallorca schliesslich seinen Wechsel nach Barcelona durch. Wer damals in Madrid an ein gutes Geschäft glaubte, sah sich getäuscht. Zwar reichten die 12 Millionen Euro, die der Klub aus den noch zur Hälfte bei ihm liegenden Rechten an Eto'o löste, zum mittlerweile reichlich rituell anmutenden jährlichen Einkauf eines Ballon-d'Or- Gewinners in der Person von Michael Owen. Anders als Eto'o in Barcelona hat Owen aber in Madrid bisher kaum Glanzlichter gesetzt.
Der Anteil Rijkaards
Als wäre das des Kummers mit dem Kameruner für den Rekordmeister nicht genug, muss Real Madrid am Sonntag seinetwegen gar um das Wohlverhalten des eigenen Publikums bangen. Denn rassistische Schmährufe, wie sie in etlichen spanischen Stadien nach wie vor üblich sind, würden nicht nur die Stadt mit ihrer Olympiakandidatur erneut kompromittieren, sondern den Schiedsrichter nach den jüngst gefassten Beschlüssen des nationalen Sportrats dazu berechtigen, die Partie abzubrechen.
9 Punkte beträgt der Vorsprung des FC Barcelona auf den Verfolger vor dem Schlagerspiel - mit einem Sieg würde er sich den Titelgewinn wohl sichern, das fünf Jahre währende Tief des Klubs wäre überwunden. So oder so schon eingelöst wurde das Versprechen der Erneuerung, mit dem die von Joan Laporta präsidierte Führungstroika 2003 angetreten war. Der Wandel war so umfassend, dass der Anteil des Trainers daran nicht leicht einzuschätzen ist. Der 1962 geborene Frank Rijkaard hatte als Spieler der AC Milan dreimal den Europacup gewonnen; als Coach der holländischen Nationalelf und von Sparta Rotterdam blieben ihm hingegen Triumphe versagt. In Barcelona fand sein diskreter, fast schüchtern wirkender Führungsstil sofort Anklang. Welch ein Kontrast zu seinem polternden Vorgänger Louis van Gaal!
Zwar liessen die Resultate in der ersten Saisonhälfte 2003/04 zu wünschen übrig; seither aber hat «Barça» zu einem Spiel gefunden, das es ihm nach der Aufholjagd des letzten Frühlings erlaubt, das Championnat zu dominieren. Selbst die langwierigen Verletzungen einiger Schlüsselspieler - Larsson, Motta, Edmilson - wirkten sich auf die Leistungen der Mannschaft kaum negativ aus, und in den Partien gegen die AC Milan wie im knapp verlorenen Duell mit Chelsea erregte sie auch international Bewunderung. Starke Widersacher scheinen jener Spielfreude Auftrieb zu geben, die in selten unter 60 Prozent liegenden Spielanteilen zum Ausdruck kommt. Wobei Ballbesitz im FC Barcelona wie schon zu Zeiten Johan Cruyffs heisst: den Ball laufen lassen, schnell abspielen, Wirbel machen.
Xavi und Deco - viel Talent
Rijkaard bevorzugt ein klassisches, doch alles andere als starres 4-3-3-System, das er nur in der Not zu einem defensiveren 4-4-1-1 verdichtet. Hinter der Sturmspitze Eto'o ist Ronaldinhos Radius fast unbeschränkt, durch die Diagonale bricht der schnelle Giuly ein, auf den Flügeln erregen die Vorstösse der Aussenverteidiger Belletti und Gio van Bronckhorst Unruhe. Als Ballverteiler sind Xavi und Deco gesetzt. Ihr Talent, das Spiel von Moment zu Moment zu entschlüsseln, verleiht der Mannschaft ihren eigentlichen Charakter. Deco fehlt in Madrid allerdings wegen einer Spielsperre (wie auf der Gegenseite Guti und Samuel), an seiner Stelle erhält eventuell der sonst als Joker fungierende Iniesta eine Chance, auch könnte der Mexikaner Márquez ins Mittelfeld vorrücken. Wie zentral die Rolle dieses umsichtigen Spielers geworden ist, zeigte sein Fehlen anlässlich der Champions League in London auf, als die Konter des FC Chelsea die Abwehr des FC Barcelona viermal aus den Angeln hoben. Dienstälteste Teamstütze ist mittlerweile der knapp 27-jährige Verteidiger Carles Puyol. Die im FC Barcelona schon chronisch gewordene Torhüterfrage stellt sich nicht mehr, seit Rijkaard dem jungen Victor Valdés sein Vertrauen schenkt.
Das durchweg hohe Tempo, das sich aus den technischen Fertigkeiten wie von selbst zu ergeben scheint, hat - zumal Spieler-Rotationen verletzungsbedingt kaum möglich sind - im Lauf der Saison auch zu einigen Durchhängern geführt. So trübte vor einer Woche das glückhafte 3:3 gegen Betis Sevilla die sonst so schöne Harmonie, die «Barça» diese Saison ausstrahlt und die auch das Verdienst des mit Locken gezierten Trainerhauptes ist, des bürgerlichen Rastafari-Stoikers Rijkaard. Nur wenn mitunter selbst Ronaldinhos Lächeln gefriert (das in Brasilien angeblich für den stark rückläufigen Gebrauch von Zahnspangen verantwortlich ist), wird es bedenklich. Denn dieses frohe Blecken symbolisiert zweifellos am besten die barcelonesische Art, Fussball nicht in erster Linie als Medienspektakel zu begreifen (wie es etwa Real Madrid tut), sondern als ein Spiel zwecks Verbreitung guter Laune, sowohl der Akteure als auch des Publikums.
Barça - wie zu Zeiten Cruyffs
Am Sonntag kann der FC Barcelona gegen Real die Meisterschaft (vor-)entscheiden
Von Markus Jakob
Samuel Eto'o ist die Gelassenheit in Person, genauso wie sein Trainer Frank Rijkaard. Dem kamerunischen Goalgetter des FC Barcelona, der mit 21 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt, scheint das Bernabeu-Stadion zu behagen, wo am Sonntag die Classique des spanischen Fussballs in Szene geht. Schon im FC Mallorca waren Eto'o gegen Real Madrid nicht weniger als sieben Tore geglückt, mit «Barça» fügte er vor einem Jahr ein weiteres hinzu. Die unmittelbare Fortsetzung der Serie träfe Real Madrid insofern besonders schmerzhaft, als es damit das 1000. Gegentor in Meisterschaftsheimspielen hinnehmen müsste.
Eto'o ist ein Dorn im Auge der «Madridistas». Wie kein Zweiter verkörpert er die neuen Machtverhältnisse im spanischen Fussball, die Höhenflüge «Barças» und die Irrwege von Real Madrid. 1996, als Fünfzehnjähriger, war er von den königlichen Talentspähern in die Hauptstadt geholt worden, erhielt jedoch in dem von Stars übersättigten Team nie eine echte Chance und setzte nach dem Intermezzo auf Mallorca schliesslich seinen Wechsel nach Barcelona durch. Wer damals in Madrid an ein gutes Geschäft glaubte, sah sich getäuscht. Zwar reichten die 12 Millionen Euro, die der Klub aus den noch zur Hälfte bei ihm liegenden Rechten an Eto'o löste, zum mittlerweile reichlich rituell anmutenden jährlichen Einkauf eines Ballon-d'Or- Gewinners in der Person von Michael Owen. Anders als Eto'o in Barcelona hat Owen aber in Madrid bisher kaum Glanzlichter gesetzt.
Der Anteil Rijkaards
Als wäre das des Kummers mit dem Kameruner für den Rekordmeister nicht genug, muss Real Madrid am Sonntag seinetwegen gar um das Wohlverhalten des eigenen Publikums bangen. Denn rassistische Schmährufe, wie sie in etlichen spanischen Stadien nach wie vor üblich sind, würden nicht nur die Stadt mit ihrer Olympiakandidatur erneut kompromittieren, sondern den Schiedsrichter nach den jüngst gefassten Beschlüssen des nationalen Sportrats dazu berechtigen, die Partie abzubrechen.
9 Punkte beträgt der Vorsprung des FC Barcelona auf den Verfolger vor dem Schlagerspiel - mit einem Sieg würde er sich den Titelgewinn wohl sichern, das fünf Jahre währende Tief des Klubs wäre überwunden. So oder so schon eingelöst wurde das Versprechen der Erneuerung, mit dem die von Joan Laporta präsidierte Führungstroika 2003 angetreten war. Der Wandel war so umfassend, dass der Anteil des Trainers daran nicht leicht einzuschätzen ist. Der 1962 geborene Frank Rijkaard hatte als Spieler der AC Milan dreimal den Europacup gewonnen; als Coach der holländischen Nationalelf und von Sparta Rotterdam blieben ihm hingegen Triumphe versagt. In Barcelona fand sein diskreter, fast schüchtern wirkender Führungsstil sofort Anklang. Welch ein Kontrast zu seinem polternden Vorgänger Louis van Gaal!
Zwar liessen die Resultate in der ersten Saisonhälfte 2003/04 zu wünschen übrig; seither aber hat «Barça» zu einem Spiel gefunden, das es ihm nach der Aufholjagd des letzten Frühlings erlaubt, das Championnat zu dominieren. Selbst die langwierigen Verletzungen einiger Schlüsselspieler - Larsson, Motta, Edmilson - wirkten sich auf die Leistungen der Mannschaft kaum negativ aus, und in den Partien gegen die AC Milan wie im knapp verlorenen Duell mit Chelsea erregte sie auch international Bewunderung. Starke Widersacher scheinen jener Spielfreude Auftrieb zu geben, die in selten unter 60 Prozent liegenden Spielanteilen zum Ausdruck kommt. Wobei Ballbesitz im FC Barcelona wie schon zu Zeiten Johan Cruyffs heisst: den Ball laufen lassen, schnell abspielen, Wirbel machen.
Xavi und Deco - viel Talent
Rijkaard bevorzugt ein klassisches, doch alles andere als starres 4-3-3-System, das er nur in der Not zu einem defensiveren 4-4-1-1 verdichtet. Hinter der Sturmspitze Eto'o ist Ronaldinhos Radius fast unbeschränkt, durch die Diagonale bricht der schnelle Giuly ein, auf den Flügeln erregen die Vorstösse der Aussenverteidiger Belletti und Gio van Bronckhorst Unruhe. Als Ballverteiler sind Xavi und Deco gesetzt. Ihr Talent, das Spiel von Moment zu Moment zu entschlüsseln, verleiht der Mannschaft ihren eigentlichen Charakter. Deco fehlt in Madrid allerdings wegen einer Spielsperre (wie auf der Gegenseite Guti und Samuel), an seiner Stelle erhält eventuell der sonst als Joker fungierende Iniesta eine Chance, auch könnte der Mexikaner Márquez ins Mittelfeld vorrücken. Wie zentral die Rolle dieses umsichtigen Spielers geworden ist, zeigte sein Fehlen anlässlich der Champions League in London auf, als die Konter des FC Chelsea die Abwehr des FC Barcelona viermal aus den Angeln hoben. Dienstälteste Teamstütze ist mittlerweile der knapp 27-jährige Verteidiger Carles Puyol. Die im FC Barcelona schon chronisch gewordene Torhüterfrage stellt sich nicht mehr, seit Rijkaard dem jungen Victor Valdés sein Vertrauen schenkt.
Das durchweg hohe Tempo, das sich aus den technischen Fertigkeiten wie von selbst zu ergeben scheint, hat - zumal Spieler-Rotationen verletzungsbedingt kaum möglich sind - im Lauf der Saison auch zu einigen Durchhängern geführt. So trübte vor einer Woche das glückhafte 3:3 gegen Betis Sevilla die sonst so schöne Harmonie, die «Barça» diese Saison ausstrahlt und die auch das Verdienst des mit Locken gezierten Trainerhauptes ist, des bürgerlichen Rastafari-Stoikers Rijkaard. Nur wenn mitunter selbst Ronaldinhos Lächeln gefriert (das in Brasilien angeblich für den stark rückläufigen Gebrauch von Zahnspangen verantwortlich ist), wird es bedenklich. Denn dieses frohe Blecken symbolisiert zweifellos am besten die barcelonesische Art, Fussball nicht in erster Linie als Medienspektakel zu begreifen (wie es etwa Real Madrid tut), sondern als ein Spiel zwecks Verbreitung guter Laune, sowohl der Akteure als auch des Publikums.
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Momentaufnahmen aus der NZZ am Sonntag Teil II
0. April 2005, NZZ am Sonntag
Problematisches Modell der Fussball-Galaxis in Madrid
Die Stars haben ihren Zenit überschritten
Von Markus Jakob
Die Rätselfrage der Woche im spanischen Fussball lautet: Traut irgendjemand Real Madrid - sollte dem Klub am Sonntag ein Sieg gegen «Barça» glücken und der Rückstand auf den Tabellenführer auf sechs Punkte schmelzen - in der Folge auch den Gewinn der Meisterschaft zu? Die Antwort lautet: Nein, das erscheine selbst den Spielern, so lebhaft sie das Gegenteil beteuern, wohl zu märchenhaft.
Der Verlauf der ganzen Saison und alle fussballerische Logik würden dadurch auf den Kopf gestellt. Und doch ist die prominenteste Spielerriege des Weltfussballs - Ronaldo, Zidane, Figo, Beckham - wohl nicht einfach so abzuschreiben. Ein ganzes Jahr lang, seit dem missratenen Saisonausklang 2003/ 2004, erntete sie für ihre spielerischen Leistungen vorwiegend Kopfschütteln. Selbst Real-Siege wurden von den spanischen Medien oft als glückhaft geschildert, als Murks nach zuweilen lamentabler Vorstellung. Etliche Punkte verdanken sich direkt den Glanzparaden von Torhüter Casillas. Dennoch ist die geschmähte Mannschaft der letzte «Barça»-Rivale im Titelkampf. Nicht umsonst gehört zu den Weisheiten, die spanische Fussballer endlos wiederholen: «In der Schlussabrechnung stehen sie immer oben.»
Die Saison hatte kaum begonnen, da suchte der neue Trainer, der doch Epochales schaffen sollte, schon entsetzt das Weite. José Antonio Camacho, ein Klub-Heiliger seit seinen Zeiten als Aussenverteidiger, hatte das Amt im Sommer angetreten, als sei er durch Vorsehung dazu bestimmt gewesen. Dass ihn die Fussball-Diven, die ihm sein Präsident zur Disposition stellte, so schnell die Flucht ergreifen liessen, war mehr noch ein Indiz dafür, dass in den Strukturen des Klubs wohl etwas faul ist. Camachos Nachfolger, sein Assistent García Remón, wurde an Neujahr durch den brasilianischen Trainer Vanderlei Luxemburgo ersetzt.
Sieben aufeinander folgende Siege brachten Real Madrid zwar wieder in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze. Doch die nächsten Punktverluste und das Ausscheiden aus der Champions League warfen alsbald die Frage auf, wann die Schmerzgrenze im zum Erfolg verdammten Klub neuerlich erreicht sein könnte. Die von Präsident Florentino Pérez aus dem Verkauf der einstigen Ciudad Deportiva (Trainingszentrum) - rund 750 Millionen Franken - finanzierte Galaxis, in der die Spieler auf dem Laufsteg ihres Marketing-Werts paradieren, erscheint heute tendenziell als gescheitertes Modell. Den fussballerischen Zenit haben Figo, Zidane, Roberto Carlos überschritten - und vielleicht gilt dies auch für Raúl, Ronaldo und Beckham. Selbst der jüngere Owen sieht in diesem Team (in dem er sich einen Stammplatz erst erobern musste) irgendwie verbraucht aus. Die Stars scheinen unter ihrem eigenen Gewicht zu ächzen - mit einem Augenzwinkern berichtete die Presse dieser Tage von den Erfolgen einer Diätspezialistin, dank der einige der Real-Cracks etwas Speck verloren haben.
Unlösbar erscheint hingegen das Problem, die Mannschaft nach sportlichen Kriterien umzubauen, solange Florentino Pérez' Modell den wirtschaftlichen Aspekten den Vorrang gibt - auf Gedeih und Verderb. Denn um eine neue Galaxis nach dem Beispiel der ersten zu finanzieren, müsste Pérez nun schon fast das Bernabeu verkaufen.
Problematisches Modell der Fussball-Galaxis in Madrid
Die Stars haben ihren Zenit überschritten
Von Markus Jakob
Die Rätselfrage der Woche im spanischen Fussball lautet: Traut irgendjemand Real Madrid - sollte dem Klub am Sonntag ein Sieg gegen «Barça» glücken und der Rückstand auf den Tabellenführer auf sechs Punkte schmelzen - in der Folge auch den Gewinn der Meisterschaft zu? Die Antwort lautet: Nein, das erscheine selbst den Spielern, so lebhaft sie das Gegenteil beteuern, wohl zu märchenhaft.
Der Verlauf der ganzen Saison und alle fussballerische Logik würden dadurch auf den Kopf gestellt. Und doch ist die prominenteste Spielerriege des Weltfussballs - Ronaldo, Zidane, Figo, Beckham - wohl nicht einfach so abzuschreiben. Ein ganzes Jahr lang, seit dem missratenen Saisonausklang 2003/ 2004, erntete sie für ihre spielerischen Leistungen vorwiegend Kopfschütteln. Selbst Real-Siege wurden von den spanischen Medien oft als glückhaft geschildert, als Murks nach zuweilen lamentabler Vorstellung. Etliche Punkte verdanken sich direkt den Glanzparaden von Torhüter Casillas. Dennoch ist die geschmähte Mannschaft der letzte «Barça»-Rivale im Titelkampf. Nicht umsonst gehört zu den Weisheiten, die spanische Fussballer endlos wiederholen: «In der Schlussabrechnung stehen sie immer oben.»
Die Saison hatte kaum begonnen, da suchte der neue Trainer, der doch Epochales schaffen sollte, schon entsetzt das Weite. José Antonio Camacho, ein Klub-Heiliger seit seinen Zeiten als Aussenverteidiger, hatte das Amt im Sommer angetreten, als sei er durch Vorsehung dazu bestimmt gewesen. Dass ihn die Fussball-Diven, die ihm sein Präsident zur Disposition stellte, so schnell die Flucht ergreifen liessen, war mehr noch ein Indiz dafür, dass in den Strukturen des Klubs wohl etwas faul ist. Camachos Nachfolger, sein Assistent García Remón, wurde an Neujahr durch den brasilianischen Trainer Vanderlei Luxemburgo ersetzt.
Sieben aufeinander folgende Siege brachten Real Madrid zwar wieder in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze. Doch die nächsten Punktverluste und das Ausscheiden aus der Champions League warfen alsbald die Frage auf, wann die Schmerzgrenze im zum Erfolg verdammten Klub neuerlich erreicht sein könnte. Die von Präsident Florentino Pérez aus dem Verkauf der einstigen Ciudad Deportiva (Trainingszentrum) - rund 750 Millionen Franken - finanzierte Galaxis, in der die Spieler auf dem Laufsteg ihres Marketing-Werts paradieren, erscheint heute tendenziell als gescheitertes Modell. Den fussballerischen Zenit haben Figo, Zidane, Roberto Carlos überschritten - und vielleicht gilt dies auch für Raúl, Ronaldo und Beckham. Selbst der jüngere Owen sieht in diesem Team (in dem er sich einen Stammplatz erst erobern musste) irgendwie verbraucht aus. Die Stars scheinen unter ihrem eigenen Gewicht zu ächzen - mit einem Augenzwinkern berichtete die Presse dieser Tage von den Erfolgen einer Diätspezialistin, dank der einige der Real-Cracks etwas Speck verloren haben.
Unlösbar erscheint hingegen das Problem, die Mannschaft nach sportlichen Kriterien umzubauen, solange Florentino Pérez' Modell den wirtschaftlichen Aspekten den Vorrang gibt - auf Gedeih und Verderb. Denn um eine neue Galaxis nach dem Beispiel der ersten zu finanzieren, müsste Pérez nun schon fast das Bernabeu verkaufen.
es gibt da durchaus einige parallelen zu basel. natürlich in anderen dimensionen.
real madrid ist satt, die spieler haben keine motivation mehr. die folge: lustloses gekicke sobald es mal nicht läuft. all die stars sollte man endlich ersetzen mit jungen, hungrigen talenten und so versuchen was aufzubauen. natürlich würde es dann in den nächsten paar jahren keine titel geben, aber man hätte wieder eine mannschaft mit herz, die stolz wärn ein teil von real zu sein und kämpfen würde bis zum umfallen.
real madrid ist satt, die spieler haben keine motivation mehr. die folge: lustloses gekicke sobald es mal nicht läuft. all die stars sollte man endlich ersetzen mit jungen, hungrigen talenten und so versuchen was aufzubauen. natürlich würde es dann in den nächsten paar jahren keine titel geben, aber man hätte wieder eine mannschaft mit herz, die stolz wärn ein teil von real zu sein und kämpfen würde bis zum umfallen.
[CENTER]VIVA VARELA
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- STEVIE GERRARD
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Doppelchnopf
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Barca machte das Spiel, Real die Tore. 60% Ballbesitz und ein Chancenverhältnis von circa 10-5 zugunsten sprechen eine deutliche Sprache. Barca wie schon gegen Chelski mal wieder in Schönheit gestorben, Schade.
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- Bellach SO
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DIE 3 gründe für die Niederlage:Gevatter Rhein hat geschrieben:Barca machte das Spiel, Real die Tore. 60% Ballbesitz und ein Chancenverhältnis von circa 10-5 zugunsten sprechen eine deutliche Sprache. Barca wie schon gegen Chelski mal wieder in Schönheit gestorben, Schade.
- Die Absenz Deco's
- Ronaldinho's, für seine Verhältnisse, unterirdische Leistung (Magenverstimmung unter der Woche, 3 Kilo Gewichtsverlust)¨
- Schwache Leistung von Victor Valdes, zudem hat war die Abwehr beim wichtigen 1:0 wohl noch in der Kabine.
Vorwärts.........................................................................FCB ! ! !
- baslerstab
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"mir"?????daffy hat geschrieben:sinds aber immerno gnueg pünkt. mr wärde meischter, und real söll vrregge!!!![]()
jetzt gisch mr aber wirklig langsam z'dängge.......
Vom Vater zum Mönchsleben bestimmt, mit der Glut erster Jugendinbrunst einem frommen und asketisch-heldischen Ideal zugewandt, hatte er bei der ersten flüchtigen Begegnung, beim ersten Anruf des Lebens an seine Sinne, beim ersten Gruss des Weiblichen unweigerlich gespürt, dass hier sein Feind und Dämon stehe, dass das Weib seine Gefahr sei. HH 1930
alter sack hat geschrieben:ich bin schlicht und ergreifend der meinung, dass es okay ist, dem gegnerischen fan eins auf die fresse zu hauen
Guet ischs wieder e bitzeli spannend gworde aber Real schaffts nümm... do binn i zu 100% sicher.
[CENTER]***************************IN MEMORIAM*************************
*NEVER FORGET 02.06.2004. DIE WAHRE SCHANDE VON BASEL!*
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Doppelchnopf
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- basilea2002
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meinsch? barca het no e schwerere spielplan vor sich als real. real isch au nümm das wie no vor zwei joor, aber barca spiel sehr unkonstant. barca muess numme ei spiel verliere, und die wärde nervös....rotoloso hat geschrieben:Guet ischs wieder e bitzeli spannend gworde aber Real schaffts nümm... do binn i zu 100% sicher.
PS: 6 pünggt bi no sovil spieltäg, sind in spanie sehr vill meisterschafte no umdreit worde.
trotzallem, au als real-fan glaub ich au eher an barca, aber solang no möglichkeite bestönd, blibt d hoffnig...