Spieler des Monats
Verfasst: 13.10.2005, 10:37
BaZ, 12.10.2005
und hier noch das interview mit MED, spieler des monats 'september':
«Ich habe ja keinen Vertrag mit Julio»
MATIAS DELGADO, SPIELER DES MONATS, BEANTWORTET DIE FRAGEN DER BAZ-LESER
Christoph Kieslich
Eine Stunde Zeit nahm sich Matias Delgado, «Spieler des Monats» der baz, um Leserfragen zu beantworten.
An den 22-jährigen Mittelfeldspieler des FCBasel, der sich in den letzten Wochen zum Topskorer aufgeschwungen hat, erreichten die baz sogar Fragen aus Mailand und Mexiko - und nicht wenigen war ein Dank an Delgado für schöne Momente im Stadion vorangestellt.
Norbert Schacht, Düdingen: Was war ausschlaggebend für Ihren Wechsel zum FCB?
Matias Delgado: Ich wusste nichts von der Schweiz und nichts von Basel. Ich hatte nur die Champions-League-Ergebnisse mitbekommen, Rossi und Gimenez waren mir ein Begriff. Aber als ich das Stadion und die Fans erlebt und die Umgebung gesehen hatte, habe ich keine Sekunde mehr gezögert. Und ich habe es nicht bereut.
Silvia Jockel, Hersberg: Ich welchen Sprachen könnte ich mich mit Ihnen verständigen?
Mein Deutsch ist schlecht, eigentlich gleich null. In der Mannschaft sprechen wir alles durcheinander: Italienisch, Spanisch, Englisch, Französisch oder Deutsch. «Achtung, hinter Dir!» oder «Spielu2019 den Ball» sind deutsche Sätze, die ich kenne, ansonsten schlage ich mich mit Italienisch durch.
Andrea Anna, Rodersdorf: Hätte sich der FCB in der momentanen Form gegen Werder Bremen durchsetzen können?
Das hatte nichts mit der Form zu tun. Wir haben das erste Spiel gewonnen und hatten in Bremen Chancen, das erste Tor zu machen. Dann wären wir jetzt in der Champions League.
Diana Giess, Mexiko: Was sind die Unterschiede zwischen Super League und argentinischer Liga?Hätte der FCB gegen Boca Juniors oder River Plate eine Chance?
Der grösste Unterscheid ist der höhere Spielrhythmus in Argentinien. Der Fussball in der Schweiz ist mehr von der Physis geprägt als von der Technik, aber ein FCBasel könnte problemlos mitspielen, auch gegen Topclubs.
Bernhard Scholz, Biel-Benken: Sie haben ein Auge für den freien Raum, spielen den direkten Pass. Sollte in der Schweiz generell schneller, direkter und damit überraschender gespielt werden?
In der Schweiz gibt es Plätze, die es gar nicht zulassen, schnell und direkt zu spielen. Wir haben beim FCB so viel Qualität im Team, dass wir sehr flexibel agieren können, ob mit einem oder zwei Kontakten. Es geht darum, den Ball schnellstmöglich zu erobern, und dann geht es so schnell wie möglich nach vorne. Oder, wie es der Trainer ausdrückt:je schneller, desto besser. So, wie wir es gegen Thun geklappt hat.
Barbara Brunn:Sind Sie zurzeit in Topform?
Nein, weil ich weiss, dass ich noch mehr Potenzial habe. Im Moment läuft es natürlich gut:Ich schiesse viele und wichtige Tore, aber ich kann und will mehr leisten. Etwa im Defensivverhalten, das ich in Argentinien auf dieser Position nicht gewohnt war. Und es geht um die Momente, in denen richtige Entscheidungen getroffen werden müssen: den Ball zu halten, zu dribbeln, oder den letzten Pass zu finden.
Tobias Thurnherr, Reinach:Haben Sie Kontakt zur argentinischen Nationalmannschaft?
Nein, ich glaube, sie wissen nicht einmal, dass ich existiere. Der Schweizer Fussball wird in Argentinien nicht wahrgenommen.
Stefanie & Laura Furlanetto, Basel:Könnten Sie mit Ihrem italienischen Pass auch für Italien spielen?
Das könnte ich, weil ich noch nie international für Argentinien aufgelaufen bin.
Raeto Ramstein, Luzern:Wer ist Ihr Vorbild und welcher Ihr Traumverein?
Maradona, Riquelme oder Zidane bewundere ich, aber am meisten imponiert mir Pablo Aimar. Als Club mag ich den FCBarcelona und den FCValencia.
Familie Baudinot, Oberwil:Haben Sie ein bestimmtes Ritual vor dem Spiel? Und was geht Ihnen vor Freistössen durch den Kopf?
Gar nichts. Ich konzentriere mich auf den Ball, schaue, wo der Torhüter steht, und der Rest ist Glück. Vor dem Spiel habe ich nichts Spezielles. Ich setze vor Betreten des Platzes zweimal hintereinander den linken Fuss aufs Spielfeld, das soll Glück bringen. Ich bitte Gott um Hilfe, bitte und gedenke Omar Paztorisha, meines verstorbenen Trainers in Chacarita.
Philip Bartos, Mailand: Liebäugeln Sie nicht mit einem Transfer in eine Spitzenliga?
Um ehrlich zu sein:Jeder will sich weiterentwickeln, und natürlich hat jeder diesen Traum. Aber damit befasst man sich, wenn es konkret wird, und es gibt keine Anfragen. Deshalb konzentriere ich mich voll und ganz auf Basel.
Sarah Lutz, Berlingen: Hatten Sie mit dem Abgang von Christian Gimenez gerechnet?
Ich wusste von nichts und habe es auch erst in Bremen erfahren. Er war wichtig für uns, auf und neben dem Spielfeld, auch für mich. Aber es ist ja noch Julio da.
Jonas Schaffter, Metzerlen: Angenommen, Julio Hernan Rossi wechselt, gehen Sie dann auch, da sie ja mit Rossis Schwester verheiratet sind?
Ich bleibe selbstverständlich hier. Ich habe ja keinen Vertrag mit Julio.
Melanie Ott, Basel: Wieso haben Sie so jung geheiratet?
Das hat das Leben so ergeben. Ich habe Laura hier in Basel kennen gelernt - und es ist einfach Liebe.
erha, Basel: Wärst du einmal für ein gemütliches Tête-à-tête zu haben?
lieber erha, sei mir nicht böse, aber das muss gar nicht sein !!!
und hier noch das interview mit MED, spieler des monats 'september':
«Ich habe ja keinen Vertrag mit Julio»
MATIAS DELGADO, SPIELER DES MONATS, BEANTWORTET DIE FRAGEN DER BAZ-LESER
Christoph Kieslich
Eine Stunde Zeit nahm sich Matias Delgado, «Spieler des Monats» der baz, um Leserfragen zu beantworten.
An den 22-jährigen Mittelfeldspieler des FCBasel, der sich in den letzten Wochen zum Topskorer aufgeschwungen hat, erreichten die baz sogar Fragen aus Mailand und Mexiko - und nicht wenigen war ein Dank an Delgado für schöne Momente im Stadion vorangestellt.
Norbert Schacht, Düdingen: Was war ausschlaggebend für Ihren Wechsel zum FCB?
Matias Delgado: Ich wusste nichts von der Schweiz und nichts von Basel. Ich hatte nur die Champions-League-Ergebnisse mitbekommen, Rossi und Gimenez waren mir ein Begriff. Aber als ich das Stadion und die Fans erlebt und die Umgebung gesehen hatte, habe ich keine Sekunde mehr gezögert. Und ich habe es nicht bereut.
Silvia Jockel, Hersberg: Ich welchen Sprachen könnte ich mich mit Ihnen verständigen?
Mein Deutsch ist schlecht, eigentlich gleich null. In der Mannschaft sprechen wir alles durcheinander: Italienisch, Spanisch, Englisch, Französisch oder Deutsch. «Achtung, hinter Dir!» oder «Spielu2019 den Ball» sind deutsche Sätze, die ich kenne, ansonsten schlage ich mich mit Italienisch durch.
Andrea Anna, Rodersdorf: Hätte sich der FCB in der momentanen Form gegen Werder Bremen durchsetzen können?
Das hatte nichts mit der Form zu tun. Wir haben das erste Spiel gewonnen und hatten in Bremen Chancen, das erste Tor zu machen. Dann wären wir jetzt in der Champions League.
Diana Giess, Mexiko: Was sind die Unterschiede zwischen Super League und argentinischer Liga?Hätte der FCB gegen Boca Juniors oder River Plate eine Chance?
Der grösste Unterscheid ist der höhere Spielrhythmus in Argentinien. Der Fussball in der Schweiz ist mehr von der Physis geprägt als von der Technik, aber ein FCBasel könnte problemlos mitspielen, auch gegen Topclubs.
Bernhard Scholz, Biel-Benken: Sie haben ein Auge für den freien Raum, spielen den direkten Pass. Sollte in der Schweiz generell schneller, direkter und damit überraschender gespielt werden?
In der Schweiz gibt es Plätze, die es gar nicht zulassen, schnell und direkt zu spielen. Wir haben beim FCB so viel Qualität im Team, dass wir sehr flexibel agieren können, ob mit einem oder zwei Kontakten. Es geht darum, den Ball schnellstmöglich zu erobern, und dann geht es so schnell wie möglich nach vorne. Oder, wie es der Trainer ausdrückt:je schneller, desto besser. So, wie wir es gegen Thun geklappt hat.
Barbara Brunn:Sind Sie zurzeit in Topform?
Nein, weil ich weiss, dass ich noch mehr Potenzial habe. Im Moment läuft es natürlich gut:Ich schiesse viele und wichtige Tore, aber ich kann und will mehr leisten. Etwa im Defensivverhalten, das ich in Argentinien auf dieser Position nicht gewohnt war. Und es geht um die Momente, in denen richtige Entscheidungen getroffen werden müssen: den Ball zu halten, zu dribbeln, oder den letzten Pass zu finden.
Tobias Thurnherr, Reinach:Haben Sie Kontakt zur argentinischen Nationalmannschaft?
Nein, ich glaube, sie wissen nicht einmal, dass ich existiere. Der Schweizer Fussball wird in Argentinien nicht wahrgenommen.
Stefanie & Laura Furlanetto, Basel:Könnten Sie mit Ihrem italienischen Pass auch für Italien spielen?
Das könnte ich, weil ich noch nie international für Argentinien aufgelaufen bin.
Raeto Ramstein, Luzern:Wer ist Ihr Vorbild und welcher Ihr Traumverein?
Maradona, Riquelme oder Zidane bewundere ich, aber am meisten imponiert mir Pablo Aimar. Als Club mag ich den FCBarcelona und den FCValencia.
Familie Baudinot, Oberwil:Haben Sie ein bestimmtes Ritual vor dem Spiel? Und was geht Ihnen vor Freistössen durch den Kopf?
Gar nichts. Ich konzentriere mich auf den Ball, schaue, wo der Torhüter steht, und der Rest ist Glück. Vor dem Spiel habe ich nichts Spezielles. Ich setze vor Betreten des Platzes zweimal hintereinander den linken Fuss aufs Spielfeld, das soll Glück bringen. Ich bitte Gott um Hilfe, bitte und gedenke Omar Paztorisha, meines verstorbenen Trainers in Chacarita.
Philip Bartos, Mailand: Liebäugeln Sie nicht mit einem Transfer in eine Spitzenliga?
Um ehrlich zu sein:Jeder will sich weiterentwickeln, und natürlich hat jeder diesen Traum. Aber damit befasst man sich, wenn es konkret wird, und es gibt keine Anfragen. Deshalb konzentriere ich mich voll und ganz auf Basel.
Sarah Lutz, Berlingen: Hatten Sie mit dem Abgang von Christian Gimenez gerechnet?
Ich wusste von nichts und habe es auch erst in Bremen erfahren. Er war wichtig für uns, auf und neben dem Spielfeld, auch für mich. Aber es ist ja noch Julio da.
Jonas Schaffter, Metzerlen: Angenommen, Julio Hernan Rossi wechselt, gehen Sie dann auch, da sie ja mit Rossis Schwester verheiratet sind?
Ich bleibe selbstverständlich hier. Ich habe ja keinen Vertrag mit Julio.
Melanie Ott, Basel: Wieso haben Sie so jung geheiratet?
Das hat das Leben so ergeben. Ich habe Laura hier in Basel kennen gelernt - und es ist einfach Liebe.
erha, Basel: Wärst du einmal für ein gemütliches Tête-à-tête zu haben?
lieber erha, sei mir nicht böse, aber das muss gar nicht sein !!!