Weltfussballer von 1995 kandidiert als Präsident
Verfasst: 11.10.2005, 09:16
MONROVIA u2013 Unglaublich, aber wahr: Der Fussballstar George Weah (39) will Präsident von Liberia werden. Heute wird gewählt. Seine Chancen stehen gut.
Wenn er durch die schlammigen Strassen von Liberia fährt, jubeln ihm die Menschen zu. George Weah, der sich in den 90er Jahren bei AS Monaco, Paris St. Germain und bei der AC Milan in den Fussballhimmel spielte, will in seinem Heimatland Staatspräsident werden. Weah ist der Einzige, der gleichzeitig 1995 Fussballer Afrikas, Europas und Weltfussballer wurde. «Ich bin eine der berühmtesten Personen der Welt», protzt der gutaussehende Sportler in seiner Villa am Rande der liberianischen Hauptstadt Monrovia.
Seine Familie lebt noch in Florida, will aber bald nach Westafrika ziehen. «Ganz geheuer ist es meiner Frau nicht», erzählt Weah. Denn in Liberia herrscht erst seit zwei Jahren Frieden. Davor wütete während 14 Jahren ein Krieg. Seither ist das Land völlig zerstört: Es hat kein fliessendes Wasser, keine Elektrizität. 80 Prozent der Leute können nicht lesen, die Arbeitslosigkeit liegt bei 85 Prozent. Mitten in dieser Misere steht ein Fussballstar, der das Land aus dem Sumpf ziehen möchte.
Darius (18) verkauft Turnschuhe am Strassenrand: «Ich liebe Weah, aber er weiss nicht, was er will. Mal sagt er, sein Traum sei es, Fifa-Präsident zu werden. Jetzt will er Präsident von Liberia werden. Komm schon, George! Wir brauchen dich im Fussball, nicht in der
Politik!»
Liberia hat nicht nur George Weah als internationalen Fussballer hervorgebracht. Einige Liberianer kickten auch in der Schweiz. Jonathan Sogbie machte sich als Servette- und Lausanne-Stürmer einen Namen. Zur Zeit ist er in seinem Heimatland, doch er denkt oft an die Schweiz: «Ich habe immer noch das Mannschaftsposter von Lausanne an der Wand.» Sogbie war Weahs Sturmpartner in der liberianischen Nati.
Trotz seiner Freundschaft mit Weah hält Sogbie (38) nichts von dessen Kandidatur. «Liberia hat seriöse Probleme und es braucht seriöse Leute, um diese zu lösen. George ist ein Star. Er hat alles erreicht, was man im Fussball erreichen kann. Aber Politik ist etwas anderes.»
Weah ist überzeugt, gerüstet zu sein: «Ich weiss, wie man als Captain ein Team führt.» Doch Sogbie sagt: «Weah war als Coach der Nati ein Diktator.» Den meisten Liberianern ist das egal. Sie setzen alle Hoffnung in ihren Helden.
Der heutige Millionär hat in den Slums von Monrovia gelernt, Fussball zu spielen. «Weah ist einer von uns. Wir lieben ihn, auch wenn er nicht gebildet ist», erzählt eine Frau, die neben seiner Villa Bananen verkauft.
Bevor er die Schule abschliessen konnte, unterschrieb er einen Vertrag in Kamerun, wo seine steile Karriere begann. «Ich habe immer um den Sieg gekämpft, die Leute lieben mich und ich liebe das Land», sagt der erfolgreichste Fussballer Afrikas.
Aber siegen allein reicht nicht aus. Denn falls George Weah Präsident von Liberia wird, fängt die Arbeit erst richtig an.
Wenn er durch die schlammigen Strassen von Liberia fährt, jubeln ihm die Menschen zu. George Weah, der sich in den 90er Jahren bei AS Monaco, Paris St. Germain und bei der AC Milan in den Fussballhimmel spielte, will in seinem Heimatland Staatspräsident werden. Weah ist der Einzige, der gleichzeitig 1995 Fussballer Afrikas, Europas und Weltfussballer wurde. «Ich bin eine der berühmtesten Personen der Welt», protzt der gutaussehende Sportler in seiner Villa am Rande der liberianischen Hauptstadt Monrovia.
Seine Familie lebt noch in Florida, will aber bald nach Westafrika ziehen. «Ganz geheuer ist es meiner Frau nicht», erzählt Weah. Denn in Liberia herrscht erst seit zwei Jahren Frieden. Davor wütete während 14 Jahren ein Krieg. Seither ist das Land völlig zerstört: Es hat kein fliessendes Wasser, keine Elektrizität. 80 Prozent der Leute können nicht lesen, die Arbeitslosigkeit liegt bei 85 Prozent. Mitten in dieser Misere steht ein Fussballstar, der das Land aus dem Sumpf ziehen möchte.
Darius (18) verkauft Turnschuhe am Strassenrand: «Ich liebe Weah, aber er weiss nicht, was er will. Mal sagt er, sein Traum sei es, Fifa-Präsident zu werden. Jetzt will er Präsident von Liberia werden. Komm schon, George! Wir brauchen dich im Fussball, nicht in der
Politik!»
Liberia hat nicht nur George Weah als internationalen Fussballer hervorgebracht. Einige Liberianer kickten auch in der Schweiz. Jonathan Sogbie machte sich als Servette- und Lausanne-Stürmer einen Namen. Zur Zeit ist er in seinem Heimatland, doch er denkt oft an die Schweiz: «Ich habe immer noch das Mannschaftsposter von Lausanne an der Wand.» Sogbie war Weahs Sturmpartner in der liberianischen Nati.
Trotz seiner Freundschaft mit Weah hält Sogbie (38) nichts von dessen Kandidatur. «Liberia hat seriöse Probleme und es braucht seriöse Leute, um diese zu lösen. George ist ein Star. Er hat alles erreicht, was man im Fussball erreichen kann. Aber Politik ist etwas anderes.»
Weah ist überzeugt, gerüstet zu sein: «Ich weiss, wie man als Captain ein Team führt.» Doch Sogbie sagt: «Weah war als Coach der Nati ein Diktator.» Den meisten Liberianern ist das egal. Sie setzen alle Hoffnung in ihren Helden.
Der heutige Millionär hat in den Slums von Monrovia gelernt, Fussball zu spielen. «Weah ist einer von uns. Wir lieben ihn, auch wenn er nicht gebildet ist», erzählt eine Frau, die neben seiner Villa Bananen verkauft.
Bevor er die Schule abschliessen konnte, unterschrieb er einen Vertrag in Kamerun, wo seine steile Karriere begann. «Ich habe immer um den Sieg gekämpft, die Leute lieben mich und ich liebe das Land», sagt der erfolgreichste Fussballer Afrikas.
Aber siegen allein reicht nicht aus. Denn falls George Weah Präsident von Liberia wird, fängt die Arbeit erst richtig an.