Es droht ein neues «Bosman»-Urteil
Verfasst: 07.10.2005, 13:56
Es droht ein neues «Bosman»-Urteil
Dem Fussball droht kurz vor der WM im nächsten Sommer in Deutschland ein neues «Bosman»-Urteil.
Der belgische Klub Charleroi verklagte die FIFA auf Schadenersatz, weil sich einer ihrer Spieler bei einem Länderspieleinsatz verletzt hatte.
Charleroi ist ein bescheidender Club in der 1. belgischen Liga. In der vorigen Saison hatte er die Chance, sich für die Champions League zu qualifizieren. Um die Hoffnung zu wahren, riet die Clubführung dem Star des Teams, dem Marokkaner Abdelmajid Oulmers, davon ab, zum Länderspiel Marokko gegen Burkina Faso zu reisen. Aber der 26-jährige Mittelfeldspieler musste antreten, wie der Weltverband FIFA dies verlangt. Er zog sich einen Bänderriss im Knöchel zu und fiel sieben Monate aus. Charleroi verpasste den Einzug in die europäische «Königsklasse» und reichte eine Klage ein.
Der Prozess vor dem Handelsgericht in der belgischen Industriestadt könnte die Welt des Fussballs durcheinander wirbeln, wie dies der «Fall Bosman» vor knapp zehn Jahren getan hatte. Experten gehen davon aus, dass der Europäische Gerichtshof eingeschaltet wird. Sollte dieser zu Gunsten Charlerois entscheiden, drohte das Länderspielsystem der FIFA aus den Fugen zu geraten. Und das möglicherweise kurz vor der WM 2006: Prozessbeobachter erwarten das Urteil im Mai nächsten Jahres.
In dem Verfahren geht es darum, ob die Profi-Vereine weiterhin ihre Profis für Länderspiele abstellen müssen ohne Anspruch auf Entschädigungen. Real Madrid beklagte zum Beispiel einen Monat lang den Ausfall von Zinedine Zidane, der sich beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Irland und Frankreich verletzt hatte. Für die Madrilenen bedeutete dies einen Verlust von zwei Millionen Euro, denn «Zizou» kostet sie 70 000 Euro pro Tag.
Eine nicht unbedeutende Rolle spielt die Gruppe «G 14», die Vereinigung von 14 europäischen Spitzenclubs. Sie unterstützt die Klage Charlerois gegen die FIFA.
Dem Fussball droht kurz vor der WM im nächsten Sommer in Deutschland ein neues «Bosman»-Urteil.
Der belgische Klub Charleroi verklagte die FIFA auf Schadenersatz, weil sich einer ihrer Spieler bei einem Länderspieleinsatz verletzt hatte.
Charleroi ist ein bescheidender Club in der 1. belgischen Liga. In der vorigen Saison hatte er die Chance, sich für die Champions League zu qualifizieren. Um die Hoffnung zu wahren, riet die Clubführung dem Star des Teams, dem Marokkaner Abdelmajid Oulmers, davon ab, zum Länderspiel Marokko gegen Burkina Faso zu reisen. Aber der 26-jährige Mittelfeldspieler musste antreten, wie der Weltverband FIFA dies verlangt. Er zog sich einen Bänderriss im Knöchel zu und fiel sieben Monate aus. Charleroi verpasste den Einzug in die europäische «Königsklasse» und reichte eine Klage ein.
Der Prozess vor dem Handelsgericht in der belgischen Industriestadt könnte die Welt des Fussballs durcheinander wirbeln, wie dies der «Fall Bosman» vor knapp zehn Jahren getan hatte. Experten gehen davon aus, dass der Europäische Gerichtshof eingeschaltet wird. Sollte dieser zu Gunsten Charlerois entscheiden, drohte das Länderspielsystem der FIFA aus den Fugen zu geraten. Und das möglicherweise kurz vor der WM 2006: Prozessbeobachter erwarten das Urteil im Mai nächsten Jahres.
In dem Verfahren geht es darum, ob die Profi-Vereine weiterhin ihre Profis für Länderspiele abstellen müssen ohne Anspruch auf Entschädigungen. Real Madrid beklagte zum Beispiel einen Monat lang den Ausfall von Zinedine Zidane, der sich beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Irland und Frankreich verletzt hatte. Für die Madrilenen bedeutete dies einen Verlust von zwei Millionen Euro, denn «Zizou» kostet sie 70 000 Euro pro Tag.
Eine nicht unbedeutende Rolle spielt die Gruppe «G 14», die Vereinigung von 14 europäischen Spitzenclubs. Sie unterstützt die Klage Charlerois gegen die FIFA.