Vogelgrippe
Verfasst: 18.09.2005, 16:57
Aus Blick-Online:
Wegen Vogelgrippe: Tamiflu für alle
VON SIMON SPENGLER
BERN u2013 Experten schlagen Alarm: Noch bevor die Vogelgrippe auf den Menschen überspringt, gehört das Mittel Tamiflu in jeden Haushalt. Noch wichtiger wäre eine nationale Impfstoffproduktion u2013 sonst könnte es bald zu spät sein.
Führende Schweizer Virenexperten fordern, dass an jeden Haushalt eine Notration des Grippemittels Tamiflu verteilt wird: «Alle sollten eine Packung davon im Schrank haben», sagt Karin Mölling, Virologin an der Uni Zürich. Derselben Meinung ist Beda Stadler (55), Immunologe der Uni Bern: «Wenn die Grippesymptome auftreten, muss man das Mittel sofort schlucken und nicht erst zum Arzt oder Apotheker laufen müssen. Es geht um Stunden. Deshalb jetzt vorsorgen!»
Bisher forderte die vor allem in Asien grassierende Tierepidemie 63 Todesopfer unter etwa doppelt so vielen Erkrankten u2013 vornehmlich Geflügelzüchtern und -händlern. Doch alle Experten sind sich einig, dass das Virus H5N1 früher oder später die Fähigkeit entwickeln wird, sich von Mensch zu Mensch zu verbreiten. Dann droht eine weltweite Grippe-Pandemie, bei der allein in der Schweiz mit etwa 40 000 Toten zu rechnen wäre.
Der Bund hat zwar beim Hersteller Roche das Medikament Tamiflu reserviert, aber nur für einen Viertel der Schweizer Bevölkerung u2013 und nur für die Verteilung im Ernstfall. «Eine Abgabe von Tamiflu an alle Haushalte ist im Moment nicht sinnvoll», sagt der Epidemiologe Hans Matter (43) vom Bundesamt für Gesundheit (BAG): «Es sollen nur Menschen Tamiflu nehmen, die eine echte Grippe haben, sonst wäre es vergeudet.» Doch Professor Stadler aus Bern warnt: «Das dauert viel zu lange.» Er und seine Kollegin Mölling haben daher längst privat vorgesorgt: «Fast alle Ärzte und Pfleger auch», so Stadler. Der SVP-Nationalrat und Chirurg Jean Henri Dunant schlägt vor, Tamiflu zumindest dezentral zu lagern: «So kann man Zeit gewinnen. Ich werde mich nächste Woche eindecken.»
Probleme beim Impfstoff
Der Arzt und SP-Nationalrat Paul Günter findet es «zumindest nicht falsch, Tamiflu zu Hause zu haben». Wichtiger erscheint ihm aber, den «Notstand beim Impfstoff» zu beheben. Tamiflu kann die Vogelgrippe abschwächen. Aber «Schutz bietet nur ein Impfstoff. Deshalb muss sofort eine Schweizer Impfstoffproduktion möglich werden», verlangt Professorin Mölling. Die Berna Biotech in Bern wäre dazu in der Lage, bräuchte aber 15 Millionen Franken, um die entsprechenden Anlagen zu bauen. Das BAG will daher prüfen, ob eine ausländische Firma den Stoff liefern könnte. Dazu Stadler: «Das Ausland wird im Katastrophenfall niemals liefern, sondern an sich selber denken.»
Für den Ausbau ihrer Produktionsanlagen braucht die Berna mindestens zwei Jahre. Doch wann sich das BAG entscheiden wird, kann Matter noch immer nicht sagen.
Hauptsache eine nicht rentable Fluggesellschaft erhält über nacht 2 Milliarden !
Um 15 Millionen zu bewilligen (zum Schutz des Volkes !) dauert es jedoch eine Ewigkeit...
Unfähig !
Wegen Vogelgrippe: Tamiflu für alle
VON SIMON SPENGLER
BERN u2013 Experten schlagen Alarm: Noch bevor die Vogelgrippe auf den Menschen überspringt, gehört das Mittel Tamiflu in jeden Haushalt. Noch wichtiger wäre eine nationale Impfstoffproduktion u2013 sonst könnte es bald zu spät sein.
Führende Schweizer Virenexperten fordern, dass an jeden Haushalt eine Notration des Grippemittels Tamiflu verteilt wird: «Alle sollten eine Packung davon im Schrank haben», sagt Karin Mölling, Virologin an der Uni Zürich. Derselben Meinung ist Beda Stadler (55), Immunologe der Uni Bern: «Wenn die Grippesymptome auftreten, muss man das Mittel sofort schlucken und nicht erst zum Arzt oder Apotheker laufen müssen. Es geht um Stunden. Deshalb jetzt vorsorgen!»
Bisher forderte die vor allem in Asien grassierende Tierepidemie 63 Todesopfer unter etwa doppelt so vielen Erkrankten u2013 vornehmlich Geflügelzüchtern und -händlern. Doch alle Experten sind sich einig, dass das Virus H5N1 früher oder später die Fähigkeit entwickeln wird, sich von Mensch zu Mensch zu verbreiten. Dann droht eine weltweite Grippe-Pandemie, bei der allein in der Schweiz mit etwa 40 000 Toten zu rechnen wäre.
Der Bund hat zwar beim Hersteller Roche das Medikament Tamiflu reserviert, aber nur für einen Viertel der Schweizer Bevölkerung u2013 und nur für die Verteilung im Ernstfall. «Eine Abgabe von Tamiflu an alle Haushalte ist im Moment nicht sinnvoll», sagt der Epidemiologe Hans Matter (43) vom Bundesamt für Gesundheit (BAG): «Es sollen nur Menschen Tamiflu nehmen, die eine echte Grippe haben, sonst wäre es vergeudet.» Doch Professor Stadler aus Bern warnt: «Das dauert viel zu lange.» Er und seine Kollegin Mölling haben daher längst privat vorgesorgt: «Fast alle Ärzte und Pfleger auch», so Stadler. Der SVP-Nationalrat und Chirurg Jean Henri Dunant schlägt vor, Tamiflu zumindest dezentral zu lagern: «So kann man Zeit gewinnen. Ich werde mich nächste Woche eindecken.»
Probleme beim Impfstoff
Der Arzt und SP-Nationalrat Paul Günter findet es «zumindest nicht falsch, Tamiflu zu Hause zu haben». Wichtiger erscheint ihm aber, den «Notstand beim Impfstoff» zu beheben. Tamiflu kann die Vogelgrippe abschwächen. Aber «Schutz bietet nur ein Impfstoff. Deshalb muss sofort eine Schweizer Impfstoffproduktion möglich werden», verlangt Professorin Mölling. Die Berna Biotech in Bern wäre dazu in der Lage, bräuchte aber 15 Millionen Franken, um die entsprechenden Anlagen zu bauen. Das BAG will daher prüfen, ob eine ausländische Firma den Stoff liefern könnte. Dazu Stadler: «Das Ausland wird im Katastrophenfall niemals liefern, sondern an sich selber denken.»
Für den Ausbau ihrer Produktionsanlagen braucht die Berna mindestens zwei Jahre. Doch wann sich das BAG entscheiden wird, kann Matter noch immer nicht sagen.
Hauptsache eine nicht rentable Fluggesellschaft erhält über nacht 2 Milliarden !
Um 15 Millionen zu bewilligen (zum Schutz des Volkes !) dauert es jedoch eine Ewigkeit...
Unfähig !