ehem. FCB-Spieler in der BL
Verfasst: 05.08.2005, 09:05
baz. Heute beginnt die 43. Bundesliaga-Saison. Die Ex-FCB-Spieler Huggel, Degen, Streller und Cantaluppi starten in fremden Diensten. Mit welchen Erwartungen?
Benjamin Huggel «Spüre Respekt»
baz: Benjamin Huggel, gehören Sie am Sonntag bereits zu Frankfurts Startformation?
Ich kann natürlich nicht fest davon ausgehen, aber es besteht zumindest eine gute Möglichkeit. In der Vorbereitung habe ich stets gespielt - und zwar egal, ob wir mit einem oder zwei defensiven Mittelfeldspielern antraten.
Sie sind also wunschgemäss bei der Eintracht angekommen?
Ich wurde vom Team gut aufgenommen. Ich spüre vor allem den Respekt, den meine Mitspieler mir entgegenbringen, weil ich internationale Erfahrung in der Champions League und mit dem Nationalteam gesammelt habe. Diesen Respekt habe ich in Basel so nie erfahren.
Was kann Ihre Mannschaft in dieser Saison erreichen?
Die Leute können von uns erwarten, dass wir alles tun, um nicht abzusteigen. Das kann das einzige Ziel eines Aufsteigers sein.
Ist das Team stark genug, um dieses Ziel zu erreichen?
Ich würde sagen, es hat genügend Substanz. Unser Vorteil ist, dass wir ein grosses Kader haben. Und die Vorbereitung ist gut verlaufen, wir haben hart trainiert. In der Bundesliga sind Prognosen aber ohnehin schwierig. Die Teams liegen leistungsmässig sehr nahe beisammen. Etwas überspitzt gesagt: Drei Viertel der Clubs könnten absteigen.
Philipp Degen «Gleich mittendrin»
baz: Philipp Degen, schmerzen die Muskeln nach der Vorbereitung mit Dortmund?
Gar nicht. Mir scheint es, als ob wir hier mehr mit dem Ball trainieren und weniger laufen als in Basel. Und wenn wir Kondition machen, dann mit Ball. Van Marwijk erlebe ich bisher als hervorragenden Trainer.
Auch wenn eru2026
Auch wenn er mich anfangs kritisiert hat, was ja auch nicht ganz unberechtigt war. Aber ich weiss, dass er es gut meint, dass er mich weiter bringen will.
Sie wurden nach demAus im UI-Cup gegen Olmütz von der deutschen Presse heftig angegangen.
Ja, so ist das hier. Da war ich eben von Beginn weg mittendrin statt nur dabei. Mitspieler wie Wörns oder Metzelder haben mir gleich erklärt, dass man ein dickes Fell braucht. Tatsächlich hauen die Medien sofort drauf. Aber meine Einstellung ist: Ich zeige es euch allen!
Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in dieser Saison zu?
Ich bin optimistisch, denn wir haben 14 Spieler mit hohem Niveau im Kader.
Dazu zählen Sie sich selbst?
Ja, sicher.
Werden Sie auf der Strasse bereits erkannt?
Es ist noch nicht so schlimm. Aber wenn zur Saisoneröffnung 30000 Menschen kommen und vier Stunden für Autogramme anstehen, merkst du, dass du in einer neuen Fussballwelt angekommen bist.
Mario Cantaluppi «Einige sind nervös»
baz: Mario Cantaluppi, wie beurteilen Sie die Stimmung in Nürnberg kurz vor dem Start?
Sie ist angespannt, ein paar sind nervös. Wir haben zuletzt ein Testspiel gegen Sparta Prag mit 1:2 verloren, da kommt sofort Anspannung auf, zum Beispiel bei den Reservisten, die ins Team drängen. Ausserdem scheint unser Startgegner, der HSV, in Topform zu sein.
Wo landet Nürnberg am Saisonende?
Zwischen Platz 10 und 13, aber es wird knallhart. Alle Teams streben nach oben - und einige werden abstürzen, ganz sicher.
Ist Ihre Mannschaft besser als in der letzten Saison?
Ja, eindeutig. Wir haben sechs neue Nationalspieler dazubekommen.
Vor wenigen Tagen wurden Sie überraschend zum Captain befördert. Warum?
In Frage kamen nur zwei, drei Spieler, darunter Torhüter Schäfer. Doch Trainer Wolfgang Wolf wollte keinen Goalie als Spielführer, darum bestimmte er am Ende mich. Ich habe etwas Erfahrung und einen guten Draht zum Coach. Aber der Job ist hier nicht so einfach, es gibt viel zu vermitteln und viel zu erledigen.
Sie gingen als Mittelfeldspieler vom FCB weg, jetzt sind Sie Verteidiger. Für immer?
Ja, ich bleibe da, weil ich am wertvollsten für das Team bin. Die Nummer 6 ist und bleibt aber eine Option.
Marco Streller «Brauche noch Zeit»
baz: Marco Streller, der VfB Stuttgart hat einen unruhigen Sommer hinter sich.
Es mussten Leistungsträger ersetzt werden, und das ist dem Club sehr gut gelungen. Wir sind vom individuellen Potenzial sogar stärker besetzt als zuvor. Das Problem ist, dass wir uns noch finden müssen.
Sie haben einen Beinbruch und eine langwierige Folgeverletzung hinter sich. Wird die Luft mit den neuen, teuren Stürmern noch dünner für Sie?
Ich merke, wie es dreht. Die Erwartungen werden immer grösser, und momentan kann ich diese nicht erfüllen. Ich brauche noch Zeit, und der Trainer gibt sie mir auch, aber ich weiss nicht, ob ich die auch von den Fans erhalten werde. Ich bin fit und auf einem guten Weg, aber es fehlt das Selbstvertrauen. Das kommt nur mit Erfolgserlebnissen und die sind momentan rar bei mir.
Es ist kein Geheimnis, dass Christian Gross Sie nach Basel zurückholen wollte. Wird das durch die verschärfte Situation womöglich wieder ein Thema?
Ich müsste lügen, wenn ich mir keine Gedanken gemacht hätte. Aber ich will es hier in Stuttgart versuchen. Wenn es im Winter die Situation gibt, dass ich oder der Verein nicht zufrieden sind, dann kann man so etwas ins Auge fassen. Nach der langen Verletzung ist jetzt einfach Spielpraxis wichtig.
welcher der 4 wird sich diese saison am ehesten durchsetzen/profilieren ?
Benjamin Huggel «Spüre Respekt»
baz: Benjamin Huggel, gehören Sie am Sonntag bereits zu Frankfurts Startformation?
Ich kann natürlich nicht fest davon ausgehen, aber es besteht zumindest eine gute Möglichkeit. In der Vorbereitung habe ich stets gespielt - und zwar egal, ob wir mit einem oder zwei defensiven Mittelfeldspielern antraten.
Sie sind also wunschgemäss bei der Eintracht angekommen?
Ich wurde vom Team gut aufgenommen. Ich spüre vor allem den Respekt, den meine Mitspieler mir entgegenbringen, weil ich internationale Erfahrung in der Champions League und mit dem Nationalteam gesammelt habe. Diesen Respekt habe ich in Basel so nie erfahren.
Was kann Ihre Mannschaft in dieser Saison erreichen?
Die Leute können von uns erwarten, dass wir alles tun, um nicht abzusteigen. Das kann das einzige Ziel eines Aufsteigers sein.
Ist das Team stark genug, um dieses Ziel zu erreichen?
Ich würde sagen, es hat genügend Substanz. Unser Vorteil ist, dass wir ein grosses Kader haben. Und die Vorbereitung ist gut verlaufen, wir haben hart trainiert. In der Bundesliga sind Prognosen aber ohnehin schwierig. Die Teams liegen leistungsmässig sehr nahe beisammen. Etwas überspitzt gesagt: Drei Viertel der Clubs könnten absteigen.
Philipp Degen «Gleich mittendrin»
baz: Philipp Degen, schmerzen die Muskeln nach der Vorbereitung mit Dortmund?
Gar nicht. Mir scheint es, als ob wir hier mehr mit dem Ball trainieren und weniger laufen als in Basel. Und wenn wir Kondition machen, dann mit Ball. Van Marwijk erlebe ich bisher als hervorragenden Trainer.
Auch wenn eru2026
Auch wenn er mich anfangs kritisiert hat, was ja auch nicht ganz unberechtigt war. Aber ich weiss, dass er es gut meint, dass er mich weiter bringen will.
Sie wurden nach demAus im UI-Cup gegen Olmütz von der deutschen Presse heftig angegangen.
Ja, so ist das hier. Da war ich eben von Beginn weg mittendrin statt nur dabei. Mitspieler wie Wörns oder Metzelder haben mir gleich erklärt, dass man ein dickes Fell braucht. Tatsächlich hauen die Medien sofort drauf. Aber meine Einstellung ist: Ich zeige es euch allen!
Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in dieser Saison zu?
Ich bin optimistisch, denn wir haben 14 Spieler mit hohem Niveau im Kader.
Dazu zählen Sie sich selbst?
Ja, sicher.
Werden Sie auf der Strasse bereits erkannt?
Es ist noch nicht so schlimm. Aber wenn zur Saisoneröffnung 30000 Menschen kommen und vier Stunden für Autogramme anstehen, merkst du, dass du in einer neuen Fussballwelt angekommen bist.
Mario Cantaluppi «Einige sind nervös»
baz: Mario Cantaluppi, wie beurteilen Sie die Stimmung in Nürnberg kurz vor dem Start?
Sie ist angespannt, ein paar sind nervös. Wir haben zuletzt ein Testspiel gegen Sparta Prag mit 1:2 verloren, da kommt sofort Anspannung auf, zum Beispiel bei den Reservisten, die ins Team drängen. Ausserdem scheint unser Startgegner, der HSV, in Topform zu sein.
Wo landet Nürnberg am Saisonende?
Zwischen Platz 10 und 13, aber es wird knallhart. Alle Teams streben nach oben - und einige werden abstürzen, ganz sicher.
Ist Ihre Mannschaft besser als in der letzten Saison?
Ja, eindeutig. Wir haben sechs neue Nationalspieler dazubekommen.
Vor wenigen Tagen wurden Sie überraschend zum Captain befördert. Warum?
In Frage kamen nur zwei, drei Spieler, darunter Torhüter Schäfer. Doch Trainer Wolfgang Wolf wollte keinen Goalie als Spielführer, darum bestimmte er am Ende mich. Ich habe etwas Erfahrung und einen guten Draht zum Coach. Aber der Job ist hier nicht so einfach, es gibt viel zu vermitteln und viel zu erledigen.
Sie gingen als Mittelfeldspieler vom FCB weg, jetzt sind Sie Verteidiger. Für immer?
Ja, ich bleibe da, weil ich am wertvollsten für das Team bin. Die Nummer 6 ist und bleibt aber eine Option.
Marco Streller «Brauche noch Zeit»
baz: Marco Streller, der VfB Stuttgart hat einen unruhigen Sommer hinter sich.
Es mussten Leistungsträger ersetzt werden, und das ist dem Club sehr gut gelungen. Wir sind vom individuellen Potenzial sogar stärker besetzt als zuvor. Das Problem ist, dass wir uns noch finden müssen.
Sie haben einen Beinbruch und eine langwierige Folgeverletzung hinter sich. Wird die Luft mit den neuen, teuren Stürmern noch dünner für Sie?
Ich merke, wie es dreht. Die Erwartungen werden immer grösser, und momentan kann ich diese nicht erfüllen. Ich brauche noch Zeit, und der Trainer gibt sie mir auch, aber ich weiss nicht, ob ich die auch von den Fans erhalten werde. Ich bin fit und auf einem guten Weg, aber es fehlt das Selbstvertrauen. Das kommt nur mit Erfolgserlebnissen und die sind momentan rar bei mir.
Es ist kein Geheimnis, dass Christian Gross Sie nach Basel zurückholen wollte. Wird das durch die verschärfte Situation womöglich wieder ein Thema?
Ich müsste lügen, wenn ich mir keine Gedanken gemacht hätte. Aber ich will es hier in Stuttgart versuchen. Wenn es im Winter die Situation gibt, dass ich oder der Verein nicht zufrieden sind, dann kann man so etwas ins Auge fassen. Nach der langen Verletzung ist jetzt einfach Spielpraxis wichtig.
welcher der 4 wird sich diese saison am ehesten durchsetzen/profilieren ?
