Beim Schulgeld hört die Förderung junger Fussballer auf
Verfasst: 03.08.2005, 14:09
Bern/St. Gallen (sda) Die 14-jährige Daniela Hutter aus
Rorschacherberg SG rückt Mitte August für zwei Jahre ins
Ausbildungszentrum Huttwil BE des Schweizerischen Fussballverbands
(SFV) ein. Unklar ist, wer das Schulgeld für das Mädchen zahlt.
Das Amt für Schulgemeinden des Kantons St. Gallen hat ein Gesuch
um Kostengutsprache abgelehnt. Es fehle die gesetztliche Grundlage.
Die Regierung des Kantons St. Gallen hatte 2004 beschlossen, auf
eine Anerkennung von Schulen mit spezifisch strukturierten
Angeboten für Hochbegabte auf der Sekundarstufe I zu verzichten.
Das Gesuch gestellt hatte die Schulgemeinde Huttwil. Dort gehen
die rund zwölf vom SFV geförderten Fussballerinnen zu Schule. Ein
klares Nein gabs auch von der politischen Gemeinde Rorschacherberg.
Nun haben die Eltern der Juniorin, die beim FC Staad spielt, dem
Schulrat Rorschacherberg ein Gesuch um Übernahme des Schulgelds
gestellt. Die Antwort steht aus, ein Ja wäre eine Überraschung.
Kein Einzelfall
Béatrice von Siebenthal, Ressortleiterin Frauenfussball im SFV
und Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft, ist verantwortlich für
das Ausbildungszentrum in Huttwil. Daniela Hutter sei kein
Einzelfall, sagte sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die Frage der Übernahme des Schuldgelds sei nicht geregelt. Es
gebe Kantone, die das Engagement des SFV begrüssten und den Verband
und die Fussball-Talente finanziell unterstützten, andere stellten
sich quer und bezahlten gar nichts, sagt Béatrice von Siebenthal.
Dabei dürfe es nicht sein, dass nur Mädchen gefördert werden,
deren Eltern in der Lage seien, das Schulgeld aus der eigenen
Tasche zu berappen. Im schlechtesten Fall müsse der SVF in die
Bresche springen, sagt von Siebenthal. In Huttwil trainieren die
Mädchen wöchentlich sechs Mal, daneben besuchen sie die Schule.
Bei den Jungen nicht anders
In Emmen LU und Payerne VD führt der SFV zwei Ausbildungszentren
für junge Fussballer. Die Verantwortung dafür trägt Hansruedi
Hasler, Technischer Direktor beim SFV.
Bei der Übernahme des Schulgelds würden Knaben gegenüber Mädchen
von den Kantonen keineswegs bevorzugt, sagt Hasler. Mit beiden
Basel, dem Aargau, der Inner- und der Westschweiz gebe es keine
Probleme. Dort freuen sich laut Hasler die Bildungsbehörden über
die SFV-Aufgebote und übernähmen das Schulgeld im vollen Umfang.
St.Gallen stellt sich quer
Andere Kantone verhalten sich laut Hasler restriktiv. Besonders
der Kanton St. Gallen. Pikant: Hans Ulrich Stöckling (FDP),
Vorsteher des St. Galler Erziehungsdepartements, ist Präsident der
Konferenz der Erziehungsdirektoren und -direktorinnen der Schweiz.
Zwei U15-Spieler des Fussball-Clubs St. Gallen, des ältesten
Fussball-Clubs der Schweiz, werden gegenwärtig im
Ausbildungszentrum Emmen ausgebildet. Laut Roger Zürcher,
Technischer Leiter beim FC St.Gallen, ist nicht geregelt, wer das
Schulgeld für die beiden Nachwuchs-Hoffnungen bezahlen wird.
Mit der Schulgemeinde Emmen und mit dem Kanton Luzern seien
derzeit intensive Verhandlungen im Gang, sagt Hansruedi Hasler.
Auch bei Fussballern dürfe es nicht sein, dass nur diejenigen
gefördert würden, deren Eltern ein dickes Portemonnaie hätten -oder
deren Wohnkanton einen sportbegeisterten Erziehungschef.
Rorschacherberg SG rückt Mitte August für zwei Jahre ins
Ausbildungszentrum Huttwil BE des Schweizerischen Fussballverbands
(SFV) ein. Unklar ist, wer das Schulgeld für das Mädchen zahlt.
Das Amt für Schulgemeinden des Kantons St. Gallen hat ein Gesuch
um Kostengutsprache abgelehnt. Es fehle die gesetztliche Grundlage.
Die Regierung des Kantons St. Gallen hatte 2004 beschlossen, auf
eine Anerkennung von Schulen mit spezifisch strukturierten
Angeboten für Hochbegabte auf der Sekundarstufe I zu verzichten.
Das Gesuch gestellt hatte die Schulgemeinde Huttwil. Dort gehen
die rund zwölf vom SFV geförderten Fussballerinnen zu Schule. Ein
klares Nein gabs auch von der politischen Gemeinde Rorschacherberg.
Nun haben die Eltern der Juniorin, die beim FC Staad spielt, dem
Schulrat Rorschacherberg ein Gesuch um Übernahme des Schulgelds
gestellt. Die Antwort steht aus, ein Ja wäre eine Überraschung.
Kein Einzelfall
Béatrice von Siebenthal, Ressortleiterin Frauenfussball im SFV
und Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft, ist verantwortlich für
das Ausbildungszentrum in Huttwil. Daniela Hutter sei kein
Einzelfall, sagte sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die Frage der Übernahme des Schuldgelds sei nicht geregelt. Es
gebe Kantone, die das Engagement des SFV begrüssten und den Verband
und die Fussball-Talente finanziell unterstützten, andere stellten
sich quer und bezahlten gar nichts, sagt Béatrice von Siebenthal.
Dabei dürfe es nicht sein, dass nur Mädchen gefördert werden,
deren Eltern in der Lage seien, das Schulgeld aus der eigenen
Tasche zu berappen. Im schlechtesten Fall müsse der SVF in die
Bresche springen, sagt von Siebenthal. In Huttwil trainieren die
Mädchen wöchentlich sechs Mal, daneben besuchen sie die Schule.
Bei den Jungen nicht anders
In Emmen LU und Payerne VD führt der SFV zwei Ausbildungszentren
für junge Fussballer. Die Verantwortung dafür trägt Hansruedi
Hasler, Technischer Direktor beim SFV.
Bei der Übernahme des Schulgelds würden Knaben gegenüber Mädchen
von den Kantonen keineswegs bevorzugt, sagt Hasler. Mit beiden
Basel, dem Aargau, der Inner- und der Westschweiz gebe es keine
Probleme. Dort freuen sich laut Hasler die Bildungsbehörden über
die SFV-Aufgebote und übernähmen das Schulgeld im vollen Umfang.
St.Gallen stellt sich quer
Andere Kantone verhalten sich laut Hasler restriktiv. Besonders
der Kanton St. Gallen. Pikant: Hans Ulrich Stöckling (FDP),
Vorsteher des St. Galler Erziehungsdepartements, ist Präsident der
Konferenz der Erziehungsdirektoren und -direktorinnen der Schweiz.
Zwei U15-Spieler des Fussball-Clubs St. Gallen, des ältesten
Fussball-Clubs der Schweiz, werden gegenwärtig im
Ausbildungszentrum Emmen ausgebildet. Laut Roger Zürcher,
Technischer Leiter beim FC St.Gallen, ist nicht geregelt, wer das
Schulgeld für die beiden Nachwuchs-Hoffnungen bezahlen wird.
Mit der Schulgemeinde Emmen und mit dem Kanton Luzern seien
derzeit intensive Verhandlungen im Gang, sagt Hansruedi Hasler.
Auch bei Fussballern dürfe es nicht sein, dass nur diejenigen
gefördert würden, deren Eltern ein dickes Portemonnaie hätten -oder
deren Wohnkanton einen sportbegeisterten Erziehungschef.