Das lange Warten - Chippy hat sein Traumziel nicht aus den Augen verloren
Verfasst: 12.07.2005, 00:41
BaZ, 12.7.05
CHRISTOPH KIESLICH
Nachdenklich kratzt sich Scott Chipperfield an seinen etwa dreitägigen
Bartstoppeln, und er will gar nicht verbergen, dass ihm die unfreiwillige
Auszeit nicht in die Planung passt. Einen Schlag aufs Sprunggelenk hat
er vom Konföderationen-Cup und dem letzten Spiel gegen Tunesien als Souvenir mitbekommen, und diese schmerzhafte Blessur hat ihm die Vorsaison
gründlich verdorben. «Ich war so zuversichtlich, jetzt muss ich einen Neustart
machen», sagt der Mittelfeldspieler.
Drei Tage vor dem ersten Punktspiel gegen Schaffhausen (Samstag, 19.30
Uhr im St.-Jakob-Park) kann Scott Chipperfield nicht einmal die Stimmung im
Kader taxieren u2013 «dafür habe ich zu viel verpasst». Während der ersten Vorbereitungsphase war er bei der Mini-WM, und die zweieinhalb Wochen danach bestimmte Reha-Trainer Harry Körner statt Chef-Coach Christian Gross das Programm, wertvolle Tage, in denen das Ballgefühl leidet und, wie es der Australier ausdrückt, «sharpness» verloren geht: Präzision und Timing.
Die Erinnerung an sein 40. Länderspiel ist somit eine zwiespältige, die an
das Turnier auch. «Bei uns haben einige Stammkräfte gefehlt», erklärt Chipperfield und fügt an, dass er den Deutschen in einem Jahr weniger zutraut als die sich selbst. Der Weg für Australien zur WM führt erst im September über die Salomon-Inseln, dann geht es in die Barrage gegen den Fünften der Südamerika-Gruppe.
Seinen Platz im Nationalteam muss Chipperfield gegen namhafte Konkurrenz
behaupten, darunter Harry Kewell vom FC Liverpool. In Basel dagegen ist
der 29-Jährige unumstritten. Auch nach einer Saison, in der er mitunter nicht
zu den herausragenden Spielern zählte (24 Super-League-Spiele mit fünf Toren und elf Assists, neun Europacupeinsätze), so wie noch ein Jahr zuvor, als ihn Christian Gross zu seinem «Player of the year» erkor.
In der derzeit vakanten Chipperfield-Rolle durfte sich Landsmann Mile Sterjovski, der Pendler zwischen Mittelfeld und Angriff, im Test gegen Kaiserslautern versuchen. Und das durchaus überzeugend. Und der dritte Australier im Bunde u2013 Ivan Ergic u2013 befindet sich nach eigener und der Einschätzung seines Trainers auf einem positiven, wenn auch langen Weg zurück.
GERUHSAMER SOMMER.
Diese australische Fraktion u2013 der zweitstärkste Ausländerblock nach dem argentinischen u2013 verlebt einen vergleichsweise geruhsamen Sommer. Ergic ist froh, dass endlich eine vertragliche Lösung gefunden wurde, die ihn für die nächsten zwei Jahre zu hundert Prozent zu einem FCB-Spieler macht und dem ehemaligen Teilhaber Juventus lediglich noch ein Vorkaufsrecht einräumt. Und während im Zusammenhang mit Gimenez und Rossi fast täglich neue Spekulationen ins Kraut schiessen, ist es um Scott Chipperfield still geworden.
«In England sind Ferien», sagt Chipperfield und deutet damit an, dass das
nicht so bleiben muss: «Ein bisschen Interesse gibt es, aber nichts konkretes.»
Aus seiner Traum-Destination Premier League hat er nie ein Hehl gemacht,
schon 2001 nicht, als er zum FC Basel stiess. Jetzt geht er mit dem FCB in die
fünfte Saison, hatte in der Zwischenzeit Offerten von Borussia Mönchengladbach und Crystal Palace auf dem Tisch, ist aber vom Club als unverkäuflich etikettiert worden. Zumindest scheinen die «zwei, drei, vier Millionen Franken» (Chipperfield), die der FCB bei etwaigen Interessenten als Ablöse aufgerufen hat, abschreckende Wirkung zu haben. Zumindest bei einem Spieler, der aus der Schweiz komme, wie Chipperfield vermutet.
MEHR DRUCK.
So wird er mit dem FC Basel in eine neue Saison einsteigen, in der er sich von einem breiteren Kader höheren Druck im Kampf um die ersten elf Plätze verspricht. Seine Motivation wird Chipperfield in erster Linie aus der Champions-League-Qualifikation ziehen, und er hofft auf ein Los von der
Gewichtsklasse, wie es einst Celtic Glasgow war. «Ich bin happy in Basel», sagt Scott Chipperfield, und fügt noch eine Bemerkung an: «Aber man will immer in der besten Liga spielen, die man erreichen kann.»
CHRISTOPH KIESLICH
Nachdenklich kratzt sich Scott Chipperfield an seinen etwa dreitägigen
Bartstoppeln, und er will gar nicht verbergen, dass ihm die unfreiwillige
Auszeit nicht in die Planung passt. Einen Schlag aufs Sprunggelenk hat
er vom Konföderationen-Cup und dem letzten Spiel gegen Tunesien als Souvenir mitbekommen, und diese schmerzhafte Blessur hat ihm die Vorsaison
gründlich verdorben. «Ich war so zuversichtlich, jetzt muss ich einen Neustart
machen», sagt der Mittelfeldspieler.
Drei Tage vor dem ersten Punktspiel gegen Schaffhausen (Samstag, 19.30
Uhr im St.-Jakob-Park) kann Scott Chipperfield nicht einmal die Stimmung im
Kader taxieren u2013 «dafür habe ich zu viel verpasst». Während der ersten Vorbereitungsphase war er bei der Mini-WM, und die zweieinhalb Wochen danach bestimmte Reha-Trainer Harry Körner statt Chef-Coach Christian Gross das Programm, wertvolle Tage, in denen das Ballgefühl leidet und, wie es der Australier ausdrückt, «sharpness» verloren geht: Präzision und Timing.
Die Erinnerung an sein 40. Länderspiel ist somit eine zwiespältige, die an
das Turnier auch. «Bei uns haben einige Stammkräfte gefehlt», erklärt Chipperfield und fügt an, dass er den Deutschen in einem Jahr weniger zutraut als die sich selbst. Der Weg für Australien zur WM führt erst im September über die Salomon-Inseln, dann geht es in die Barrage gegen den Fünften der Südamerika-Gruppe.
Seinen Platz im Nationalteam muss Chipperfield gegen namhafte Konkurrenz
behaupten, darunter Harry Kewell vom FC Liverpool. In Basel dagegen ist
der 29-Jährige unumstritten. Auch nach einer Saison, in der er mitunter nicht
zu den herausragenden Spielern zählte (24 Super-League-Spiele mit fünf Toren und elf Assists, neun Europacupeinsätze), so wie noch ein Jahr zuvor, als ihn Christian Gross zu seinem «Player of the year» erkor.
In der derzeit vakanten Chipperfield-Rolle durfte sich Landsmann Mile Sterjovski, der Pendler zwischen Mittelfeld und Angriff, im Test gegen Kaiserslautern versuchen. Und das durchaus überzeugend. Und der dritte Australier im Bunde u2013 Ivan Ergic u2013 befindet sich nach eigener und der Einschätzung seines Trainers auf einem positiven, wenn auch langen Weg zurück.
GERUHSAMER SOMMER.
Diese australische Fraktion u2013 der zweitstärkste Ausländerblock nach dem argentinischen u2013 verlebt einen vergleichsweise geruhsamen Sommer. Ergic ist froh, dass endlich eine vertragliche Lösung gefunden wurde, die ihn für die nächsten zwei Jahre zu hundert Prozent zu einem FCB-Spieler macht und dem ehemaligen Teilhaber Juventus lediglich noch ein Vorkaufsrecht einräumt. Und während im Zusammenhang mit Gimenez und Rossi fast täglich neue Spekulationen ins Kraut schiessen, ist es um Scott Chipperfield still geworden.
«In England sind Ferien», sagt Chipperfield und deutet damit an, dass das
nicht so bleiben muss: «Ein bisschen Interesse gibt es, aber nichts konkretes.»
Aus seiner Traum-Destination Premier League hat er nie ein Hehl gemacht,
schon 2001 nicht, als er zum FC Basel stiess. Jetzt geht er mit dem FCB in die
fünfte Saison, hatte in der Zwischenzeit Offerten von Borussia Mönchengladbach und Crystal Palace auf dem Tisch, ist aber vom Club als unverkäuflich etikettiert worden. Zumindest scheinen die «zwei, drei, vier Millionen Franken» (Chipperfield), die der FCB bei etwaigen Interessenten als Ablöse aufgerufen hat, abschreckende Wirkung zu haben. Zumindest bei einem Spieler, der aus der Schweiz komme, wie Chipperfield vermutet.
MEHR DRUCK.
So wird er mit dem FC Basel in eine neue Saison einsteigen, in der er sich von einem breiteren Kader höheren Druck im Kampf um die ersten elf Plätze verspricht. Seine Motivation wird Chipperfield in erster Linie aus der Champions-League-Qualifikation ziehen, und er hofft auf ein Los von der
Gewichtsklasse, wie es einst Celtic Glasgow war. «Ich bin happy in Basel», sagt Scott Chipperfield, und fügt noch eine Bemerkung an: «Aber man will immer in der besten Liga spielen, die man erreichen kann.»