Deutsche Nationalspieler heulen rum wegen Attacken von Bayern-Fans
Verfasst: 01.06.2005, 13:21
München - Das beeindruckende Feuerwerk in der Allianz Arena war der krönende Abschluss eines "Abends in rot", mit dem der FC Bayern das neue Stadion am Dienstag für seine Anhänger eröffnete.
So gingen die Fans des Rekordmeisters auch zufrieden nach Hause, denn das Programm war ganz nach ihrem Geschmack gewesen: Neben dem Feuerwerk gab es eine hochkarätige Show, bei der vor allem die Vorstellung der Bayern-Jahrhundertelf mit den anwesenden FCB-Legenden Beckenbauer, Meier, Müller, Augenthaler, Effenberg und Elber für Begeisterung sorgte.
"Man sollte das nicht überbewerten"
Und schließlich wurde das Selbstverständnis als Nummer eins im deutschen Fußball durch den souveränen 4:2-Sieg über die freilich ohne Bayern-Akteure arg geschwächte Nationalmannschaft bestätigt. Dennoch beeilten sich vor allem die Münchner Spieler, das Ergebnis zu relativieren.
"Als Nationalmannschaft ist so ein Spiel immer schwierig, weil man nur verlieren kann. Der FC Bayern ist ja auch nicht irgendein Gegner. Man sollte das Ganze nicht überbewerten", sagte Michael Ballack.
Und auch Bundestrainer Jürgen Klinsmann nahm die zweite Pleite seiner Amtszeit zumindest äußerlich gelassen. "Das war ein schönes Einstiegsgeschenk für die Bayern. Wir sind alle fasziniert von diesem Stadion. Natürlich verliert man nicht gerne, aber das war heute kein Problem", sagte der Bundestrainer.
Frust beim DFB-Team
Dennoch war der Frust im Kreis der Nationalmannschaft groß. Und das lag keineswegs allein am äußerst schwachen Auftreten, speziell in der Defensive. Vielmehr sorgte das unfreundliche, teilweise sogar feindliche Verhalten des Publikums gegenüber einigen DFB-Akteuren für Unmut.
Dabei stand vor allem Oliver Kahns Rivale Jens Lehmann unter "Dauerbeschuss". Der Keeper von Arsenal London wurde von Beginn an mit gellenden Pfiffen und üblen Beschimpfungen eingedeckt, die den Routinier offensichtlich nicht kalt ließen.
So sah er beim 0:1 schlecht aus und leitete das 0:2 mit einem Abschlag zum Gegner selber ein. Wie es um sein Innenleben bestellt ist, hatte Lehmann schon kurz zuvor gezeigt, als er seinen DFB-Teamkollegen Bastian Schweinsteiger in die Bande gerempelt hatte. Die Auswechslung zur Pause dürfte einer Erlösung gleichgekommen sein.
Bierhoff verärgert
Während Lehmann sich nach dem Spiel an den Journalisten vorbei stahl, redete der verärgerte Teammanager Oliver Bierhoff Tacheles: "Ich bin sehr enttäuscht. Wir sind hier als Gäste hingekommen. Das ist nicht okay, dass man so behandelt wird."
Zumal die Schmähungen auch nach Lehmanns Ausscheiden kein Ende fanden. Da Klinsmann bewusst auf Schalkes Gerald Asamoah nach dessen verbalen Fehlgriffen in Richtung Bayern nach dem Pokalfinale verzichtet hatte, richteten sich die Feindseligkeiten gegen Mike Hanke.
"Es war wie ein Auswärtsspiel", sagte der Youngster von Schalke 04. "Ich fand es nicht okay, dass man sein eigenes Land auspfeift." Ähnlich sah es Chelseas Robert Huth, der aufgrund seines Verhaltens im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern ebenfalls Zielscheibe mehrerer Attacken wurde.
"Es war sensationell"
"Das gehört wohl zum Fußball dazu. Obwohl ich persönlich das nicht verstehen kann. Wenn jemand für Deutschland spielt, dann sollte man ihn auch unterstützen", meinte Huth. So machte sich die DFB-Auswahl mit einer gehörigen Portion Ärger auf den Weg zurück ins Hotel, wo ab Mittwoch endgültig die Vorbereitung auf den Confed Cup beginnt.
Hervorragend war dagegen die Stimmung beim FC Bayern, was neben der guten Vorstellung und dem elften Sieg in Folge vor allem am neuen Domizil lag. "Eine Super-Arena, wir freuen uns alle und sind stolz, dass wir so ein Stadion haben", sagte Hasan Salihamidzic.
Und Willy Sagnol fügte hinzu: "Es war sensationell, eine Super-Atmosphäre. Ich bin sicher, dass der FC Bayern hier viele Titel holen wird."
Eröffnungsfeier mit Fehlern
Am besten aber drückte wohl Michael Ballack das Empfinden der Spieler aus: "Mir kam es vor, als hätten wir noch mal den Verein gewechselt."
Weil sich die Fans seines "neuen" Klubs allerdings nicht von ihrer besten Seite zeigten, wurde die insgesamt gelungene Eröffnungsfeier dennoch ein wenig getrübt.
So gingen die Fans des Rekordmeisters auch zufrieden nach Hause, denn das Programm war ganz nach ihrem Geschmack gewesen: Neben dem Feuerwerk gab es eine hochkarätige Show, bei der vor allem die Vorstellung der Bayern-Jahrhundertelf mit den anwesenden FCB-Legenden Beckenbauer, Meier, Müller, Augenthaler, Effenberg und Elber für Begeisterung sorgte.
"Man sollte das nicht überbewerten"
Und schließlich wurde das Selbstverständnis als Nummer eins im deutschen Fußball durch den souveränen 4:2-Sieg über die freilich ohne Bayern-Akteure arg geschwächte Nationalmannschaft bestätigt. Dennoch beeilten sich vor allem die Münchner Spieler, das Ergebnis zu relativieren.
"Als Nationalmannschaft ist so ein Spiel immer schwierig, weil man nur verlieren kann. Der FC Bayern ist ja auch nicht irgendein Gegner. Man sollte das Ganze nicht überbewerten", sagte Michael Ballack.
Und auch Bundestrainer Jürgen Klinsmann nahm die zweite Pleite seiner Amtszeit zumindest äußerlich gelassen. "Das war ein schönes Einstiegsgeschenk für die Bayern. Wir sind alle fasziniert von diesem Stadion. Natürlich verliert man nicht gerne, aber das war heute kein Problem", sagte der Bundestrainer.
Frust beim DFB-Team
Dennoch war der Frust im Kreis der Nationalmannschaft groß. Und das lag keineswegs allein am äußerst schwachen Auftreten, speziell in der Defensive. Vielmehr sorgte das unfreundliche, teilweise sogar feindliche Verhalten des Publikums gegenüber einigen DFB-Akteuren für Unmut.
Dabei stand vor allem Oliver Kahns Rivale Jens Lehmann unter "Dauerbeschuss". Der Keeper von Arsenal London wurde von Beginn an mit gellenden Pfiffen und üblen Beschimpfungen eingedeckt, die den Routinier offensichtlich nicht kalt ließen.
So sah er beim 0:1 schlecht aus und leitete das 0:2 mit einem Abschlag zum Gegner selber ein. Wie es um sein Innenleben bestellt ist, hatte Lehmann schon kurz zuvor gezeigt, als er seinen DFB-Teamkollegen Bastian Schweinsteiger in die Bande gerempelt hatte. Die Auswechslung zur Pause dürfte einer Erlösung gleichgekommen sein.
Bierhoff verärgert
Während Lehmann sich nach dem Spiel an den Journalisten vorbei stahl, redete der verärgerte Teammanager Oliver Bierhoff Tacheles: "Ich bin sehr enttäuscht. Wir sind hier als Gäste hingekommen. Das ist nicht okay, dass man so behandelt wird."
Zumal die Schmähungen auch nach Lehmanns Ausscheiden kein Ende fanden. Da Klinsmann bewusst auf Schalkes Gerald Asamoah nach dessen verbalen Fehlgriffen in Richtung Bayern nach dem Pokalfinale verzichtet hatte, richteten sich die Feindseligkeiten gegen Mike Hanke.
"Es war wie ein Auswärtsspiel", sagte der Youngster von Schalke 04. "Ich fand es nicht okay, dass man sein eigenes Land auspfeift." Ähnlich sah es Chelseas Robert Huth, der aufgrund seines Verhaltens im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern ebenfalls Zielscheibe mehrerer Attacken wurde.
"Es war sensationell"
"Das gehört wohl zum Fußball dazu. Obwohl ich persönlich das nicht verstehen kann. Wenn jemand für Deutschland spielt, dann sollte man ihn auch unterstützen", meinte Huth. So machte sich die DFB-Auswahl mit einer gehörigen Portion Ärger auf den Weg zurück ins Hotel, wo ab Mittwoch endgültig die Vorbereitung auf den Confed Cup beginnt.
Hervorragend war dagegen die Stimmung beim FC Bayern, was neben der guten Vorstellung und dem elften Sieg in Folge vor allem am neuen Domizil lag. "Eine Super-Arena, wir freuen uns alle und sind stolz, dass wir so ein Stadion haben", sagte Hasan Salihamidzic.
Und Willy Sagnol fügte hinzu: "Es war sensationell, eine Super-Atmosphäre. Ich bin sicher, dass der FC Bayern hier viele Titel holen wird."
Eröffnungsfeier mit Fehlern
Am besten aber drückte wohl Michael Ballack das Empfinden der Spieler aus: "Mir kam es vor, als hätten wir noch mal den Verein gewechselt."
Weil sich die Fans seines "neuen" Klubs allerdings nicht von ihrer besten Seite zeigten, wurde die insgesamt gelungene Eröffnungsfeier dennoch ein wenig getrübt.