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Weihnachtliche Stille im GC --- um GC wabern Gerüchte

Verfasst: 19.12.2004, 12:34
von smd
19. Dezember 2004, 08:42, NZZ am Sonntag


Weihnachtliche Stille im GC
Trainerfrage, Geldgeber, Präsident - um GC wabern Gerüchte

Von Stephan Ramming

Weihnachten soll bekanntlich in den besten Familien vorkommen: Mutter kocht, die Kinder sind übermütig, schon platzt Vater der Kragen - und dahin ist sie, die schöne Weihnachtsstimmung. Gerade so begab es sich am letzten Sonntag, als die GC-Family zum Jahresabschluss Jesu Wiegenfest beging: Bauunternehmer Walter A. Brunner, GC-Interimspräsident und Leiter der Task-Force, ärgerte sich während einer Show-Einlage über lautes Reden seiner Spieler und schickte Goalie Marco Ambrosio vor die Tür. Die anderen Spieler mussten zum Bleiben überredet werden. Die Stimmung war futsch. So weit, so weihnachtlich.

Der kleine Eclat wäre nicht der Rede wert, würde er nicht ins Bild passen, das GC in den letzten Wochen abgab. Zwar zeigte nach der Ablösung von Trainer Alain Geiger durch Carlos Bernegger die sportliche Kurve wieder nach oben, doch die Situation bleibt auch unter dem Regime der Task-Force nervös. So soll sich die finanziell schwierige Lage dank neuen Geldgebern für die kommenden zwei Jahre entspannt haben, zudem bereits ein Nachfolger für Brunner im Gespräch sein. Im GC will jedoch niemand weder bestätigen noch dementieren.

Ohnehin gibt man sich derzeit zugeknöpft auf dem Hardturm. Kommentare zu den Vorfällen an der Weihnachtsfeier beispielsweise werden nur widerwillig abgegeben, zitiert werden will niemand. Kein Wunder, denn die Einschätzungen von Augenzeugen gehen weit auseinander. Sprechen die einen von einer «Bagatelle, die von den Medien hochgespielt wurde», berichten andere davon, «so etwas noch nie erlebt zu haben» und vom «ungeschickten Verhalten» Walter A. Brunners. Bauunternehmer Brunner, der für die «NZZ am Sonntag» nicht zu sprechen war, gilt als zupackender Interimspräsident, der sich einer direkten Sprache befleissigt. Damit eckt er allerdings nicht nur an Weihnachtsfeiern an. Seine Aussage in einem Zeitungsinterview, bei GC werde «kein Stein auf dem anderen» bleiben, musste Brunner vor der GC-Belegschaft relativieren. Zu gross war die Unsicherheit der Angestellten geworden. Dazu passt auch, dass Brunner bei seinem Amtsantritt erklärte, «die Saison mit Carlos Bernegger beenden» zu wollen, obwohl bereits damals klar war, dass der Fussballverband die Ausnahmebewilligung für Bernegger nur bis zum 12. Dezember gewähren würde. Umso mehr drängt jetzt die Trainerfrage. Sportchef Jean-Paul Brigger wiegelt zwar ab und sagt, dass man Zeit habe. Für die enttäuschte Mannschaft jedoch, die gerne mit Bernegger weitergearbeitet hätte, ist Ungewissheit auch in den Weihnachtsferien keine Motivationshilfe. Der neue Trainer soll laut Brigger irgendwann in den nächsten drei, vier Wochen vorgestellt werden.

Bis dahin hat auch Brigger zu tun. Er muss mit Pascal Castillo eine Abgangsentschädigung aushandeln, die Situation von Goalie Ambrosio klären und will ferner über Verstärkungen im Kader nachdenken. Eine Absicht, die wohl auch der neue Trainer teilen dürfte. Wie er heisst, bleibt ebenso Spekulation wie das Gerücht, dass die Task- Force den neuen Trainer, den neuen Präsidenten, Geldgeber und Restrukturierungsmassnahmen gleichzeitig bekannt geben will. Wie an Weihnachten. Obwohl sie für GC schon vorbei sind.

Verfasst: 19.12.2004, 14:48
von DerZensor
smd hat geschrieben:Bis dahin hat auch Brigger zu tun. Er muss mit Pascal Castillo eine Abgangsentschädigung aushandeln, die Situation von Goalie Ambrosio klären und will ferner über Verstärkungen im Kader nachdenken. Eine Absicht, die wohl auch der neue Trainer teilen dürfte. Wie er heisst, bleibt ebenso Spekulation wie das Gerücht, dass die Task- Force den neuen Trainer, den neuen Präsidenten, Geldgeber und Restrukturierungsmassnahmen gleichzeitig bekannt geben will. Wie an Weihnachten. Obwohl sie für GC schon vorbei sind.
Ich dachte GC plant bereits ohne Ambrosio?

Verfasst: 20.12.2004, 08:51
von PeppermintPatty
smd hat geschrieben:... Er muss mit Pascal Castillo eine Abgangsentschädigung aushandeln...
Ich hoffe doch sehr, das heisst nicht das, was ich befürchte, dass es heissen könnte?!? :eek: :eek:

Verfasst: 20.12.2004, 09:16
von pan_mundial
PeppermintPatty hat geschrieben:Ich hoffe doch sehr, das heisst nicht das, was ich befürchte, dass es heissen könnte?!? :eek: :eek:
Doch!

Er verlosst gc eifach! :eek: ;)

Verfasst: 20.12.2004, 11:48
von PeppermintPatty
[quote="esp"]Doch!

Er verlosst gc eifach! :eek: ]
NEIN!! :eek: :eek:

Verfasst: 22.12.2004, 13:18
von Ernesto
Tagesanzeiger -- 22.12.2004

GC: Noch drei Trainer-Kandidaten

Spätestens Ende Jahr wollen die Grasshoppers ihren neuen Trainer bekannt geben, drei Kandidaten stehen in der engeren Auswahl. Zwei davon sind Ausländer, die niemand auf der Rechnung haben soll. Der dritte ist Hanspeter Latour (57). Mit dem Thuner soll GC die Verhandlungen wieder intensiviert haben. Mitbringen könnte Latour Goalie Coltorti (24), den GC an Thun ausgeliehen hat und nun offenbar gerne zurückhätte.


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Könnte es sich bei einem der nicht genannten Ausländern um Jörn Andersen handeln?!? Oder dann einer der beiden kürzlich entlassenen Johan Neeskens und Lorenz-Günter Köstner?

Verfasst: 22.12.2004, 13:49
von zul alpha 3
Ernesto hat geschrieben:Tagesanzeiger -- 22.12.2004

GC: Noch drei Trainer-Kandidaten

Spätestens Ende Jahr wollen die Grasshoppers ihren neuen Trainer bekannt geben, drei Kandidaten stehen in der engeren Auswahl. Zwei davon sind Ausländer, die niemand auf der Rechnung haben soll. Der dritte ist Hanspeter Latour (57). Mit dem Thuner soll GC die Verhandlungen wieder intensiviert haben. Mitbringen könnte Latour Goalie Coltorti (24), den GC an Thun ausgeliehen hat und nun offenbar gerne zurückhätte.
hmm ... Carlos Bernegger ist also aus dem rennen, obwohl die mannschaft demonstrativ hinter ihm steht ... wenn das zur beruhigung beitragen soll ... ausserdem, dass latour ernsthaft mit gc in verhandlungen steht, kann ich irgendwie kaum glauben. bei thun läufts nach der november delle wieder, die strukturen sind für einen klub dieser grösse gefestigt und der trainer von allen angesehen und respektiert. wie sieht das aus, wenn er seinen ersten fuss in den hardturm setzt, wo kein stein auf dem anderen bleiben wird, sprich nicht einmal von strukturen gesprochen werden sollte, das kader sich wohl doch eher schwer mit einem bubi aus der oberland andfreunden kann geschweige denn das establishment ...

Verfasst: 22.12.2004, 13:56
von Varela-8
zul alpha 3 hat geschrieben:hmm ... Carlos Bernegger ist also aus dem rennen, obwohl die mannschaft demonstrativ hinter ihm steht ... wenn das zur beruhigung beitragen soll ... ausserdem, dass latour ernsthaft mit gc in verhandlungen steht, kann ich irgendwie kaum glauben. bei thun läufts nach der november delle wieder, die strukturen sind für einen klub dieser grösse gefestigt und der trainer von allen angesehen und respektiert. wie sieht das aus, wenn er seinen ersten fuss in den hardturm setzt, wo kein stein auf dem anderen bleiben wird, sprich nicht einmal von strukturen gesprochen werden sollte, das kader sich wohl doch eher schwer mit einem bubi aus der oberland andfreunden kann geschweige denn das establishment ...
dr Bernegger het kai Trainer Lizänz für d'ASL, dorum mien si handle.

Verfasst: 22.12.2004, 13:58
von zul alpha 3
Varela-8 hat geschrieben:dr Bernegger het kai Trainer Lizänz für d'ASL, dorum mien si handle.
yo ich weiss, aber er hät d'akzeptanz vo de spiiler. dass mit dr lizenz isch scho bi andere verein immer wieder emol es problem gseh, aber letschlich hets immer ä löösig gähh ...

Verfasst: 22.12.2004, 16:56
von MMM
zul alpha 3 hat geschrieben:hmm ... Carlos Bernegger ist also aus dem rennen, obwohl die mannschaft demonstrativ hinter ihm steht ... wenn das zur beruhigung beitragen soll ... ausserdem, dass latour ernsthaft mit gc in verhandlungen steht, kann ich irgendwie kaum glauben. bei thun läufts nach der november delle wieder, die strukturen sind für einen klub dieser grösse gefestigt und der trainer von allen angesehen und respektiert. wie sieht das aus, wenn er seinen ersten fuss in den hardturm setzt, wo kein stein auf dem anderen bleiben wird, sprich nicht einmal von strukturen gesprochen werden sollte, das kader sich wohl doch eher schwer mit einem bubi aus der oberland andfreunden kann geschweige denn das establishment ...
Doppelt falsch... :)
1. Bernegger wäre die Traumlösung für die GC-Führung. Der aktuelle Zustand mit Bernegger als faktischem Chefcoach beruht aber auf einer Übergangsbewilligung des SFV, welche explizit nicht verlängert werden wird. Hier gibt es also keinen Ausweg.
2. Latour hat in einem Interview im Sport Aktuell (oder so) ausdrücklich gesagt, dass ihn die Aufgabe GC reizen würde, weil er um Titel spielen möchte und er genau weiss, dass das in Thun auch in einigen Jahren nicht möglich sein wird, bei GC hingegen die Ressourcen grundsätzlich gegeben wären (Sprüche zur aktuellen Tabellensituation könnt ihr stecken lassen.. ;) ).

Das heisst aber nicht, dass ich Latour gerne als Trainer von GC sehen möchte, es soll nur gesagt sein, dass er selbst offenbar duzrchaus mit diesem Job liebäugelt.

Verfasst: 22.12.2004, 17:08
von Zemdil
[quote="MMM"](Sprüche zur aktuellen Tabellensituation könnt ihr stecken lassen.. ]

wäge?

(übersetzt: warum?)

:confused:

Verfasst: 22.12.2004, 17:27
von zul alpha 3
Zemdil hat geschrieben:wäge?

(übersetzt: warum?)

:confused:
:D ... geil, eifach numme geil .... :D

Verfasst: 22.12.2004, 22:50
von Tüllhuffe
Us der NZZ http://www.nzz.ch/2004/12/22/sp/page-ne ... LJ-12.html
Latour offenbar neuer GC-Trainer
Sportchef Jean-Paul Brigger im Zürcher Super-League-Klub freigestellt?
In den letzten Tagen hatten sich die Gerüchte um die GC-Neuorientierung wie Lametta um die Weihnachtsbäume in Zürich gelegt. Aus dem Klub nahestehenden Quellen verlautet, dass die im Oktober geführten Gespräche mit Thun-Trainer Hanspeter Latour nicht nur neu aufgenommen sind, sondern auch zu einem positiven Ende geführt haben.

Hanspeter Latour soll den GC wieder an die Spitze führen. (Bild key)

kla./fcl. Thuns Chefcoach soll mit Trainingsbeginn ab 6. Januar 2005 die Mannschaft übernehmen. Die Öffentlichkeit wie die Spieler sollen am Donnerstag konkret informiert werden. Offenbar auch dahingehend, dass der Sportchef Jean-Paul Brigger ? ein Jahr nach seiner Einstellung ? ab sofort von seiner Tätigkeit freigestellt wird. Der Walliser hatte schon bei der Trainerwahl seines Copain Alain Geiger keine glückliche Hand gehabt und war faktisch nach der Übernahme durch die Task-Force Anfang November entmachtet worden.

Sollten sich die Hinweise bestätigen, so erwartet Hanspeter Latour eine spezielle Herausforderung. Vor Jahren schon im Nachwuchs, als Assistenztrainer von Christian Gross vor dessen Wechsel zu Tottenham Hotspur und Ende November 1997 für zwei Spiele vor der Winterpause gar als Verantwortlicher im GC tätig, kehrt der Berner wieder nach Zürich zurück. Inzwischen mit dem Ruf, in Basel als Assistent erneut von Gross wie in Thun als Ausbildner einer heute zusammengeschweissten Equipe auch als Chef hervorragende Arbeit geleistet zu haben. Nun will er sich künftig offenbar mit der Rasselbande im Hardturm auseinandersetzen, die in den vergangenen Wochen zwar Carlos Bernegger portiert, sich aber gleichzeitig zum Teil auch in Sonderzüglein gesetzt hatte.

Castillo, ein Unruheherd, wurde inzwischen ausgemustert, Villarreal soll nicht mehr aus den Weihnachtsferien zurückkehren, Nuñez an straffer Leine zu führen, ist ohnehin schwierig.Mit anderen Worten: Latour erwartet an der Limmat ein steifer Biswind. Viel wird davon abhängen, wie stark die Unterstützung im Verein aus dem Präsidium sein wird, sprich, welche Figur dem Trainer in den nächsten Jahren den Rücken stärken wird. Nur dann kann auch etwas wachsen ? beispielsweise wie in Thun. Ob Walter A. Brunner, der Verantwortliche der Task-Force, der richtige Mann wäre, bleibe dahingestellt.

Der Grasshopper-Club darf sich nicht noch einmal, wie in den vergangenen Jahren gleich mehrfach, den Fauxpas einer falschen Trainerwahl oder einer überstürzten Entlassung leisten. Zu viele Altlasten bleiben jeweils hängen. Bestimmt wird Latour mit persönlichen Vorstellungen die neue Arbeit anpacken, eigene Leute wie beispielsweise den von GC an Thun ausgeliehenen Torhüter Coltorti mitbringen.

Verfasst: 22.12.2004, 23:12
von DasRasenschacharovding
Habe es jetzt auch gerade im Radio Basel One gehört, dass Latour GC-Trainer wird. Meines Erachtens der richtige Mann am falschen Platz; Latour passt aus meiner Sicht nicht so recht zu GC. Bin gespannt wie es mit dem FC Thun ohne den 'Motivationskünstler' weitergeht.

Verfasst: 22.12.2004, 23:22
von basilea89
jo uf bluewin stohts au...aber es esch noni offiziel

Verfasst: 22.12.2004, 23:57
von zul alpha 3
sie haben ihn also gekauft ... hmmm ... latour kann losgehen wie eine rakete (siehe CG damals von wil kommend) oder den karren noch mehr in den sand setzen .... we'll see ...

für ihn spricht, dass er unter CG seine lehrjahre gehabt hat. wird wohl auch das eine oder andere telefon mit ihm gehabt haben, vor der zusage und entsprechend wissen, was er da macht. Zitat o. rehakles "wer bei fc gayern unterschreibt, muss wissen was er tut". gleiches gilt wohl für gc ...


viel glück auf jeden fall. freue mich schon jetzt auf die spiele im joggeli ...

ps: im hardturm habt ihr zürcher mich übrigens für die nächste zeit zum letzten mal gesehen .... pro: zh stadien boykot .....

Verfasst: 23.12.2004, 10:17
von Edberg
Und was passiert mit Carlos Bernegger? Geht er zurück nach Argentinien oder behält er eine Funktion innerhalb GC? Der muss sich verarscht vorkommen, denn jetzt wurde er zum zweiten Mal abgesägt. Dass es keine Lösung gegeben hätte stimmt nicht ganz (s. Servette Lizenzinhaber und Alibi-Trainer).

Bernegger bringt auf jeden Fall dieses Temperament mit, dass wir seit Guy Mathez nicht mehr bei uns hatten und auch Latour besitzt. Ich ziehe diese emotionalen Trainer, denen man die Leidenschaft und Identifikation zu diesem Sport ansieht, jenen introvertierten Eisblöcken (Andrey, Gross, etc.) vor.

Ich könnte mir vorstellen, im Hinblick auf 2006, Bernegger zum FCB zu hohlen, denn er ist ein Rohdiamant, der seinen Weg als Trainer noch machen wird und als Argentinier würde er sich eh wohl in Basel fühlen. Aber das Wichtigste ist, dass er sich von Starspielern nicht auf der Nase herum tanzen lässt und dafür sorgen würde, dass die mangelhafte physische Verfassung einzelner Spieler schnell korrigiert würde.

Verfasst: 23.12.2004, 10:23
von MMM
Edberg hat geschrieben:Und was passiert mit Carlos Bernegger? Geht er zurück nach Argentinien oder behält er eine Funktion innerhalb GC? Der muss sich verarscht, vorkommen, denn jetzt wurde er zum zweiten Mal abgesägt. Dass es keine Lösung gegeben hätte stimmt nicht ganz (s. Servette mit Zbinden als Lizenzinhaber und Alibi-Trainer).

Bernegger bringt auf jeden Fall dieses Temperament mit, dass wir seit Guy Mathez nicht mehr bei uns hatten und auch Latour besitzt. Ich ziehe diese emotionalen Trainer, denen man die Leidenschaft und Identifikation zu diesem Sport ansieht, jenen introvertierten Eisblöcken (Andrey, Gross, etc.) vor.

Ich könnte mir vorstellen, im Hinblick auf 2006, Bernegger zum FCB zu hohlen, denn er ist ein Rohdiamant, der seinen Weg als Trainer noch machen wird und als Argentinier würde er sich eh wohl in Basel fühlen. Aber das Wichtigste ist, dass er sich von Starspielern nicht auf der Nase herum tanzen lässt und dafür sorgen würde, dass die mangelhafte physische Verfassung einzelner Spieler schnell korrigiert würde.
Du meinst wohl Ceccaroni bei Servette... Egal, Bernegger wird sich auf jeden Fall nicht verarscht vorkommen, denn er kennt ja die Gegebenheiten. Er war Trainer mit einer Übergangsgenehmigung und Punkt. Ehrlich gesagt weiss ich zwar nicht, wie der SFV die tatsächlichen Stärkeverhältnisse auf einer Trainerbank bewerten will, aber wäre ein Bernegger in der Rückrunde neben einem pro forma-Trainer gesessen hätte dies auf jeden Fall Sanktionen zur Folge gehabt.

Übrigens wird er GC auf jeden Fall erhalten bleiben, wohl als U 21 oder U 18-Trainer. Daneben soll er endlich die UEFA-Pro Lizenz machen, denn ein Trainertalent ist er zweifelsohne! Bis anhin durfte er zu diesem Kurs offenbar wegen mangelnder Kenntnis einer Landessprache nicht antreten oder so was. Das muss sich ändern. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass sich Bernegger von GC hintergangen fühlt, denn die Führung ha ja genügend oft betont dass er an sich der Traine der Wahl wäre...

Verfasst: 23.12.2004, 10:36
von Edberg
MMM hat geschrieben:(...) Übrigens wird er GC auf jeden Fall erhalten bleiben, wohl als U 21 oder U 18-Trainer. (...) Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass sich Bernegger von GC hintergangen fühlt, denn die Führung ha ja genügend oft betont dass er an sich der Traine der Wahl wäre...
Eben, und dieser Frust macht doch die Empfänglichkeit für andere Angebote grösser. Da wir mit Ceccaronis Abgang zu Servett eh eine qualifizierte Person im Nachwuchsbereich brauchen könnten, und auch im Hinblick auf 2006 (oder auch füher ;) ) entsprechende Möglichkeiten in die Wege leiten sollten.


PS: Und schon ist das Thema vom allg. Fussball zum FCB gewechselt. Diese Unterteilung ist und bleibt SCHEISSE (Pro Zusammenfassung Schweizer-Fussball in einem Forum!!!)

Verfasst: 23.12.2004, 13:51
von MMM
Bzgl. Zukunft Bernegger (habe es doch noch gefunden):

"... Carlos Bernegger wird bis auf weiteres die Aufgabe des Assistenztrainers der 1. Mannschaft übernehmen. Ab Herbst nächsten Jahres beginnt er mit der Ausbildung zum Erwerb der UEFA Pro-Lizenz und wird daneben die U18-Mannschaft von GC trainieren. (...)."

Bernegger hat offenbar also genug zu tun bei GC... Wie allerdings das Duo Latour/Bernegger funktionieren wird bleibt offen.
Ausserdem bin ich etwas überrascht, dass Bernegger Assi bleiben darf. Hätte hier Probleme von Seiten SFV erwartet von wegen "pro forma" und so; aber offenbar dürfte bei Latour kein Zweifel aufkommen, dass Bernegger noch der heimliche Chef sein könnte.

Die Liturgie vom Glauben und Hoffen

Verfasst: 26.12.2004, 10:10
von smd
26. Dezember 2004, 02:22, NZZ am Sonntag


Die Liturgie vom Glauben und Hoffen

Die Wahl Hanspeter Latours zum GC-Trainer folgt den Mustern der letzten Jahre. Von Stephan Ramming

Wie sich Voten und Bekenntnisse doch gleichen: Man sei überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben, optimistisch, zum Erfolg zurückzufinden, man spüre, dass die Chemie zwischen Trainer und Verein stimme. Nun, die Natur der Sache will es wohl, dass im Fussball die Klub-Oberen bei der Präsentation eines neuen Trainers jeweils zur liturgischen Rede von Hoffnung und Glauben greifen. Besonders im Zürcher Grasshopper-Club. Dort kennt man sich aus im Vorstellen von neuen Übungsleitern.

Mit der Inauguration von Hanspeter Latour zum neuen Chefcoach am letzten Donnerstag wurde im zwölften Jahr bereits der zwölfte Cheftrainer vorgestellt, rechnet man die interimistischen Übungsleiter mit. Ein enormer Verschleiss. Zwar schlugen in dieser Zeit fünf Meistertitel, ein Cup-Sieg und vier Teilnahmen am Cup-Final zu Buche, doch der Preis dafür war hoch. Die einzige Konstante war kostenintensiver Personalwechsel bei gleich bleibend hohem Anspruch, in der Schweiz um Titel zu spielen sowie in den europäischen Wettbewerben für Glanzlichter zu sorgen.

Diesem Anspruch wurde vor allem Christian Gross während seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit von 1993 bis 1996 gerecht. Der ehemalige GC-Spieler Gross kam als unbeschriebenes Blatt im Trainergeschäft vom FC Wil auf den Hardturm und schaffte den Durchbruch. Nach diesem Rezept versuchte der GC - abgesehen von Roy Hodgson - gerade in jüngerer Vergangenheit die Stelle des Cheftrainers zu besetzen: Schau in der Provinz nach soliden Trainern, am besten mit etwas GC-Vergangenheit, und hol sie auf den Hardturm.

Das trifft am augenfälligsten auf Marcel Koller zu. Koller, mit St. Gallen überraschend Meister geworden, zeigte Talent und erreichte vor anderthalb Jahren mit einigem Wettkampfglück den Meistertitel. Dann machte jedoch der Ausstieg der Investoren Gut/Gerber GC einen Strich durch die Rechnung. Die neue Führung unter Thomas Gulich war sportlich zu unerfahren, um auf die Sparvorgaben mit den richtigen Massnahmen im Kader zu reagieren, Koller stellte zu wenig dezidiert seine Forderungen. Die Mannschaft zerfiel.

Dann folgte, was sich mit Hanspeter Latour wiederholen sollte: Alain Geiger, einst GC-Abwehrchef und dann als Trainer in Neuenburg und Aarau recht erfolgreich, wurde nach Kollers Rücktritt im Oktober eine Absage erteilt. Dennoch war bei Jahresanfang Geiger GC-Cheftrainer. Ein Jahr später das Gleiche: Nach Geigers Entlassung sprach Sportchef Brigger mit dem ehemaligen GC-Assistenten Hanspeter Latour, worauf Gulich-Nachfolger Walter A. Brunner erklärte, Latour sei kein Kandidat. Am vergangenen Donnerstag war Latour, ausgestattet mit einem Vertrag bis 2006, neuer GC- Cheftrainer, Brigger räumte seinen GC-Stuhl. Zuerst Komödie, dann Farce. Die Geschichte im GC findet immer zweimal statt.

Bauunternehmer Brunner glaubt, mit Latour «eine überraschende» Lösung präsentiert zu haben. Diese Einschätzung wirkt etwas naiv, geschichtsblind ist sie allemal. Denn die Wahl Latours folgt dem Muster, dem GC schon in der jüngeren Vergangenheit gehorchte oder gehorchen musste. Denn Brunner, der eigentlich mit seiner Task-Force GC neue Strukturen verpassen will, handelte so wie seine Vorgänger auf dem Präsidentenstuhl im GC. Weder Peter Widmer in seinen Anfangsjahren noch Thomas Gulich konnten sich auf eine starke, selbstbewusste sportliche Leitung im Klub stützen. Eine solche ist nur über eine längere Zeitdauer zu haben. Basel, Thun oder auch Schaffhausen machen es vor. Nicht aber GC: Nach nur einem Jahr mit Sportchef Brigger ist GC keinen Schritt weiter. Kein Wunder, gleichen sich die Voten und Bekenntnisse.

Pro Jahr ein Coach: Zwölf Jahre Verschleiss im Grasshopper-Club

Verfasst: 26.12.2004, 10:10
von smd
26. Dezember 2004, 02:22, NZZ am Sonntag

Pro Jahr ein Coach: Zwölf Jahre Verschleiss im Grasshopper-Club

Nachdem 1993 der holländische Startrainer Beenhakker die Grasshoppers in die Auf-/Abstiegsrunde geführt hat, verpflichtet Sportchef Erich Vogel den unbekannten FC-Wil-Trainer Christian Gross. Unter Gross wird GC zweimal Meister, einmal Cup-Sieger und nimmt zweimal an der Champions League teil. Im November 1997 wechselt Gross zu Tottenham, Assistent Hanspeter Latour coacht das Team in zwei Partien. Gross-Nachfolger wird Ex- Nationaltrainer Rolf Fringer und gewinnt 1998 mit dem Rekordvorsprung von 16 Punkten den Titel. Bereits in der Winterpause muss er - auf dem zweiten Rang liegend - gehen. Aus St. Gallen folgt ihm im Januar 1999 Roger Hegi. Im Sommer beginnt die Ära mit den Investoren Gut/ Gerber/Albers: Präsident Romano Spadaro räumt für Peter Widmer den Präsidentenstuhl. Hegi wird im August 1999 durch Roy Hodgson ersetzt. Im Mai 2000 wirft Hodgson das Handtuch, Interims- Coach Piet Hamberg beendet die Saison auf dem vierten Rang. Hans-Peter Zaugg wird 2001 zwar Meister, nach verpasster Champions League aber im Dezember durch St.-Gallen-Coach Marcel Koller ersetzt. Koller wird 2003 Meister. Dann zerfällt das Team, im Oktober tritt Koller zurück. Carlos Bernegger beendet die Herbstrunde, Alain Geiger kommt im Januar aus Aarau und wird im Oktober 2004 entlassen. Widmer-Nachfolger Thomas Gulich tritt als Präsident zurück, die GC- Task-Force unter Walter A. Brunner leitet den Verein. Nachdem Bernegger abermals interimistisch coacht, ist ab Januar 2005 Hanspeter Latour Cheftrainer. (ram.)