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Vevey Sports; Finanzdebakel

Verfasst: 22.04.2005, 14:14
von Zemdil
Vevey VD (sda) Kojo Annan, der Sohn von UNO-Generalsekretär Kofi
Annan, ist ein Protagonist im Finanzdebakel um den Fussballclub
Vevey-Sports. Die AHV fordert vom Club 114 995 Fr. an ausstehenden
Beiträgen. Annan war von 1999 bis 2002 Präsident des Clubs.

«Eine Kontrolle hat ergeben, dass mehrere Beitragsjahre
ausstehend sind», sagte Elie Benmoussa, Direktor der Waadtländer
Ausgleichskasse, am Freitag in Clarens VD. Benmoussa bestätigte
damit Angaben der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps».

Als ehemaliger ranghoher Funktionär des Clubs gehört Annan zu
jenen Personen, die von der AHV wegen des geschuldeten Betrages
gemahnt werden. Doch dürfte es sehr schwierig sein, von Annan auch
tatsächlich Geld zu bekommen: Der 31-Jährige hält sich momentan
vornehmlich zwischen London, Lagos und Nigeria auf.

Während seiner Präsidentschaft hatte Kojo Annan einen
Geschäftsführer mit der Leitung des Clubs betraut. Der Mann,
ehemaliger Gemeindepräsident von Corsier VD, erleichterte in der
Folge die Clubkasse um 100 000 Franken, um seine Spielschulden
bezahlen zu können. 2003 wurde er wegen Unterschlagung zu
18 Monaten Gefängnis bedingt verurteilt.

280 000 Franken aus dubioser Quelle

Kojo Annan soll 280 000 Franken in Vevy-Sports investiert haben.
Das Geld dafür stammte aus dubiosen Zahlungen des Genfer Warenprüf-
und Inspektionsunternehmen Cotecna, das im Auftrag der UNO für das
Irak-Hilfsprogramm «Öl für Lebensmittel» tätig war.

Ein unabhängiger Ermittlungsausschuss unter Leitung des früheren
US-Notenbankpräsidenten Paul Volcker hat die Machenschaften
zwischen Kojo Annan und Cotecna untersucht. Die Kommission hatte in
der Sache verlauten lassen, UNO-Generalsekretär Kofi Annan habe
zuwenig Vorsorge getroffen, dass es nicht zu Interessenkonflikten
zwischen ihm und den Geschäften seines Sohnes kommen könne