Abstimmungen 12. Februar
Verfasst: 16.01.2017, 21:26
Wie stimmet ihr?
Guter Ansatz, die Besitzer bei den Eiern zu packen... wird aber wohl leider nicht passieren, schliesslich haben wir ja eine Lobbydemokratie. Und nach der gestern veröffentlichten Studie wird sich der Mittelstand traditionell aus Angst wieder selber zur Schlachtbank führen.Soriak hat geschrieben:Grundsaetzlich gehoeren Unternehmenssteuern ganz abgeschafft, aber dann muss man Kapitalertraege eben auch als Einkommen versteuern (so fallen die Steuern bei dem Besitzer an, wenn das Geld aus dem Unternehmen geholt wird -- nicht aber, wenn das Geld weiter investiert wird). Ansonsten macht man den Mittelstand, welcher sein Einkommen zum groessten Teil durch Arbeit generiert (und nicht durch Kapital), einfach kaputt.
Es kann z.B. ganz einfach nicht sein, dass gewisse Kantone die Schulzeit kuerzen muessen, weil das Geld fehlt. Wenn man dann noch Steuern senkt, dann ist das Niveau Bananenrepublik.
Ganz einfach: Neid!Bierathlet hat geschrieben:Kann mir jemand erklären, warum die Doppelbürgerschaft vielen ein Dorn im Auge ist?
Missgunst. Neid. Habe auch 2 Pässe, wo liegt das Problem? Meine Kollegin hat sogar 3.Bierathlet hat geschrieben:Erleichterte Einbürgerung: Ja
In Diskussionen zur erleichterten Einbürgerung lese ich immer wieder die Forderung, dass Ausländer ihren alten Pass abgeben sollen, weil Doppelbürgerschaft ja sooo etwas schlechtes sei. Ich habe selber eine zweite Staatsbürgerschaft angenommen und weiss nicht wirklich, was so schlimm daran sein soll.
Kann mir jemand erklären, warum die Doppelbürgerschaft vielen ein Dorn im Auge ist?
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/27716026Eskalierter Steuerwettbewerb
Was aber besonders schwer wiegt und im Abstimmungskampf fast untergeht, ist die Langfristwirkung durch die Anheizung des innerschweizerischen Steuerwettbewerbs unter den Kantonen. Es werden gleich drei neue Steuerschlupf-Konstrukte eingeführt, die vor allem den reicheren Kantonen eine Waffe im verstärkten Steuerwettbewerb verleihen und mit Sicherheit die finanzschwachen Kantone ins Hintertreffen bringen.
Da ist erstens die neue Möglichkeit, dass die Betriebskosten für Forschung und Entwicklung zu 150 Prozent steuerlich abzugsfähig werden. Mit andern Worten: Der überschiessende Abzugsteil von 50 Prozent ist nichts anderes als eine neue staatliche Firmensubvention. Da ist zweitens die sogenannte Patentbox, die auf den Kanton Basel-Stadt zugeschnitten ist: Die Pharmakonzerne können ihre ausländischen Gewinne nun in Form von Patentlizenzen auf den Medikamenten in die Schweiz überführen und in Basel in einer separaten Finanzfirma mit 90 Prozent Steuererlass parkieren. Und da ist drittens das neue, bisher unbekannte Instrument der sogenannten zinsorientierten Gewinnbesteuerung. Dieser neue Steuerabzug für multinationale Firmen ist komplex und wird zum Futtertrog für die grossen Steuerberatungsfirmen wie Ernst & Young, PricewaterhouseCoopers (PWC), KPMG, Deloitte und Homburger. Dieses Instrument ist auch von ihnen entwickelt, politisch eingespeist und gepusht worden.
Die zinsorientierte Gewinnbesteuerung funktioniert so: Multinationalen Firmen wird erlaubt, ihr nicht gebundenes Eigenkapital mit einem fiktiven Zins zu verrechnen und diesen vom Gewinn abzuziehen. Heute dürfen die Firmen bloss die Zinsen auf Fremdkapital (also von Bankdarlehen) in Abzug bringen. Neu sollen die Grossfirmen mit einem fiktiven Zins auf dem Eigenkapital etwas abziehen dürfen, das sie gar nichts kostet!
Die Abgrenzung des steuerlich abzugsfähigen Eigenkapitals ist im Gesetz bewusst schwammig, die eingebauten Ermessensfragen zerstören jede Justiziabilität. Es entsteht ein Bilanzkosmetik-Eldorado für die Steueroptimierer. Die Steuerreform wird zur Blackbox. Besonders schwer wiegt die Tatsache, dass dieses Instrument eine Steuersenkungsdynamik für die Zukunft eingebaut hat: Die multinationalen Gesellschaften werden in Zukunft Jahr für Jahr mehr von ihrem überschüssigen Eigenkapital aus ihren Tochtergesellschaften in die Schweiz verschieben und hier somit Jahr für Jahr mehr in Abzug bringen können. Weltweit beträgt dieses nicht gebundene Eigenkapital der westlichen Multis (zum Beispiel für Firmenübernahmen) kumuliert mehrere Tausend Milliarden Dollar.
Der Grund, warum ich die USR3 trotzdem unterstuetze, ist dass eine Unternehmenssteuer einfach keine gute Art ist, die Ungleichheit zu reduzieren. Wenn eine Firma weniger Geld hat, dann bleibt zwar auch weniger fuer die Aktionaere, aber noch viel mehr fehlt das Geld bei den Investitionen, die die Firma taetigen koennte. Seien dies nun technische Erneuerungen (damit man Wettbewerbsfaehig bleibt) oder Investitionen in Forschung & Entwicklung (was widerum Arbeitsplaetze schafft).Sean Lionn hat geschrieben:USR3: Nein. Überall ist man sich einig: Die soziale Ungleichheit sorgt weltweit für Armut, Konflikte und damit verbundenen Migrationsströme. Und was tut die Schweiz? Sie will die ohnehin schon sehr tiefen Unternehmenssteuern noch weiter senken und gleichzeitig neue (undurchsichtige) Steuerinstrumente einführen, welche einzig Konzernen, ihren Aktionären (Dividendenbesteuerung ahoi!) und den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften nützen. Dein Vorschlag über die glänzliche Abschaffung von Unternehmenssteuern ist interessant, unter Umständen sogar durchaus unterstützenswert.
Speziell deswegen weil ja die Loyalität eine Frage der Papiere im Heimtresor ist. Wenn Politiker dieses Argument ins Feld führen so rate ich ihnen: Kümmert euch mal besser darum, dass es keinen Krieg gibt. Zum Beispiel mit sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Mit Chancengleichheit meine ich übrigens die gleichen Startbedingungen, nicht das Recht auf gleiche Resultate.Admin hat geschrieben:Ganz einfach: Neid!
Oft wird auch mit der Loyalität im Fall eines Krieges argumentiert...
Deine Argumentation hat noch einen weiteren netten Nebeneffekt: In Wirtschaftskrisen sinkt das steuerbare Einkommen eines Landes, da nur Gehälter besteuert werden, die im nationalen Wirtschaftssystem bezahlt werden. Kapitalerträge aus Aktien etc. sind breiter abgestützt, da diese auch aus Wertschriften erwirtschaftet werden, welche ausserhalb des nationalen Wirtschaftssystems existieren. Daher ist ein Zusammenbruch hier eher unwahrscheinlich.Soriak hat geschrieben:Der Grund, warum ich die USR3 trotzdem unterstuetze, ist dass eine Unternehmenssteuer einfach keine gute Art ist, die Ungleichheit zu reduzieren. Wenn eine Firma weniger Geld hat, dann bleibt zwar auch weniger fuer die Aktionaere, aber noch viel mehr fehlt das Geld bei den Investitionen, die die Firma taetigen koennte. Seien dies nun technische Erneuerungen (damit man Wettbewerbsfaehig bleibt) oder Investitionen in Forschung & Entwicklung (was widerum Arbeitsplaetze schafft).
Ich verstehe hingegen nicht, warum sich linke Parteien nicht mit der Steuerbefreiung von Kapitalgewinnen beschaeftigen. Zwei einfache Szenarien:
Fritz arbeitet in der Migros und verdient 50,000.- pro Jahr. Weil es nicht ganz ueber die Runden reicht, arbeitet seine Frau Susie auch noch teilzeit in der Migros und verdient 25,000.- pro Jahr. Steuerbares Einkommen: 75,000.- (das ist der weit groesste Teil der Schweizer Bevoelkerung)
Sepp arbeitet auch in der Migros und verdient auch 50,000 pro Jahr. Auch ihm reicht es nicht ueber die Runden, aber seine Frau Magdalena hat noch rund 300,000.- in Aktien investiert (z.B. durch ein Erbe). Pro Jahr erziehlt sie rund 25,000.- an Kapitalertraegen, und sie verkauft diesen Teil (so dass der Wert des Portfolios bei 300,000.- bleibt). Steuerbares Einkommen: 50,000.- (plus ein paar Franken an Dividenden und Vermoegenssteuern)
In beiden Faellen haben die Haushalte das genau gleiche Bruttoeinkommen. Aber nach den Steuern haben Sepp und Magdalena ein paar tausend Franken mehr in der Tasche. Da muss man nicht Sozialist sein, um das merkwuerdig zu finden. Das hat nicht nur mit "Fairness" zu tun, denn schliesslich versucht der Staat immer auch Anreize zu setzen, damit Leute arbeiten gehen (so schafft man Wohlstand). Geld investiert man sowieso: man laesst es ja nicht auf dem Sparkonto (zu 0%) nur weil man nun erwartungsgemaess 6% Rendite statt 8% erziehlt. An der Anlagestrategie aendert das also nichts. Dank den zusaetzlichen Einnahmen koennte man dann auch gleich den Steuersatz fuer alle senken.
Aber auch nur, wenn diese Reserven nicht lieber in ein drittes Ferienchalet, eine Zweitwohnung für aussereheliche Aktivitäten oder einen neuen Ferrari investiert werden... man braucht ja schliesslich Statussymbole.Lusti hat geschrieben:Habe ich als Firmenbesitzer weniger Steuerbelastung kann ich Reserven bilden und Wachstum erzeugen. Dadurch kann ich mehr Leute einstellen, welche dann der Mittelschicht angehören, die dann wieder Steuern zahlen. Eliminiere ich das KMU aus der Gleichung, ist da nichts mehr. Natürlich werden auch einige Bonzen profitieren, aber die Argumentation der SPS und anderen Linksaparteien ist hier komplett ideologisch verblendet wie es leider häufig in Wirtschaftsthemen der Fall ist. Sie sehen das extrem profitierende Prozent und vergessen die 99% welchen diese USR wirklich etwas bringen würde.
made my day!Admiral von Schneider hat geschrieben:2x NEIN
1x JA
Erleichtere Einbürgerung wohl die unnötigste Abstimmung seit Menschengedenken.
Wäre eher für die Ausbürgerung der SVP-Wähler.
Wie viel% der neu getätigten Investitionen werden tatsächlich mit selbstfinanzierten Mitteln getätigt?Lusti hat geschrieben:. Habe ich als Firmenbesitzer weniger Steuerbelastung kann ich Reserven bilden und Wachstum erzeugen. Dadurch kann ich mehr Leute einstellen, welche dann der Mittelschicht angehören, die dann wieder Steuern zahlen.
Das nimmt mich auch wunder. Wenn ein Unternehmen zusaetzliche Mitarbeiter oder neue Maschinen braucht (wegen hoher Nachfrage seiner Produkte oder Dienstleistungen), dann wird es diese auch ueber einen Kredit finanzieren koennen. Die Zinsen sind ja kaum so hoch, dass es sich nur mit Eigenkapital lohnen wuerde...händsche hat geschrieben:Wie viel% der neu getätigten Investitionen werden tatsächlich mit selbstfinanzierten Mitteln getätigt?
Glaube ich nicht. Wenn ich mir so die Kommentarspalten von Blick, über 20 Minuten, Watson bis hin zur BloZ oder dem Tagi durchlese und diese als Indikator nehme, müsste es ein deutliches Nein geben. Es deutet einiges auf eine "unheilige" Allianz zwischen Links- und Rechts-Wählern hin. On verra.Ibiza hat geschrieben:Die USR3 wird auch klar angenommen (ich stimme auch Ja).
In welchem Kanton wohnst du?Ibiza hat geschrieben:Ich denke, es gibt drei klare Resultate. Die erleichterte Einbürgerung wird klar angenommen (ich stimme Nein). Der NAF wird klar angenommen (ich stimme Ja). Die USR3 wird auch klar angenommen (ich stimme auch Ja).
Deshalb ein NEIN.Käppelijoch hat geschrieben:Bei der dritten Genration geht es um Leute, deren Familien teilweise vor 60 (sechzig!!!) Jahren in die Schweiz gekommen sind, deren Eltern grösstenteils hier schon geboren wurde.
Und wie wird argumentiert? Mit einer Burka! An Lächerlichkeit und Fremdenfeindlichkeit kaum zu überbieten. Schon deshalb MUSS man da Ja stimmen.
Sie sind schlechter gestellt als eine Thailänderin, welchen den dicken SVP-Rentnerheiratet und in die Schweiz kommt. Denn nach 5-7 Jahre kann sie sich einbürgern lassen...aber wenn es um Leute geht, deren Familie schon in der dritten Generation hier leben, wird sofort die Burka aufs Plakat montiert.
Wären damals die gleich strengen Einbürgerungskritierien, wie sie die SVP gerne hätte, gültig gewesen, wäre ein Blocher oer Schlüer knapp selbst Schweizer geworden. Wenn überhaupt.
Sollte stolz nicht vor allem auch etwas mit eigener Leistung zu tun haben? Bei der Nationalität fehlt mir diese Eigenleistung immer irgendwie. Müssen wirklich sehr erbärmliche gestalten sein, welche sich über so einen scheiss definieren.....womit natürlich nicht gesagt sein soll, dass jeder und alle eingebürgert werden sollen, das ist klar. Aber 3. Generation? Dass man über sowas überhaupt abstimmen muss.....jaja, Verfassungsänderung, ich weiss......händsche hat geschrieben:Das Theater um da Pass, uf so öbbis ja me wirklich nur stolz si, wenn me sunscht nur het im Läbe