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Alle 2 Jahre einen neuen FCB-Trainer einstellen?

Verfasst: 24.10.2013, 16:36
von Bender
Ich würde gerne grundsätzlich ein Modell zur Diskussion bringen, das einen Trainerwechsel alle 2 Jahre vorsieht.

Wo würdet Ihr die Vor-/Nachteile sehen, wenn z.B. der FCB dies einführen würde? Bringt bitte Eure pros/contras ein. Ich hoffe auf eine rege Diskussion...



p.s. Es geht NICHT darum, den jetzigen Trainer in Frage zu stellen!

Verfasst: 24.10.2013, 16:45
von schlarpi
Es ist extrem abhängig wie gut ein Trainer instande ist sich weiter zu entwickeln und auf die Spieler einzugehen.
Zudem: wird ein Trainer verpflichtet weil er halt ein guter Trainer ist oder weil sein Stil und seine Art zur Philosophie des Vereins passt?
Hat jeder Trainer eine eigene Vorstellung vom Spielsystem und der Taktik würde ein so regelmässiger Trainerwechsel keine Verbesserung bringen. Wird jedoch immer die Vereinsstruktur weitergelebt, kann ein reger Austausch ständig neue Impulse bringen und positiv auf die Motivation und Leistung wirken.

Nach einer gewissen Dauer gibt es immer Abnützungserscheinungen. Zuviel Alltagstrott ist kontraproduktiv.
Weiter spielt auch eine Rolle wie stark die Kaderflukation ist. Wird jedes Jahr die halbe Mannschaft ausgewechselt tritt der Effekt des "Drangewöhnens" später oder weniger stark ein als wenn nur jeweils punktuelle Anpassungen vorgenommen werden.

Verfasst: 24.10.2013, 16:52
von Bender
schlarpi hat geschrieben:Es ist extrem abhängig wie gut ein Trainer instande ist sich weiter zu entwickeln und auf die Spieler einzugehen.
Zudem: wird ein Trainer verpflichtet weil er halt ein guter Trainer ist oder weil sein Stil und seine Art zur Philosophie des Vereins passt?
Hat jeder Trainer eine eigene Vorstellung vom Spielsystem und der Taktik würde ein so regelmässiger Trainerwechsel keine Verbesserung bringen. Wird jedoch immer die Vereinsstruktur weitergelebt, kann ein reger Austausch ständig neue Impulse bringen und positiv auf die Motivation und Leistung wirken.

Nach einer gewissen Dauer gibt es immer Abnützungserscheinungen. Zuviel Alltagstrott ist kontraproduktiv.
Weiter spielt auch eine Rolle wie stark die Kaderflukation ist. Wird jedes Jahr die halbe Mannschaft ausgewechselt tritt der Effekt des "Drangewöhnens" später oder weniger stark ein als wenn nur jeweils punktuelle Anpassungen vorgenommen werden.
Ich finde, dass die Vermeidung des Altagstrotts und die alle 2 Jahre wiederkehrende Neuorientierung für die Spieler definitiv für einen regelmässigen Trainerwechsel sprechen würden.

Verfasst: 24.10.2013, 17:13
von Sali zämme
Schnapsidee.

Wenn einer nach 2 Jahren schlecht ist wechselt man ihn sowieso aus, auch ohne Obligatorium.
Wenn einer nach 2 Jahren gut ist und man wechselt ihn obligatorisch aus schiesst man sich ins eigene Bein.

Der FCB ist das beste Beispiel dafür, dass langjährige Trainer gut sind (Benthaus, Gross).
Irgendwann war dann auch bei denen der Ofen aus und man hat sie ausgewechselt.

Die Vermeidung des Alltagstrotts sollte normalwerweise durch die Spielerfluktuation gewährleistet sein.
Und wenn sie nicht selber gehen, muss man sie halt raus- oder kalt stellen (Degens).
Wieso sich jetzt die BaZ polemisch auf die Seite dieser überalterten, undisziplinierten und seit langem nichts mehr bringenden Zwillinge stellt und versucht, die Autorität des Trainers zu untergraben ist mir schleierhaft.
Denen gehts wahrscheinlich zu gut, wie einigen Anhängern auch...

Verfasst: 24.10.2013, 17:56
von *13*
Halte nichts davon.

Es regelt sich von alleine.
Gut = bleibt
Schlecht = fliegt

Vielleicht kann man sich nach 5, 6 Jahren mal Gedanken machen ob man eine neue Spielphilosophie will.
Finde die Einstellung von Hitzfeld diesbezüglich noch gut das er von sich aus dies so handhabt.

Verfasst: 24.10.2013, 18:27
von Moutinho
Keine gute Idee. Der Markt regelt alles von alleine.

Hätten dann Klubs wie Manchester United (Alex Ferguson), Auxerre (Guy Roux), Juventus (Giovanni Trappatoni), Milan (Arrigo Sacchi) oder Real Madrid (Vicente del Bosque) mit dem Trennungsprinzip solch nachhaltigen Erfolg gehabt?

Verfasst: 24.10.2013, 18:31
von cantona
Persönlich wäre für mich eher ein Alex Ferguson beim FCB der Traum. Langfristig geplanter Erfolg, hin und wieder Niederlagen aber im grossen und ganzen dominierend. Würde viel zur Identifikation mit dem Verein beitragen, aber ist leider ziemlich utopisch.

Verfasst: 24.10.2013, 19:45
von Mundharmonika
Und was passiert, wenn ein Trainer eine Niederlagen-Serie hinlegt? Wird er dann auch entlassen oder muss er zwei Jahre behalten werden?

Ich glaube, die Idee mit einem festen 2-Jahres-Rhythmus für Trainer ist nicht sehr realistisch. Die Gefahr eines Alltagstrottes sehe ich auch nicht unbedingt, denn eine Mannschaft verändert sich ja auch ständig und daher muss der Trainer zwangsläufig seine Spielweise immer ein wenig anpassen.

Was jedoch sinnvoll wäre, wenn man den Trainern nur 2-Jahres-Verträge geben würde und danach gegebenenfalls neue Ziele definiert, falls es zu einer Vertragsverlängerung kommen soll. Aber auch das ist nicht realistisch, wenn es nur der FCB so macht. Wenn ein guter Trainer daher kommt, den man unbedingt will und dieser einen 3-Jahres-Vertrag fordert, dann kann der FCB schlecht auf seine 2-Jahres-Regel pochen.

Verfasst: 24.10.2013, 20:56
von Subbuteo
...da müssen wir uns ja noch ein ganzes Jahr gedulden bis Murat abgelöst wird!? Nein, Spass beiseite, unsere Wegwerfgesellschaft führt uns ja täglich vor Augen wohin diese Einstellung führen kann! Ein Trainer soll wie ein Spieler Leistung bringen, dies kann Jahre (Streller) oder im schlimmsten Fall nur Monate (Bobadilla) dauern...

Verfasst: 24.10.2013, 21:17
von Delgado
Der einzige Vorteil an einem regelmässigen Coach-Wechsel sehe ich darin, dass die Abnützungserscheinung zwischen Spieler und Trainer (sprich dass der Trainer die Spieler nicht mehr erreichen kann). Doch da in einem Modell wie es der FCB fährt die Qualitätsspieler nach 2-3 Jahren den Verein verlassen sehe ich eigentlich diesbezüglich wenig Problem, da das Gerüst ständig in Bewegung ist.

Verfasst: 25.10.2013, 07:59
von Schtange
Wenn scho alli 2 Joor e neue Trainer würd cho, müesste denn nid au Anderi usgwägslet wärde zB. Vorstand, Gschäftsstell, Spiiler ?
E Trainer wo d Spiiler nüm "erreicht" cha das au vo Afang a, bzw. wenn d Chemie nid stimmt mues me no warte bis die 2 Joor abglofe sin ? Unterdesse wäre mir abgstige, d Sponsore wäre wäg und d Fans würde chum so lang warte, bis sy unzfride wäre. Das goht jo höchstens 45 Minute denn isch jo scho alles schlächt... :p

Und schliesslig will ich mir nid alli 2 Joor e neue Lieblingverein sueche... :D

Verfasst: 25.10.2013, 08:40
von Mampfi
Einen fixen Wechselrythmus finde ich unsinnig, denn der Markt regelt sich von selber.
Ist doch toll, wenn ein Trainer 5, 6 oder noch mehr Jahre beim gleichen Verein erfolgreich tätig ist, das zeugt von gegenseitiger Achtung.
Und wenn es nicht passt, so sind die Konsequenzen schnell gezogen. Problem wo ?

Verfasst: 25.10.2013, 09:13
von komposchti
Nachhaltigkeit im Schweizer Profifussball ist das A und O. Nur so lässt sich Erfolg mit unseren beschränkten Budgets im europ. Vergleich erarbeiten und über eine gewisse Zeit halten. Stetige Wechsel bei Trainer wie Spielern bringen nur Unruhe (siehe Sion). Diejenigen Clubbosse, welche ihre Hausaufgaben gemacht haben, verfügen über solide Mannschaften und Ruhe im Verein, die anderen treten am Ort, müssen Rückschritte in Kauf nehmen oder verschwinden gar von der Bildfläche. Ganz klar - NEIN zu Deinem Modell-Vorschlag, Bender.

Verfasst: 25.10.2013, 09:40
von Patzer
und was ist wenn ein trainer im 2. jahr die europaleauge gewinnt? scheissegal, er war 2 jahre da?

--> scheiss idee

Verfasst: 25.10.2013, 10:07
von THOR29
Patzer hat geschrieben:und was ist wenn ein trainer im 2. jahr die europaleauge gewinnt? scheissegal, er war 2 jahre da?

--> scheiss idee
Europaleague? Zzzzzzz!
Nur Championsleague zählt!!!!
:) ;) :p






Achtung Ironie!

Verfasst: 25.10.2013, 10:09
von Rosinlitaler
Super Idee, wenn das Team nach den Vorstellungen des Trainers zusammengestellt und das Team gefestigt ist, wechselt man den Trainer. Wird dieses Modell in deiner Firma auch angewendet?

Verfasst: 25.10.2013, 10:13
von Bender
komposchti hat geschrieben:Nachhaltigkeit im Schweizer Profifussball ist das A und O. Nur so lässt sich Erfolg mit unseren beschränkten Budgets im europ. Vergleich erarbeiten und über eine gewisse Zeit halten. Stetige Wechsel bei Trainer wie Spielern bringen nur Unruhe (siehe Sion). Diejenigen Clubbosse, welche ihre Hausaufgaben gemacht haben, verfügen über solide Mannschaften und Ruhe im Verein, die anderen treten am Ort, müssen Rückschritte in Kauf nehmen oder verschwinden gar von der Bildfläche. Ganz klar - NEIN zu Deinem Modell-Vorschlag, Bender.
Ich heisse den Modell-Vorschlag weder gut noch schlecht, ich möchte den Vorschlag einfach zur Diskussion bringen.

Trainerwechsel müssen nicht unbedingt Unruhe bringen. Wenn der Verein klare Vorgaben gibt, wie er es ja auch in der Nachwuchsarbeit macht, dann sollte mit einem guten Kader der Trainer eine weniger wichtige Rolle spielen.

Die durchschnitliche Amtszeit von Bundesligatrainern in Deutschland beträgt offenbar nur 1.2 Jahre.

Quelle: http://www.ebs.edu/fileadmin/redakteur/ ... f_Fire.pdf

Verfasst: 25.10.2013, 10:20
von Bender
Rosinlitaler hat geschrieben:Super Idee, wenn das Team nach den Vorstellungen des Trainers zusammengestellt und das Team gefestigt ist, wechselt man den Trainer. Wird dieses Modell in deiner Firma auch angewendet?
Das Team des FCBs sollte wohl eher nach den Vorstellungen des Vereins und deren Ziele als Ausbildungsvereins erfolgen und nicht nach dem Gusto des Trainers. Geht der Trainer hat man Spieler, die ev. nicht mehr passen. Was dann?

Verfasst: 25.10.2013, 11:46
von shady
Es sollte immer angestrebt werden einen Trainer zu verpflichten den man möglichst lange behalten kann.
Ich halte zudem absolut nichts von der Angewohnheit der meisten Vereine (Buli lässt grüssen) den Trainer nach einer schlechten Phase grad zu feuern.

Die Besten Beispiele für Langjährige Partnerschaften hat Moutinho aufgeführt, wobei hier noch Christian Gross (FC Basel) erwähnt werden muss.
Ohne diese Kontinuität wären wir nicht da wo wir jetzt stehen, davon bin ich fest überzeugt.
Moutinho hat geschrieben:Keine gute Idee. Der Markt regelt alles von alleine.

Hätten dann Klubs wie Manchester United (Alex Ferguson), Auxerre (Guy Roux), Juventus (Giovanni Trappatoni), Milan (Arrigo Sacchi) oder Real Madrid (Vicente del Bosque) mit dem Trennungsprinzip solch nachhaltigen Erfolg gehabt?

Verfasst: 25.10.2013, 11:51
von andreas
cantona hat geschrieben:Persönlich wäre für mich eher ein Alex Ferguson beim FCB der Traum. Langfristig geplanter Erfolg, hin und wieder Niederlagen aber im grossen und ganzen dominierend. Würde viel zur Identifikation mit dem Verein beitragen, aber ist leider ziemlich utopisch.
Kann der Trainer aus dem Höngg eine solche Identifikationsfigur sein?
Ich glaube nicht. Da müsste schon was aus der Region kommen.

P.S. Nein, Murat ist für mich keine Identifikationsfigur als Trainer, auch
wenn ich ihn einen tollen Fussballer fand.

Verfasst: 25.10.2013, 11:57
von Bender
shady hat geschrieben:Es sollte immer angestrebt werden einen Trainer zu verpflichten den man möglichst lange behalten kann.
Ich halte zudem absolut nichts von der Angewohnheit der meisten Vereine (Buli lässt grüssen) den Trainer nach einer schlechten Phase grad zu feuern.

Die Besten Beispiele für Langjährige Partnerschaften hat Moutinho aufgeführt, wobei hier noch Christian Gross (FC Basel) erwähnt werden muss.
Ohne diese Kontinuität wären wir nicht da wo wir jetzt stehen, davon bin ich fest überzeugt.
Die Kontinuität wäre beim FCB ja bis zu einem bestimmten Grad durch die finanzielle Situation, die Vereinsführung, die Infrastruktur, die Nachwuchsarbeit, das Scouting und das bereits sehr gute Kader aktuell gegeben.

Dass bei einem diesbezüglich schwach aufgestellten Club eine sportlich erfolgreiche und kontinuierliche Arbeit vorteilhaft ist, ist natürlich richtig. Aber duch eine Mindestlaufzeit könnte der Trainer in solchen Vereinen auch in Ruhe arbeiten.

Verfasst: 25.10.2013, 11:58
von Moutinho
Grundsätzlich ist Identifikation mit dem Verein wichtig. Mindestens eine (lieber aber mehrere) Person(en) braucht es dazu. Die Frage ist aber, ob sich ein Trainer mit dem Verein zwingend identifizieren muss?

Was ist mit Jupp Heynckes und Pep Guardiola bei den Bayern? Oder einem Jürgen Klinsmann bei der deutschen Nationalmannschaft (der nahezu alles umkrempelte nach seinem Amtsantritt und amerikanische Einflüsse einbrachte). Sie hatten alle Erfolg - und dies durch frisches, neues Denken. Die "Vereine" mussten sich nach dem Trainer richten und nicht umgekehrt. Da gab es zu Beginn wenig Identifikationspotenzial. Höchstens im Nachhinein nach dem sich eingestellten Erfolg.

Verfasst: 25.10.2013, 12:42
von Cocolores
Ein 2 Jahresvertrag ist ein guter Ansatz. Ich würde sogar noch ein Stückchen weiter gehen. Einen jungen Trainer ohne Erfahrung würde ich max. für ein Jahr verpflichten und dann weiter sehen. Einen erfahrenen Trainer für 2 Jahre. Wenn man sieht, dass sich der Trainer bewährt und die Mechanismen nicht bereits abgenutzt sind, kann man immer noch verlängern. Da besteht für einen FC Basel kein wirklicher Druck.

In der Regel wird der Trainer entlassen. Das heisst konkret nichts anderes als das man zusätzliche Kosten für eine Entlassung hat. Je länger der Vertrag um so mehr wird es kosten. Es ist doch eher selten der Fall, dass ein Trainer während eines laufenden Vertrags den FCB verlassen will. Ausnahmefall vielleicht Fink. Will ein Trainer den Verein frühzeitig wechseln, dann könnte er seinen Weggang auch provozieren. Der Vorteil eines langfristigen Vertrags liegt eigentlich fast immer beim Trainer und nicht beim Fc Basel.

Verfasst: 25.10.2013, 12:54
von Cocolores
Ein 2 Jahresvertrag ist ein guter Ansatz. Ich würde sogar noch ein Stückchen weiter gehen. Einen jungen Trainer ohne Erfahrung würde ich max. für ein Jahr verpflichten und dann weiter sehen. Einen erfahrenen Trainer für 2 Jahre. Wenn man sieht, dass sich der Trainer bewährt und die Mechanismen nicht bereits abgenutzt sind, kann man immer noch verlängern. Da besteht für einen FC Basel kein wirklicher Druck.

In der Regel wird der Trainer entlassen. Das heisst konkret nichts anderes als das man zusätzliche Kosten für eine Entlassung hat. Je länger der Vertrag um so mehr wird es kosten. Es ist doch eher selten der Fall, dass ein Trainer während eines laufenden Vertrags den FCB verlassen will. Ausnahmefall vielleicht Fink. Will ein Trainer den Verein frühzeitig wechseln, dann könnte er seinen Weggang auch provozieren. Der Vorteil eines langfristigen Vertrags liegt eigentlich fast immer beim Trainer und nicht beim Fc Basel.

Um bei der Ausgangsfrage zu bleiben. Ich würde nicht generell alle 2 Jahre einen neuen Trainer einstellen.

Verfasst: 25.10.2013, 13:45
von nobilissa
Pro Kontinuität. Wechsel und Unvorhergesehenes gibt es von alleine genug. Eine klare Vereinsphilosophie, ein ausgedachtes Ausbildungs- und Förderungskonzept, ein realistischer finanzieller Rahmen und ein Trainer, der vorbehaltlos hineinpasst. So stelle ich mir das vor ;) .
Bedingt Intelligenz, Fachkenntnis, Integrität und zwischenmenschliche Skills in der Vorstandsetage. Und einen Trainer, der das Konzept mitträgt und nicht sabotiert.

Verfasst: 25.10.2013, 19:33
von blauetomate
So müssten konsequenterweise auch alle Spieler alle 2 Jahre ersetzt werden, damit sie nicht der Uebersättigung verfallen.

Denn wenn die übergeordnete Vereinsphilosophie schon in der Nachwuchsabteilung konsequent umgesetzt wird, hat man spätestens
nach zwei Jahren die entsprechenden Nachfolgetalente bereit, die locker in die von der Vereinsphilosophie vorgegebene Rolle schlüpfen.
Und als finanziell abgesicherter Verein kann man sich den Rest ja problemlos entsprechend der Vereinsphilosophie zukaufen und nach
zwei Jahren gewinnbringend weiterverkaufen, denn die gloriose Vereinsphilosophie garantiert den ewigen Erfolg.

Überflüssige Nebenfragen wie emotionale Identifikation und individuelle Kreativität jenseits einer alles übergreifenden DDR-, pardon
Vereinsphilosophie interessieren in diesen postmodernen Zeiten doch niemanden mehr.

PS: soll ich jetzt ein Ironie- oder ein Sarkasmussmily setzen?

Verfasst: 26.10.2013, 17:36
von hanfueli
Moutinho hat geschrieben:Grundsätzlich ist Identifikation mit dem Verein wichtig. Mindestens eine (lieber aber mehrere) Person(en) braucht es dazu. Die Frage ist aber, ob sich ein Trainer mit dem Verein zwingend identifizieren muss?

Was ist mit Jupp Heynckes und Pep Guardiola bei den Bayern? Oder einem Jürgen Klinsmann bei der deutschen Nationalmannschaft (der nahezu alles umkrempelte nach seinem Amtsantritt und amerikanische Einflüsse einbrachte). Sie hatten alle Erfolg - und dies durch frisches, neues Denken. Die "Vereine" mussten sich nach dem Trainer richten und nicht umgekehrt. Da gab es zu Beginn wenig Identifikationspotenzial. Höchstens im Nachhinein nach dem sich eingestellten Erfolg.
Das halte ich für den falschen Ansatz. Zudem verfolgt man beim FCB ja genau die Gegenteilige Strategie. Die Mentalität und das langfristige Konzept sollten möglichst unabhängig vom Trainer sein. Das bringt viel mehr Kontinuität als wenn der Verein sich von jedem neuen Trainer den Stempel aufdrücken lässt

Verfasst: 29.10.2013, 10:35
von k@rli o.
lieber alle zwei Jahre einen neuen Stadion-TV- und Rotblau total-Moderator!

Verfasst: 29.10.2013, 11:16
von Bender
k@rli o. hat geschrieben:lieber alle zwei Jahre einen neuen Stadion-TV- und Rotblau total-Moderator!
Oder eine andere Biermarke :p

Verfasst: 29.10.2013, 11:42
von andreas
hanfueli hat geschrieben:Das halte ich für den falschen Ansatz. Zudem verfolgt man beim FCB ja genau die Gegenteilige Strategie. Die Mentalität und das langfristige Konzept sollten möglichst unabhängig vom Trainer sein. Das bringt viel mehr Kontinuität als wenn der Verein sich von jedem neuen Trainer den Stempel aufdrücken lässt
Bei Fink und Vogel ja, aber bei Murat habe ich ein anderes Gefühl.

Unser Konzept wurde ja unter Fink auch bei den Junioren praktiziert,
das 4-4-2 sollte bei allen gleichermassen trainiert werden. Seit Yakin
Trainer ist, wird das System ständig gewechselt. Das kann zwar den
Gegner irritieren, aber genauso den eigenen Verein.

Es ist ja nicht so, dass es nur um das "System" geht, sondern ich
meine die gesamte Spielweise.