Wird der Böögg in Basel abgefackelt? Zürich zum ersten mal Gastkanton an der Muba
Verfasst: 29.01.2012, 13:38
Hilfe, die Zürcher kommen!
Die Stadt Zürich ist 2012 Gast an der Muba – und will die Basler mit ihrem Auftritt provozieren.
Zürich: «World Class. Swiss Made». Basel: «Culture Unlimited». Die Claims der beiden Tourismusorganisationen zeigen deutlich, wie sich Zürich und Basel selber sehen. Die Limmatstadt glaubt, Weltklasse zu sein, am Rheinknie gibt man sich bescheidener und ist einfach auf die Kultur stolz. Das gesunde Selbstbewusstsein der Zürcher ist nicht nur den Baslern ein Dorn im Auge, doch die Rivalität zwischen den beiden grössten Städten der Deutschschweiz ist sprichwörtlich und bricht nicht nur im Fussball immer wieder auf.
Doch jetzt wollen die Zürcher den Baslern endlich mal zeigen, wie sie wirklich sind. Erstmals in der 96-jährigen Geschichte der Muba – und das ist auch sehr bezeichnend – ist Zürich offizielle Gaststadt, wie Messeleiter Chris Eichenberger der BaZ bestätigt. In Basel will sich Zürich allerdings nicht als Postkartenidylle präsentieren, sondern die Vorurteile, die Konkurrenz, die Gemeinsamkeiten und die Feindschaften zwischen den Städten thematisieren.
Zuständig für das Projekt ist Anna Schindler, Direktorin Stadtentwicklung im Zürcher Präsidialdepartement. «Wir möchten auf witzige, interaktive und provokative Weise die Pseudo-Konkurrenz zwischen beiden Städten herausstreichen», erklärt sie. In einer Art Wortinstallation soll mit dem Zürcher und dem Basler Dialekt gespielt werden. Dies als Mischung aus Poetry Slam und Schnitzelbank-Tradition. «Der Auftritt an der Muba ist für Zürich eine Chance, sich einmal etwas anders zu präsentieren und neue Facetten aufzuzeigen. Zürich wird oft als protzig empfunden, in Basel zeigen wir ein junges und kreatives Zürich», sagt Anna Schindler.
Gleichzeitig mit dem Sechseläuten
Den Auftritt an der Muba lässt sich Zürich etwas kosten. «Wir meinen, dass sich dieser Aufwand lohnt, weil Zürich als Stadt und als Marke über die grösste Schweizer Publikumsmesse sehr viele Leute erreichen kann», erklärt die Stadtentwicklerin. Vor drei Jahren war Zürich Gast am Comptoir in Lausanne, und die Resonanz war sehr positiv. Einen ähnlichen Effekt erhoffen sich die Zürcher jetzt auch vom Auftritt an der Muba in Basel.
Ohne einen echten Knaller wird das Zürcher Gastspiel in Basel aber nicht abgehen. Der Zufall will es nämlich, dass während der kommenden Muba auch der wichtigste Zürcher Anlass, das Sechseläuten, stattfindet. Am Montag, 16. April, wird der Böögg angezündet. Ob nur in Zürich oder auch in Basel, ist derzeit ein noch streng gehütetes Geheimnis. Aus dem Zürcher Präsidialdepartement wie von Muba-Seite wird immerhin zugegeben, das Ideen in diese Richtung entwickelt werden. «Vielleicht verbrennen wir ja am Schluss den Böögg in Basel», orakelt Muba-Messeleiter Chris Eichenberger.
Auf jeden Fall soll die Rivalität zwischen den beiden Städten auch mit einer aufsehenerregenden Aktion thematisiert werden. «Wir schauen mal, wie provokativ der Zürcher Auftritt in Basel ist, und nehmen den Ball dann von Basler Seite entsprechend auf», meint Eichenberger, der sich sogar eine Art Städtewettkampf zwischen Basel und Zürich erhofft. «Da kann auch an Tabus gerüttelt werden. Vielleicht machen die Basler ja ein besseres Züri-Geschnetzeltes und die Zürcher sind die besseren Schnitzelbänggler?» Von der Teilnahme der Stadt Zürich erhofft sich die Muba auch mehr Publikum aus diesem Grossraum. Weil die Zürcher Medien sicherlich über den Auftritt in Basel berichten werden, rechnet Chris Eichenberger damit, dass mehr Zürcher als in den vergangenen Jahren vom 13. bis 22. April nach Basel kommen.
Zürcher Bundesrat Maurer kommt
Der Eröffnungstag der Muba wird übrigens ganz von zürcherischer Prominenz dominiert sein. Als offizieller Vertreter des Bundesrats nimmt der Zürcher Ueli Maurer daran teil, und auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch hat ihre Teilnahme bereits zugesagt.
«Jetzt versuchen wir noch Guy Morin für einen Poetry Slam auf die Gaststadt Zürich zu gewinnen», sagt Messeleiter Eichenberger mit einem Schmunzeln. In Schnitzelbank-Form würde es Morin wohl machen, wie er am Freitag auf Telebasel in einer eigenwilligen Schnitzelbank-Replik auf die Verse des Schnitzelbänklers und möglichen FDP-Regierungsratskandidaten Andreas Faller bewiesen hat.
Die Stadt Zürich ist 2012 Gast an der Muba – und will die Basler mit ihrem Auftritt provozieren.
Zürich: «World Class. Swiss Made». Basel: «Culture Unlimited». Die Claims der beiden Tourismusorganisationen zeigen deutlich, wie sich Zürich und Basel selber sehen. Die Limmatstadt glaubt, Weltklasse zu sein, am Rheinknie gibt man sich bescheidener und ist einfach auf die Kultur stolz. Das gesunde Selbstbewusstsein der Zürcher ist nicht nur den Baslern ein Dorn im Auge, doch die Rivalität zwischen den beiden grössten Städten der Deutschschweiz ist sprichwörtlich und bricht nicht nur im Fussball immer wieder auf.
Doch jetzt wollen die Zürcher den Baslern endlich mal zeigen, wie sie wirklich sind. Erstmals in der 96-jährigen Geschichte der Muba – und das ist auch sehr bezeichnend – ist Zürich offizielle Gaststadt, wie Messeleiter Chris Eichenberger der BaZ bestätigt. In Basel will sich Zürich allerdings nicht als Postkartenidylle präsentieren, sondern die Vorurteile, die Konkurrenz, die Gemeinsamkeiten und die Feindschaften zwischen den Städten thematisieren.
Zuständig für das Projekt ist Anna Schindler, Direktorin Stadtentwicklung im Zürcher Präsidialdepartement. «Wir möchten auf witzige, interaktive und provokative Weise die Pseudo-Konkurrenz zwischen beiden Städten herausstreichen», erklärt sie. In einer Art Wortinstallation soll mit dem Zürcher und dem Basler Dialekt gespielt werden. Dies als Mischung aus Poetry Slam und Schnitzelbank-Tradition. «Der Auftritt an der Muba ist für Zürich eine Chance, sich einmal etwas anders zu präsentieren und neue Facetten aufzuzeigen. Zürich wird oft als protzig empfunden, in Basel zeigen wir ein junges und kreatives Zürich», sagt Anna Schindler.
Gleichzeitig mit dem Sechseläuten
Den Auftritt an der Muba lässt sich Zürich etwas kosten. «Wir meinen, dass sich dieser Aufwand lohnt, weil Zürich als Stadt und als Marke über die grösste Schweizer Publikumsmesse sehr viele Leute erreichen kann», erklärt die Stadtentwicklerin. Vor drei Jahren war Zürich Gast am Comptoir in Lausanne, und die Resonanz war sehr positiv. Einen ähnlichen Effekt erhoffen sich die Zürcher jetzt auch vom Auftritt an der Muba in Basel.
Ohne einen echten Knaller wird das Zürcher Gastspiel in Basel aber nicht abgehen. Der Zufall will es nämlich, dass während der kommenden Muba auch der wichtigste Zürcher Anlass, das Sechseläuten, stattfindet. Am Montag, 16. April, wird der Böögg angezündet. Ob nur in Zürich oder auch in Basel, ist derzeit ein noch streng gehütetes Geheimnis. Aus dem Zürcher Präsidialdepartement wie von Muba-Seite wird immerhin zugegeben, das Ideen in diese Richtung entwickelt werden. «Vielleicht verbrennen wir ja am Schluss den Böögg in Basel», orakelt Muba-Messeleiter Chris Eichenberger.
Auf jeden Fall soll die Rivalität zwischen den beiden Städten auch mit einer aufsehenerregenden Aktion thematisiert werden. «Wir schauen mal, wie provokativ der Zürcher Auftritt in Basel ist, und nehmen den Ball dann von Basler Seite entsprechend auf», meint Eichenberger, der sich sogar eine Art Städtewettkampf zwischen Basel und Zürich erhofft. «Da kann auch an Tabus gerüttelt werden. Vielleicht machen die Basler ja ein besseres Züri-Geschnetzeltes und die Zürcher sind die besseren Schnitzelbänggler?» Von der Teilnahme der Stadt Zürich erhofft sich die Muba auch mehr Publikum aus diesem Grossraum. Weil die Zürcher Medien sicherlich über den Auftritt in Basel berichten werden, rechnet Chris Eichenberger damit, dass mehr Zürcher als in den vergangenen Jahren vom 13. bis 22. April nach Basel kommen.
Zürcher Bundesrat Maurer kommt
Der Eröffnungstag der Muba wird übrigens ganz von zürcherischer Prominenz dominiert sein. Als offizieller Vertreter des Bundesrats nimmt der Zürcher Ueli Maurer daran teil, und auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch hat ihre Teilnahme bereits zugesagt.
«Jetzt versuchen wir noch Guy Morin für einen Poetry Slam auf die Gaststadt Zürich zu gewinnen», sagt Messeleiter Eichenberger mit einem Schmunzeln. In Schnitzelbank-Form würde es Morin wohl machen, wie er am Freitag auf Telebasel in einer eigenwilligen Schnitzelbank-Replik auf die Verse des Schnitzelbänklers und möglichen FDP-Regierungsratskandidaten Andreas Faller bewiesen hat.