Seite 1 von 1

Jugend(arbeits)schutzgesetz

Verfasst: 24.10.2011, 19:38
von fare
hey zusammen,
hätte da mal eine frage,
ein Sohn einer bekannten von mir macht eine 5 tägige
Schnupperlehre als Maurer. Er muss um
6 uhr morgens bei der Firma sein.
Und dann fahren sie ab auf die baustelle,
um etwa viertel vor 7 fangen sie an zu arbeiten,
dann wird gearbeitet bis 12 uhr, mit einer 5 minütigen Pause,
um etwa 9 uhr, um 12 gibt es mittagspause bis 13 uhr,
dann wird gearbeitet bis 17 uhr und dann wird zu der firma zurückgefahren.

Jetzt meine frage wenn man ab 6 uhr rechnet bis zur Mittagspause
sind das schon mal 6 stunden arbeit, dann nachmittags, nochmal 4 stunden.
Das heisst 10 stunden à 5 tage = 50 stunden ist das erlaubt,
oder wird auf dem Bau die Arbeitszeit erst ab dann wenn man auf der baustelle ist gerechnet?

Vielen dank schonmal :)

Verfasst: 24.10.2011, 20:07
von Kawa
Bis 18 Jahre : So viel ich weiss sind 9h/Tag das Maximum.
Arbeitsweg : zählt bei auswärtiger Arbeit als Arbeitszeit aber nur die Differenz (das Mehr) zum normalen Arbeitsweg.

Grundsätzlich darf ein Jugendlicher nicht mehr als die anderen arbeiten, das ist in deinem Fall aber i.o.

PS: wenn dem die Arbeit schon in der Schnupperlehre zu viel ist kann er diese ja abbrechen. Arbeiten scheint ja nicht so sein Fall zu sein ....

Verfasst: 25.10.2011, 08:31
von soyus
Kawa hat geschrieben:............

PS: wenn dem die Arbeit schon in der Schnupperlehre zu viel ist kann er diese ja abbrechen. Arbeiten scheint ja nicht so sein Fall zu sein ....
:D .....offensichtlich.....

Verfasst: 25.10.2011, 09:19
von Rankhof
ein Schnupperlehrling arbeitet nicht, er schnuppert...

Und davon abgesehen richten sich die Arbeitszeiten eines Jugendlichen nach dessen Alter - das du uns verschweigst...

Verfasst: 25.10.2011, 09:47
von einspielen
Wird alles im GAV des Bau Hauptgewerbes geregelt. Nur sollte man beachten, dass gerade in der Baubranche viel gemauschelt wird.

Wenn ich Chef dieser Firma wäre und ein Schnupperstift (1 Woche) zuerst mit einer solchen Frage ankommen würde -> Abfahre! Eine Schnupperlehre ist Goodwill der Firma, ein Schnupperstift kostet Geld.

Lieber zuerst mal arbeiten und dann lamentieren. Falls er wirklich in die Baubranche möchte sollte er sich informieren, die weiteren Jahre werden da nicht besser.

Verfasst: 25.10.2011, 10:10
von Spirit of St. Jakob
Ich lernte meinen ersten Beruf im Gastgewerbe, da interessierte sich auch kein Schwein für den Jugendschutz und die Arbeitszeiten. Mir hat es nicht geschadet, im Gegenteil, ich lernte sehr schnell, was es heisst, für wenig Geld hart zu arbeiten. Das hat mir im laufe der Jahre enorm viel gebracht in meiner persönlichen Laufbahnentwicklung.

Verfasst: 25.10.2011, 10:27
von Kawa
Rankhof hat geschrieben:ein Schnupperlehrling arbeitet nicht, er schnuppert...

Und davon abgesehen richten sich die Arbeitszeiten eines Jugendlichen nach dessen Alter - das du uns verschweigst...
1. Auf dem Bau arbeitet er schon, zumindest einiges mehr als zBsp. ein KV-Schnupperer. Da will der Chef genau wissen ob der Junge auch wirklich zupacken kann.

2. Von 15 - 18 sind sie identisch und da er Jugend schreibt ging ich von dem aus. Ueber 18 gibt's keinerlei speziellen Schutz mehr und unter 15 darf er sowieso nicht auf dem Bau arbeiten.

Verfasst: 25.10.2011, 10:34
von Blutengel
Spirit of St. Jakob hat geschrieben:Ich lernte meinen ersten Beruf im Gastgewerbe, da interessierte sich auch kein Schwein für den Jugendschutz und die Arbeitszeiten. Mir hat es nicht geschadet, im Gegenteil, ich lernte sehr schnell, was es heisst, für wenig Geld hart zu arbeiten. Das hat mir im laufe der Jahre enorm viel gebracht in meiner persönlichen Laufbahnentwicklung.
Leider sind nur noch wenige dazu bereit. Lieber wenig arbeiten und viel Kohle scheffeln.

Verfasst: 25.10.2011, 10:53
von Hajdin
Blutengel hat geschrieben:Lieber wenig arbeiten und viel Kohle scheffeln.
Das nennt sich Effizienz ;)

Verfasst: 25.10.2011, 11:45
von cantona
Blutengel hat geschrieben:Leider sind nur noch wenige dazu bereit. Lieber wenig arbeiten und viel Kohle scheffeln.
Zum Glück! Wenn schon müsstest du schreiben, leider sind nur noch wenige dazu bereit, für einen anständigen Lohn gut und viel zu arbeiten. Aber für wenig Geld viel arbeiten macht nicht wirklich Sinn.

Verfasst: 25.10.2011, 11:47
von Bender
fare hat geschrieben:hey zusammen,
hätte da mal eine frage,
ein Sohn einer bekannten von mir macht eine 5 tägige
Schnupperlehre als Maurer. Er muss um
6 uhr morgens bei der Firma sein.
Und dann fahren sie ab auf die baustelle,
um etwa viertel vor 7 fangen sie an zu arbeiten,
dann wird gearbeitet bis 12 uhr, mit einer 5 minütigen Pause,
um etwa 9 uhr, um 12 gibt es mittagspause bis 13 uhr,
dann wird gearbeitet bis 17 uhr und dann wird zu der firma zurückgefahren.

Jetzt meine frage wenn man ab 6 uhr rechnet bis zur Mittagspause
sind das schon mal 6 stunden arbeit, dann nachmittags, nochmal 4 stunden.
Das heisst 10 stunden à 5 tage = 50 stunden ist das erlaubt,
oder wird auf dem Bau die Arbeitszeit erst ab dann wenn man auf der baustelle ist gerechnet?

Vielen dank schonmal :)
Boah ehhh, er muss arbeiten!!

:rolleyes:

Verfasst: 25.10.2011, 12:38
von Spirit of St. Jakob
cantona hat geschrieben:Zum Glück! Wenn schon müsstest du schreiben, leider sind nur noch wenige dazu bereit, für einen anständigen Lohn gut und viel zu arbeiten. Aber für wenig Geld viel arbeiten macht nicht wirklich Sinn.
Auf Dauer nicht. Aber in jungen Jahren, so bis 20 oder max. 25 schadet es nicht, einmal ein paar Jahre "unten durch" zu gehen und für einen kleineren Lohn etwas härter zu arbeiten. Man sieht dann gewisse Dinge etwas anders und man lernt zu kämpfen. Ich würde den gleichen Weg nochmals gehen. Sicher habe ich dazumal weniger verdient als die meisten meiner gleichaltrigen Kollegen, mittlerweilen hat sich mein Lohn aber dank Weiterbildungen deutlich mehr als verdoppelt und damit habe ich die meisten wieder überholt (und das Ende ist noch nicht in Sicht).

Wer nur fürs Geld arbeitet kommt nicht weit (vielleicht im Bankensektor, aber nicht in einem "normalen" Beruf). Wer aber sein Gehalt zu schätzen weiss, zeigt eine andere Zufriedenheit und Arbeitsmoral und das wird geschätzt, von Kunden wie von Vorgesetzten.

Verfasst: 25.10.2011, 21:22
von Fulehung
cantona hat geschrieben:Zum Glück! Wenn schon müsstest du schreiben, leider sind nur noch wenige dazu bereit, für einen anständigen Lohn gut und viel zu arbeiten. Aber für wenig Geld viel arbeiten macht nicht wirklich Sinn.
Ein Maurer erhält ab dem ersten Arbeitstag nach Lehrabschluss einen Monatslohn von 5500 Franken. Der durchschnittlich ausgezahlte Lohn liegt sogar bei rund 5800 Franken.

Verfasst: 25.10.2011, 21:25
von fare
also er ist 14 und er ist natürlich nicht mit der frage gekommen:
"muss man hier viel arbeiten"

Verfasst: 25.10.2011, 21:26
von cantona
Fulehung hat geschrieben:Ein Maurer erhält ab dem ersten Arbeitstag nach Lehrabschluss einen Monatslohn von 5500 Franken. Der durchschnittlich ausgezahlte Lohn liegt sogar bei rund 5800 Franken.
Aber die Luft nach oben wird sich wohl in Grenzen halten und evtl. sind sie mit 50 oder sogar früher nicht mehr Arbeitsfähig. Oder was wolltest du mir sagen? Ich finde nicht, dass diese Löhne zu hoch sind.

Verfasst: 25.10.2011, 21:33
von cantona
Spirit of St. Jakob hat geschrieben:Auf Dauer nicht. Aber in jungen Jahren, so bis 20 oder max. 25 schadet es nicht, einmal ein paar Jahre "unten durch" zu gehen und für einen kleineren Lohn etwas härter zu arbeiten. Man sieht dann gewisse Dinge etwas anders und man lernt zu kämpfen. Ich würde den gleichen Weg nochmals gehen. Sicher habe ich dazumal weniger verdient als die meisten meiner gleichaltrigen Kollegen, mittlerweilen hat sich mein Lohn aber dank Weiterbildungen deutlich mehr als verdoppelt und damit habe ich die meisten wieder überholt (und das Ende ist noch nicht in Sicht).

Wer nur fürs Geld arbeitet kommt nicht weit (vielleicht im Bankensektor, aber nicht in einem "normalen" Beruf). Wer aber sein Gehalt zu schätzen weiss, zeigt eine andere Zufriedenheit und Arbeitsmoral und das wird geschätzt, von Kunden wie von Vorgesetzten.
Macht Sinn deine Geschichte. So als Lektion mal untendurch zu müssen kann sicher gut und dann ein Antrieb für eine Karriere behilflich sein. Aber ein Leben lang sollte das keiner müssen.

Verfasst: 25.10.2011, 21:38
von z basel a mym ryy
Ich finde die Antworten teils echt übertrieben...

Ich kenne genügend Lehrlinge, die keinen Bürojob machen und im Betrieb manchmal wirklich ziemlich ausgebeutet werden!

wenns beim Schnuppern schon so ist, viel spass in der Lehre...

Verfasst: 25.10.2011, 21:41
von cantona
z basel a mym ryy hat geschrieben: Ich kenne genügend Lehrlinge, die keinen Bürojob machen und im Betrieb manchmal wirklich ziemlich ausgebeutet werden!
Das stimmt auch wieder! Allerdings sind die Chancen sich dagegen zu wehren und am Ende die Lehrstelle noch zu haben ziemlich gering!

Verfasst: 25.10.2011, 22:11
von Kawa
fare hat geschrieben:also er ist 14 und er ist natürlich nicht mit der frage gekommen:
"muss man hier viel arbeiten"
Das ist jetzt aber schon ein wenig komisch. Unter 15 Jahren ist die Beschäftigung Jugendlicher prinzipiell verboten, resp.max. für ganz leichte arbeiten (Zeitungen austragen 1 h pro tag zBsp.) ....

Ausnahmen gibt's aber schon bei Schnupperlehren resp. für Typen, die die Schule vorzeitig abbrechen .....

Verfasst: 25.10.2011, 22:15
von Sharky
fare hat geschrieben: ein Sohn einer bekannten von mir macht eine 5 tägige
Schnupperlehre als Maurer.
Kawa hat geschrieben:Das ist jetzt aber schon ein wenig komisch. Unter 15 Jahren ist die Beschäftigung Jugendlicher prinzipiell verboten, resp.max. für ganz leichte arbeiten (Zeitungen austragen 1 h pro tag zBsp.) ....

Ausnahmen gibt's aber schon bei Schnupperlehren

Verfasst: 26.10.2011, 08:35
von Fulehung
cantona hat geschrieben:Aber die Luft nach oben wird sich wohl in Grenzen halten und evtl. sind sie mit 50 oder sogar früher nicht mehr Arbeitsfähig. Oder was wolltest du mir sagen? Ich finde nicht, dass diese Löhne zu hoch sind.
Die Löhne sind nicht zu hoch. Aber im Vergleich zu anderen Handwerk- und Dienstleistungsberufen nicht zu tief.
Ein Maurer im Besitz eines Fähigkeitszeugnisses mit 19 kann Vorarbeiter mit 22 und Baupolier mit 26 werden. Wer dann einigermassen Deutsch schreiben kann und genügend Ehrgeiz hat, kann die Baukaderschule besuchen. Doch auch wer "nur" Handwerker bleibt, verdient mindestens 6300 Franken (x13), kann sich mit 60 frühzeitig pensionieren lassen und muss nie um seinen Arbeitsplatz fürchten, da unzählige Fachleute fehlen.