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Wird die Schweiz fremdenfeindlicher?

Verfasst: 08.05.2011, 18:22
von Soriak
Vielleicht habe ich das frueher einfach nicht so wahrgenommen, aber langsam frage ich mich schon etwas... es scheint vielleicht eher salonfaehig geworden zu sein?

FDP Politiker will Arbeitsmigranten in Internierungslager stecken - tagesschau.sf.tv
Wirtschaftsfluechtlinge sollen in einem zentralen Lager interniert werden. Scheinbar will auch das Justizdepartement (unter der Leitung der SP) abgewiesene Asylanten einbuchten. Warum man eine Kategorie fuer Wirtschaftsfluechtlinge braucht ist an sich schon interessant... der Grund der Flucht ist in jedem Falle doch die Hoffnung auf ein besseres Leben. Ob das alte Leben nun nicht laeuft, weil man einer diskriminierten Minderheit angehoert, oder weil man keinen Job findet, macht am Ende doch auch keinen Unterschied.

Dann gibt es so Schrott wie die Gruene Initiative gegen Zuwanderung - Tagesanzeiger,
Diese soll die Einwanderung in die Schweiz auf 0.2% beschraenken - angeblich aus Gruenden des Umweltschutzes. (Ist natuerlich viel besser fuer die Natur, wenn die Leute in Bulgarien verschmutzen als in der Schweiz.) Dazu muesste man das Freizuegigkeitsabkommen mit der EU kuenden. Wird unterstuetzt von links bis rechts... wuerde mich nicht wundern, wenn die schnell zu Stande kommt und auch angenommen werden koennte.

Auf der anderen Siete haben wir solche Berichte: Migranten schaffen 275,000 Arbeitsplaetze - tagesschau.sf.tv
Das wird wohl hauptsaechlich KMUs zaehlen und nicht Firmen wie Swatch. Zudem zeigen saemtliche Studien zum Thema auf, dass eine offene Einwanderungspolitik gut fuer die Wirtschaft und gut fuer die Arbeitnehmer ist. Aus wirtschaftlichen Gruenden wuerde man Einwanderung nie einschraenken - was uns zurueck zur Kategorie "Wirtschaftsfluechtlinge" bringt.

Der Bundesrat wird, wenn ich mich richtig erinnere, noch diesen Monat entscheiden, ob die Quoten fuer Einwanderer aus Bulgarien und Rumaenien aufgehoben werden sollen. Ob das wohl eintrifft? Meines Wissens wurden diese Quoten nie ausgeschoepft, was uns eigentlich auch zu denken geben sollte. Rekrutieren unseren Firmen zu wenig im Ausland?

Verfasst: 08.05.2011, 19:18
von Hajdin
Keine Ahnung...

aber hey...anständige Menschen sind für mich immer willkommen.

Verfasst: 08.05.2011, 19:37
von Fulehung
Soriak hat geschrieben: Der Bundesrat wird, wenn ich mich richtig erinnere, noch diesen Monat entscheiden, ob die Quoten fuer Einwanderer aus Bulgarien und Rumaenien aufgehoben werden sollen. Ob das wohl eintrifft? Meines Wissens wurden diese Quoten nie ausgeschoepft, was uns eigentlich auch zu denken geben sollte. Rekrutieren unseren Firmen zu wenig im Ausland?
Die Kontingente werden sehr wohl ausgeschöpft.
Die Kontingente an Aufenthaltsbewilligungen für Personen aus Bulgarien und Rumänien, die im Abkommen festgelegt sind, wurden laut BfM während des ersten Jahres der Übergangsperiode (Juni 2009 bis Juni 2010) voll ausgeschöpft (362). 90 % der Kurzaufenthaltsbewilligungen wurden beantragt (3620). Im zweiten Jahr (Juni 2010 bis Juni 2011) werden voraussichtlich sowohl die Kurzaufenthaltsbewilligungen als auch die Aufenthaltsbewilligungen voll ausgeschöpft.
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/s ... 72523.html
Deshalb hat der Bundesrat auch die Verlängerung von Beschränkungen in der Personenfreizügigkeit beschlossen.

Verfasst: 08.05.2011, 19:39
von Hösch!
An allem isch d'SVP schuld! :eek:

Verfasst: 08.05.2011, 19:45
von Blutengel
Hösch! hat geschrieben:An allem isch d'SVP schuld! :eek:
Das ist klar. Die Mitte kann es nicht sein,weil die ja sowieso nichts machen und den linken darf man die Schuld nicht geben, da man sonst gleich als Nazi hingestellt wird.

Verfasst: 08.05.2011, 20:38
von Soriak
Fulehung hat geschrieben:Die Kontingente werden sehr wohl ausgeschöpft.

Deshalb hat der Bundesrat auch die Verlängerung von Beschränkungen in der Personenfreizügigkeit beschlossen.
Besten Dank fuer den Link - habe das wohl verpasst. Unsere Wirtschaft bleibt demnach unschuldig... haette mich auch ueberrascht, wenn die Arbeitnehmer aus Osteuropa benachteiligen wuerden.
Hosch hat geschrieben:An allem isch d'SVP schuld!
Habe bewusst die Ausschaffungs- und Minarettinitiativen nicht erwaehnt. Dass die Anzeichen von Fremdenfeindlichkeit sind, ist selbstverstaendlich. Die Frage ist eher, ob sich das ueber die Parteigrenze bewegt und wie akzeptabel es in der Gesellschaft ist.

Wie kann jemand in der Politik (zudem noch einer Mittepartei) von "Internierungslager" sprechen, ohne dass es zu einer Reaktion kaeme?

Verfasst: 08.05.2011, 20:47
von hanfueli
Gemessen an Ländern wie Frankreich oder Italien sind wir sicher sehr tolerant. Entsprechend haben wir auch weniger Probleme. Beachtet man aber den Umgang mit Ausländern im Verhältniss zum Nutzen, den sie der Schweiz bringen, kann man sehr wohl von feindlich sprechen. Wir sehen die Ausländer als unsere Konkurrenten, obwohl die Schweiz von ihnen abhängig ist.

Verfasst: 08.05.2011, 22:10
von Pusher
klar wird die Schweiz fremdenfreindlicher. Denke das liegt auch an der Angst vor dem Islam. Aber wie bereits erwähnt, in anderen Ländern ist die Tendenz viel schlimmer. Etwas vom übelsten in Sachen Ausländerhass habe ich in England erlebt... Frankreich und Italien geht in dieselbe Richtung.

Verfasst: 08.05.2011, 22:41
von Nakata
Pusher hat geschrieben:Frankreich
Le Pen lässt grüssen...

Verfasst: 08.05.2011, 23:06
von Master
die alleinige tatsache, dass es in anderen ländern "schlimmer" ist, ist doch eine ausrede und keine begründung dafür? und schon gar keine rechtfertigung?

aber ja, ich kann dem zustimmen, ich glaube in den letzten 5 jahren hat die fremdenfeindlichkeit in der schweiz zugenommen - zumindest die öffentliche.

Verfasst: 08.05.2011, 23:39
von Fulehung
Soriak hat geschrieben: Auf der anderen Siete haben wir solche Berichte: Migranten schaffen 275,000 Arbeitsplaetze - tagesschau.sf.tv
Das wird wohl hauptsaechlich KMUs zaehlen und nicht Firmen wie Swatch. Zudem zeigen saemtliche Studien zum Thema auf, dass eine offene Einwanderungspolitik gut fuer die Wirtschaft und gut fuer die Arbeitnehmer ist. Aus wirtschaftlichen Gruenden wuerde man Einwanderung nie einschraenken - was uns zurueck zur Kategorie "Wirtschaftsfluechtlinge" bringt.
Und doch sinken in vielen Branchen die Mindestlöhne, die Gesamtarbeitsverträge werden nicht mehr eingehalten. Stichtwort: Scheinselbständigkeit. Wobei es leider auch viele Einzelpersonen gibt, die sich für skandlös tiefe Löhne in der Schweiz verdingen. Wenn dieses Problem nicht angepackt wird, wird die Zahl der Working Poor dramatisch zunehmen.

Apropos KMU. Viele Unternehmer (ob mit oder ohne Migrationshintergrund) wären froh, wenn in den öffentlichen Submissionsverfahren Punkte wie Personalführung (termingerechte Überweisung von AHV, BVG und MwSt. und Lohnzahlungen, Einhaltung des GAV, transparente Arbeitszeitkontrolle) sowie Ökologie und Nachhaltigkeit (Bevorzugung von Lieferanten mit kurzen Transportwegen, konsequente Förderung von nachhaltigen Produkten im Betrieb) endlich überall eingebunden würden. Typischer Fall kürzlich in der Innerschweiz: In einem Dorf wird ein Schulhaus umgebaut. Dabei muss auch der Parkettboden erneuert werden. Bekommt den Auftrag etwa das lokale Parkettunternehmen? Nein, ein in Österreich ansässiger Konkurrent war im lieblos ausgeschriebenen Submissionsverfahren ein paar Prozentpunkte billiger und bekam den Auftrag. Dass Arbeiter wie Holz aus dem Ausland hergekarrt wurden, war weder ökologisch sinnvoll, noch wurde ein Beitrag zur Sicherung der regionalen Arbeitsplätze geleistet.

Verfasst: 08.05.2011, 23:50
von SeBaselOnMyRhein
Man wird sich doch wohl noch Gedanken darüber machen dürfen, ob die Schweiz bald 10 Mio. Einwohner haben soll - und falls ja, was für Folgen dies für die Landschaft und die Infrastruktur haben wird.

Das hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, die Zuwanderung in den letzten Jahren war einfach enorm (jedes Jahr etwa die Bevölkerung der Stadt St. Gallen) und ist längerfristig weder verkraftbar noch wünschenswert (meine Meinung).

Logisch führt diese Einwanderung zu einem Wirtschaftswachstum. Wenn jährlich fast 100'000 Menschen mehr ein Haus/eine Wohnung brauchen (inklusive Einrichtung) und zusätzlich die Warenhäuser und Restaurants bevölkern, dann hat dies einen Einfluss auf ein kleines Land wie die Schweiz.

Die Frage ist, ob sich dieser Boom auch langfristig lohnt für die Schweizer Bevölkerung, denn schliesslich gibt es auch negative Konsequenzen wie stark ansteigende Grundstückskosten, steigende Mieten, sinkende Löhne, überlastete Erholungsgebiete etc. etc.

Verfasst: 08.05.2011, 23:58
von jay
Die ganze Welt wird fremdenfeindlicher. Anscheinend ist der Mensch noch immer zu doof, um aus den Fehlern in der Vergangenheit zu lernen. Aber isch jo voll geil, die Nazi-SVP zu wählen. Heil Brunner!

Verfasst: 09.05.2011, 00:24
von Raffi
Soriak hat geschrieben: Dann gibt es so Schrott wie die Gruene Initiative gegen Zuwanderung - Tagesanzeiger,
Diese soll die Einwanderung in die Schweiz auf 0.2% beschraenken - angeblich aus Gruenden des Umweltschutzes. (Ist natuerlich viel besser fuer die Natur, wenn die Leute in Bulgarien verschmutzen als in der Schweiz.) Dazu muesste man das Freizuegigkeitsabkommen mit der EU kuenden. Wird unterstuetzt von links bis rechts... wuerde mich nicht wundern, wenn die schnell zu Stande kommt und auch angenommen werden koennte.
Teile dazu die Meinung von SeBaselOnMyRhein.
hier geht es nicht um Umweltschutz im Sinne von CO2-Ausstoss oder so, sondern nur darum, ob die Schweiz noch (massiv) mehr zugebaut und so die Landschaft/Natur massiv beeinträchtigt werden soll. Aus meiner Sicht eine durchaus legitime Ansicht und hat nichts mit Fremdenhass zu tun.
Gerade auch mit Sicht auf dadurch nötige Infrastrukturen, die neu (aus)gebaut werden müssten, finde ich diesen Vorstoss unterstützenswert.

Ansonsten hat sicherlich die öffentliche Fremdenfeindlichkeit zugenommen. Man wird nicht mehr gleich als Neonazi abgestempelt, wenn man mal was gegen Ausländer sagt.

Verfasst: 09.05.2011, 05:43
von kogokg
jay hat geschrieben:Die ganze Welt wird fremdenfeindlicher. Anscheinend ist der Mensch noch immer zu doof, um aus den Fehlern in der Vergangenheit zu lernen. Aber isch jo voll geil, die Nazi-SVP zu wählen. Heil Brunner!
Man versucht eben gerade, aus Fehlern zu lernen.. verständlich, dass Leute mit solchen kurzsichtigen Einstellungen das nicht begreifen.


Die Sache mit dem Energiesparen finde ich lächerlich. Ist eigentlich eher SP-Niveau, indem man Wähler der anderen Seite ködern möchte.

Verfasst: 09.05.2011, 12:03
von l'antimilan
Schwarzenbach...schon vergessen??

Verfasst: 09.05.2011, 13:42
von ScoUtd
Pusher hat geschrieben: Etwas vom übelsten in Sachen Ausländerhass habe ich in England erlebt...
tja, das sprichwort mit dem rufen, dem wald und dem schall...

Verfasst: 09.05.2011, 13:48
von Pascilicious
jay hat geschrieben:Die ganze Welt wird fremdenfeindlicher. Anscheinend ist der Mensch noch immer zu doof, um aus den Fehlern in der Vergangenheit zu lernen. Aber isch jo voll geil, die Nazi-SVP zu wählen. Heil Brunner!
Pöse Schweizer!!!!

Verfasst: 09.05.2011, 14:56
von Mindl
einfach bisschen statistik:
50% der schweiz sind: Wald oder unproduktive nutzfläche
dann hat die schweiz pro quadratkilometer nutzbares land 380 einwohner...(innsbruck: 1100 einwohner/km2)

genf hat rund 3fache siedlungsdichte im vergleich mit der dichtest besiedelten stadt in Deutschland und österreich. Basel ist doppelt so dicht besiedelt...

momentane bevölkerung schweiz: 7.8 mio, davon 24.5% ausländer (deutschland hat unter 10%, österreich rund 10%.)

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1. kaum/keine erschliessbare neue siedlungsräume in der schweiz.
2. wohnungsmangel in ballungsräumen


jetzt muss man halt abschätzen: wieviel einwohner verträgt unser land. sozialsystem, naturverträglichkeit, siedlungsdichte usw.

Verfasst: 09.05.2011, 15:33
von Nakata
Interessant: Die lieben ausländischen Millionäre resp. Milliardäre mögen zwar viel Geld in die Staatskasse reinspülen brauchen aber auch mehrere hundert Quadratmeter an "Wohnfläche"... Insofern sehe ich nicht wie die Rechnung aufgeht.

Verfasst: 09.05.2011, 15:50
von Agent Orange
jay hat geschrieben:Die ganze Welt wird fremdenfeindlicher. Anscheinend ist der Mensch noch immer zu doof, um aus den Fehlern in der Vergangenheit zu lernen. Aber isch jo voll geil, die Nazi-SVP zu wählen. Heil Brunner!
Ja, ja wir wählen ab sofort nur noch die grün-linken Gutmenschenparteien!
So und nun nehmen wir alle das Gesangbuch und singen aus dem Lied...Amen.

Verfasst: 09.05.2011, 18:04
von SubComandante
Bei den momentanen neuen, tollen Ideen würde das Gesangsbuch aber mit "Die Fahne hoch..." anfangen.

Verfasst: 09.05.2011, 18:21
von Kawa
Mindl hat geschrieben:dann hat die schweiz pro quadratkilometer nutzbares land 380 einwohner...
1. kaum/keine erschliessbare neue siedlungsräume in der schweiz.
Es gibt Orte auf dieser Welt mit 15'000/km :p also das 40-fache ...

Erstrebenswert ist dieses extrem wohl kaum aber wir haben mit 380 doch noch einiges an Luft gegen oben (hehe, das Wort im doppelten Sinne) ...

Verfasst: 09.05.2011, 18:42
von salegh
l'antimilan hat geschrieben:Schwarzenbach...schon vergessen??
nai und wird i au nie!

Verfasst: 09.05.2011, 18:45
von Stavia
Die Schweiz ist nicht fremdenfeindlicher geworden.

Es fängt halt langsam aber sicher die Zeit an in der man seinen Besitzstand wahren muss.

Die Geld und Warenflüsse müssen weiterhin globaler werden, Handelsschranken fallen, Kommunikations- und Transportwege müssen schneller und billiger werden. Dem Gegenüber muss geschaut werden, dass die Armen, die Schmarotzer, die Kranken, Alten und alle die Kosten verursachen ausgesperrt werden und nicht zuletzt muss dafür geschaut werden, dass es immer jemanden gibt der froh ist für das Geld einen Monat lang zu arbeiten, für welches wir nicht mal 1h arbeiten würden.

So ist der Mensch halt. Zeig ihm einen Fernseher und er will einen Besitzen.

Verfasst: 09.05.2011, 19:08
von Soriak
Pusher hat geschrieben:klar wird die Schweiz fremdenfreindlicher. Denke das liegt auch an der Angst vor dem Islam.
Zum Teil ja... aber Osteuropa ist weitgehend (orthodox!) Christlich.
Fulehung hat geschrieben:Nein, ein in Österreich ansässiger Konkurrent war im lieblos ausgeschriebenen Submissionsverfahren ein paar Prozentpunkte billiger und bekam den Auftrag. Dass Arbeiter wie Holz aus dem Ausland hergekarrt wurden, war weder ökologisch sinnvoll, noch wurde ein Beitrag zur Sicherung der regionalen Arbeitsplätze geleistet.
Der Grund fuer diese Regelung ist, dass man sonst die Arbeit einfach dem Unternehmen des Brudgers gibt und so die eigenen Kontake auf Kosten der Steuerzahler beguenstigt. Solche Korruption laesst sich nur mit einem transparenten Verfahren vermeiden, und da sind Punkte, die man nur schwer quantifizieren kann, nicht einfach einzubringen. Koennte man nebenbei locker beheben, wenn das Unternehmen das verursachte CO2 ausgleichen muesste... kein schlechter Ansatz.
SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Man wird sich doch wohl noch Gedanken darüber machen dürfen, ob die Schweiz bald 10 Mio. Einwohner haben soll - und falls ja, was für Folgen dies für die Landschaft und die Infrastruktur haben wird.
Darf man natuerlich. Allerdings kann man solche Gruende auch leicht vorschieben, um den wirklichen Grund zu vertuschen. Wir koennen uns ja auch fragen, wie wir eine aelternde Bevoelkerung finanzieren wollen. Ohne diese Einwanderer koennten wir AHV und Krankenkassen (sowie alle anderen Sozialwerke) ziemlich schnell abschreiben.
WhyIsTheSkyBlue hat geschrieben:Interessant: Die lieben ausländischen Millionäre resp. Milliardäre mögen zwar viel Geld in die Staatskasse reinspülen brauchen aber auch mehrere hundert Quadratmeter an "Wohnfläche"... Insofern sehe ich nicht wie die Rechnung aufgeht.
Laut dem Artikel beginnen die meisten Unternehmer mit Migrationshintergrund mit einem kleinen Laden. Das koennen sie dann mit der Zeit ausbauen und Leute beschaeftigen. Also von Millionaeren, die hier viel Platz beanspruchen und ein paar Nasen anstellen, kann nicht die Rede sein.
Stavia hat geschrieben:Es fängt halt langsam aber sicher die Zeit an in der man seinen Besitzstand wahren muss.
Ich will den Wohlstand der Schweiz ja auch sichern - bzw ihn weiter vermehren, denn auch in der Schweiz sind nicht alle reich. Aber es ist weitgehend erwiesen, dass sich dies nicht erreichen laesst, in dem man andere von der eigenen Wirtschafts ausschliesst. Im Gegenteil: die Offenheit der Schweiz hat uns diesen Reichtum ueberhaupt erbracht.

Bezueglich deinem weiteren Kommentar hoffe ich dass du recht hast: wenn etwas in der Lage ist, die Fremdenfeindlichkeit zu ueberwinden, dann ist es Gier. Der Drang nach Billigprodukten hat millionen Chinesen aus der enormen Armut auf dem Land in eine etwas weniger massive Armut in der Stadt gebracht. Bleibt zu hoffen, dass das fuer sie weiter nach oben geht. (Wohl aber erst nachdem Billigarbeitskraefte in anderen asiatischen Laendern ausgeschoepft sind. Auch die sind besser dran als vorher.)

Nebenbei: mal einen interessanten Kommentar gelesen, dass die Auslaenderfeindlichkeit salonfaehig wurde, als die Jobs der Mittelklasse (vorallem der oberen) von Auslaendern besetzt wurden. So war der Auslaender willkommen, als er auf dem Bau arbeitete und dem Gutverdienenden ein guenstiges Haus baute. Aber die Einstellung aenderte sich, als hochqualifizierte Arbeitnehmer kamen und Positionen im Management besetzten. Eine besonders peinliche Doppelmoral...

Verfasst: 09.05.2011, 21:46
von hanfueli
Mindl hat geschrieben: 1. kaum/keine erschliessbare neue siedlungsräume in der schweiz.
2. wohnungsmangel in ballungsräumen


jetzt muss man halt abschätzen: wieviel einwohner verträgt unser land. sozialsystem, naturverträglichkeit, siedlungsdichte usw.
Unser Land verträgt noch mehr Einwohner. Die Übervölkerung ist eine Fantasie der Rechten. Das beste Mittel gegen eine Zersiedelung ist eine höhere Konzentration in den Vororten. Die Städte sind ausgelastet, aber in den umgliegenden Gemeinden wird nirgends effizient gebaut. Ich meine auch nicht, dass jeder Neubau ein 16-Stock Wohnblock sein muss, sondern dass langfristiger und grossräumiger gebaut werden soll. Ein Beispiel dafür ist das Polyfeld in Muttenz. Dank der neuen Planung haben viel mehr Studenten und Einwohner auf der gleichen Fläche Platz. Gleichzeitig werden Grünflächen geschaffen, wo vorher Parkplätze oder Brachland war.

Fazit: Alles eine Frage des Willens!

Verfasst: 09.05.2011, 22:05
von SubComandante
Es sollte vorallem eine Ghettoisierung verhindert werden. Kein Längi, Bläsi oder Schlieren.

Verfasst: 09.05.2011, 22:58
von hanfueli
SubComandante hat geschrieben:Es sollte vorallem eine Ghettoisierung verhindert werden. Kein Längi, Bläsi oder Schlieren.
Es sollte mehr Durchmischung stattfinden. Quartiere mit familienfreundlichen Wohnungen, teuren Appartments UND günstigen Wohnungen für Studenten und Singles. Generell wären weniger Luxussiedlungen wünschenswert. Diese fördern die Ghettoisierung genauso, einfach im umgekehrten Sinne.

Verfasst: 10.05.2011, 00:34
von nidganzbache
migration ist für die schweiz sowieso existenziell. wers nicht glaub, dem sei der begriff der fertilität empfohlen.

momol, die schweiz mit 1,5 kindern steht gut da. so ganz ohne migration geht's dann eben doch nicht... aber jo, das muss die ganzen brunnertonis ja nicht kümmern.

deutschland schafft sich ab, die schweiz schafft sich aus und andere schaffen gar nichts