Transparenz in der Politik
Verfasst: 23.08.2008, 23:34
Ich habe die verschiedenen disclosure Anforderungen in den US Wahlen etwas genauer angeschaut und bin ziemlich ueberrascht, wie viel da gefordert wird. Nicht alles durch Gesetze, sondern auch auf Druck der Oeffentlichkeit.
Von Gesetz aus wird gefordert, dass jeder, der Geld an eine Kampagne spendet, seinen Arbeitgeber nennt. Dann wird veroeffentlicht, wie viel Geld von Arbeitnehmern welcher Firma gegeben wird. So sah man z.B, dass McCain nachdem er seine Meinung zum Oelbohren geaendert hat, in kurzer Zeit ueber eine Million Dollar von Angestellten der Oelfirmen erhalten hat. Welche Schluesse man daraus ziehen will, ist jedem Waehler selbst ueberlassen. Da Geld in der Politik aber wichtig ist, kann man sich seine Gedanken dazu machen.
Ausserdem muss jeder Politiker Geschenke mit einem Wert von ueber $50 (glaub ich) deklarieren. Also auch ein Mittagessen in einem teureren Restaurant muss angegeben werden. Dies wird von non-profit Organisationen zusammengetragen und aufgelistet - dann sieht man, welcher Politiker wie viel Geschenke von welchen Interessensgruppen erhaelt.
Freiwillig machen die Kandidaten auch ihre Steuererklaerung publik. Quellen des Einkommens, sowie alle Vermoegenswerte werden so dargelegt. Auch da lassen sich moegliche Interessenskonflikte erkennen - z.B. welche Art von Aktien ein Kandidat hat. (es sollten alles Index Fonds sein, und nicht Aktien von einzelnen Firmen, die man bevorzugen koennte)
In der Schweiz sind unsere Parlamentarier bekanntlich nur Teilzeitangestellte. Ich vermisse hier aber auch nur einen Ansatz von Transparenz: Welche Beziehungen haben die Leute, die z.B. die Waffen der Armee aussuchen, mit den Lobbyisten oder den Firmen, die diese verkaufen? Wenn die SBB einen Auftrag ueber einer Milliarde Franken an die Firma eines SVP Nationalrates gibt, wurde der Vertrag auf Grund objektiver Kriterien vergeben? Wo sind diese aufgelistet? Laut diesem Artikel werden die Arbeiten in der Schweiz durchgefuehrt, obwohl Produktion zu wohl guenstigeren Bedingungen im Ausland vorhanden sind. Wie gross ist der Preisunterschied und konnte die Firma trotzdem objektiv gegen die Konkurrenz bestehen?
Es ist ja sehr gut moeglich (und sogar wahrscheinlich), dass nichts mit falschen Dingen zugeht. Nur scheint die Information nicht online verfuegbar zu sein - mindestens kann ich sie nicht finden.
Ebenfalls interessant finde ich C-Span. Die Diskussionen im Kongress werden allesamt im Fernsehen uebertragen und sind im Internet abrufbar. Zu wichtigen Fragen findet man dann schnell Ausschnitte auf YouTube. Hier ein Beispiel von Joe Biden, dem VP Kandidaten der Demokraten: http://www.youtube.com/watch?v=v1op8vwF5UA (<- nebenbei sehr interessant. Biden unterstuetzte den Irakkrieg, regt sich hier aber ueber die Umsetzung auf. Sein Sohn ist in der Nationalgarde und wird im Oktober in den Irak gehen)
Was meint ihr zum Thema?
Von Gesetz aus wird gefordert, dass jeder, der Geld an eine Kampagne spendet, seinen Arbeitgeber nennt. Dann wird veroeffentlicht, wie viel Geld von Arbeitnehmern welcher Firma gegeben wird. So sah man z.B, dass McCain nachdem er seine Meinung zum Oelbohren geaendert hat, in kurzer Zeit ueber eine Million Dollar von Angestellten der Oelfirmen erhalten hat. Welche Schluesse man daraus ziehen will, ist jedem Waehler selbst ueberlassen. Da Geld in der Politik aber wichtig ist, kann man sich seine Gedanken dazu machen.
Ausserdem muss jeder Politiker Geschenke mit einem Wert von ueber $50 (glaub ich) deklarieren. Also auch ein Mittagessen in einem teureren Restaurant muss angegeben werden. Dies wird von non-profit Organisationen zusammengetragen und aufgelistet - dann sieht man, welcher Politiker wie viel Geschenke von welchen Interessensgruppen erhaelt.
Freiwillig machen die Kandidaten auch ihre Steuererklaerung publik. Quellen des Einkommens, sowie alle Vermoegenswerte werden so dargelegt. Auch da lassen sich moegliche Interessenskonflikte erkennen - z.B. welche Art von Aktien ein Kandidat hat. (es sollten alles Index Fonds sein, und nicht Aktien von einzelnen Firmen, die man bevorzugen koennte)
In der Schweiz sind unsere Parlamentarier bekanntlich nur Teilzeitangestellte. Ich vermisse hier aber auch nur einen Ansatz von Transparenz: Welche Beziehungen haben die Leute, die z.B. die Waffen der Armee aussuchen, mit den Lobbyisten oder den Firmen, die diese verkaufen? Wenn die SBB einen Auftrag ueber einer Milliarde Franken an die Firma eines SVP Nationalrates gibt, wurde der Vertrag auf Grund objektiver Kriterien vergeben? Wo sind diese aufgelistet? Laut diesem Artikel werden die Arbeiten in der Schweiz durchgefuehrt, obwohl Produktion zu wohl guenstigeren Bedingungen im Ausland vorhanden sind. Wie gross ist der Preisunterschied und konnte die Firma trotzdem objektiv gegen die Konkurrenz bestehen?
Es ist ja sehr gut moeglich (und sogar wahrscheinlich), dass nichts mit falschen Dingen zugeht. Nur scheint die Information nicht online verfuegbar zu sein - mindestens kann ich sie nicht finden.
Ebenfalls interessant finde ich C-Span. Die Diskussionen im Kongress werden allesamt im Fernsehen uebertragen und sind im Internet abrufbar. Zu wichtigen Fragen findet man dann schnell Ausschnitte auf YouTube. Hier ein Beispiel von Joe Biden, dem VP Kandidaten der Demokraten: http://www.youtube.com/watch?v=v1op8vwF5UA (<- nebenbei sehr interessant. Biden unterstuetzte den Irakkrieg, regt sich hier aber ueber die Umsetzung auf. Sein Sohn ist in der Nationalgarde und wird im Oktober in den Irak gehen)
Was meint ihr zum Thema?