Ärger um Real-Trikots
Verfasst: 28.11.2007, 17:32
vo kicker.de
28.11.2007, 16:08
Werder-Vorstand auf Behörden sauer
Ärger um Real-Trikots
Real Madrid wollte heute zum Champions-League-Spiel bei Werder Bremen wie immer mit dem Schriftzug seines Trikotsponsors bwin antreten. Doch die staatlichen Organe wollen das nicht hinnehmen. Genau wie die bayerischen Behörden im Frühjahr dieses Jahres. Als der AC Mailand in der Champions League bei Bayern München mit seinen bwin-Leibchen antrat, bekam der italienische Spitzenklub ein Zwangsgeld von 100.000 Euro aufgebrummt.
Der Berlusconi-Klub hat allerdings bis heute nicht bezahlt und will sogar bis vor den Europäischen Gerichtshof gehen.
Heute Abend soll also das Bremer Publikum vor dem Schriftzug des privaten Wettanbieters geschützt werden. Aus Suchtpräventionsgründen und vor allem, um das staatliche Wettmonopol nicht zu gefährden. Das Tragen des Schriftzuges eines privaten Wettanbieters stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und ist daher nicht zulässig.
Manfred Müller, Vorstandsmitglied bei Werder Bremen, kann über die Vorgehensweise der Behörden und der Landesregierungen nur den Kopf schütteln: "Die reiten auf einem sterbenden Pferd und steigen erst ab, wenn der Gaul tot ist. Die Politik sollte unterscheiden zwischen reinem Glücksspiel und jenen Spielen, in denen ein Hauch von Ahnung gefragt ist. Sonst wird sie von der Wirklichkeit überholt."
Es geht nicht nur für Müller um die Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit in Europa - ein Thema, das den Fußball seit dem Bosman-Urteil 1995 beschäftigt. bwin war zudem Trikotwerbepartner der Hanseaten, allerdings wurde der Vertrag mit Werder wegen des restriktiven Glücksspielstaatsvertrages vorzeitig gelöst.
Über die wirtschaftlichen Konsequenzen des Staatsvertrages, der am 1. Januar 2008 für weitere drei Jahre in Kraft treten soll, hat sich unlängst auch Franz Beckenbauer in seiner Bild-Kolumne ausgelassen: "Die Finanzlage der Liga droht noch schlechter zu werden, weil der neue Glücksspiel-Staatsvertrag in Kraft treten soll. In Stadien und auf Trikots darf nicht mehr für die Unternehmen geworben werden. Da gehen geschätzte 200 bis 300 Millionen Euro verloren, direkt an die Konkurrenz nach England, Spanien oder Italien, wo private Wetten erlaubt sind", wetterte der Kaiser.
Der VfB Stuttgart hat inzwischen eine Klage gegen das Land Baden-Württemberg angekündigt. Der Verein musste einen Vertrag mit seinem Sponsor bwin aufkündigen, weil er seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.
28.11.2007, 16:08
Werder-Vorstand auf Behörden sauer
Ärger um Real-Trikots
Real Madrid wollte heute zum Champions-League-Spiel bei Werder Bremen wie immer mit dem Schriftzug seines Trikotsponsors bwin antreten. Doch die staatlichen Organe wollen das nicht hinnehmen. Genau wie die bayerischen Behörden im Frühjahr dieses Jahres. Als der AC Mailand in der Champions League bei Bayern München mit seinen bwin-Leibchen antrat, bekam der italienische Spitzenklub ein Zwangsgeld von 100.000 Euro aufgebrummt.
Der Berlusconi-Klub hat allerdings bis heute nicht bezahlt und will sogar bis vor den Europäischen Gerichtshof gehen.
Heute Abend soll also das Bremer Publikum vor dem Schriftzug des privaten Wettanbieters geschützt werden. Aus Suchtpräventionsgründen und vor allem, um das staatliche Wettmonopol nicht zu gefährden. Das Tragen des Schriftzuges eines privaten Wettanbieters stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und ist daher nicht zulässig.
Manfred Müller, Vorstandsmitglied bei Werder Bremen, kann über die Vorgehensweise der Behörden und der Landesregierungen nur den Kopf schütteln: "Die reiten auf einem sterbenden Pferd und steigen erst ab, wenn der Gaul tot ist. Die Politik sollte unterscheiden zwischen reinem Glücksspiel und jenen Spielen, in denen ein Hauch von Ahnung gefragt ist. Sonst wird sie von der Wirklichkeit überholt."
Es geht nicht nur für Müller um die Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit in Europa - ein Thema, das den Fußball seit dem Bosman-Urteil 1995 beschäftigt. bwin war zudem Trikotwerbepartner der Hanseaten, allerdings wurde der Vertrag mit Werder wegen des restriktiven Glücksspielstaatsvertrages vorzeitig gelöst.
Über die wirtschaftlichen Konsequenzen des Staatsvertrages, der am 1. Januar 2008 für weitere drei Jahre in Kraft treten soll, hat sich unlängst auch Franz Beckenbauer in seiner Bild-Kolumne ausgelassen: "Die Finanzlage der Liga droht noch schlechter zu werden, weil der neue Glücksspiel-Staatsvertrag in Kraft treten soll. In Stadien und auf Trikots darf nicht mehr für die Unternehmen geworben werden. Da gehen geschätzte 200 bis 300 Millionen Euro verloren, direkt an die Konkurrenz nach England, Spanien oder Italien, wo private Wetten erlaubt sind", wetterte der Kaiser.
Der VfB Stuttgart hat inzwischen eine Klage gegen das Land Baden-Württemberg angekündigt. Der Verein musste einen Vertrag mit seinem Sponsor bwin aufkündigen, weil er seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.