Randale Dresden - Union
Verfasst: 29.10.2007, 20:12
Nach den Ausschreitungen beim Landesligaspiel Dynamo Dresden II gegen den 1. FC Lok Leipzig (2:0) prüft die Staatsanwaltschaft nachträgliche Haftbefehle gegen Randalierer. "Wir prüfen, ob es bei Einzelnen notwendig ist, Untersuchungshaft zu beantragen", sagte Sprecher Christian Avenarius. Zehn Menschen, darunter vier Polizisten, am Rande der Partie wurden verletzt. 229 Gewalttäter wurden in Gewahrsam genommen, Festnahmen gab es jedoch nicht. Insgesamt waren am Sonntag rund 1200 Polizisten aus Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie Bundespolizisten im Einsatz.
Lange Liste von Verstößen
Vor allem Gewalttäter, die bereits wegen ähnlicher Delikte vorbelastet seien, müssen mit genaueren Untersuchungen rechnen. Gegen mehrere Störer wird wegen gefährlicher Körperverletzung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Sachbeschädigungen ermittelt. Zudem müssen sich zahlreiche Randalierer wegen Verstößen gegen das Betäubungs-, Waffen- und Versammlungs-Gesetz verantworten
Höchste Sicherheitsstufe, fünfte Spielklasse
Wie Harald Stenger, Medien-Direktor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), am Montag mitteilte, hatte das Spiel der fünften Spielklasse die höchste Sicherheitsstufe. "Es gab konkrete Absprachen zwischen dem Sächsischen Fußball-Verband (SFV), beiden Vereinen und dem DFB. Zudem war ein Vertreter des DFB-Sicherheitsausschusses vor Ort", betonte Stenger. "Das ist unfassbar, wenn man sich überlegt, in welcher Liga wir uns bewegen und welcher Aufwand betrieben werden muss", sagte der Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV), Hans-Georg Moldenhauer, der zugleich DFB-Vizepräsident ist.
Steine, Flaschen, Knaller und Leuchtraketen
Nach dem Spiel hatten rund 600 Dresdner versucht, die etwa 500 abziehenden Leipziger Fans mit Steinen, Flaschen, Knallern und Leuchtraketen zu attackieren. Allerdings trafen sie Polizeibeamte, die die Leipziger Fans vom und zum Bahnhof begleitet hatten.
Kosten von Rund zwei Millionen Euro
Die Umsetzung des massiven Sicherheitskonzeptes in der Elbestadt hat den Steuerzahler nach Schätzung des "Fanprojekts Dresden" rund zwei Millionen Euro gekostet. Darin enthalten ist auch das ebenfalls in der höchsten Gefahren-Kategorie eingestufte Regionalligaspiel zwischen Dynamo und dem 1. FC Union Berlin. "Mehr Sicherheit ist nicht zu machen" sagte der Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV), Klaus Reichenbach, und verwies darauf, dass es während der Partie im Stadion keine Zwischenfälle gegeben hatte.
"Kampf um Sachsen"
Sachsens Fußball Verband will sich "vom Weg der kontinuierlichen Arbeit mit den Fans nicht abbringen lassen", erklärte Reichenbach. "Aber Dresden erhält 240.000 Euro für die Arbeit mit den Fans, und wir müssen schon hinterfragen, warum sich noch so wenig bewegt." Schuld an den Krawallen würden beide Fanlager tragen. Im Vorfeld des Spiels waren in Leipzig Plakate aufgetaucht, die Dresden in den Kriegstrümmern von 1945 mit dem Spruch "Auf nach Dresden" zeigten. Dynamo-Fans wiederum waren auf Zetteln zum "Kampf um Sachsen" aufgerufen worden. Reichenbach sieht ein "Problem, das nur mit der Hilfe der gesamten Gesellschaft zu lösen ist. 1200 Polizisten für 6500 Zuschauer - das ist doch gar nicht mehr verantwortbar."
http://www.mdr.de/sport/fussball_ol/4958509.html
Lange Liste von Verstößen
Vor allem Gewalttäter, die bereits wegen ähnlicher Delikte vorbelastet seien, müssen mit genaueren Untersuchungen rechnen. Gegen mehrere Störer wird wegen gefährlicher Körperverletzung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Sachbeschädigungen ermittelt. Zudem müssen sich zahlreiche Randalierer wegen Verstößen gegen das Betäubungs-, Waffen- und Versammlungs-Gesetz verantworten
Höchste Sicherheitsstufe, fünfte Spielklasse
Wie Harald Stenger, Medien-Direktor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), am Montag mitteilte, hatte das Spiel der fünften Spielklasse die höchste Sicherheitsstufe. "Es gab konkrete Absprachen zwischen dem Sächsischen Fußball-Verband (SFV), beiden Vereinen und dem DFB. Zudem war ein Vertreter des DFB-Sicherheitsausschusses vor Ort", betonte Stenger. "Das ist unfassbar, wenn man sich überlegt, in welcher Liga wir uns bewegen und welcher Aufwand betrieben werden muss", sagte der Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV), Hans-Georg Moldenhauer, der zugleich DFB-Vizepräsident ist.
Steine, Flaschen, Knaller und Leuchtraketen
Nach dem Spiel hatten rund 600 Dresdner versucht, die etwa 500 abziehenden Leipziger Fans mit Steinen, Flaschen, Knallern und Leuchtraketen zu attackieren. Allerdings trafen sie Polizeibeamte, die die Leipziger Fans vom und zum Bahnhof begleitet hatten.
Kosten von Rund zwei Millionen Euro
Die Umsetzung des massiven Sicherheitskonzeptes in der Elbestadt hat den Steuerzahler nach Schätzung des "Fanprojekts Dresden" rund zwei Millionen Euro gekostet. Darin enthalten ist auch das ebenfalls in der höchsten Gefahren-Kategorie eingestufte Regionalligaspiel zwischen Dynamo und dem 1. FC Union Berlin. "Mehr Sicherheit ist nicht zu machen" sagte der Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV), Klaus Reichenbach, und verwies darauf, dass es während der Partie im Stadion keine Zwischenfälle gegeben hatte.
"Kampf um Sachsen"
Sachsens Fußball Verband will sich "vom Weg der kontinuierlichen Arbeit mit den Fans nicht abbringen lassen", erklärte Reichenbach. "Aber Dresden erhält 240.000 Euro für die Arbeit mit den Fans, und wir müssen schon hinterfragen, warum sich noch so wenig bewegt." Schuld an den Krawallen würden beide Fanlager tragen. Im Vorfeld des Spiels waren in Leipzig Plakate aufgetaucht, die Dresden in den Kriegstrümmern von 1945 mit dem Spruch "Auf nach Dresden" zeigten. Dynamo-Fans wiederum waren auf Zetteln zum "Kampf um Sachsen" aufgerufen worden. Reichenbach sieht ein "Problem, das nur mit der Hilfe der gesamten Gesellschaft zu lösen ist. 1200 Polizisten für 6500 Zuschauer - das ist doch gar nicht mehr verantwortbar."
http://www.mdr.de/sport/fussball_ol/4958509.html
