Cantaluppi-Interview
Verfasst: 24.02.2005, 13:14
ex.kicker.de:
Nürnberg: Abwehrchef hält die Schwächen bei Standards nicht für eine Qualitätsfrage
24.02.2005 10:11
Mario Cantaluppi: "Wir sind nicht der FC Mintal"
kicker: Nach der Winterpause setzte es für den 1. FCN in fünf Spielen vier Niederlagen, drei davon im eigenen Stadion. So schaut die Bilanz eines Absteigers aus.
Mario Cantaluppi: Wenn es in diesem Takt weitergehen würde, wäre der Abstieg die logische Konsequenz. Aber es geht nicht so weiter.
kicker: Was stimmt Sie da so zuversichtlich?
Cantaluppi: Unsere Qualität.
kicker: Das Defensiv-Verhalten zeugte aber zuletzt nicht davon. Oder wie soll man die vier, allesamt aus Standards resultierenden Gegentore gegen Bayer sonst werten?
Cantaluppi: Krzynoweks Freistoß-Kracher muss man abziehen. Und die anderen drei resultieren aus den Blackouts eines Einzelnen. Das hat etwas mit Konzentration und nichts mit Qualität zu tun.
kicker: Nur: Der Club hat 22 Tore aus ruhenden Bällen kassiert - so viel wie kein anderer in der Liga. Ist das wirklich keine Qualitätsfrage?
Cantaluppi: Wenn wir zu schlecht für die Liga wären, hätten wir gegen Bayers starke Offensive wohl kaum so wenig Chancen aus dem Spiel heraus zugelassen. Und auch nicht selbst so viele Chancen herausgespielt. Aber natürlich sind die Konzentrationsschwächen vor allem bei Standards ein Problem.
kicker: Warum wiederholen sie sich so beständig?
Cantaluppi: Mir ist beim 1:3 gegen Lautern auch so ein Aussetzer passiert. Und erklären kann ich den bis heute nicht. Klar ist nur, dass wir uns noch mehr mit der Aufgabe auseinander setzen müssen, die uns der Trainer aufs Spielfeld mitgibt. Und das am besten schon zwei, drei Tage vor dem Spiel.
kicker: Sie betonen das "wir", nach dem 2:4 gegen Bayer haben einige Ihrer Kollegen hinter vorgehaltener Hand über die Defensive geschimpft, sie als große Schwachstelle bezeichnet. Bröckelt die viel beschworene Einheit beim Club?
Cantaluppi: Intern habe ich nichts ausgemacht, was darauf hindeutet. Ich bin sehr vorsichtig damit, was unmittelbar nach einem Spiel angeblich gesagt worden ist. Eines ist jedoch klar: Sollten wir anfangen, uns nicht mehr als Einheit zu verstehen und uns gegenseitig Schuld zuweisen, wäre das der Anfang vom Abstieg.
kicker: Aus dieser Gemeinschaft ragt Marek Mintal heraus. Fast die Hälfte aller Nürnberger Tore hat der Slowake erzielt. Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn die Torfabrik plötzlich die Produktion einstellt?
Cantaluppi: Warum? Ich denke lieber über konkrete Dinge wie das erwähnte Verhalten bei Standards nach. Sind wir froh, dass wir Marek haben. Aber wir sind auch nicht der FC Mintal. Sollte er Ladehemmung haben, treffen andere.
kicker: Jetzt geht es nach Bielefeld, dann steht das Heimspiel gegen Dortmund und darauf die Auswärtsfahrt nach Freiburg an. Was ist, wenn es in diesen drei Spielen nichts wird mit der von Ihnen prophezeiten Wende?
Cantaluppi: Dann müssen wir ein Gespräch mit einem ganz anderen Tenor führen.
Interview: Chris Biechele
Nürnberg: Abwehrchef hält die Schwächen bei Standards nicht für eine Qualitätsfrage
24.02.2005 10:11
Mario Cantaluppi: "Wir sind nicht der FC Mintal"
kicker: Nach der Winterpause setzte es für den 1. FCN in fünf Spielen vier Niederlagen, drei davon im eigenen Stadion. So schaut die Bilanz eines Absteigers aus.
Mario Cantaluppi: Wenn es in diesem Takt weitergehen würde, wäre der Abstieg die logische Konsequenz. Aber es geht nicht so weiter.
kicker: Was stimmt Sie da so zuversichtlich?
Cantaluppi: Unsere Qualität.
kicker: Das Defensiv-Verhalten zeugte aber zuletzt nicht davon. Oder wie soll man die vier, allesamt aus Standards resultierenden Gegentore gegen Bayer sonst werten?
Cantaluppi: Krzynoweks Freistoß-Kracher muss man abziehen. Und die anderen drei resultieren aus den Blackouts eines Einzelnen. Das hat etwas mit Konzentration und nichts mit Qualität zu tun.
kicker: Nur: Der Club hat 22 Tore aus ruhenden Bällen kassiert - so viel wie kein anderer in der Liga. Ist das wirklich keine Qualitätsfrage?
Cantaluppi: Wenn wir zu schlecht für die Liga wären, hätten wir gegen Bayers starke Offensive wohl kaum so wenig Chancen aus dem Spiel heraus zugelassen. Und auch nicht selbst so viele Chancen herausgespielt. Aber natürlich sind die Konzentrationsschwächen vor allem bei Standards ein Problem.
kicker: Warum wiederholen sie sich so beständig?
Cantaluppi: Mir ist beim 1:3 gegen Lautern auch so ein Aussetzer passiert. Und erklären kann ich den bis heute nicht. Klar ist nur, dass wir uns noch mehr mit der Aufgabe auseinander setzen müssen, die uns der Trainer aufs Spielfeld mitgibt. Und das am besten schon zwei, drei Tage vor dem Spiel.
kicker: Sie betonen das "wir", nach dem 2:4 gegen Bayer haben einige Ihrer Kollegen hinter vorgehaltener Hand über die Defensive geschimpft, sie als große Schwachstelle bezeichnet. Bröckelt die viel beschworene Einheit beim Club?
Cantaluppi: Intern habe ich nichts ausgemacht, was darauf hindeutet. Ich bin sehr vorsichtig damit, was unmittelbar nach einem Spiel angeblich gesagt worden ist. Eines ist jedoch klar: Sollten wir anfangen, uns nicht mehr als Einheit zu verstehen und uns gegenseitig Schuld zuweisen, wäre das der Anfang vom Abstieg.
kicker: Aus dieser Gemeinschaft ragt Marek Mintal heraus. Fast die Hälfte aller Nürnberger Tore hat der Slowake erzielt. Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn die Torfabrik plötzlich die Produktion einstellt?
Cantaluppi: Warum? Ich denke lieber über konkrete Dinge wie das erwähnte Verhalten bei Standards nach. Sind wir froh, dass wir Marek haben. Aber wir sind auch nicht der FC Mintal. Sollte er Ladehemmung haben, treffen andere.
kicker: Jetzt geht es nach Bielefeld, dann steht das Heimspiel gegen Dortmund und darauf die Auswärtsfahrt nach Freiburg an. Was ist, wenn es in diesen drei Spielen nichts wird mit der von Ihnen prophezeiten Wende?
Cantaluppi: Dann müssen wir ein Gespräch mit einem ganz anderen Tenor führen.
Interview: Chris Biechele

