Neues vom "Mischler" Erich Vogel ...
Verfasst: 21.06.2007, 11:36
20.06.2007 -- Tages-Anzeiger Online
Vogel, Spross und der neue GC-Stürmer
Raúl Bobadilla ist neu bei GC. Als er noch für Concordia stürmte, trat GC-Sportchef Erich Vogel als sein Vertreter auf. Finanzchef Heinz Spross ist am Argentinier wirtschaftlich beteiligt.
Von Ueli Kägi
Ein Telefonanruf gestern Morgen gegen halb zwölf Uhr. Die Frage lautet: «Heinz Spross, sind Sie und Erich Vogel Mitbesitzer der Transferrechte von Raúl Bobadilla, den GC von Concordia Basel übernommen hat?» Es vergehen ein paar Augenblicke in Stille, bis Heinz Spross antwortet: «Ich weiss, dass Erich Vogel seinerzeit den Spieler zu Concordia gebracht hat. Ich selbst bin nicht Besitzer. Dass Bobadilla ihm gehören soll, davon weiss ich nichts. Ich glaube es nicht. Er hat mir gesagt, er habe bewusst nie eigene Spieler gehabt.»
Raúl Bobadilla war vor der vergangenen Saison von River Plate aus Buenos Aires zum Challenge-League-Klub Concordia Basel gekommen. Der 20-jährige Stürmer hat in 28 Einsätzen 18 Tore erzielt. Erich Vogel, seit einigen Wochen wieder sportlicher Verantwortlicher bei GC, hat ihn schnell zum Rekordmeister geholt. Wie Concordias Trainerduo Yakin/Grüter.
Die Transferrechte von Bobadilla liegen bei einer Investorengruppe. Und als Vertreter dieser Investorengruppe, wenn nicht gar als Besitzer der Rechte, war davor Erich Vogel aufgetreten. Das bestätigen verschiedene Personen aus dem Schweizer Fussball, die sich einst für einen Transfer Bobadillas interessiert hatten.
Berbigs prüfender Telefonanruf
Gestern Nachmittag, kurz vor 13 Uhr. GC-Präsident Roger Berbig ist jetzt am Telefon. Roger Berbig, wissen Sie, ob Erich Vogel finanziell an Bobadilla beteiligt ist? «Ich weiss, dass Erich Vogel zusammen mit Heinz Spross den Deal schon seit längerer Zeit eingefädelt hat. Spross und eine weitere Person haben ihn zusammen gekauft.» Aber Heinz Spross hat heute Morgen erklärt, er sei finanziell nicht beteiligt. «Heinz Spross ist sicher involviert. So wie ich das verstanden habe, gehört er aber nicht Vogel.»
Wäre es heikel, wenn ein Sportchef finanziell an einem eigenen Spieler beteiligt wäre? «Prinzipiell: Es ist nie gut, wenn einem Sportchef eines Klubs Spieler gehören. Es kann allerdings auch Ausnahmesituationen geben: Mir ist es lieber, Bobadilla spielt bei GC mit einer Verbindung zu Vogel, als dass er beim FCZ oder Basel ist.» Roger Berbig, unangenehm könnte es doch sein, wenn ein Sportchef oder Trainer von der Wertsteigerung eines Spielers finanziell profitiert? «Das würde ich nicht gut finden.»
Raúl Bobadilla ist ein interessanter Stürmer für den Schweizer Markt. Die argentinische Sportzeitung «Olé» meldete vor kurzem, er koste Concordia für die definitive Übernahme 500'000 Dollar. Bei den Baslern mag niemand offiziell über die Umstände des Spielers sprechen. Klar ist, weshalb: Weil Concordia im Fall Bobadilla eigentlich gar nichts zu sagen hat.
Berbig verspricht, die Besitzverhältnisse abzuklären. Er braucht dafür ein paar Minuten, dann teilt er mit: «Vogel ist in keiner Art und Weise finanziell involviert. Ihm gehört nichts an diesem Spieler.» Roger Berbig, weshalb trat Erich Vogel in der Vergangenheit trotzdem als Vertreter des Spielers auf, wenn er selbst keine finanziellen Interessen hatte? «Das weiss ich nicht.» Und wieso ist die Erich Vogel Management GmbH weiterhin im Zürcher Handelsregister registriert, obwohl er seine geschäftlichen Tätigkeiten gemäss Ihrer Aussage hätte beenden sollen? «Erich Vogels GmbH ist kein Problem. In den letzten 10 Jahren hat er über diese Firma keinen Spieler gehandelt.» Berbig sagt zum Abschluss, Heinz Spross werde sich später noch einmal melden.
Von langer Hand eingefädelt
Erich Vogel hat seit 11.46 Uhr eine Nachricht auf seiner Combox. Er ruft gegen halb vier Uhr zurück und sagt: «Ich bin weder Besitzer noch irgendetwas anderes von Bobadilla.» Sie hatten nichts mit ihm zu tun? «Doch, ich hatte mit ihm zu tun, aber nicht mit Geld. Ich sorgte dafür, dass er zu Concordia ging.» Warum haben Sie sich ohne finanzielle Interessen dafür eingesetzt? «Es gibt zwei Freunde von mir, die GC nahe stehen. Und statt dass das Geld dieser Freunde bei GC in ein Loch fällt, habe ich ihnen geraten: Gebt GC doch einen Spieler. Kennst du einen?, haben sie mich gefragt. Natürlich kenne ich einen, habe ich geantwortet.»
Also war von Beginn an geplant, dass Bobadilla zuerst parkiert wird und später bei GC spielen soll? «Natürlich. Aber dass ich selbst als Sportchef wieder mit ihm zu tun habe, das wusste ich damals nicht.» Doch war es nicht so, dass interessierte Bobadilla-Käufer von Concordia an Sie verwiesen wurden? «Ich wurde vielleicht informiert über das Interesse anderer Klubs. Die Rechte aber liegen nur bei den Inhabern.» Heinz Spross ist einer dieser Inhaber, wer ist der zweite? «Diese Leute wollen ihren Namen nicht in der Zeitung lesen.»
Als Bobadilla bei Concordia platziert war, übernahmen die Investoren sämtliche Kosten * vom Lohn über die Wohnung bis zum Auto. Und Vogel erklärt, Bobadilla sei bislang von River Plate nur ausgeliehen gewesen, jetzt könne er für 500'000 Dollar übernommen werden. Wer besitzt danach die Transferrechte? «Das sind Internas.»
Spross' späte Bestätigung
Es wird 16.50 Uhr, bis sich Heinz Spross meldet. Er räumt jetzt ein, Mitbesitzer zu sein. Weshalb haben Sie das vorher nicht schon gesagt? «Sie haben mich das nicht genau so gefragt.» Spross bestätigt Vogels Darstellung, nur einmal sagt er: «Zusammen mit einem Drittinvestor besitzen wir die Rechte an Bobadilla. Aber der Spieler gehört nicht mir, und vor allem nicht Erich Vogel. Man kann sowieso nicht sagen, ein Spieler gehöre einem. Mir gehört höchstens meine Frau.»
Vogel, Spross und der neue GC-Stürmer
Raúl Bobadilla ist neu bei GC. Als er noch für Concordia stürmte, trat GC-Sportchef Erich Vogel als sein Vertreter auf. Finanzchef Heinz Spross ist am Argentinier wirtschaftlich beteiligt.
Von Ueli Kägi
Ein Telefonanruf gestern Morgen gegen halb zwölf Uhr. Die Frage lautet: «Heinz Spross, sind Sie und Erich Vogel Mitbesitzer der Transferrechte von Raúl Bobadilla, den GC von Concordia Basel übernommen hat?» Es vergehen ein paar Augenblicke in Stille, bis Heinz Spross antwortet: «Ich weiss, dass Erich Vogel seinerzeit den Spieler zu Concordia gebracht hat. Ich selbst bin nicht Besitzer. Dass Bobadilla ihm gehören soll, davon weiss ich nichts. Ich glaube es nicht. Er hat mir gesagt, er habe bewusst nie eigene Spieler gehabt.»
Raúl Bobadilla war vor der vergangenen Saison von River Plate aus Buenos Aires zum Challenge-League-Klub Concordia Basel gekommen. Der 20-jährige Stürmer hat in 28 Einsätzen 18 Tore erzielt. Erich Vogel, seit einigen Wochen wieder sportlicher Verantwortlicher bei GC, hat ihn schnell zum Rekordmeister geholt. Wie Concordias Trainerduo Yakin/Grüter.
Die Transferrechte von Bobadilla liegen bei einer Investorengruppe. Und als Vertreter dieser Investorengruppe, wenn nicht gar als Besitzer der Rechte, war davor Erich Vogel aufgetreten. Das bestätigen verschiedene Personen aus dem Schweizer Fussball, die sich einst für einen Transfer Bobadillas interessiert hatten.
Berbigs prüfender Telefonanruf
Gestern Nachmittag, kurz vor 13 Uhr. GC-Präsident Roger Berbig ist jetzt am Telefon. Roger Berbig, wissen Sie, ob Erich Vogel finanziell an Bobadilla beteiligt ist? «Ich weiss, dass Erich Vogel zusammen mit Heinz Spross den Deal schon seit längerer Zeit eingefädelt hat. Spross und eine weitere Person haben ihn zusammen gekauft.» Aber Heinz Spross hat heute Morgen erklärt, er sei finanziell nicht beteiligt. «Heinz Spross ist sicher involviert. So wie ich das verstanden habe, gehört er aber nicht Vogel.»
Wäre es heikel, wenn ein Sportchef finanziell an einem eigenen Spieler beteiligt wäre? «Prinzipiell: Es ist nie gut, wenn einem Sportchef eines Klubs Spieler gehören. Es kann allerdings auch Ausnahmesituationen geben: Mir ist es lieber, Bobadilla spielt bei GC mit einer Verbindung zu Vogel, als dass er beim FCZ oder Basel ist.» Roger Berbig, unangenehm könnte es doch sein, wenn ein Sportchef oder Trainer von der Wertsteigerung eines Spielers finanziell profitiert? «Das würde ich nicht gut finden.»
Raúl Bobadilla ist ein interessanter Stürmer für den Schweizer Markt. Die argentinische Sportzeitung «Olé» meldete vor kurzem, er koste Concordia für die definitive Übernahme 500'000 Dollar. Bei den Baslern mag niemand offiziell über die Umstände des Spielers sprechen. Klar ist, weshalb: Weil Concordia im Fall Bobadilla eigentlich gar nichts zu sagen hat.
Berbig verspricht, die Besitzverhältnisse abzuklären. Er braucht dafür ein paar Minuten, dann teilt er mit: «Vogel ist in keiner Art und Weise finanziell involviert. Ihm gehört nichts an diesem Spieler.» Roger Berbig, weshalb trat Erich Vogel in der Vergangenheit trotzdem als Vertreter des Spielers auf, wenn er selbst keine finanziellen Interessen hatte? «Das weiss ich nicht.» Und wieso ist die Erich Vogel Management GmbH weiterhin im Zürcher Handelsregister registriert, obwohl er seine geschäftlichen Tätigkeiten gemäss Ihrer Aussage hätte beenden sollen? «Erich Vogels GmbH ist kein Problem. In den letzten 10 Jahren hat er über diese Firma keinen Spieler gehandelt.» Berbig sagt zum Abschluss, Heinz Spross werde sich später noch einmal melden.
Von langer Hand eingefädelt
Erich Vogel hat seit 11.46 Uhr eine Nachricht auf seiner Combox. Er ruft gegen halb vier Uhr zurück und sagt: «Ich bin weder Besitzer noch irgendetwas anderes von Bobadilla.» Sie hatten nichts mit ihm zu tun? «Doch, ich hatte mit ihm zu tun, aber nicht mit Geld. Ich sorgte dafür, dass er zu Concordia ging.» Warum haben Sie sich ohne finanzielle Interessen dafür eingesetzt? «Es gibt zwei Freunde von mir, die GC nahe stehen. Und statt dass das Geld dieser Freunde bei GC in ein Loch fällt, habe ich ihnen geraten: Gebt GC doch einen Spieler. Kennst du einen?, haben sie mich gefragt. Natürlich kenne ich einen, habe ich geantwortet.»
Also war von Beginn an geplant, dass Bobadilla zuerst parkiert wird und später bei GC spielen soll? «Natürlich. Aber dass ich selbst als Sportchef wieder mit ihm zu tun habe, das wusste ich damals nicht.» Doch war es nicht so, dass interessierte Bobadilla-Käufer von Concordia an Sie verwiesen wurden? «Ich wurde vielleicht informiert über das Interesse anderer Klubs. Die Rechte aber liegen nur bei den Inhabern.» Heinz Spross ist einer dieser Inhaber, wer ist der zweite? «Diese Leute wollen ihren Namen nicht in der Zeitung lesen.»
Als Bobadilla bei Concordia platziert war, übernahmen die Investoren sämtliche Kosten * vom Lohn über die Wohnung bis zum Auto. Und Vogel erklärt, Bobadilla sei bislang von River Plate nur ausgeliehen gewesen, jetzt könne er für 500'000 Dollar übernommen werden. Wer besitzt danach die Transferrechte? «Das sind Internas.»
Spross' späte Bestätigung
Es wird 16.50 Uhr, bis sich Heinz Spross meldet. Er räumt jetzt ein, Mitbesitzer zu sein. Weshalb haben Sie das vorher nicht schon gesagt? «Sie haben mich das nicht genau so gefragt.» Spross bestätigt Vogels Darstellung, nur einmal sagt er: «Zusammen mit einem Drittinvestor besitzen wir die Rechte an Bobadilla. Aber der Spieler gehört nicht mir, und vor allem nicht Erich Vogel. Man kann sowieso nicht sagen, ein Spieler gehöre einem. Mir gehört höchstens meine Frau.»