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"Facts" ist Geschichte!
Verfasst: 20.06.2007, 18:56
von ZeroZero
«Facts» ist Geschichte
20.06.2007 | 18:37:18, blöd-online
ZÜRICH – Aus für «Facts»: Tamedia stellt ihre Wochenzeitschrift nächste Woche ein. Der Zürcher Konzern mochte das Millionen-Defizit nicht mehr tragen.
Wahrscheinlich nur noch zweimal liegt «Facts» bei den Abonnenten im Briefkasten: Tamedia gab heute Abend bekannt, dass Verwaltungsrat und Konzernleitung die Einstellung des 1995 gegründeten Magazins beschlossen haben. Begründet wurde der Entscheid mit der wirtschaftlichen Situation und den Perspektiven der Wochenzeitschrift.
«Facts» werde voraussichtlich am Donnerstag nächster Woche zum letzten Mal erscheinen. Für die betroffenen 64 Mitarbeitenden werde nach Stellen innerhalb der bestehenden Medien und der geplanten Projekte von Tamedia gesucht. Im Falle von Entlassungen stelle Tamedia ergänzende Leistungen zur Verfügung.
Über die Einstellung von «Facts» wurde seit einiger Zeit spekuliert, zumal das deutsche Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» seine Fühler auf den Schweizer Markt ausgestreckt hat. (AP)
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So ein Tag....

Verfasst: 20.06.2007, 19:00
von neffin
ich ha fäckts am afang no gern glese
Verfasst: 20.06.2007, 19:19
von ced
Endlich!!!!!!! Scheiss Blatt, erinnere mich noch an diverse Skandale (betreffend FCB)! Sind die noch irgendwo archiviert?
Verfasst: 20.06.2007, 19:27
von Dave
MUAHAHAHA, vor öbe erer wuche het mir eine aglüte vo facts "hänge sie nid grad uf" und mi gfrogt ob ich e abo wöll, ha mi den bedangt und nei gseit.
Verfasst: 20.06.2007, 19:39
von Fätze
He, he.
Nach 10 Jahren journalistischer Bullshit- und roter Zahlen Produktion verschwindet diese überflüssigste aller überflüssigen Postillen von der Bildfläche

Wer kann sich noch erinnern betreffend dem Kuhdorf-Artikel?? Wäreli wär? Aber eben, wer Scheiss produziert, hat einfach keine Chance

. Dass darüber hinaus auch das Pseudo Fyyroobeökonomeblatt 'Cash' eingestampft wird, macht mir ebenfalls Mut für die Zukunft.

Verfasst: 20.06.2007, 19:42
von Nikopol
Wohoooooo!!!!
(Wollte mich schon darüber aufregen, dass
jemand einen Thread über Facts startet, und
dann erst noch mit einem hochgetreckten
Daumen...)
Verfasst: 20.06.2007, 20:02
von Pippo Inzaghi
Endlich ihr Hurensöhne!
Jost auf der Maur und Hannes Britschgi mögen in einem brennenden Auto verrecken!
Verfasst: 20.06.2007, 20:02
von Hans
Fätze hat geschrieben:He, he.
Nach 10 Jahren journalistischer Bullshit- und roter Zahlen Produktion verschwindet diese überflüssigste aller überflüssigen Postillen von der Bildfläche

Wer kann sich noch erinnern betreffend dem Kuhdorf-Artikel?? Wäreli wär? Aber eben, wer Scheiss produziert, hat einfach keine Chance

. Dass darüber hinaus auch das Pseudo Fyyroobeökonomeblatt 'Cash' eingestampft wird, macht mir ebenfalls Mut für die Zukunft.
wobei ich das cash nicht mal so mies fand. ausser die börsenerwartungen welche zu 99% nicht eintrafen...
aus www.blick.ch
Verfasst: 20.06.2007, 20:50
von repplyfire
«Facts» ist Geschichte
ZÜRICH u2013 Aus für «Facts»: Tamedia stellt ihre Wochenzeitschrift nächste Woche ein. Der Zürcher Konzern mochte das Millionen-Defizit nicht mehr tragen.
Nur noch zweimal liegt «Facts» bei den Abonnenten im Briefkasten: Tamedia gab heute Abend bekannt, dass Verwaltungsrat und Konzernleitung die Einstellung des 1995 gegründeten Magazins beschlossen haben. Der Medien-Konzern begründete den Schritt mit dem fehlenden wirtschaftlichen Erfolg und fehlenden Perspektiven. Die Wochenzeitschrift erscheint bereits am Donnerstag kommender Woche letztmals.
In den zwölf Jahren des Bestehens habe «Facts» lediglich in einem Jahr keine Verluste geschrieben, hält der Tamedia-Konzern fest. Auch mehrere Neugestaltungen hätten nicht den erhofften wirtschaftlichen Erfolg gebracht. In den letzten Monaten seien zwar verschiedene Zukunftsoptionen für «Facts» geprüft und Verhandlungen mit möglichen Partnern geführt worden.
Leider habe sich keine der Optionen als wirtschaftlich tragfähig erwiesen. «Verwaltungsrat und Unternehmensleitung von Tamedia sehen deshalb im vielfältigen und hart umkämpften Wochenmarkt keine Perspektiven für das Nachrichtenmagazin», heisst es weiter. Alle Entscheide zur Einstellung stünden unter dem Vorbehalt der Ergebnisse der Konsultation der Mitarbeitenden. Die letzte Ausgabe soll voraussichtlich am kommenden 28. Juni erscheinen.
Mit der Einstellung von «Facts» werden in der Redaktion und im gemeinsamen Verlag Zeitschriften von Tamedia insgesamt 53 Stellen abgebaut. Für die betroffenen 64 Mitarbeitenden werde nach anderen Arbeitsstellen innerhalb der bestehenden Medien und der geplanten Projekte gesucht.
Den «Facts»-Abonnenten wird die Umwandlung des laufenden Abonnements in Abos der übrigen Titel angeboten.
Das Aus für «Facts» kommt einen Monat nach der Bekanntgabe der Grossübernahme des Tamedia-Konzerns in Bern und drei Wochen nach dem Beschluss von Ringier, die Wirtschaftszeitung «Cash» einzustellen.
Mit der Übernahme von 80 Prozent der Berner Espace Media Groupe für 205 Millionen Franken in bar und 600´000 Tamedia-Aktien wird die Herausgeberin von «Tages-Anzeiger» und «20 Minuten» die Nummer 1 auf dem Schweizer Markt und hinter Ringier der zweitgrösste Medienkonzern des Landes. (AP)
Verfasst: 20.06.2007, 20:55
von SwissFox
"Facts" fing eigentlich gar nicht mal so schlecht an.
Im Laufe der Jahre ist dann allerdings das Niveau stetig gesunken.
Wenn ich mir in letzter Zeit so die Titelgeschichten angesehen und dann im Heft geblättert habe, blieb meist nur viel Schall und Rauch übrig.
Inhaltlich mies, dürftig (Titelgeschichten mit ca. 2 Seiten Text und 4 Seiten Bildern).
Anzeigenmarkt hat ganz schön reingehauen.
Für den knappen Umfang viel zu teuer...
Endlich fertig.

Verfasst: 20.06.2007, 21:31
von Schooffseggel
YYYYYYYEEEEEEESSSSSSS!!!!!!!
uff die mäldig wart i syt joore!
ändlig!
was i allerdings e bitz krass find isch die mitteilig wäg de 64 arbetsplätz, wo me e leesig miess finde:
DIE STELLE 64 GLEEZI YY UND DENN KUNNT SO E KÄÄSBLATT UUSE

Verfasst: 20.06.2007, 21:33
von BloodMagic
Wer ist jetzt das Kuhdorf ?
Verfasst: 20.06.2007, 21:35
von Fenta
Hans hat geschrieben:wobei ich das cash nicht mal so mies fand. ausser die börsenerwartungen welche zu 99% nicht eintrafen...
Für einen Kontraindikator ein hervorragendes Ergebnis...
Verfasst: 20.06.2007, 21:56
von Skier

stärbe sölleder.
Verfasst: 20.06.2007, 22:29
von São Paulino
Habe "Facts" nie wirklich gelesen, aber trotzdem ein Feedback zum Thema Medienlandschaft Schweiz.
Finde es höchst bedenklich, dass jetzt Titel um Titel eingeht (vor allem das "Cash"). Vor allem wie kurzfristig das passiert. Bei "Cash" gab's irgendwie fünf, sechs Wochen "Vorlaufzeit", auch für die Angestellten. Beim "Facts" jetzt noch 10 Tage (intern weiss ich es nicht)... Krass!
Ich spreche hier nicht nur als Leser ("Cash") sondern auch als Kunde ("Cash") und als Angestellter/Arbeitnehmer (nicht bei diesen Verlagen!).
Ausserdem: Dass man den Fokus auf die Online-Aktivitäten legt, kann ich ja noch nachvollziehen, aber dass beim Print-Titel gleich den Stöppsel zieht, ist übertrieben. Habe die Zeitung gerne mal am Weekend im Bett, auf dem stillen Örtchen oder im Zug gelesen... Werde das an diesen Orten definitiv nicht auf einem winzigen Bildschirm tun.
Eure Meinung?
Verfasst: 20.06.2007, 22:59
von Admin
Schade, eine WC-Lektüre weniger...das ist ernst gemeint!

Verfasst: 20.06.2007, 23:01
von Heavy
Facts ist tot - das Kuhdorf lebt!

Verfasst: 20.06.2007, 23:29
von Kawa
neffin hat geschrieben:ich ha fäckts am afang no gern glese
Yup, am Anfang war's noch einigermassen gut, wurde aber schnell immer dämlicher ....
Verfasst: 20.06.2007, 23:41
von toaster
Also ich ha die Mäldig mit Gnuss gläse!
Verfasst: 20.06.2007, 23:58
von BadBlueBoy
Das sind gute Fakten.
Verfasst: 21.06.2007, 00:12
von ZeroZero
Bitte die Abstimmung aber nicht vergessen (rechts aussen):
http://www.blick.ch/news/schweiz/artikel65276
Frage: Werden Sie "Facts" vermissen?
X Nein, gibt ja noch genug andere gute Magazine 50 %
auf jetzt....

Verfasst: 21.06.2007, 00:43
von Hans
cash wird man als wochenzeitung nicht mehr sehen. hab sie auch als zuglektüre kennengelernt und daran gefallen gefunden. jedoch hab ichs nie abonniert (mal das gratis probeabo;-)).
das cash daily blättchen wird weiterhin an allen k-kiosk filialen gratis zu haben sein.
RIP Cash
Verfasst: 21.06.2007, 10:37
von ced
Genau, dankschoen fuer d'Erinnerigshilf! Kuhdorf isch es gsi! Ha mr dazumals gwuenscht, dass Blatt wuerd schnaellschtens verschwinde, und mi Wunsch isch in Erfuellig gange! Jawoooooooohl!!!!
Piss off, ZH-FACTS-BULLSHIT
Verfasst: 21.06.2007, 11:14
von PinguAufGras
s cash bechum i als wirtschaftsstudi gratis....
ha mi immer über die fotze gnärvt wo so scheiss bricht vu parties ihnemacht!
FOTZEN RAUS! so überflüssig und unterschti...
denne no ZOCKEN MIT SOLER! so e fcz wixer! drfür het är si stutz verlore wo är druf gsetzt het das dr z gege basel gwünnt...
denne no e huffe aktie-zahle, wo eh jede normale goht go realtime abriefe...
s einzig bruchbare sin d bricht über irgendwelchi firmene gsi...
naja bi jo eh grad fertig mit em stuidum... isch grad guet... mues i mi nid abmälde..
Verfasst: 21.06.2007, 11:32
von Brandstifter
Passt noch rein:
Ringier verkauft alle TV-Programmzeitschriften an Axel Springer
Ringier stösst TV-Hefte ab
Das Medienhaus Ringier trennt sich von allen TV-Programmzeitschriften. Die Schweizer Titel wie "Tele" werden an den deutschen Axel Springer Verlag verkauft, die ausländischen gehen an den ebenfalls deutschen Heinrich Bauer Verlag.
[sda] - Grund des Verkaufs sind strategische Überlegungen, wie Ringier mitteilte. Langfristig könnten nur noch sehr grosse Anbieter in diesem speziellen Markt eine führende Rolle spielen. Hintergrund dieser Entwicklung ist die zunehmende Industrialisierung im Geschäft der Programminformationen.
Defizitär war keiner der 12 verkauften Titel, wie Ringier-Sprecher Marco Castellaneta auf Anrage erklärte. Der Verkauf habe allein mit den übergeordneten Marktentwicklungen zu tun.
Über den Verkaufspreis wurde unter den Parteien Stillschweigen vereinbart. Vom Verkauf nicht tangiert ist Beilage "TVtäglich". Gemäss Ringier-Mitteilung verbleibt "TV8" in der Westschweiz im Portfolio der Ringier Romandie.
"Tele" sowie "TV vier" und "TV2" erscheinen ab dem 1. Juli im Verlag Axel Springer. Die 27 Mitarbeitenden werden vom Verlag übernommen. Wie Axel Springer in einer Medienmitteilung schreibt, rücke der deutsche Verlag mit dieser Akquisition zu den führenden Medienhäusern der Schweiz auf.
1999 erwarb Springer die Verlagsgruppe der Handelszeitung. Im Januar 2007 erfolgte der Kauf der Jean Frey AG. Axel Springer gibt mittlerweile 14 Schweizer Titel heraus, darunter Traditionstitel wie "Handelszeitung", "Bilanz" oder "Beobachter". Der Kauf muss noch vom deutschen Bundeskartellamt abgesegnet werden, wie Axel Springer weiter schreibt.
Die anderen neun Ringier-Titel in Rumänien, in der Slowakei und in Tschechien gehen an den europäischen Marktführer, den Heinrich Bauer Verlag. Auch hier werden die Arbeitsverträge weitergeführt. Für die zwei rumänischen Titel behält Ringier die Verantwortung für Produktion und Vermarktung.
Verfasst: 21.06.2007, 11:39
von BloodMagic
isch nid das dr Kuhdorf Artikel gsi?
Basel erwartet, FACTS 51/2001(20. 12. 2001)
Budget und Zuschauerzahlen haben Rekordhöhen erreicht. Doch das FCB-Herz sehnt sich nach Spektakel und dem ersten Meistertitel seit über 20 Jahren.
Von Jost Auf der Maur
Basel ist ein Kuhdorf. Alle wissen um jeden Fladen. Aber Basel, das gerne, jedoch vergeblich «Kulturstadt Europas» geworden wäre, tut so, als habe in der Stadt nicht nur die Uni und die Humanitas, sondern fast alles eine grosse Tradition. Wie etwa die Fasnacht. Dabei ist die kaum mehr als hundert Jahre alt. Oder wie der angeblich alteingesessene «Daig», ein kleines Konglomerat von Familien u2013 zugewandert frühestens nach Basels Beitritt zur Eidgenossenschaft u2013, die sich heute als Grossaktionariat gewisser Firmen ein Leben bis zur eigenen Wiedergeburt leisten könnten. Die tatsächlich alten Geschlechter, wie es sie in Bern, Genf, Zürich und der Innerschweiz noch gibt, sind in Basel längst ausgestorben.
In Basel wird alles, was das Leben anspült, hinter Glas versorgt, in Vitrinen gesperrt, vorsichtshalber in eines der vielen Museen getragen, und am Ende ist nicht ganz klar, ob die Dinge vor der Zeit oder die Bürger auch ein bisschen vor den Dingen geschützt werden sollen. Das ist in Basel jetzt auch beim Fussball so: Die Schnellverdiener, die selbst auf dem Fussballplatz das Geschäften nicht lassen können und sich eine Loge erdrängelt haben im neuen Stadion Sankt-Jakob-Park, sitzen hinter beschusssicherem Glas. Wer weiss warum? Der FC Basel, heute Basels erster Fussballverein, ist erst seit der Ära Benthaus ein Klub der massenhaften Begeisterung. Dieser Westfale Benthaus hat während 17 Jahren als Spielertrainer und Trainer sieben der bisher acht Basler Meistertitel und zwei Cupsiege organisiert. Aber als er dann definitiv den Hut nahm, um stempeln zu gehen und Arbeitslosengeld zu beziehen, gabs für den FCB nichts mehr, worauf die Anhänger stolz sein konnten. Jetzt sitzt der Fussballrevolutionär Benthaus mit der Lesebrille vor der Brust wöchentlich im Wirtshaus «Bodega» am Barfüsserplatz und redet über die immer gleichen Teigwaren hinweg mit den Ehemaligen von damals. Davon wird der Fussball auf dem «Joggeli» u2013 niemand sagt Sankt-Jakob-Park u2013 auch nicht besser oder gar so schön, wie er einst unter Benthaus war. Seit über 20 Jahren ist der Fussball des FC Basel nun krank und frei von Titelehren. Die Anhänger konnten gerade noch das Wiederauftauchen aus der Nationalliga B in die obere Liga feiern. Nach sechs schmachvollen Jahren in der Unterklasse ein befreiender Moment. Aber ist etwas besser geworden zu Sankt Jakob? Jetzt, da dieser in Basel hochverehrte Verein sich auf Weihnachten 2001 vor die mediokre Konkurrenz gesetzt hat, tut das Zuschauen, lieber EffCeeBee, immer noch weh. Die gross gewachsenen, breitschulterigen Spieler und der riesige, aber gnadenlos ungelenke Bub im Tor namens Zuberbühler, die der glanzköpfige FCB-Trainer Christian Gross am liebsten ins Feld schickt, sie sind allenfalls auf der FCB-Mannschaftsfoto eine Augenweide. Aber mit den Füssen haben sie laufend Probleme. Hauen daneben, hauen drauf, hauen drein. Irgendwie deutsch. Eben so, wie Gross selber einst gespielt hat. Fussball ohne Verführungskraft, ohne Grazie, Fussball ohne Esprit. Und auf Letzteren wollen sich die Basler doch verlassen können, nicht nur während der Schnitzelbanktage.
Es ist eben so, dass in Basel eine neue Ära angebrochen ist. Es herrscht die Jäggikratie, wie das die «Basler Zeitung» nennt, und meint damit das Regime des emotionsgefiederten FCB-Präsidenten René C. Jäggi. Es geht ein bisschen grosskopfet zu. Zumal der ehemalige Eisenbetonzeichner Jäggi auch den Bau des neuen Stadions forciert hat: in der Tat eine gute Arena. Freundlich, grosszügig, sponsorenträchtig. Aber sie ist auch teuer. Pro Spiel kostet das Stadion den Klub 300'000 Franken. Darum muss jetzt ein Titel her. Ein Meistertitel auf Bestellung gleichsam. Danach eine Teilnahme in der Champions League.
Doch dem vermeintlichen Schweizer Grossklub FCB fehlt bei allem Erfolg das entscheidende Stimulans. Stimmt zwar der Rahmen jetzt, so fehlt immer noch die echte Legitimation zur grossen Emotion. Das Publikum spürt, dass Trainer Gross eine Art Krieg führen lässt, wenn der FCB etwa gegen die begabten jungen Tänzler aus Aarau doch noch gewinnt. Es fehlt am feinen Spiel mit dem Ball. Das Spiel des FC Basel ist dominiert von Taktik, Kraft und Rohheit. Es ist, und das ist im Fussball ein deprimierendes Fazit, ein Spiel ohne Erotik. Vor diesem Urteil kann selbst der extraordinäre lateinamerikanische Torschütze vom Dienst, Christian Gimenez, die Basler Mannschaft nicht retten. Rasch sind die Pfiffe da im Joggeli; sie verraten die Sachkundigkeit des Publikums. «In der einmütigen Abscheu der Basler vor der Schroffheit und Kompromisslosigkeit der Eidgenossen lässt sich eine grundsätzliche Wesensverschiedenheit erkennen.» Das schrieb der Historiker Hermann Offenburg vor 400 Jahren. Es stimmt heute noch. Die Basler sind eben aus einem anderen Tuch, selbst als Fussball-Konsumenten. Und Trainer Gross ist in diesem Sinn und Geist kein Basler. Präsident Jäggi offenbar auch nicht, denn für ihn ist die deutsche Bundesliga die Maxime. Er baute zu Beginn seines Präsidiums konzeptionell auf deutsche Fussballer, begeistert von deren Siegeswillen. Die kostspielig Eingekauften setzten sich jedoch nicht durch. Ausnahme blieb der solide Verteidiger Oliver Kreuzer. Es sind heute die Lateiner in der Equipe, die Anlass zur Hoffnung geben.
Der ultimativ geforderte Meistertitel ist zuerst eine geschäftliche Notwendigkeit. Nach über zwei Jahrzehnten des Leidens und der Kümmerlichkeit beginnen die Jungen an den FCB-Heldensagen ihrer Väter zu zweifeln und wollen vielleicht demnächst nicht mehr ins Stadion. Das jedenfalls befürchtet der FCB-Klubvorstand. 20 Jahre sind eine sehr lange Zeit gemessen an der Ungeduld der Freunde in den Rängen. Noch kommen sie, dem neuen Stadion sei Dank, in hellen Scharen, so viele wie noch nie. Aber sie müssen sich heute vor allem selbst feiern. Das ist zwar etwas, das die Basler ausgezeichnet verstehen. Aber irgendwann sollte auch die Fussballpartie selber Anlass genug sein.
FCB-Präsident Jäggi, vielen etwas zu breitspurig, zu laut, hat für den FC Basel zu Stande gebracht, was bislang undenkbar gewesen ist in Basel. Er hat mit der stets zum Strahlen bereiten Gisela «Gigi» Oeri jemanden aus dem Basler Geldadel für die Interessen des Klubs gewinnen können. Selbstverständlich wurde ihr sogleich ein Sitz im Vorstand eingeräumt. Als gelernte Physiotherapeutin versteht sie etwas von Muskulatur. Zudem hat sie selber Frauenfussball gespielt. Gefragt aber ist natürlich ihr Zugang zu jenen Ressourcen, ohne die der bezahlte Fussball nicht auskommt: Geld. Schnell verfügbares Geld. A fonds perdu. Gigi Oeri hat zwar gesagt, sie werde sich vor allem um die Juniorenbewegung bemühen. Das tut sie auch mit Leidenschaft. Aber ohne Gigi Oeri würden etwa die Herren Cantaluppi und Gimenez ihre Knochen nicht für den FCB hinhalten.
Jäggis zweites Kabinettstück war, dass er direkt bei der Besitzerfamilie von Toyota in Japan einige Millionen an Sponsorengeldern lockermachen konnte. Dazu kommen die gut polierten Kontakte zur UBS und zur Bank Sarasin. Mit dem UBS-Präsidenten Marcel Ospel ist Jäggi durch die gemeinsame Jugend im Kleinbasler Arbeiterquartier verbunden. Unter René Jäggi ist der FC Basel bei einem Jahresbudget von rund 30 Millionen Franken angelangt. Zudem besitzt der Klub die Transferrechte der meisten Spieler. Wenn überhaupt ein Fussballverein finanziell fit sein kann, der FC Basel ist es zurzeit. Unter Jäggi sind aber eben auch Konzessionen gemacht worden. Inhaltliche sozusagen, solche, die das Fussballherz bedrücken. Mit dem Jurassier Guy Mathez hatte der FCB einen Trainer unter Vertrag, der mit seinem Wissen und seiner Leidenschaftlichkeit sehr gut ans Rheinknie passte. Mathez hatte immerhin Servette zur Meisterschaft gecoacht. Für Mathez war Fussball zuerst ein Spiel, und er war offensichtlich kein Anhänger deutscher Sekundärtugenden. Trotz turbulenter Spielerwechsel «war es erstaunlich,wie gut sich der FCB sportlich aus der Affäre zog», schreibt der FCB-Buchautor Josef Zindel über Mathez' Zeit als Trainer. Der archaisch wirkende Jurassier mit seiner abgetragenen Lederjacke und den fliegenden Haaren passte aber offenbar nicht in die Planung einer nobleren Zukunft.
Da kam eine Faustkampfeinlage von Mathez gegen einen FCB-Funktionär während eines Trainingslagers auf Martinique gerade recht als Argument, den unbequemen Trainer loszuwerden. Das allein genügte jedoch nicht. Jäggi versuchte darum auf abenteuerlichen Wegen herauszufinden, ob Mathez sich unstatthafterweise an Spielertransfers bereicherte. Mathez wurde jedenfalls im Mai 1999 fristlos entlassen, obwohl er die Vorwürfe bestritt. Vor Gericht wurde dann dem FCB im vergangenen Herbst beschieden, dass Mathez Anspruch auf 325'000 Franken hat.
Mit Christian Gross hat der FCB nun einen Trainer, der gerne Krawatten trägt, womit kein Sponsorenschreck mehr auf der Trainerbank sitzt.
Verfasst: 21.06.2007, 11:39
von BloodMagic
Part 2
Stromlinienförmigkeit ist verlangt, um das gesellschaftliche Penetrationsvermögen des Prolosports Fussball sicherzustellen. Jäggi weiss das, und er bemüht sich darum auch an Veranstaltungen, die mit Fussball nichts, mit Basels Cervelat-Prominenz aber sehr viel zu tun haben: Wenn zum Beispiel Arthur Cohn, Basler Filmproduzent, eine so genannte Europa-Filmpremiere loslässt wie am 11. Dezember, so ist er dabei. Und wo Cohn ist, da muss auch der Chefredaktor der «Basler Zeitung» sein, Hans-Peter Platz, der dann gleich selber ungehemmt eine Hymne über den Film absondert. Und wo Platz ist, sind auch all jene Leute, die in einer Art Aufwallung verletzten Heimatgefühls ihre Unterschrift gegeben haben für die Konservierung des Moritz Suter als Crossair-Grösse.
Das ist Basel. Ein Kuhdorf, wenn auch ein schönes. Und an solchen Evenements muss Jäggi dabei sein, zum Wohle des Klubs. Obschon er lieber im besten Restaurant der Nordwestschweiz, auf dem Bruderholz bei Pierre Buess, einen seiner angenehmen Abende verbringen und über Fussball reden würde.
Quelle
Stirb Facts!
Verfasst: 21.06.2007, 11:49
von Mätzli
Tja, so geht es, wenn man sich mit dem Kuhdorf anlegt. Nur mit Verkäufen in der Gnomenstadt überlebt man eben nicht. So hat sich dann mein Wahlspruch " Verregg Facts!" endlich bewahrheitet.
Der Feind ist tot. Der Satisfaktion ist genüge getan.
May God lay his mercy upon my enemies, because
I won't!!!

Verfasst: 21.06.2007, 13:53
von Zaunbesteiger
Pippo Inzaghi hat geschrieben:Endlich ihr Hurensöhne!
Jost auf der Maur und Hannes Britschgi mögen in einem brennenden Auto verrecken!

Verfasst: 21.06.2007, 13:55
von fc_BasEl
Facts ist tot - das Kuhdorf lebt!