Der deutsche Fussball gilt im internationalen Vergleich als eher langsam und träge. Ein böses Gerücht? Nein, die Wahrheit! Das System «Amisco Pro» von der Firma Mastercoach International liefert den Beweis: «Die Daten, die wir ermitteln, bestätigen das», sagt Christofer Clemens von Mastercoach.
Um die Trägheit der Deutschen zu beweisen, wird gezählt, wie oft ein Spieler den Ball berührt, wenn er in Ballbesitz ist. Je niedriger der Wert u2013 je direkter also der Ball abgespielt wird u2013 desto schneller das Spiel. In der Champions League ergibt die Berechnung einen Topwert von 1,5 u2013 bei deutschen Mannschaften hingegen liegt der Wert im Schnitt bei 2,3. «Auf Wunsch ist wirklich alles auswertbar. Bei unserer Dienstleistung richten wir uns dabei ganz nach den Analysewünschen der Trainer», sagt Jens Urlbauer, Geschäftsführer bei Mastercoach.
Die Geheimwaffe
Kein Wunder, bezeichnet Rafael Benitez, der Trainer des FC Liverpool, das System Amisco Pro als «meine Geheimwaffe»: Der 47-jährige Spanier ist ein Kontrollfreak und besessen von seiner Arbeit als Trainer, von ihren Details und deren ständiger Optimierung. Pro Woche lässt Benitez 70 Spiele aus aller Welt aufzeichnen, mit Computerprogrammen erfasst er jede Bewegung und studiert jede Variante.
Und so funktioniert Big Brother in den Fussballstadien: Die Daten werden mit acht fest installierten Wärmesensoren ermittelt, die unter dem Tribünendach angebracht sind. Die von den Kameras erfassten Angaben werden anschliessend auf einen sich im Stadion befindlichen Rechner übertragen. Später werden im Hauptsitz der Firma Mastercoach für die Trainer die exakten physischen Daten eines jeden Spielers ermittelt: Wie viel ist er gelaufen? Wie oft ist er gesprintet? In welcher Intensität?
Hitzfeld lässt jedes Training überwachen
Neben der Firma Mastercoach gibt es noch weitere Anbieter, die sich mit Sportanalysen auseinandersetzen. Der FC Bayern München und Werder Bremen setzen beispielsweise auf die Firma Sport Analytics. Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld lässt damit jedes Training überwachen. Etwa 80 000 Euro müssen die Münchner pro Saison für diese Software-Lösung hinblättern.
Der FC Barcelona hingegen vertraut auf ein spanisches System von Nac Sport. Der grösste Unterschied zur Software von Mastercoach: Die Analysen stehen unmittelbar nach der Erfassung zur Verfügung bereit. Bei Real Madrid ist man dank einer IP-Infrastruktur von Cisco sogar einen Schritt weiter: Real greift auf ein audiovisuelles Archiv zurück, das eine Vielzahl von Spiel-Aufnahmen mit wichtigen statistischen Daten enthält. Dieses Archiv kann von 1100 verschiedenen Netzwerkzugangspunkten eingesehen werden, die im Bernabeu-Stadion und in der Sportanlage Ciudad Deportiva installiert sind. So kann der Trainer Fabio Capello seinen Spielern während des Trainings einen Spielzug am Bildschirm zeigen, egal, wo sie sich gerade befinden.
Quelle: bluewin
Das wäre doch ein Ansatz für einen Leistungslohn beim FCB!?
Big Brother in den Fussballstadien
- BadBlueBoy
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COCKY hat geschrieben:Bei Real Madrid ist man sogar einen Schritt weiter: Real greift auf ein audiovisuelles Archiv zurück So kann der Trainer Fabio Capello seinen Spielern während des Trainings einen Spielzug zeigen, egal, wo sie sich gerade befinden.

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