Was bringen Fussball-Grossanlässe wirklich?
Verfasst: 09.06.2007, 17:12
Fußball-WM hat Wirtschaft beflügelt
Von Gregor Derichs, http://www.faz.net
Ein Jahr nach dem Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2006 hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine abschließende Bilanz des Turniers vorgelegt. u201EWir haben die WM nicht wegen des erwarteten volkswirtschaftlichen Gewinns ausgerichtet. Gleichzeitig können wir mit Genugtuung konstatieren, dass die staatlichen Investitionen etwa beim Stadionbau oder in die Infrastruktur durch die erzielte gesamtwirtschaftliche Wirkung voll ausgeglichen wurdenu201C, erklärte DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt. Am Rande des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei in Hamburg legte der DFB eine während der WM entstandene Studie der Universität Mainz vor, die die ökonomischen Wirkungen durch die WM-Besucher darlegt.
Alleine durch den Besuch von rund 1,3 Millionen ausländischen WM-Touristen sowie durch die Ausgaben der deutschen u201EUrlaubsverzichtleru201C sei während der 30 Turniertage ein Primärimpuls von 2,86 Milliarden Euro erzeugt worden. Die Berechnung, die auf der Befragung von rund 10.000 WM-Besuchern basiert, berücksichtigt ausschließlich die Konsumausgaben, die insgesamt eher vorsichtig kalkuliert wurden. Dieser wirtschaftliche Impuls führt laut Professor Holger Preuß, dem Verfasser der Studie, bis zum Jahresende 2008 zu einer Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts von 3,88 Milliarden Euro.
u201EAlle Glücksgötter des Universums auf unserer Seiteu201C
Die Steuermehreinnahmen, die durch die ausländischen WM-Besucher und zu Hause gebliebenen Deutschen induziert wurden betrugen insgesamt 1,265 Milliarden Euro, und decken somit die Ausgaben der öffentlichen Hände für die Finanzierung der Stadionneu- und -umbauten. u201EDies ist aus unserer Sicht ein ganz besonders erfreuliches Resultat, da es den Schluss zulässt, dass der Steuerzahler für die WM überhaupt nicht belastet wurdeu201C, erklärte Schmidt, der im WM-Organisationskomitee für die Finanzen zuständig war. Durch die Konsumausgaben allein der Fußball-Fans entstanden im Bereich Gaststättengewerbe, Handel und Dienstleistungen etwa 38.000 neue Arbeitsplätze für ein Jahr.
Franz Beckenbauer, Präsident des WM-OK, bezeichnete am Freitag in der DFB-Zentrale in Frankfurt die WM als unmessbar großen Erfolg: u201EDie WM war nicht nur sportlich und für das Image von Deutschland ein voller Erfolg, sondern auch wirtschaftlich. Es freut mich, dass alle von dieser WM profitiert haben. Wir hatten alle Glücksgötter des Universums auf unserer Seiteu201C, erklärte Beckenbauer. Deutschland habe durch die heitere Art der WM-Tage viel internationales Ansehen gewonnen.
Konsumfreudige WM-Touristen
Dass das WM-Turnier organisatorisch sehr gut gemeistert wurde, sei hingegen als eine Selbstverständlichkeit eingestuft worden. Eine neue Qualität habe die WM durch das neue Instrument des u201EPublic Viewingu201C erhalten. Dies ergab auch die Studie der Universität Mainz, die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanziert wurde. Von den 4,1 Millionen Besuchern der Fanfeste waren 923.000 ausländische Besucher. Auch von ihnen kam ein Großteil nur wegen der WM nach Deutschland, obwohl sie keine WM-Eintrittskarten besaßen. Insgesamt war der WM-Tourist doppelt so konsumfreudig wie u201Enormaleu201C Deutschland-Besucher.
Die Ergebnisse der Studie geben nicht die erheblichen Investitionen für Stadionbauten und die Infrastruktur, Ausgaben der Privatwirtschaft rund um die WM und das Budget des WM-OK wieder, deren Ausgaben ebenfalls zusätzliche Steuerzahlungen auslösten.
Von Gregor Derichs, http://www.faz.net
Ein Jahr nach dem Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2006 hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine abschließende Bilanz des Turniers vorgelegt. u201EWir haben die WM nicht wegen des erwarteten volkswirtschaftlichen Gewinns ausgerichtet. Gleichzeitig können wir mit Genugtuung konstatieren, dass die staatlichen Investitionen etwa beim Stadionbau oder in die Infrastruktur durch die erzielte gesamtwirtschaftliche Wirkung voll ausgeglichen wurdenu201C, erklärte DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt. Am Rande des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei in Hamburg legte der DFB eine während der WM entstandene Studie der Universität Mainz vor, die die ökonomischen Wirkungen durch die WM-Besucher darlegt.
Alleine durch den Besuch von rund 1,3 Millionen ausländischen WM-Touristen sowie durch die Ausgaben der deutschen u201EUrlaubsverzichtleru201C sei während der 30 Turniertage ein Primärimpuls von 2,86 Milliarden Euro erzeugt worden. Die Berechnung, die auf der Befragung von rund 10.000 WM-Besuchern basiert, berücksichtigt ausschließlich die Konsumausgaben, die insgesamt eher vorsichtig kalkuliert wurden. Dieser wirtschaftliche Impuls führt laut Professor Holger Preuß, dem Verfasser der Studie, bis zum Jahresende 2008 zu einer Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts von 3,88 Milliarden Euro.
u201EAlle Glücksgötter des Universums auf unserer Seiteu201C
Die Steuermehreinnahmen, die durch die ausländischen WM-Besucher und zu Hause gebliebenen Deutschen induziert wurden betrugen insgesamt 1,265 Milliarden Euro, und decken somit die Ausgaben der öffentlichen Hände für die Finanzierung der Stadionneu- und -umbauten. u201EDies ist aus unserer Sicht ein ganz besonders erfreuliches Resultat, da es den Schluss zulässt, dass der Steuerzahler für die WM überhaupt nicht belastet wurdeu201C, erklärte Schmidt, der im WM-Organisationskomitee für die Finanzen zuständig war. Durch die Konsumausgaben allein der Fußball-Fans entstanden im Bereich Gaststättengewerbe, Handel und Dienstleistungen etwa 38.000 neue Arbeitsplätze für ein Jahr.
Franz Beckenbauer, Präsident des WM-OK, bezeichnete am Freitag in der DFB-Zentrale in Frankfurt die WM als unmessbar großen Erfolg: u201EDie WM war nicht nur sportlich und für das Image von Deutschland ein voller Erfolg, sondern auch wirtschaftlich. Es freut mich, dass alle von dieser WM profitiert haben. Wir hatten alle Glücksgötter des Universums auf unserer Seiteu201C, erklärte Beckenbauer. Deutschland habe durch die heitere Art der WM-Tage viel internationales Ansehen gewonnen.
Konsumfreudige WM-Touristen
Dass das WM-Turnier organisatorisch sehr gut gemeistert wurde, sei hingegen als eine Selbstverständlichkeit eingestuft worden. Eine neue Qualität habe die WM durch das neue Instrument des u201EPublic Viewingu201C erhalten. Dies ergab auch die Studie der Universität Mainz, die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanziert wurde. Von den 4,1 Millionen Besuchern der Fanfeste waren 923.000 ausländische Besucher. Auch von ihnen kam ein Großteil nur wegen der WM nach Deutschland, obwohl sie keine WM-Eintrittskarten besaßen. Insgesamt war der WM-Tourist doppelt so konsumfreudig wie u201Enormaleu201C Deutschland-Besucher.
Die Ergebnisse der Studie geben nicht die erheblichen Investitionen für Stadionbauten und die Infrastruktur, Ausgaben der Privatwirtschaft rund um die WM und das Budget des WM-OK wieder, deren Ausgaben ebenfalls zusätzliche Steuerzahlungen auslösten.