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Glarus führt Stimmrechtsalter 16 ein
Verfasst: 06.05.2007, 23:12
von Chilli
Sensation an der Landsgemeinde: Glarus führt als erster Kanton das Stimm- und Wahlrecht ab 16 Jahren ein. Die jungen Linken hoffen nun auf die Stimmen ihrer Altersgenossen.
Der Entscheid der gestrigen Glarner Landsgemeinde ist historisch. Als erster Kanton gewährt Glarus seinen 16- und 17-jährigen Bürgern das aktive Stimm- und Wahlrecht. Im Bergkanton können Jugendliche somit künftig in Kantons- und Gemeindeangelegenheiten mitreden. Sie können sich allerdings nach wie vor erst ab 18 Jahren in politische Ämter wählen lassen. Der Antrag der Glarner Jungsozialisten (Juso), der Nachwuchsorganisation der SP, wurde mit einem hauchdünnen Mehr angenommen.
Riesenfreude herrscht bei den Initianten: «Die Stimmung dort ist riesig», so Juso-Schweiz-Sprecher Sebastian Dissler. Er hoffe, dass sich junge Menschen nun stärker politisch engagieren werden. Dass die bürgerlichen Jungparteien gegen das Stimmrechtsalter 16 gewesen seien, sei enttäuschend. Trotzdem verspricht er sich vor allem einen Nutzen für seine Partei: «Man weiss, dass junge Leute eher links wählen.»
Offen ist, wie gross die Chancen des SP-Vorhabens sind, das Stimmrechtsalter ab 16 auf Bundesebene einzuführen. In einer Umfrage von 20minuten.ch haben sich 81 Prozent der 8600 Teilnehmer dagegen ausgesprochen.
was meint ihr dazu??? mit 16 schon abstimmen???
Meiner meinung nach, viel zu jung...
Verfasst: 06.05.2007, 23:17
von Black Squad
Ob jetzt drei Leute auf dieser Welt mehr abstimmen können ist mir recht egal.

Verfasst: 06.05.2007, 23:19
von NonPlusUltra
Z'jung. Mit 20 wärde vieli nüm vrstoh könne, was sie mit 16 lenze uffem rugge so alles abgstumme hän.
zerscht mol ussem windel-alter usekoh.
Verfasst: 06.05.2007, 23:25
von Chilli
[quote="Black Squad"]Ob jetzt drei Leute auf dieser Welt mehr abstimmen können ist mir recht egal. ]
jetzt isses dir noch egal.. aber sobald bei der nächsten abstimmung ein ja für den EU beitritt gewählt wurde, regst du dich wieder auf.
viel zu jung mit 16 jahren
Verfasst: 06.05.2007, 23:26
von Chilli
ich wäre eher für freiwillige RS als mit 16 abstimmen zu dürfen
Verfasst: 06.05.2007, 23:26
von Goofy
NonPlusUltra hat geschrieben:Z'jung. Mit 20 wärde vieli nüm vrstoh könne, was sie mit 16 lenze uffem rugge so alles abgstumme hän.
zerscht mol ussem windel-alter usekoh.
D Froog isch, intressiert sich dr Durchschnitts-16jährig überhaupt für Politik wirf ich no ii, wo ich öbe in däm Alter gsi bi, hän sies ämmel nid so drmit ka....
Verfasst: 06.05.2007, 23:27
von *Butthead*
Viele interessieren sich gar nicht für Politik, die werden eh nicht abstimmen, weil ihnen alles egal ist....
Verfasst: 06.05.2007, 23:32
von El Capullo
Ych wurd s'Stimmrächtsalter generell wältwytt uff mind. 30 setze, all das Junggmies wo drunter isch interessiert sich hützedaags jo eh nur drfür wär bi DSDS gwinnt o.ä. Sondermüll, aber mitnichten für Politfrooge!
Verfasst: 06.05.2007, 23:36
von big_fish
El Capullo hat geschrieben:Ych wurd s'Stimmrächtsalter generell wältwytt uff mind. 30 setze, all das Junggmies wo drunter isch interessiert sich hützedaags jo eh nur drfür wär bi DSDS gwinnt o.ä. Sondermüll, aber mitnichten für Politfrooge!
Bi unsre Politiker nid wahnsinnig verwunderlich.
Verfasst: 06.05.2007, 23:42
von Vincent Vega
Auf Gemeindebene von mir aus, auf kantonaler oder gar nationaler Ebene bin ich absolut dagegen!
Verfasst: 07.05.2007, 00:12
von Malinalco
Wieso denn? Ich wage zu bezweifeln, dass 16-jährige bei der passiven Politik (also abstimmungen, nicht wahlen) nicht drauskommen oder weniger als gewisse 50-jährige Bauern, 25-jährige Bankangestellte oder wer auch immer. Mal ganz abgesehen von all dem moralischen und ethischen Fragestellungen:
Die Jugend und noch mehr die Kinder sind die mit abstand am meisten diskriminierteste Bevölkerungsgruppe in unserem Land (allgemein in Demokratien), denn sie besitzen keinerlei politische Mitspracherechte. Keine, die bekommt man erst allem it 18. Also kann es nur gut sein, dass der Bias in der Politik weg von der grössten Wählergruppe (den Rentnern!!!) weggebracht wird.
Meiner Meinung kann man das passive Wahlrecht sogar auf 12 oder 10 runterschrauben, die Altersgrenze bleibt als Altersgrenze sowieso immer zufällig und arbitrar (mir fällt das dt. wort dafür nicht ein, sorry

). Eine Andere Grenze ist halt nicht einführbar (politisches "Wissen/Verständnis" würde zu einer (grösseren) Benachteiligung der unteren sozialen Schichten führen, die aber ja zwar schon lange dank unserer Direktdemokratie betrieben wird).
mick
Verfasst: 07.05.2007, 00:18
von Schubidu
[quote="Malinalco"]Wieso denn? Ich wage zu bezweifeln, dass 16-jährige bei der passiven Politik (also abstimmungen, nicht wahlen) nicht drauskommen oder weniger als gewisse 50-jährige Bauern, 25-jährige Bankangestellte oder wer auch immer. Mal ganz abgesehen von all dem moralischen und ethischen Fragestellungen:
Die Jugend und noch mehr die Kinder sind die mit abstand am meisten diskriminierteste Bevölkerungsgruppe in unserem Land (allgemein in Demokratien), denn sie besitzen keinerlei politische Mitspracherechte. Keine, die bekommt man erst allem it 18. Also kann es nur gut sein, dass der Bias in der Politik weg von der grössten Wählergruppe (den Rentnern!!!) weggebracht wird.
Meiner Meinung kann man das passive Wahlrecht sogar auf 12 oder 10 runterschrauben, die Altersgrenze bleibt als Altersgrenze sowieso immer zufällig und arbitrar (mir fällt das dt. wort dafür nicht ein, sorry ]
korrekt.
wobei mir 10/12 ein bisschen gar jung erscheint
Verfasst: 07.05.2007, 00:31
von Vincent Vega
[quote="Malinalco"](...) Also kann es nur gut sein, dass der Bias in der Politik weg von der grössten Wählergruppe (den Rentnern!!!) weggebracht wird.
Meiner Meinung kann man das passive Wahlrecht sogar auf 12 oder 10 runterschrauben, die Altersgrenze bleibt als Altersgrenze sowieso immer zufällig und arbitrar (mir fällt das dt. wort dafür nicht ein, sorry ]
Interessanter Ansatz (denn natürlich sollte eigentlich gerade die nächste Generation an den Entscheiden, welche sie betreffen, teilhaben). Trotzdem bin ich gegen eine Senkung der Altersgrenze:
- Ein Stimmrechtalter 10/12 würde mE das Mitspracherecht der Jugend eher noch senken. Kaum ein 12 jähriger würde selbst abstimmen, aber relativ viele Eltern würden für ihre Kinder abstimmen.
- Jugendliche sind sehr anfällig für politische Extreme (pubertäre Auflehnung), mir graut es davor, dass 16jährige Babynazis und 14jährige 1.Mai Steinewerfer irgendwelchen hässlichen Parteien in die Parlamente verhelfen...
Verfasst: 07.05.2007, 01:05
von ced
[quote="Malinalco"]Bias [...] arbitrar (mir fällt das dt. wort dafür nicht ein, sorry ]
Bias = Tendenz/Neigung
arbitrar = willkürlich
Nur für die Leute ohne grosse Englischkenntnisse...

Verfasst: 07.05.2007, 05:32
von panda
Halte ich persönlich für absoluten Blödsinn. Wenn ich mir die heutigen 16jährigen ansehe, bezweifle ich dass die überhaupt kapieren in welches Feld sie nun das "ja" "nein" oder "vielleicht" schreiben sollen, geschweige denn um was es bei der Abstimmung überhaupt geht
Verfasst: 07.05.2007, 07:57
von Nur So...
Schubidu hat geschrieben:korrekt.
wobei mir 10/12 ein bisschen gar jung erscheint
Ausnahmsweise nicht deiner Meinung. Die Beinflussbarkeit, vorallem auch für extreme Positionen, eines 16 Jährigen erscheint mir doch um einiges höcher als bei einem 18 Jährigen.
Von einer noch tieferen Altersgrenze als 16 ist sowieso abzusehen da den Jugendlichen bzw. Kinder dadurch auch ein wenig ihre Schutzzone wo sie sich nicht um Gott und die Welt zu kümmern haben und einfach nur eine Glückliche Zeit verbringen dürfen ein weiteres Stück genommen würde.
Verfasst: 07.05.2007, 08:17
von Suffbrueder
finde ich nicht gut.
Ok, es ist sicher gut gemeint von wegen man integriert jugendliche besser in die "erwachsene gesellschafft" und versucht politisches intresse in ihnen zu wecken etc. Wenn ich allerdings am freitag abend über den barfi flaniere und mir die heutigen 16 jährigen anschaue, wird mir schon ziemlich mulmig bei dem gefühl, dass sie mit ihrem stimmrecht die zukunft der schweiz beeinflussen können.
in der innerschweiz wirds wohl kaum anders sein, abgesehen davon, dass sich die svp und andere "heimlich braune" bauernparteien noch weiter breitmachen können.
Obwohl mein 16ter auch erst gerade 6 Jahre vorbei ist, hab ich dass gefühl, dass ich wohl mehr ahnung gehabt hätte als eine mehrheit der blingbling-handy-klingelton goofen von heute (klischee allez, ich weiss)
Verfasst: 07.05.2007, 08:22
von Lake
Suffbrueder hat geschrieben:in der innerschweiz wirds wohl kaum anders sein, abgesehen davon, dass sich die svp und andere "heimlich braune" bauernparteien noch weiter breitmachen können.
Das habe ich mir zuerst auch gedacht. Aber nun frage ich mich, ob dies denn etwas ausmacht?
Denn auch wenn diese Jugendlichen bis jetzt noch nicht Stimmen durften, hatten doch alle mit 16 Jahren eine politische Einstellung (ob das jetzt eine "eigene" war/ist sei mal dahingestellt) und bis 18 hat sich diese wohl selten verändert.
Verfasst: 07.05.2007, 08:38
von Parede
Lake hat geschrieben:Das habe ich mir zuerst auch gedacht. Aber nun frage ich mich, ob dies denn etwas ausmacht?
Denn auch wenn diese Jugendlichen bis jetzt noch nicht Stimmen durften, hatten doch alle mit 16 Jahren eine politische Einstellung (ob das jetzt eine "eigene" war/ist sei mal dahingestellt) und bis 18 hat sich diese wohl selten verändert.
Denke, dass sich viele in der politischen Richtung verändern, warum also auch nicht von 16 auf 18. Hinzu kommt, dass sich die meisten Jugendlichen nicht für Politik interessieren und eh nicht gros wissen was abzustimmen...Bin auch dafür, dass Kinder sich vermehrt mit Politik auseinandersetzen, doch das aktive Wahlrecht bringt nix. Jugendliche wollen ja in erster Linie nciht gleich Politik betreiben sondern vll. einfach ein wenig "bessere Regeln" . Einiuge wollen operativ was machen und verändern und das ist gut und lobenswert. Hab die grösste meiner Schulzeit in Deutschland verbracht und weiss nicht wie die Umstände in den jetzigen Jahren in der Schweiz sind, spreche hier noch von meiner Schulzeit (bald 3 Jahre her) , doch unabhängig davon mein Vorschlag:
In den Schulen vermehrt operative Sachen wie z. B. Schülervertretung welche aus verschieden Klassensprechern aus verschiedenen Klassen und Stufen gebildet wird. Jeder vertritt seine Klasse und kann seine Meinung dazugeben und ist als Teil des Rates direkt beteiligt. Anliegen werden durch SV-Wahlen abgetimmt und vor den Schulleiter gebracht (hat in D wunderbar geklappt). Der SV-Rat wurde voll und ganz akzeptiert. 2x im Jahr gab es eine "Stadtversammlung" bei denen alle Schulen der Stadt durch ihre Schulen vertreten wurden. Für jede Schule trat ein Schulsprecher in Einsatz welcher seine Schule repräsentierte und die Anliegen aus den SV-Sitzungen hervorbrachte. Bei jenen Sitzungen konnte viel gemacht werden und der Hauptleiter der Stadt-SV-Organisation konnte mit eindeutig gefällten Entscheiden zur Stadtregierung gehen und, siehe da, es wurde, wenn auch nicht gleich massenhaft, Sachen verändert - zu Gunsten der Schulen und Schüler. Da konnte jeder operativ daran beteiligt sein und sich auch "von Stufe zu Stufe" weiterbringen.
Verfasst: 07.05.2007, 08:42
von Stormy
Wenn ich mir ansehe, was für politisch unmündige/ungebildete Leute heute teilweise schon abstimmen dürfen, ihre Meinungen aufgrund polemischer SVP-Plakate bilden oder schlicht und einfach das abstimmen, was der Bundesrat, irgendeine Partei oder der Blick empfiehlt, dann sehe ich kaum ein Argument gegen Stimmrechtsalter 16. Ist ja nicht so, dass man mit 18 automatisch nicht mehr nur Scheisse im Kopf hat - wenn man nicht an sich arbeitet, sich Gedanken macht und weiterbildet, kann man noch mit 40 ohne politisches Verständnis oder fundierte Meinung durchs Leben gehen.
Genau so wenig sind alle 16-Jährigen kleine Gangster, Babynazis oder Steinewerfer. Vielleicht machen sie in diesen Altersregionen anteilsmässig einen grösseren Teil aus, aber das ist kein Grund, die vernünftigen 16/17-Jährigen von der politischen Einflussnahme auszuschliessen. Das einzige Problem, das ich dabei sehe, ist, dass dann wahrscheinlich vermehrt versucht würde, gezielt Jugendliche politisch zu beeinflussen. Ich finde es schon problematisch, mit was für Methoden dies bei Erwachsenen versucht wird.
Wenn es nach mir ginge, sollte man das Stimm- und Wahlrecht auf allen Altersebenen an die Pflicht koppeln, sich bis zu einem gewissen Mindestlevel zu informieren. Voraussetzung für eine Stimmgabe sollte sein, dass der Bürger die Thematik verstanden hat und die Pro und Contra-Argumente kennt. Es kann nicht angehen, dass es reicht, 18 zu sein und ein Kreuzchen bei "Ja" oder "Nein" machen zu können. Bei dermassen wichtigen Entscheiden für unser aller Zukunft, sollte das nicht zuviel verlangt sein. Aber da dies heute noch nicht einmal Voraussetzung für die Ausübung eines politischen Amtes ist, bleibt das wohl eine Utopie.
Verfasst: 07.05.2007, 09:14
von Suffbrueder
stimmt au wider..
Verfasst: 07.05.2007, 09:21
von Bender
18 = volljährig = stimmberechtigt, was definitiv sinnvoll ist.
Verfasst: 07.05.2007, 11:47
von Malinalco
Suffbrueder hat geschrieben:Wenn ich allerdings am freitag abend über den barfi flaniere und mir die heutigen 16 jährigen anschaue, wird mir schon ziemlich mulmig bei dem gefühl, dass sie mit ihrem stimmrecht die zukunft der schweiz beeinflussen können.
Wenn ich heute an irgendeinem Altersheim oder besser an irgendeinem Ort, an dem sich die Altersgruppe 56-65 herumtreibt, vorbeifahre, wird mir ziemlich mulmig bei dem Gefühl, dass sie mit ihrem stimmrecht die zukunft (!!) der schweiz beeinflussen können.
@ced danke,
Ich gebe ja zu, dass 10/12 richtig extrem ist, aber es geht hier ja nur ums aufrütteln

. Und von wegen Schutzalter, existiert denn dies bei uns noch? Weiter wäre es sicherlich nicht schlecht, wenn die Politik noch in der obligatorischen Schulzeit besprochen UND praktiziert werden könnte, wenn noch alle Schichten erreicht würden.
Klar wäre eine "Schulpolitik" mit Klassenvertretern und innerschulischen Diskussionen zu bevorzugen, zum Beispiel Norwegen ist ein Beispielsland in dem dies hervorragend klappt! Aber das wäre ein Riesenarbeit, denke ich
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