Die Credit Suisse bekommt keine Euro Tickets
Verfasst: 03.05.2007, 00:21
Trotz Milliardengewinn: CS waren 7 Mio Sponsoren-Geld zu viel
VON SANDRO COMPAGNO
02.05.2007 | 23:37:47
ZÜRICH u2013 Na, haben Sie auch keine Tickets für die Euro 2008 erhalten? War auch Ihr Antrag «leider nicht erfolgreich», wie es im freundlichen E-Mail der Uefa heisst? Dann geht es Ihnen ähnlich wie den Bankern von Nati-Sponsor Credit Suisseu2026
Die CS hat ein Problem. Sie ist zwar seit 1993 Sponsor des Schweizerischen Fussballverbandes und lässt sich dieses Engagement jährlich rund 1,6 Mio. Franken kosten, sie ist aber nicht Partner der Euro 08. Dort liess sie sich von ihrer Konkurrentin UBS ausdribbeln. Für rund 7 Millionen Franken sprang die UBS auf den fahrenden Uefa-Zug auf, ist sogenannter «National Supporter» und offizielle Bank der Euro 2008. Derweil steht die CS am Perron und winkt dem letzten Wagen hinterher.
Insider munkeln, dass die mittlerweile US-amerikanisch dominierte Chef-Etage der Schweizer Grossbank mit «Soccer» nichts anzufangen wusste und das Engagement schlichtweg verschlafen hat: Die CS-Bosse u2013 die gestern einen Quartalsgewinn von 2,7 Milliarden Franken bekannt geben durften u2013 wollten sich die 7 Mio. nicht leistenu2026
Dass es nur ums Geld ging, darauf deutet auch die Begründung der Uefa hin: Das «Commitment» (zu Deutsch: das Bekenntnis, der Einsatz) ihrer Hausbank UBS sei grösser gewesen, liess der europäische Fussball-Verband verlauten.
«Ein Flop», ist man sich unter den CS-Mitarbeitern einig. Dort ärgern sich vor allem jene Banker, die mit wohlhabenden Kunden zu tun haben. Viele dieser Kunden u2013 und wir sprechen hier von Leuten mit einem Vermögen von mehreren Millionen u2013 gehen davon aus, dass sie vom Hauptsponsor der Schweizer Fussball-Nati an das eine oder andere Spiel eingeladen werden.
Doch die Nummer 2 der Schweizer Grossbanken verfügt über nur einige 100 Tickets u2013 zu wenig, um gute Kunden in grossem Masse an die Spiele einladen zu können.
Mit einem E-Mail an ihre Kundenberater versuchten die Marketing-Spezialisten der CS im März, den Schaden zu begrenzen. Sie forderten die Banker auf, bei der Verlosung privat möglichst viele Tickets zu ordern. Die Kosten würden von der Bank vergütet.
Das nächste Problem für die genervten Banker: Die CS arbeitet mit Visa, die Tickets konnten aber nur mit Mastercard bestellt werdenu2026
Bei der UBS kann man sich ein Lächeln nicht verkneifen. «Wir wurden von der Uefa angefragt und haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt», sagt Pressesprecher Dominique Gerster über das Euro-Sponsoring seiner Bank.
Fakt ist, dass der UBS mehr Tickets zur Verfügung stehen als ihrer Konkurrentin. Tickets für gute Kunden, aber auch für Verlosungen.
Und: Die UBS erscheint in einem Top-Umfeld u2013 neben global tätigen Firmen wie Mastercard, Coca Cola, Adidas oder Carlsberg kann sie sich dem sportbegeisterten Publikum präsentieren.
Scheiss Krawatten Fuzis sollen zuhause bleiben
VON SANDRO COMPAGNO
02.05.2007 | 23:37:47
ZÜRICH u2013 Na, haben Sie auch keine Tickets für die Euro 2008 erhalten? War auch Ihr Antrag «leider nicht erfolgreich», wie es im freundlichen E-Mail der Uefa heisst? Dann geht es Ihnen ähnlich wie den Bankern von Nati-Sponsor Credit Suisseu2026
Die CS hat ein Problem. Sie ist zwar seit 1993 Sponsor des Schweizerischen Fussballverbandes und lässt sich dieses Engagement jährlich rund 1,6 Mio. Franken kosten, sie ist aber nicht Partner der Euro 08. Dort liess sie sich von ihrer Konkurrentin UBS ausdribbeln. Für rund 7 Millionen Franken sprang die UBS auf den fahrenden Uefa-Zug auf, ist sogenannter «National Supporter» und offizielle Bank der Euro 2008. Derweil steht die CS am Perron und winkt dem letzten Wagen hinterher.
Insider munkeln, dass die mittlerweile US-amerikanisch dominierte Chef-Etage der Schweizer Grossbank mit «Soccer» nichts anzufangen wusste und das Engagement schlichtweg verschlafen hat: Die CS-Bosse u2013 die gestern einen Quartalsgewinn von 2,7 Milliarden Franken bekannt geben durften u2013 wollten sich die 7 Mio. nicht leistenu2026
Dass es nur ums Geld ging, darauf deutet auch die Begründung der Uefa hin: Das «Commitment» (zu Deutsch: das Bekenntnis, der Einsatz) ihrer Hausbank UBS sei grösser gewesen, liess der europäische Fussball-Verband verlauten.
«Ein Flop», ist man sich unter den CS-Mitarbeitern einig. Dort ärgern sich vor allem jene Banker, die mit wohlhabenden Kunden zu tun haben. Viele dieser Kunden u2013 und wir sprechen hier von Leuten mit einem Vermögen von mehreren Millionen u2013 gehen davon aus, dass sie vom Hauptsponsor der Schweizer Fussball-Nati an das eine oder andere Spiel eingeladen werden.
Doch die Nummer 2 der Schweizer Grossbanken verfügt über nur einige 100 Tickets u2013 zu wenig, um gute Kunden in grossem Masse an die Spiele einladen zu können.
Mit einem E-Mail an ihre Kundenberater versuchten die Marketing-Spezialisten der CS im März, den Schaden zu begrenzen. Sie forderten die Banker auf, bei der Verlosung privat möglichst viele Tickets zu ordern. Die Kosten würden von der Bank vergütet.
Das nächste Problem für die genervten Banker: Die CS arbeitet mit Visa, die Tickets konnten aber nur mit Mastercard bestellt werdenu2026
Bei der UBS kann man sich ein Lächeln nicht verkneifen. «Wir wurden von der Uefa angefragt und haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt», sagt Pressesprecher Dominique Gerster über das Euro-Sponsoring seiner Bank.
Fakt ist, dass der UBS mehr Tickets zur Verfügung stehen als ihrer Konkurrentin. Tickets für gute Kunden, aber auch für Verlosungen.
Und: Die UBS erscheint in einem Top-Umfeld u2013 neben global tätigen Firmen wie Mastercard, Coca Cola, Adidas oder Carlsberg kann sie sich dem sportbegeisterten Publikum präsentieren.
Scheiss Krawatten Fuzis sollen zuhause bleiben