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Johansson kritisiert Sepp Blatter
Der Schweizer Fifa-Präsident soll den Schweden hintergangen haben

Drei Monate nach seiner Wahl-Niederlage gegen Michel Platini hat der frühere Uefa-Präsident Lennart Johansson seine erneute Kandidatur als Fehler eingestanden und den Fifa-Präsidenten Joseph Blatter indirekt scharf kritisiert.

(si) Er habe an der Spitze abtreten wollen, aber er habe sich dazu verleiten lassen weiterzumachen; das ärgere ihn, sagte der Schwede Lennart Johansson dem Magazin «Four-Four-Two».

Seinem Nachfolger Platini machte Johansson keinen Vorwurf: «Er betrieb seine Kandidatur mit Anstand und schrieb mir einen sehr freundlichen Brief nach seinem Sieg», sagte der 76-Jährige. Seine Wut richte sich gegen jemand anderen, der nicht fair gespielt habe. Die Leute hätten gesagt, dass Platini die Marionette des Fifa-Präsidenten sei, aber Joseph Blatter könnte sich ins eigene Fleisch geschnitten haben, bemerkt Johansson.

Der Walliser sei ihm in den Rücken gefallen, so Lennart Johansson. «Ich blieb Uefa-Präsident, weil mich der Fifa-Präsident offiziell darum gebeten hat - und dann unterstützt er meinen Gegner.» Blatter habe ihm gesagt, er bevorzuge einen Fussballer gegenüber einem Administrator.

«Als ich fragte, was er damit meinte, sagte er, dass er glaube, dass ich zu alt sei zum Weitermachen. Er ist zweiundsiebzig und hat nie Fussball gespielt», sagte Johansson. Der Schwede gestand ein, naiv gewesen zu sein: «Ich habe keinen Wahlkampf geführt; nach siebzehn Jahren des Erfolges, ohne Skandale, einem geeigneten Exekutivkomitee, allen vier WM-Halbfinalisten aus Europa und einer wirtschaftlichen Bilanz, die besser aussieht als die der Fifa, dachte ich, dass meine Erfolgsgeschichte für sich spräche.»