Aufruf Zur Revolution
Verfasst: 13.04.2007, 12:55
AUFRUF ZUR REVOLUTION
Beresowski will Putin gewaltsam stürzen
Der in London lebende russische Tycoon Beresowski schreckt Moskau mit Waffengerassel: Er plane einen gewalttätigen Umsturz in Russland und bezahle bereits Mitstreiter in Putins engster Umgebung zu diesem Zweck. Moskau fordert seine Auslieferung.
London/Moskau - Nach den vollmundigen Ankündigungen Beresowskis sagte der russische Chefankläger Juri Tschaika: "Ich habe schon Anweisungen an die betroffenen Behörden gegeben, wegen eines Verbrechens zu ermitteln. Hier liegt ein klarer Aufruf vor, die verfassungsmäßige Ordnung gewaltsam umzuwerfen." Tschaika äußerte sich im russischen Fernsehen.
Beresowski hatte in einem Interview mit dem "Guardian" in Bezug auf Russland gesagt: "Wir müssen Gewalt anwenden, um dieses Regime zu ändern." Mit demokratischen Mitteln könne dies nicht geschehen. Beresowski weiter: "Es kann keinen Wandel ohne Gewalt, ohne Druck geben." Auf die Nachfrage, ob er damit eine Revolution fordere, antwortete Beresowski: "Das ist korrekt."
Putins Erzfeind führte weiter aus, er stehe in engem Kontakt mit russischen Regierungsmitgliedern. Mitarbeiter aus der engsten Umgebung von Putin würden bereits von ihm bezahlt, um einen entsprechenden Coup vorzubereiten. Es gebe starke Strömungen in der russischen Elite, die seine Ansichten teilten, dass Putin durch seinen autoritären Kurs dem Land schade. Ein Aufbegehren dieser Kräfte sei der einzige Weg zu einem Wechsel.
Beresowski lebt seit dem Jahr 2000 im Londoner Exil, als er nach Putins Wahlsieg aus Russland floh. Ihm wurde in Großbritannien Asyl gewährt, von wo er des öfteren verbale Angriffe gegen die Putin-Regierung startet. Sein Milliarden-Vermögen hatte sich Beresowski in den Jelzin-Jahren erworben, als er ehemaliges Staatseigentum günstig erwarb. Danach hatte sich Putin mit dem Oligarchen überworfen.
Im vergangenen Jahr handelte er sich eine Rüge des damaligen britischen Außenministers Jack Straw ein, als er dazu aufrief, die Regierung Putin zu stürzen. Es sei nicht akzeptabel, zum "gewaltsamen Umsturz eines eigenständigen Staates" aufzufordern, sagte Straw. Damit gefährde Beresowski seinen Status als Flüchtling.
Eine solche Überprüfung von Beresowskis Status forderte der russische Außenminister Sergej Lawrow auch anlässlich der jüngsten Äußerungen: Es gebe "eine Menge talentierter Juristen in London", sagte Lawrow. Ein solcher Aufruf zum Umsturz rechtfertige sicherlich, juristische Maßnahmen zu ergreifen. Beresowski missbrauche seinen Status als Flüchtling und müsse ausgeliefert werden. Zuletzt hatte ein britisches Gericht die russische Forderung nach einer Auslieferung Beresowskis zurückgewiesen.
Beobachter vermuten, dass der ehemalige Kreml-Insider mit seinen Äußerungen die russische Regierung vor den anstehenden Präsidentenwahlen verunsichern wolle. Allerdings blieben die Drohungen sehr vage. Beresowski sagte nicht, welche Gruppen er in welchem Ausmaß unterstütze: Diese Information sei zu sensibel.
jaf
Beresowski will Putin gewaltsam stürzen
Der in London lebende russische Tycoon Beresowski schreckt Moskau mit Waffengerassel: Er plane einen gewalttätigen Umsturz in Russland und bezahle bereits Mitstreiter in Putins engster Umgebung zu diesem Zweck. Moskau fordert seine Auslieferung.
London/Moskau - Nach den vollmundigen Ankündigungen Beresowskis sagte der russische Chefankläger Juri Tschaika: "Ich habe schon Anweisungen an die betroffenen Behörden gegeben, wegen eines Verbrechens zu ermitteln. Hier liegt ein klarer Aufruf vor, die verfassungsmäßige Ordnung gewaltsam umzuwerfen." Tschaika äußerte sich im russischen Fernsehen.
Beresowski hatte in einem Interview mit dem "Guardian" in Bezug auf Russland gesagt: "Wir müssen Gewalt anwenden, um dieses Regime zu ändern." Mit demokratischen Mitteln könne dies nicht geschehen. Beresowski weiter: "Es kann keinen Wandel ohne Gewalt, ohne Druck geben." Auf die Nachfrage, ob er damit eine Revolution fordere, antwortete Beresowski: "Das ist korrekt."
Putins Erzfeind führte weiter aus, er stehe in engem Kontakt mit russischen Regierungsmitgliedern. Mitarbeiter aus der engsten Umgebung von Putin würden bereits von ihm bezahlt, um einen entsprechenden Coup vorzubereiten. Es gebe starke Strömungen in der russischen Elite, die seine Ansichten teilten, dass Putin durch seinen autoritären Kurs dem Land schade. Ein Aufbegehren dieser Kräfte sei der einzige Weg zu einem Wechsel.
Beresowski lebt seit dem Jahr 2000 im Londoner Exil, als er nach Putins Wahlsieg aus Russland floh. Ihm wurde in Großbritannien Asyl gewährt, von wo er des öfteren verbale Angriffe gegen die Putin-Regierung startet. Sein Milliarden-Vermögen hatte sich Beresowski in den Jelzin-Jahren erworben, als er ehemaliges Staatseigentum günstig erwarb. Danach hatte sich Putin mit dem Oligarchen überworfen.
Im vergangenen Jahr handelte er sich eine Rüge des damaligen britischen Außenministers Jack Straw ein, als er dazu aufrief, die Regierung Putin zu stürzen. Es sei nicht akzeptabel, zum "gewaltsamen Umsturz eines eigenständigen Staates" aufzufordern, sagte Straw. Damit gefährde Beresowski seinen Status als Flüchtling.
Eine solche Überprüfung von Beresowskis Status forderte der russische Außenminister Sergej Lawrow auch anlässlich der jüngsten Äußerungen: Es gebe "eine Menge talentierter Juristen in London", sagte Lawrow. Ein solcher Aufruf zum Umsturz rechtfertige sicherlich, juristische Maßnahmen zu ergreifen. Beresowski missbrauche seinen Status als Flüchtling und müsse ausgeliefert werden. Zuletzt hatte ein britisches Gericht die russische Forderung nach einer Auslieferung Beresowskis zurückgewiesen.
Beobachter vermuten, dass der ehemalige Kreml-Insider mit seinen Äußerungen die russische Regierung vor den anstehenden Präsidentenwahlen verunsichern wolle. Allerdings blieben die Drohungen sehr vage. Beresowski sagte nicht, welche Gruppen er in welchem Ausmaß unterstütze: Diese Information sei zu sensibel.
jaf