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Interpol sucht Kolumbiens WM-Star Rincon

Verfasst: 20.03.2007, 15:45
von Gauchos
Kolumbiens ehemaliger Fußball-WM-Star Freddy Rincon streckt mächtig in Schwierigkeiten. Der ehemalige Nationalspieler ist eine der Hauptfiguren in einem undurchsichtigen Kriminalstück aus Drogenhandel und Geldwäsche. Es geht um 70 Millionen US-Dollar, drei Inseln und unzählige Immobilien. Fest steht: Der 40-Jährige wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Dem einstigen Offensivspieler, der an den Fußball-Weltmeisterschaften 1990, 1994 und 1998 teilnahm, wird vorgeworfen, als Strohmann aktiv die Geldwäsche des Drogenkartells um den kolumbianischen Kokainkönig Pablo Rayo Montano unterstützt zu haben. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, drohen dem einstigen Nationalhelden bis zu zwölf Jahre Haft.

Nachforschungen in ganz Lateinamerika
Die Ermittlungen erstrecken sich über ganz Lateinamerika: Die Staatsanwaltschaft in Panama will auf den Konten des 84-maligen Nationalspielers "einen erheblichen Teil" der 70 Millionen US-Dollar gefunden haben, die ursprünglich aus dem Besitz des vor allem in Panama, den USA, Kolumbien und Brasilien tätigen Montano stammen sollen. Ebenso soll der einstige Kapitän der kolumbianischen Nationalmannschaft als Montanos Strohmann drei Inseln und einige Immobilien besitzen. Rincon selbst bestreitet alle Vorwürfe: "Das Geld habe ich als Fußballprofi in Brasilien verdient. Ich habe meinen Anwalt eingeschaltet, so dass bald Licht ins Dunkel dieser Angelegenheit kommen wird", erklärte der ehemalige Profi des SSC Neapel und von Real Madrid in seiner brasilianischen Wahlheimat.


Rincon bestätigt Freundschaft mit Drogen-Boss
Allerdings bestätigte der Ex-Nationalspieler, mit Montano eng bekannt zu sein: "Wir sind Freunde seit frühester Kindheit. Wir haben uns auch in Brasilien oft getroffen, aber ich habe ihn nie gefragt, womit er sein Geld verdient." Beide stammen aus der kolumbianischen Hafenstadt Buenaventura und wuchsen im gleichen Viertel auf. Panamas Staatsanwaltschaft fahndet derweil nach Rincon mit internationalen Haftbefehl, offenbar liegen den Ermittlern genügend Beweise für die Verstrickung des Ex-Profis in die Geldwäsche-Aktivitäten vor.

WM-Star will sich um Aufklärung bemühen
Rincon gibt sich nach außen hin gelassen und versprach in verschiedenen Radiointerviews bei der Aufklärung des Sachverhaltes mitzuhelfen, "damit meine Familie in Ruhe gelassen wird, und ich mein ganz normales Leben weiterführen kann." Rincon, der bei der WM 1990 in Italien im Gruppenspiel gegen den späteren Weltmeister Deutschland in der Schlussminute den 1: 1-Ausgleich erzielte und damit für den Achtelfinal-Einzug der Kolumbianer sorgte, bestätigte lediglich, dass er 200.000 US-Dollar in Geschäfte in Panama investiert habe. Das Geld soll aus seiner Profizeit stammen.

Nationaltrainer stärkt dem Ex-Star den Rücken
Kolumbiens Nationaltrainer Jorge Luis Pinto, unter dem Rincon 1987 sein Debüt in der kolumbianischen Profiliga feierte, stärkt seinem ehemaligen Schützling den Rücken: "Ich glaube, dass Freddy unschuldig ist. Er hat mit dem Fußball so viel Geld verdient, dass er es nicht nötig hat, sich mit solchen dunklen Gestalten einzulassen