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Swiss Football League lockert Ausländer-Regel
Verfasst: 17.11.2006, 20:21
von sergipe
Die Klub-Präsidenten haben an der GV der Swiss Football League einem neuen Ausländerreglement zugestimmt. Ab der Saison 2007/08 dürfen unbeschränkt viele Nicht-EU-Ausländer auf dem Matchblatt figurieren.
Gleichzeitig dürfen aber in der Axpo Super League weiterhin nur fünf auf dem Rasen sein. In der Challenge League dürfen weiterhin nur drei Nicht-EU-Ausländer gleichzeitig eingesetzt werden.
Trotz dieser neuen Ausländerregel sollen die SFL-Klubs an der Ausbildung von eigenen Nachwuchskräften festhalten. Deshalb tritt eine Regel in Kraft, die pro Kader eine maximale Zahl von nicht in der Schweiz ausgebildeten Spielern vorschreibt. Ab der nächsten Saison dürfen nicht mehr als 19 Spieler (15 in der Challenge League) den Status «nicht lokal ausgebildet» haben. Auf die Saison 2008/09 wird diese Zahl auf 17 (13 in der Challenge League) reduziert. Als «lokal ausgebildet» gilt ein Spieler, wenn er zwischen einem Alter von 15 und 21 Jahren mindestens drei Jahre in der Schweiz als Fussballer lizenziert war.
20min
Quelle:BaZ.ch
Verfasst: 18.11.2006, 00:38
von bulldog™
Kehrtwende in der Ausländerpolitik
IM SCHWEIZER FUSSBALL WERDEN LOKAL AUSGEBILDETE SPIELER STÄRKER GEFÖRDERT
Christoph Kieslich, Muri
In der Super League bleibt es bei fünf Nicht-EU-Ausländern auf dem Platz, und in der Ausbildung spielt die Nationalität künftig keine übergeordnete Rolle mehr.
Eigentlich hätte nächste Saison die Reduzierung von Ausländern im Schweizer Profifussball ihren Höhepunkt erreichen sollen. Dann wären in der Super League nur noch drei Nicht-EU-Spieler erlaubt gewesen. Auf Betreiben des FCBasel wurde im Mai eine Beschränkung auf diese Saison hin bereits ausgesetzt.
Nun geht die Swiss Football League (SFL) neue Wege. In der Super League bleibt es bei fünf Ausländern in der Anfangsformation, auf der Bank können aber unbeschränkt Nicht-EU-Ausländer sitzen. Von denen können maximal drei eingewechselt werden, das heisst, für einen Nicht-EU-Spieler getauscht werden. In der Challenge League bleibt es bei drei Nicht-EU-Spielern.
trennlinie. «Wir stehen an einer Trennlinie zwischen vollständiger Liberalisierung und dem Schutz der eigenen Spieler», sagt SFL-Präsident Peter Stadelmann. Deshalb hat die SFL, angelehnt an die Uefa, die sogenannte «Home Trained Players»-Regelung übernommen. Von der Saison 2007/08 dürfen auf der Kontingentliste maximal 19 nicht lokal ausgebildete Spieler auftauchen (Challenge League: 15).
Als lokal ausgebildet gelten Spieler, die zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr mindestens drei Jahre bei einem Schweizer Club registriert waren. Die Nationalität spielt dabei keine Rolle. Von 2008/09 an sinkt die Zahl der nicht in der Schweiz ausgebildeten Spieler in der Super League weiter auf 17 (Challenge League: 13).
Das ist eine klare Umkehr in der Ausländerpolitik der SFL seit dem Beschluss im Winter 2003:«Damals waren wir noch vom Geist beseelt, massiv zu reduzieren», sagt Stadelmann, «aber wir sind von der Entwicklung überholt worden.» 70 Schweizer, erläutert SFL-Direktor Edmond Isoz, spielen inzwischen im Ausland. Durch EU-Ausländer seien sie nicht zu ersetzen, schon aufgrund des niedrigen Lohnniveaus im Schweizer Fussball.
Isoz setzt darauf, dass Ausländer - also auch jene aus dem Bereich jenseits der EU - das Niveau im Schweizer Fussball steigern und die einheimischen Nachwuchsspieler einem entsprechend grösseren Konkurrenzkampf ausgesetzt sind.
Beim FCBasel empfindet man die neue Regelung als sinnvoll, wenn auch nicht als der Weisheit letzter Schluss. «Wir wären auch bei einer totalen Öffnung dabei», sagt Vorstandsmitglied Bernhard Heusler. Ein Trend, der sich inzwischen durch etliche europäische Ligen zieht. Stadelmann betonte, dass die SFL bestrebt sei, ihren international qualifizierten Clubs bestmögliche Bedingungen zu schaffen.
Zusatzeinnahmen. Dass sich die Schweiz weiterhin als Ausbildungsland begreift, geht auch aus der Budgetplanung hervor. Dort stehen neu zwei Millionen Franken für Kooperationen von Super-League- sowie Challenge-League-Ver-einen zur Verfügung. Mit doppelt so hohen Einnahmen (von 4,6 auf 8,9 Millionen Franken) kann die Super League aus dem neuen TV- und Marketing- vertrag rechnen. Dazu kommt eine Sonderauschüttung von 750000 Franken, und vom Gewinn des SFV aus der WM in Deutschland fliessen der SFL weitere zwei Millionen zu.
Noch in einer anderen Hinsicht passt sich die SFL den Realitäten an: Der Verkauf der Tickets für den Gästesektor wird wieder in die Hände der Heimclubs gegeben. Ein zu Beginn dieser Saison geführter Versuch von «fliegenden Kassen», die von den Gastclubs betreut werden, sowie die Registrierung der Käufer waren frühzeitig am Widerstand der Fans gescheitert.
Um die Sicherheit in den Stadien weiter zu verbessern, setzt die Liga auf mehr Videoüberwachung, auf Szenekenner bei der Einlasskontrolle und auf die Unterstützung von Fanprojekten. Ausserdem sollen die «besten Fans» ausgezeichnet werden.
Super League beginnt am 10. Februar
Rückrunde. Die Axpo Super League startet am Wochenende 10./11. Februar zur Rückrunde. Eine Woche später nimmt auch die Challenge League ihren Spielbetrieb wieder auf. Abgeschlossen wird die Saison 2006/07 am Pfingstmontag (28. Mai). Damit ist klar, dass der Cupfinal nicht am angestammten Datum stattfindet. Das Zentralkomitee des Schweizer Fussballverbandes will kommenden Freitag entscheiden. Zur Debatte stehen der Auffahrtstag 17. Mai oder der Mittwochabend vor dem Feiertag.
cok
Verfasst: 20.11.2006, 16:49
von Bundigari
Sehr gut! Dann muss man niemanden mehr seiner Nationalität wegen auf die Tribüne schicken