Rückennummern
Verfasst: 13.11.2006, 17:33
RÜCKENNUMMERN-ANEKDOTEN
Wenn drei mal drei sechs ergibt
Woher stammen eigentlich die Zahlen auf den Rücken der Sportler? Kann man mit einer Nummer fünf im Tor Weltmeister werden? 11 Freunde hat für Sie alles zusammengetragen, was Sie schon immer über Rückennummern wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten.
. Die Erfindung der Rückennummern reklamieren mehrere Nationen für sich. In den USA etwa trug schon 1916 das Baseballteam der Cleveland Indians Nummern, allerdings auf dem Ärmel, 1929 führten die New York Yankees Rückennummern ein.
· Auf die Idee, dem Schiedsrichter und dem Publikum die Orientierung zu erleichtern, war man in Australien allerdings schon früher gekommen. Anno 1911 trugen die Soccer-Teams Leichhardt und HMS Powerful beim "Australian Football" in Sidney Zahlen auf den Hemden. Und bereits 1912 waren Rückenummern bei allen offiziellen Wettbewerben des australischen Bundesstaates New South Wales Pflicht.
· Eine einleuchtende Idee also, gleichwohl sollte es bis in die 30er Jahre dauern, bis auch europäische Spieler durchgezählt wurden. Stattdessen wurde bereits seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts mit allerlei modischen Kniffen experimentiert, um die Spieler voneinander unterscheiden zu können. Im Oktober 1875 erläuterte etwa das Programm zum Kick zwischen den London Wanderers und Queens Park die modischen, wenn auch wenig einheitlichen Finessen der Spieler: Während Chas Campbell rot-weiß-schwarze Socken bevorzugte, trug Jas Philips eine rot-schwarze Kombination und Henry McNeill gar orange-schwarze Gamaschen, während der populäre C. W. Alcock seine blau-weiß karierte Kappe spazieren führte.
· Die europäische Nummern-Premiere fand 1933 statt, im englischen Pokalfinale bekam Everton die Zahlen 1 bis 11 zugeteilt, dem Gegner Manchester City wurden die Rückennummern 12 bis 22 auferlegt. Es sollten weitere sechs Jahre vergehen, bis Rückennummern für alle Vereine zur Pflicht wurden.
· In Deutschland erwiesen sich die Clubs als konservativ und führten die Zahlen auf dem Rücken erst zur Saison 1948/49 ein. Ganz besonders traditionsbewusst gerierte sich der 1. FC Nürnberg und nummerierte seine Spieler erst drei Jahre später durch.
· Nochmal genau nachrechnen sollte Maik Franz. Der antwortete auf die Frage, was ihm die Rückennummer 33 bedeute, die er sich beim VfL Wolfsburg griff, durchaus einleuchtend: "Drei mal drei ist sechs. Eigentlich wollte ich die Nummer 6 haben, aber die war schon besetzt."
· Heilige Nummern: Aus den USA kam der Trend, herausragende Spieler mit einer Nummernsperre zu ehren: Nach dem Karriereende von Peter Schöttel wurde die 5 bei Rapid Wien für zehn Jahre nicht vergeben. Nach dem Karriereende von Langzeit-Libero Franco Baresi wurde die 6 vom AC Mailand bis auf weiteres gesperrt. Die Rückennummer 3 von Paolo Maldini wird nach dem Ende seiner Karriere nach der Saison 2006/07 beim AC Mailand ebenfalls nicht mehr neu verteilt. Und bei Manchester City wird die 23 nicht mehr ausgegeben, zum Gedenken an den verstorbenen Kameruner Nationalspieler Marc-Vivien Foé.
· Als besonders ordnungsliebend erwiesen sich die Niederlande bei der WM 1974 und vergaben die Trikots alphabetisch. Keeper Jan Jongbloed etwa bekam die Nummer 8. Doch eine Ausnahme wurde gemacht, Regisseur Johan Cruyff, eigentlich heißer Kandidat für die Nummer 1, wurde erlaubt, seine Lieblingsnummer 14 zu tragen. Das Beispiel machte Schule, bei der nächsten WM nummerierten auch die argentinischen Gastgeber ihr Team durch und wurden mit einer Nummer 5 im Tor, Ubaldo Fillol, Weltmeister.
· 1982 wurde das gleiche Spielchen wiederholt, allerdings nicht konsequent. Das erst 21-jährige Wunderkind Diego Maradona bekam eine Extrawurst gebraten und wurde statt mit der dem Kader entsprechend alphabetisch korrekten Nummer "12" mit der Spielmacher-"10" bedacht. Die Argentinier schieden nach einem 1:3 in der Zwischenrunde gegen Brasilien aus und ein schwacher Maradona flog mit der Roten Karte vom Platz.
· Eigentlich keine allzu schwere Aufgabe, seine Spieler durchzuzählen. Dennoch war WM-Neuling Ghana das einzige Team, das bis zum offiziellen Meldeschluss zur WM 2006 nicht die Rückennummern seiner Spieler an den Weltverband Fifa meldete.
· Einige Fakten: Die Rückennummern der Spieler bei der Weltmeisterschaft 2006 mussten zwischen 25 und 35 Zentimeter hoch sein, die Nummern in Brustnähe und auf der Hose zwischen 10 und 15 Zentimetern. Sie durften keine Werbung aufweisen und mussten sich von der Hintergrundfarbe deutlich absetzen. Und damit nichts schief gehen konnte, mussten alle Teilnehmer der Fifa Muster ihrer Kleidung und sogar der Torwartausrüstung zur Genehmigung schicken.
· Bis 1993 hatten die Spieler in ihren Vereinen keine festen Rückennummern. In der Anfangself standen stets die ersten elf Zahlen.
Wenn drei mal drei sechs ergibt
Woher stammen eigentlich die Zahlen auf den Rücken der Sportler? Kann man mit einer Nummer fünf im Tor Weltmeister werden? 11 Freunde hat für Sie alles zusammengetragen, was Sie schon immer über Rückennummern wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten.
. Die Erfindung der Rückennummern reklamieren mehrere Nationen für sich. In den USA etwa trug schon 1916 das Baseballteam der Cleveland Indians Nummern, allerdings auf dem Ärmel, 1929 führten die New York Yankees Rückennummern ein.
· Auf die Idee, dem Schiedsrichter und dem Publikum die Orientierung zu erleichtern, war man in Australien allerdings schon früher gekommen. Anno 1911 trugen die Soccer-Teams Leichhardt und HMS Powerful beim "Australian Football" in Sidney Zahlen auf den Hemden. Und bereits 1912 waren Rückenummern bei allen offiziellen Wettbewerben des australischen Bundesstaates New South Wales Pflicht.
· Eine einleuchtende Idee also, gleichwohl sollte es bis in die 30er Jahre dauern, bis auch europäische Spieler durchgezählt wurden. Stattdessen wurde bereits seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts mit allerlei modischen Kniffen experimentiert, um die Spieler voneinander unterscheiden zu können. Im Oktober 1875 erläuterte etwa das Programm zum Kick zwischen den London Wanderers und Queens Park die modischen, wenn auch wenig einheitlichen Finessen der Spieler: Während Chas Campbell rot-weiß-schwarze Socken bevorzugte, trug Jas Philips eine rot-schwarze Kombination und Henry McNeill gar orange-schwarze Gamaschen, während der populäre C. W. Alcock seine blau-weiß karierte Kappe spazieren führte.
· Die europäische Nummern-Premiere fand 1933 statt, im englischen Pokalfinale bekam Everton die Zahlen 1 bis 11 zugeteilt, dem Gegner Manchester City wurden die Rückennummern 12 bis 22 auferlegt. Es sollten weitere sechs Jahre vergehen, bis Rückennummern für alle Vereine zur Pflicht wurden.
· In Deutschland erwiesen sich die Clubs als konservativ und führten die Zahlen auf dem Rücken erst zur Saison 1948/49 ein. Ganz besonders traditionsbewusst gerierte sich der 1. FC Nürnberg und nummerierte seine Spieler erst drei Jahre später durch.
· Nochmal genau nachrechnen sollte Maik Franz. Der antwortete auf die Frage, was ihm die Rückennummer 33 bedeute, die er sich beim VfL Wolfsburg griff, durchaus einleuchtend: "Drei mal drei ist sechs. Eigentlich wollte ich die Nummer 6 haben, aber die war schon besetzt."
· Heilige Nummern: Aus den USA kam der Trend, herausragende Spieler mit einer Nummernsperre zu ehren: Nach dem Karriereende von Peter Schöttel wurde die 5 bei Rapid Wien für zehn Jahre nicht vergeben. Nach dem Karriereende von Langzeit-Libero Franco Baresi wurde die 6 vom AC Mailand bis auf weiteres gesperrt. Die Rückennummer 3 von Paolo Maldini wird nach dem Ende seiner Karriere nach der Saison 2006/07 beim AC Mailand ebenfalls nicht mehr neu verteilt. Und bei Manchester City wird die 23 nicht mehr ausgegeben, zum Gedenken an den verstorbenen Kameruner Nationalspieler Marc-Vivien Foé.
· Als besonders ordnungsliebend erwiesen sich die Niederlande bei der WM 1974 und vergaben die Trikots alphabetisch. Keeper Jan Jongbloed etwa bekam die Nummer 8. Doch eine Ausnahme wurde gemacht, Regisseur Johan Cruyff, eigentlich heißer Kandidat für die Nummer 1, wurde erlaubt, seine Lieblingsnummer 14 zu tragen. Das Beispiel machte Schule, bei der nächsten WM nummerierten auch die argentinischen Gastgeber ihr Team durch und wurden mit einer Nummer 5 im Tor, Ubaldo Fillol, Weltmeister.
· 1982 wurde das gleiche Spielchen wiederholt, allerdings nicht konsequent. Das erst 21-jährige Wunderkind Diego Maradona bekam eine Extrawurst gebraten und wurde statt mit der dem Kader entsprechend alphabetisch korrekten Nummer "12" mit der Spielmacher-"10" bedacht. Die Argentinier schieden nach einem 1:3 in der Zwischenrunde gegen Brasilien aus und ein schwacher Maradona flog mit der Roten Karte vom Platz.
· Eigentlich keine allzu schwere Aufgabe, seine Spieler durchzuzählen. Dennoch war WM-Neuling Ghana das einzige Team, das bis zum offiziellen Meldeschluss zur WM 2006 nicht die Rückennummern seiner Spieler an den Weltverband Fifa meldete.
· Einige Fakten: Die Rückennummern der Spieler bei der Weltmeisterschaft 2006 mussten zwischen 25 und 35 Zentimeter hoch sein, die Nummern in Brustnähe und auf der Hose zwischen 10 und 15 Zentimetern. Sie durften keine Werbung aufweisen und mussten sich von der Hintergrundfarbe deutlich absetzen. Und damit nichts schief gehen konnte, mussten alle Teilnehmer der Fifa Muster ihrer Kleidung und sogar der Torwartausrüstung zur Genehmigung schicken.
· Bis 1993 hatten die Spieler in ihren Vereinen keine festen Rückennummern. In der Anfangself standen stets die ersten elf Zahlen.