Trainer steht auf der Kippe
Verfasst: 30.10.2006, 00:07
Trainer steht auf der Kippe
quelle:BaZ.ch
HEIKLE LAGE FÜR URS SCHÖNENBERGER BEIM FC AARAU

Falsche Richtung. Urs Schönenberger ist mit Aarau auf der Verliererstrasse - und muss nun um seinen Job bangen. Foto Keystone
Hansjörg Schifferli
In der Super League verloren die ersten drei und der Tabellenletzte FC Aarau, dessen Trainer Urs Schönenberger nun definitiv ein Thema ist.
Am Samstagnachmittag sass Urs Schönenberger auf der Tribüne der Winterthurer Schützenwiese. Er sah das 0:2 des FCW im Challenge-League-Spitzenspiel gegen Neuchâtel Xamax. Ob er allerdings in zwei Wochen wieder in Winterthur zu Gast sein wird, wenn der FC Aarau zu seinem Cup-Achtelfinal antritt, ist nach den Ereignissen von gestern höchst fraglich, nach der 0:1-Heimniederlage der Aargauer in einem schwachen Spiel gegen den FC Luzern.
Es war die achte Niederlage des FC Aarau in Folge, er ist danach am Tabellenende mehr denn je isoliert. Und selbst wenn einer dieser acht Misserfolge das Forfait-0:3 gegen den FC St. Gallen war, so ist die Entwicklung doch höchst bedenklich, mit fünf Niederlagen und 3:12 Toren seither. Gegen den Aufsteiger aus der Zentralschweiz spielten sich die immerhin bemühten Aarauer kaum eine Torchance heraus, weshalb ein Treffer Edmond Nu2019Tiamoahs in der 58. Minute die Entscheidung gegen sie war.
Was danach von den Verantwortlichen auf dem Brügglifeld gesagt wurde, lässt tief blicken. Er habe, sagte Schönenberger, eine Aarauer «Mannschaft gesehen, die das Spiel gewinnen wollte, die dominierend auftrat. Aber dann war Horror, dass wir dieses Tor kassierten.» Er sah die Leistung besser als wohl alle Beobachter, aber auch er wusste, was in derlei Situationen passieren kann.
«Trainer ist ein Thema.» Das formulierte dann auch Christian Stebler, der Präsident: Schönenberger sei, sagte er, «mein Wunschtrainer bis Ende Saison». Aber auch ihm sei klar, «dass der Trainer auf der Traktandenliste steht, wenn der Erfolg ausbleibt.» Einen Schnellschuss werde es nicht geben, er, Stebler, werde nun eine Nacht über dieses Spiel schlafen - «und dann werden wir auch im Verwaltungsrat die Lage genau analysieren». Dass diese Analyse einen Trainerwechsel nach sich ziehen könnte (und wahrscheinlich auch wird), kann zumindest nicht ausschliessen, wer Steblers Schlusswort hörte: «In einer so schwierigen Situation ist der Trainer ein Thema, auch wenn es mein Wunsch ist, dass Schönenberger Trainer bleibt.»
Die drei andern Verlierer der Runde waren die drei (bisherigen) Tabellenersten: Leader GC gegen den FCB, Meister FCZ mit einem 0:2 gegen die Young Boys und der FC Sion, der in St. Gallen 1:5 unter die Räder kam.
Der FCZ kassierte die entscheidenden Tore in Bern schon in der ersten Viertelstunde, in der er vor allem wesentlich weniger präsent war als die Young Boys. Erstmals seit einem Jahr, seit genau einem Jahr, als er zuerst gegen GC 0:1 und dann gegen den FCB 2:4 verloren hatte, wurde der Meister wieder zweimal in Folge geschlagen; seither hatte er stets mit einem Sieg auf eine Niederlage reagieren können.
Das war ihm diesmal nicht möglich, weil sein Kader zurzeit ausgedünnt ist: Durch Alhassane Keitas Abgang, durch Verletzungen von Stützen wie Marc Schneider und Steve Von Bergen, den Alain Rochat nicht ersetzen konnte. Dazu kam in Bern auch noch die Sperre für Blerim Dzemaili hinzu. Nach 28 Minuten fiel auch noch Linksverteidiger Daniel Stucki mit einem Innenbandanriss am rechten Knie aus; er wird nun bis Ende Jahr fehlen. Dem FCZ drohen also heikle Wochen, zumal seine nächsten Gegner St. Gallen, GC und FCB heissen.
quelle:BaZ.ch
HEIKLE LAGE FÜR URS SCHÖNENBERGER BEIM FC AARAU

Falsche Richtung. Urs Schönenberger ist mit Aarau auf der Verliererstrasse - und muss nun um seinen Job bangen. Foto Keystone
Hansjörg Schifferli
In der Super League verloren die ersten drei und der Tabellenletzte FC Aarau, dessen Trainer Urs Schönenberger nun definitiv ein Thema ist.
Am Samstagnachmittag sass Urs Schönenberger auf der Tribüne der Winterthurer Schützenwiese. Er sah das 0:2 des FCW im Challenge-League-Spitzenspiel gegen Neuchâtel Xamax. Ob er allerdings in zwei Wochen wieder in Winterthur zu Gast sein wird, wenn der FC Aarau zu seinem Cup-Achtelfinal antritt, ist nach den Ereignissen von gestern höchst fraglich, nach der 0:1-Heimniederlage der Aargauer in einem schwachen Spiel gegen den FC Luzern.
Es war die achte Niederlage des FC Aarau in Folge, er ist danach am Tabellenende mehr denn je isoliert. Und selbst wenn einer dieser acht Misserfolge das Forfait-0:3 gegen den FC St. Gallen war, so ist die Entwicklung doch höchst bedenklich, mit fünf Niederlagen und 3:12 Toren seither. Gegen den Aufsteiger aus der Zentralschweiz spielten sich die immerhin bemühten Aarauer kaum eine Torchance heraus, weshalb ein Treffer Edmond Nu2019Tiamoahs in der 58. Minute die Entscheidung gegen sie war.
Was danach von den Verantwortlichen auf dem Brügglifeld gesagt wurde, lässt tief blicken. Er habe, sagte Schönenberger, eine Aarauer «Mannschaft gesehen, die das Spiel gewinnen wollte, die dominierend auftrat. Aber dann war Horror, dass wir dieses Tor kassierten.» Er sah die Leistung besser als wohl alle Beobachter, aber auch er wusste, was in derlei Situationen passieren kann.
«Trainer ist ein Thema.» Das formulierte dann auch Christian Stebler, der Präsident: Schönenberger sei, sagte er, «mein Wunschtrainer bis Ende Saison». Aber auch ihm sei klar, «dass der Trainer auf der Traktandenliste steht, wenn der Erfolg ausbleibt.» Einen Schnellschuss werde es nicht geben, er, Stebler, werde nun eine Nacht über dieses Spiel schlafen - «und dann werden wir auch im Verwaltungsrat die Lage genau analysieren». Dass diese Analyse einen Trainerwechsel nach sich ziehen könnte (und wahrscheinlich auch wird), kann zumindest nicht ausschliessen, wer Steblers Schlusswort hörte: «In einer so schwierigen Situation ist der Trainer ein Thema, auch wenn es mein Wunsch ist, dass Schönenberger Trainer bleibt.»
Die drei andern Verlierer der Runde waren die drei (bisherigen) Tabellenersten: Leader GC gegen den FCB, Meister FCZ mit einem 0:2 gegen die Young Boys und der FC Sion, der in St. Gallen 1:5 unter die Räder kam.
Der FCZ kassierte die entscheidenden Tore in Bern schon in der ersten Viertelstunde, in der er vor allem wesentlich weniger präsent war als die Young Boys. Erstmals seit einem Jahr, seit genau einem Jahr, als er zuerst gegen GC 0:1 und dann gegen den FCB 2:4 verloren hatte, wurde der Meister wieder zweimal in Folge geschlagen; seither hatte er stets mit einem Sieg auf eine Niederlage reagieren können.
Das war ihm diesmal nicht möglich, weil sein Kader zurzeit ausgedünnt ist: Durch Alhassane Keitas Abgang, durch Verletzungen von Stützen wie Marc Schneider und Steve Von Bergen, den Alain Rochat nicht ersetzen konnte. Dazu kam in Bern auch noch die Sperre für Blerim Dzemaili hinzu. Nach 28 Minuten fiel auch noch Linksverteidiger Daniel Stucki mit einem Innenbandanriss am rechten Knie aus; er wird nun bis Ende Jahr fehlen. Dem FCZ drohen also heikle Wochen, zumal seine nächsten Gegner St. Gallen, GC und FCB heissen.

