Als im Herzen Mexikaner muss ich da zu einigen Einträgen natürlich Stellung beziehen...
l'antimilan hat geschrieben:was meinst du wohl...Hervé??
Ich glaube nicht, dass ein Italiener der richtige Trainer für Mexiko wäre. Da wäre der kürzlich ebenfalls gehandelte Klinsmann weitaus der Bessere. Ich will damit nicht sagen, dass Klinsmann auch wirklich der bessere Trainer sein muss, aber die Mexikaner halten sehr viel von den Deutschen und zollen ihnen in vielen Belangen höchsten Respekt. Würde ein bekannter deutscher Trainer mexikanischer Nationaltrainer, dann würde das ganze Land sofort beginnen, vom WM-Titel 2010 träumen... Und das Potenzial wäre meiner Meinung nach auch vorhanden.
bicoid hat geschrieben:.... Cancun... Der ganze Ort wurde damals nur als Resort für Gringos gebaut.
Sorry, wenn ich Dir widerspreche bicoid, aber das ist total falsch! Cancun wurde in den 70er Jahren sozusagen am Computer konzipiert. Für den Bau einer neuen Tourismus-Hochburg (nach Acapulco) wurden verschiedene Kriterien berücksichtigt, unter anderem das Klima (Anzahl Sonnentage, Anzahl Regentage, Hurricane-Häufigkeit etc.) und der Anreiseweg für die wichtigsten Tourismusmärkte.
Beim zweiten Punkt wurde ganz klar nach Europa geschielt. Cancun ist für uns so ziemlich genau der nächstgelegene Punkt Mexikos und einige Flugstunden näher als z.B. Acapulco. Natürlich liegt auch die US-amerikanische Ostküste nahe, was ebenfalls kein Zufall ist, denn dort leben mehrere Millionen Menschen, die auch gerne einmal an die Sonne fliegen.
Dass Cancun also nur für Gringos (US-Amerikaner) gebaut wurde, ist absoluter Quatsch. Bei der Entwicklung von Cancun waren übrigens massgeblich auch Deutsche beteiligt.
In Cancun hat es grosse Mengen Touristen aus der USA und Kanada, Europa, Südamerika (vorallem aus Brasilien) und natürlich aus Mexiko selbst. Je nach Jahreszeit hat es mehr von den einen als von den anderen.
tommasino hat geschrieben:cancun gehört auch nicht zu mexico... sowenig wie malle spanisch ist...
Das ist eine typisch europäische und... was vielen vielleicht nicht bewusst ist... ziemlich arrogante Aussage. Das heisst nämlich nichts anderes, als dass Mexiko ja eigentlich sonst nicht so ist, also keine grossen modernen Häuser, keine Boulevards, keine der englischen Sprache mächtigen Leute... In den Augen der Europäer ist das typische und für sie richtige Mexiko das Land der Kakteen, der gemütlichen, aber leicht dümmlichen Sombrero tragenden faulen dunkelhäutigen Leute, der Esel als Transportmittel, der bunten Indianermärkte etc.
Sorry, aber wer meint, dass Cancun nicht zu Mexiko gehört, der ist für mich gleich wie ein US-Ami, der meint, dass in der Schweiz alle in Trachten rumspazieren und jodeln können.
l'antimilan hat geschrieben:...und leider ist der Gringo-Einfluss sehr gross...
Ist er das wirklich? In einigen Bereichen ganz bestimmt! In anderen Bereichen werden von Europäern Sachen als Gringo-Einfluss abgestempelt, weil sie nicht dem entsprechen, was sie sich idealerweise als Mexiko vorstellen.
Aber immerhin versucht Mexiko, in vielen Belangen seine Identität zu wahren. So ist z.B. spanischsprachige Musik immer noch weitaus beliebter als englischsprachige Musik. Man verhunzt seine Sprache nicht mit dermassen vielen englischen Ausdrücken, wie das bei uns der Fall ist. Man gilt auch nicht als besonders cool, wenn man dies tut. Mexikanische (Volks-) Tänze sind populärer als irgendwelche neue Tänze aus der USA. Und kaum ein Mexikaner würde eine US-amerikanische Fahne in sein Zimmer hängen oder ans Fenster. In Anbetracht der Tatsache, dass Mexiko ein Nachbar der USA ist, scheint mir der US-Einfluss in Mexiko in Relation zum US-Einfluss in Europa gar nicht so besonders gross. Also was das Nachäffen der Amis betrifft, sind wir in Europa keine Spur besser, eher noch schlimmer.