Admir Smajic und Samir Tabakovic (BaZ)
Verfasst: 12.09.2006, 07:57
Basler Zeitung vom 12. September 2006
Wiedersehen in der 4. Liga
BEIM FC TELEGRAPH GIBT ADMIR SMAJIC RATSCHLÄGE, SAMIR TABAKOVIC IST DORT SPIELERTRAINER
William Kong
Die Ex-FCB-Spieler Admir Smajic und Samir Tabakovic sind mit dem Viertligisten FC Telegraph verbunden. Während Spielertrainer Tabakovic auf dem Rasen dirigiert, ist Smajic als Zuschauer an der Seitenlinie bei den E-Junioren anzutreffen.
In der jüngeren Geschichte des FCB haben sich Samir Tabakovic und Admir Smajic ihren Platz gesichert. 1994 gehörten die beiden Bosnier mit Torhüter Stefan Huber, Örjan Berg und Dario Zuffi zu den Leistungsträgern, die den Aufstieg in die Nationalliga A realisierten. Unvergessen bleibt auch der Vorstoss in den Halbfinal des Schweizer Cups, der aus der Sicht der Basler in einem Drama endete. Beim 5:6 nach Elfmeter-Schiessen gegen den FC Schaffhausen am 4. April 1994 scheiterte Tabakovic als letzter FCB-Schütze an Erich Hürzeler. «Eigentlich wollte ich nicht schiessen. Aber einige Spieler verzichteten, also habe ich die Verantwortung übernommen. Nach dem Ausscheiden musste ich weinen.»
Tränen vergossen wurden auch drei Jahre später beim Abschied von Smajic, als dieser den FCB verlassen musste. «Das war traurig. Basel hat das beste Publikum. Aber ich verstand mich nicht mit Trainer Karl Engel», kommentiert Smajic seinen unfreiwilligen Abschied. 1998 war auch für Tabakovic mit dem Leih-Transfer zu Waldhof Mannheim das Kapitel FCB beendet.
Schwerer Unfall.
Doch obwohl sich die Wege der Bosnier trennten, blieben sie stets in Kontakt. Tabakovic spielte bei Schaffhausen (1998-2000) und Wangen (2000-2002), ehe er bis 2005 in Niedergösgen als Spielertrainer unter Vertrag stand. Zu diesem Zeitpunkt war die Trainerkarriere Smajics bereits beendet: Ein Unfall im Training des FC Sion im August 2004 hatte schwerwiegende Folgen: «Durch meine Verletzung an der Wirbelsäule werde ich nie mehr als Trainer arbeiten können», erzählt der motorisch eingeschränkte Smajic mit traurigen Augen.
Der 43-Jährige kehrte nach seinem Spitalaufenthalt zu seiner Familie nach Basel zurück. Und ist seitdem auf dem Sportplatz Bachgraben anzutreffen, da seine 10-jährige Tochter Samra bei den Junioren des FC Telegraph mitkickt. Das Gesicht von Smajic hellt sich auf, als er von ihr erzählt: «Ich schaue mir jedes Training und jedes Spiel von ihr an.» Seine häufige Anwesenheit sowie seine Fachkompetenz waren für Telegraph-Präsident Kurt Schnellmann Grund genug, sich im Dezember beim Ex-FCB-Spieler nach einem geeigneten Trainer für das Viertliga-Team zu erkundigen. Smajic stellte daraufhin dem Vorstand seinen früheren Weggefährten Tabakovic vor - die Anstellung war Formsache.
Hohe Ziele.
Am Samstag kassierten die Basler mit Spielertrainer Tabakovic beim FC Diegten-Eptingen ihre erste Niederlage. Dabei hatten die Spieler des FC Telegraph in der Schlussphase eine ziemlich lange Leitung: Nach einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung gaben sie die Partie mit 3:4 aus der Hand. «Wir werden die Fehler in den Trainings besprechen. Zudem müssen wir uns dringend verstärken», fordert Tabakovic. Der 38-Jährige ist ehrgeizig: Mit dem FC Telegraph will er unter die ersten drei, mittelfristig will er als Trainer «einem Team in der höchsten Liga in der Schweiz oder Deutschland» vorstehen.
Das letzte Spiel wird Tabakovic sicherlich mit Smajic besprechen wollen. Oft unterhält sich der frühere Schweiger mit seinem Freund über Taktik und Trainingsformen. Der Inhaber des Uefa-Pro-Lizenz-Trainerscheins hat denn auch für Tabakovic stets einen Ratschlag bereit. Darin sieht Smajic auch seine Zukunft: «Ich möchte sehr gerne als Scout arbeiten» - und fügt mit Schalk in den Augen hinzu: «Wenn René C. Jäggi nach Basel zurückkehrt, habe ich vielleicht wieder eine Chance beim FCB.» Smajic wäre bereit, seiner Geschichte bei den Rot-Blauen weitere Kapitel hinzuzufügen.
Wiedersehen in der 4. Liga
BEIM FC TELEGRAPH GIBT ADMIR SMAJIC RATSCHLÄGE, SAMIR TABAKOVIC IST DORT SPIELERTRAINER
William Kong
Die Ex-FCB-Spieler Admir Smajic und Samir Tabakovic sind mit dem Viertligisten FC Telegraph verbunden. Während Spielertrainer Tabakovic auf dem Rasen dirigiert, ist Smajic als Zuschauer an der Seitenlinie bei den E-Junioren anzutreffen.
In der jüngeren Geschichte des FCB haben sich Samir Tabakovic und Admir Smajic ihren Platz gesichert. 1994 gehörten die beiden Bosnier mit Torhüter Stefan Huber, Örjan Berg und Dario Zuffi zu den Leistungsträgern, die den Aufstieg in die Nationalliga A realisierten. Unvergessen bleibt auch der Vorstoss in den Halbfinal des Schweizer Cups, der aus der Sicht der Basler in einem Drama endete. Beim 5:6 nach Elfmeter-Schiessen gegen den FC Schaffhausen am 4. April 1994 scheiterte Tabakovic als letzter FCB-Schütze an Erich Hürzeler. «Eigentlich wollte ich nicht schiessen. Aber einige Spieler verzichteten, also habe ich die Verantwortung übernommen. Nach dem Ausscheiden musste ich weinen.»
Tränen vergossen wurden auch drei Jahre später beim Abschied von Smajic, als dieser den FCB verlassen musste. «Das war traurig. Basel hat das beste Publikum. Aber ich verstand mich nicht mit Trainer Karl Engel», kommentiert Smajic seinen unfreiwilligen Abschied. 1998 war auch für Tabakovic mit dem Leih-Transfer zu Waldhof Mannheim das Kapitel FCB beendet.
Schwerer Unfall.
Doch obwohl sich die Wege der Bosnier trennten, blieben sie stets in Kontakt. Tabakovic spielte bei Schaffhausen (1998-2000) und Wangen (2000-2002), ehe er bis 2005 in Niedergösgen als Spielertrainer unter Vertrag stand. Zu diesem Zeitpunkt war die Trainerkarriere Smajics bereits beendet: Ein Unfall im Training des FC Sion im August 2004 hatte schwerwiegende Folgen: «Durch meine Verletzung an der Wirbelsäule werde ich nie mehr als Trainer arbeiten können», erzählt der motorisch eingeschränkte Smajic mit traurigen Augen.
Der 43-Jährige kehrte nach seinem Spitalaufenthalt zu seiner Familie nach Basel zurück. Und ist seitdem auf dem Sportplatz Bachgraben anzutreffen, da seine 10-jährige Tochter Samra bei den Junioren des FC Telegraph mitkickt. Das Gesicht von Smajic hellt sich auf, als er von ihr erzählt: «Ich schaue mir jedes Training und jedes Spiel von ihr an.» Seine häufige Anwesenheit sowie seine Fachkompetenz waren für Telegraph-Präsident Kurt Schnellmann Grund genug, sich im Dezember beim Ex-FCB-Spieler nach einem geeigneten Trainer für das Viertliga-Team zu erkundigen. Smajic stellte daraufhin dem Vorstand seinen früheren Weggefährten Tabakovic vor - die Anstellung war Formsache.
Hohe Ziele.
Am Samstag kassierten die Basler mit Spielertrainer Tabakovic beim FC Diegten-Eptingen ihre erste Niederlage. Dabei hatten die Spieler des FC Telegraph in der Schlussphase eine ziemlich lange Leitung: Nach einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung gaben sie die Partie mit 3:4 aus der Hand. «Wir werden die Fehler in den Trainings besprechen. Zudem müssen wir uns dringend verstärken», fordert Tabakovic. Der 38-Jährige ist ehrgeizig: Mit dem FC Telegraph will er unter die ersten drei, mittelfristig will er als Trainer «einem Team in der höchsten Liga in der Schweiz oder Deutschland» vorstehen.
Das letzte Spiel wird Tabakovic sicherlich mit Smajic besprechen wollen. Oft unterhält sich der frühere Schweiger mit seinem Freund über Taktik und Trainingsformen. Der Inhaber des Uefa-Pro-Lizenz-Trainerscheins hat denn auch für Tabakovic stets einen Ratschlag bereit. Darin sieht Smajic auch seine Zukunft: «Ich möchte sehr gerne als Scout arbeiten» - und fügt mit Schalk in den Augen hinzu: «Wenn René C. Jäggi nach Basel zurückkehrt, habe ich vielleicht wieder eine Chance beim FCB.» Smajic wäre bereit, seiner Geschichte bei den Rot-Blauen weitere Kapitel hinzuzufügen.