ZH: Stadtparlament will Massnahmen gegen Gewalt in Stadien
Verfasst: 30.08.2006, 21:47
30. August 2006, 19:51, NZZ Online
Stadtparlament will Massnahmen gegen Gewalt in Stadien
Klubs und Stadt sollen besser kooperieren
Die Stadtverwaltung und Sportklubs sollen besser kooperieren, um Gewalt bei Sportanlässen zu verhindern. Dies verlangt das Zürcher Stadtparlament vom Stadtrat. Ferner wurden Massnahmen zur sozialen Integration militanter Fans gefordert.
(sda) Zur Debatte standen zwei Postulate der SP und der CVP, mit denen die beiden Parteien auf zunehmende Gewalt in Stadien reagieren. Vor allem junge Männer nutzten Fussballstadien zunehmend dafür, ihre Gewaltphantasien auszuleben, sagte ein SP-Sprecher. Auch im Hinblick auf die Euro 08 müsse sich die Stadt hier unbedingt stärker engagieren.
Die Postulate seien auch ein Druck auf die Grossvereine und Fanklubs, begründete ein CVP-Sprecher den Vorstoss. Laut den Postulanten sollen Stadt und Klubs wie bereits früher gemeinsam Massnahmen am runden Tisch aushandeln.
Für SVP «Schaumschlägerei»
Die SVP bezeichnete die Vorstösse dagegen als «Schaumschlägerei». Hooligans bringe man nicht mit Fanprojekten von ihrem gewalttätigen Handeln ab. Sie seien in der Regel auch gut integriert. Integrationsprojekte seien deshalb völlig überflüssig. Erfahrungen aus dem Ausland zeigten dagegen, dass repressive Massnahmen zum Ziel führten. Deshalb sei die Schweiz mit ihrem Hooligan-Gesetz im Hinblick auf die Euro 08 auf dem richtigen Weg. Nein sagten auch die Alternativen. Die Postulate seien wenig konkret und lediglich ein «Wunschkatalog mit unklaren Forderungen».
Polizeivorsteherin Esther Maurer relativierte die Wirkung der geforderten Gespräche. Bereits 2004 sei ein runder Tisch einberufen worden. Dabei sei deutlich geworden, dass es schwierig ist, die Sportverbände beim Thema Fan-Gewalt auf gemeinsame Massnahmen zu verpflichten. Gleichzeitig sei aber allen klar geworden, dass nur eine enge Zusammenarbeit zum Ziel führe. Maurer bedauerte, dass es heute in der Schweiz noch kein wirksames Fan-Projekt gebe. Dagegen seien im Ausland Erfolge erzielt worden, Zürich und die Schweiz müssten davon lernen. Ziel sei, dass sich künftig Familien mit Kindern in Stadien jederzeit wohl fühlen könnten. Die beiden Postulate wurden schliesslich gegen die Stimmen von SVP und AL mit deutlicher Mehrheit an den Stadtrat überwiesen.


Rauchpetarde am Stadtderby vom 2. Oktober 2005. (Bild key)
Stadtparlament will Massnahmen gegen Gewalt in Stadien
Klubs und Stadt sollen besser kooperieren
Die Stadtverwaltung und Sportklubs sollen besser kooperieren, um Gewalt bei Sportanlässen zu verhindern. Dies verlangt das Zürcher Stadtparlament vom Stadtrat. Ferner wurden Massnahmen zur sozialen Integration militanter Fans gefordert.
(sda) Zur Debatte standen zwei Postulate der SP und der CVP, mit denen die beiden Parteien auf zunehmende Gewalt in Stadien reagieren. Vor allem junge Männer nutzten Fussballstadien zunehmend dafür, ihre Gewaltphantasien auszuleben, sagte ein SP-Sprecher. Auch im Hinblick auf die Euro 08 müsse sich die Stadt hier unbedingt stärker engagieren.
Die Postulate seien auch ein Druck auf die Grossvereine und Fanklubs, begründete ein CVP-Sprecher den Vorstoss. Laut den Postulanten sollen Stadt und Klubs wie bereits früher gemeinsam Massnahmen am runden Tisch aushandeln.
Für SVP «Schaumschlägerei»
Die SVP bezeichnete die Vorstösse dagegen als «Schaumschlägerei». Hooligans bringe man nicht mit Fanprojekten von ihrem gewalttätigen Handeln ab. Sie seien in der Regel auch gut integriert. Integrationsprojekte seien deshalb völlig überflüssig. Erfahrungen aus dem Ausland zeigten dagegen, dass repressive Massnahmen zum Ziel führten. Deshalb sei die Schweiz mit ihrem Hooligan-Gesetz im Hinblick auf die Euro 08 auf dem richtigen Weg. Nein sagten auch die Alternativen. Die Postulate seien wenig konkret und lediglich ein «Wunschkatalog mit unklaren Forderungen».
Polizeivorsteherin Esther Maurer relativierte die Wirkung der geforderten Gespräche. Bereits 2004 sei ein runder Tisch einberufen worden. Dabei sei deutlich geworden, dass es schwierig ist, die Sportverbände beim Thema Fan-Gewalt auf gemeinsame Massnahmen zu verpflichten. Gleichzeitig sei aber allen klar geworden, dass nur eine enge Zusammenarbeit zum Ziel führe. Maurer bedauerte, dass es heute in der Schweiz noch kein wirksames Fan-Projekt gebe. Dagegen seien im Ausland Erfolge erzielt worden, Zürich und die Schweiz müssten davon lernen. Ziel sei, dass sich künftig Familien mit Kindern in Stadien jederzeit wohl fühlen könnten. Die beiden Postulate wurden schliesslich gegen die Stimmen von SVP und AL mit deutlicher Mehrheit an den Stadtrat überwiesen.

Rauchpetarde am Stadtderby vom 2. Oktober 2005. (Bild key)