FIFA schafft Ethik-Kommission
Verfasst: 05.06.2006, 18:59
FIFA schafft Ethik-Kommission
München/Zürich. Si/DPA/baz. Die FIFA begegnet der zunehmenden Zahl von Schiedsrichter- und Wettskandalen mit der Schaffung einer Ethik-Kommission. «Mit der Kommission haben wir ein Instrument, mit dem der Fussball sich selbst kontrollieren kann», erklärte FIFA-Präsident Joseph Blatter.
Das Exekutivkomitee hat das Vorhaben bereits abgesegnet, nun muss der 56. FIFA-Kongress am Mittwoch und Donnerstag über die Installierung des Kontrollorgans entscheiden. In diesem Zusammenhang will die FIFA eine neue Initiative zur weltweiten Einführung von Profi-Schiedsrichtern und der Reduzierung der Profi-Ligen auf höchstens 18 Vereine starten.
«Es gab zuletzt eine Reihe von kleinen und grossen Skandalen um Schiedsrichter. In Deutschland, Brasilien, Belgien oder in Italien», sagte Blatter. Der Referee sei das schwächste Glied in der Kette der Fussball-Familie, er werde weltweit durch das Wettgeschäft zunehmend unter Druck gesetzt. «Ein Mann, der einen Beruf hat, ist aber so leicht nicht einzuschüchtern, und die Profiligen haben genug Geld, um die Schiedsrichter angemessen zu bezahlen.»
Die Statuten und Sanktionsmöglichkeiten der Ethik-Kommission sollen vom Exekutivkomitee erarbeitet werden. Als Vorsitzender soll eine unabhängige Persönlichkeit gewonnen werden. «Das ist ein grosser Schritt nach vorn und für die Zukunft wegweisend», sagte Blatter. «Wenn wir den Fussball nicht in den Griff bekommen, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Politik eingreift.»
Einigung mit WADA
Formal beenden will die FIFA beim Kongress den jahrelangen Streit mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). «Ich bin froh, dass es mit der WADA zu einer Einigung gekommen ist. Wir müssen in unseren Statuten nur einen Punkt ändern», sagte Blatter. Die FIFA hatte immer auf eine Einzelfallbehandlung bei Doping-Vergehen bestanden und die von der WADA fest geschriebene zweijährige Sperre für Erstsünder abgelehnt.
FIFA und WADA einigten sich nun auf die Formel, «im Prinzip» am Zwei-Jahres-Bann festzuhalten. Allerdings wies Blatter die WADA in die Schranken: «Die WADA soll das sein, was sie Kraft der Entstehung sein sollte, nämlich eine Service-Organisation zur Unterstützung der internationalen Sportverbände.»
Erneut setzte sich der FIFA-Chef für die Reduzierung der Profi-Ligen auf höchstens 18 Clubs ein. «Die Notleidenden sind die Spieler», meinte Blatter, der bei dieser Initiative auch die Spielergewerkschaft FIFPro einbinden will.
München/Zürich. Si/DPA/baz. Die FIFA begegnet der zunehmenden Zahl von Schiedsrichter- und Wettskandalen mit der Schaffung einer Ethik-Kommission. «Mit der Kommission haben wir ein Instrument, mit dem der Fussball sich selbst kontrollieren kann», erklärte FIFA-Präsident Joseph Blatter.
Das Exekutivkomitee hat das Vorhaben bereits abgesegnet, nun muss der 56. FIFA-Kongress am Mittwoch und Donnerstag über die Installierung des Kontrollorgans entscheiden. In diesem Zusammenhang will die FIFA eine neue Initiative zur weltweiten Einführung von Profi-Schiedsrichtern und der Reduzierung der Profi-Ligen auf höchstens 18 Vereine starten.
«Es gab zuletzt eine Reihe von kleinen und grossen Skandalen um Schiedsrichter. In Deutschland, Brasilien, Belgien oder in Italien», sagte Blatter. Der Referee sei das schwächste Glied in der Kette der Fussball-Familie, er werde weltweit durch das Wettgeschäft zunehmend unter Druck gesetzt. «Ein Mann, der einen Beruf hat, ist aber so leicht nicht einzuschüchtern, und die Profiligen haben genug Geld, um die Schiedsrichter angemessen zu bezahlen.»
Die Statuten und Sanktionsmöglichkeiten der Ethik-Kommission sollen vom Exekutivkomitee erarbeitet werden. Als Vorsitzender soll eine unabhängige Persönlichkeit gewonnen werden. «Das ist ein grosser Schritt nach vorn und für die Zukunft wegweisend», sagte Blatter. «Wenn wir den Fussball nicht in den Griff bekommen, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Politik eingreift.»
Einigung mit WADA
Formal beenden will die FIFA beim Kongress den jahrelangen Streit mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). «Ich bin froh, dass es mit der WADA zu einer Einigung gekommen ist. Wir müssen in unseren Statuten nur einen Punkt ändern», sagte Blatter. Die FIFA hatte immer auf eine Einzelfallbehandlung bei Doping-Vergehen bestanden und die von der WADA fest geschriebene zweijährige Sperre für Erstsünder abgelehnt.
FIFA und WADA einigten sich nun auf die Formel, «im Prinzip» am Zwei-Jahres-Bann festzuhalten. Allerdings wies Blatter die WADA in die Schranken: «Die WADA soll das sein, was sie Kraft der Entstehung sein sollte, nämlich eine Service-Organisation zur Unterstützung der internationalen Sportverbände.»
Erneut setzte sich der FIFA-Chef für die Reduzierung der Profi-Ligen auf höchstens 18 Clubs ein. «Die Notleidenden sind die Spieler», meinte Blatter, der bei dieser Initiative auch die Spielergewerkschaft FIFPro einbinden will.