Matchbericht Libyen:Al Ahly Benghazi - Al Ittihad Tripoli
Verfasst: 06.05.2006, 10:55
Da ich geschäftlich seit einem halben Jahr in Benghazi, Libyen bin und nun nächste Woche wieder zurück nach Basel komme, wollte ich natürlich noch ein Spiel von Al-Ahly, dem populärsten unter den vier Erstligaklubs in Benghazi besuchen. Al-Ahly ist so etwas wie der FCB für Benghazi.Sehr Populär, fast in allen Cafes/Taxis sind Bilder von "Ahly".Viele Häuser sind mit rotweissen Ahly Fahnen geschmückt, die Mannschaft kämpft aber eher unglücklich und wird vor allem von den Schiris krass benachteiligt.
Gestern konnte ich dann zwei Libysche Freunde überreden mit mir das Spiel Ahly gegen Ittihad Tripoli (Club von Saadi Ghadaffi), besuchen.
Spielbeginn war um 1800.Das Stadion ist eine Riesenschüssel und umfasst ca.60000 Plätze.Tickets gibts für 3 Franken, bereits vor dem Stadion war die Stimmung relaiv laut. Sektoren gibt es keine, das Stadion ist sehr dreckig und Baufällig.Das Polizeiaufgebot ist gross, aber es gibt keine Eingangskontrolle.
Im Ahly Fanblock ging es schon vor dem Spiel laut zu und her.Die "Fanszene" ist sehr europäisch orientiert.Im Stadion waren ca.15000 Fans anwesend (natürlich keine Frauen) und die Fangesänge richteten sich vor allem gegen Gegner und Bullen (laut meiner Freunde).Aus Tripoli sind keine Fans mitgereist, dies sei zu gefährlich!
Das Spiel war dann eher zum abgewöhnen.Durschnittliches Challenge League gekicke mit einem auffällig schwachen Goalie bei Ahly.Nach 30 Minuten ging Ittihad durch ein irreguläres Tor in Führung,was die Fans in Rage brachte.Alle möglichen Gegenstände flogen aus Feld, ein Polizeioffizier versuchte beruhigend einzuwirken.Danach wurde das Spiel knüppelhart,trotzdem verteilte der Schiri kaum Karten, anscheinend bekäme er Probleme wenn Ahly das Spiel gewinnen würde.In der Pause gabs Tee und Sandwiches,WCs gibts im ganzen Stadion nicht.Gepisst wird wie im alten Joggeli.Frauen sind natürlich keine anwesend. Nach der Pausegabs ein Bengalen-Intro und etliche Raketen flogen Rictung Spielfeld un Polizei, was aber niemanden zu stören schien und vom Publikum immer wieder mit Applaus quittiert wurde.In der zweiten Hälfte eigentlich 45 Minuten Dauersupport.Ahly wurde noch ein reguläres Tor aberkannt und Ittihad erzielte in der Nachspielzeit das 0:2.
Dementsprechend gefrustet verliess man das Stadion, jeder entschuldigte sich bei mir als wohl einzigem Ausländer im Stadion und wies darauf hin,dass man gegen Ittihad eigentlich nicht gewinnen darf, in Libyen ist der Verband eben wirklich noch eine Fussballmafia .
Fazit: Ander Länder,andere Sitten.Es war ein trotz allem ein schöner Fussballnachmittag.Fussball pur,ohne störende Einflüsse. Erinnerte mich irgendwie ans alte Joggeli, ausser dass statt Bier halt Tee getrunken wird.Von der Stimmung war ich positiv überrascht,auffällig war auch, dass wenn der Capo Gesänge anstimmte, eigentlich alle mitgesungen haben,vom 10 bis zum 60-jährigen.
Gestern konnte ich dann zwei Libysche Freunde überreden mit mir das Spiel Ahly gegen Ittihad Tripoli (Club von Saadi Ghadaffi), besuchen.
Spielbeginn war um 1800.Das Stadion ist eine Riesenschüssel und umfasst ca.60000 Plätze.Tickets gibts für 3 Franken, bereits vor dem Stadion war die Stimmung relaiv laut. Sektoren gibt es keine, das Stadion ist sehr dreckig und Baufällig.Das Polizeiaufgebot ist gross, aber es gibt keine Eingangskontrolle.
Im Ahly Fanblock ging es schon vor dem Spiel laut zu und her.Die "Fanszene" ist sehr europäisch orientiert.Im Stadion waren ca.15000 Fans anwesend (natürlich keine Frauen) und die Fangesänge richteten sich vor allem gegen Gegner und Bullen (laut meiner Freunde).Aus Tripoli sind keine Fans mitgereist, dies sei zu gefährlich!
Das Spiel war dann eher zum abgewöhnen.Durschnittliches Challenge League gekicke mit einem auffällig schwachen Goalie bei Ahly.Nach 30 Minuten ging Ittihad durch ein irreguläres Tor in Führung,was die Fans in Rage brachte.Alle möglichen Gegenstände flogen aus Feld, ein Polizeioffizier versuchte beruhigend einzuwirken.Danach wurde das Spiel knüppelhart,trotzdem verteilte der Schiri kaum Karten, anscheinend bekäme er Probleme wenn Ahly das Spiel gewinnen würde.In der Pause gabs Tee und Sandwiches,WCs gibts im ganzen Stadion nicht.Gepisst wird wie im alten Joggeli.Frauen sind natürlich keine anwesend. Nach der Pausegabs ein Bengalen-Intro und etliche Raketen flogen Rictung Spielfeld un Polizei, was aber niemanden zu stören schien und vom Publikum immer wieder mit Applaus quittiert wurde.In der zweiten Hälfte eigentlich 45 Minuten Dauersupport.Ahly wurde noch ein reguläres Tor aberkannt und Ittihad erzielte in der Nachspielzeit das 0:2.
Dementsprechend gefrustet verliess man das Stadion, jeder entschuldigte sich bei mir als wohl einzigem Ausländer im Stadion und wies darauf hin,dass man gegen Ittihad eigentlich nicht gewinnen darf, in Libyen ist der Verband eben wirklich noch eine Fussballmafia .
Fazit: Ander Länder,andere Sitten.Es war ein trotz allem ein schöner Fussballnachmittag.Fussball pur,ohne störende Einflüsse. Erinnerte mich irgendwie ans alte Joggeli, ausser dass statt Bier halt Tee getrunken wird.Von der Stimmung war ich positiv überrascht,auffällig war auch, dass wenn der Capo Gesänge anstimmte, eigentlich alle mitgesungen haben,vom 10 bis zum 60-jährigen.