SVP fordert Euro-Tickets für Fans in der Region
Verfasst: 28.04.2006, 08:55
quelle:BaZ.ch
SVP fordert Euro-Tickets für Fans in der Region
PER VORSTOSS IM LANDRAT WILL GEORGES THÜRING DER LOKALEN BEVÖLKERUNG IHREN ANTEIL AN DER EURO 2008 SICHERN
PHILIPPLOSER
Es dauert noch exakt 771 Tage, bis in Basel die Fussball-EM 2008 angepfiffen wird. Wie viele Basler und Baselbieter diesen Anpfiff im Stadion erleben werden, ist ungewiss. Zurzeit verhandeln die Host Cities mit der Uefa über lokale Ticket-Kontingente.
Fürs Stadion schicke man Geld runter, für die Sicherheitskosten. Zahlen, zahlen, zahlen. «Von Steuergeldern! Von unseren Leuten!» Es könne doch nicht sein, dass die lokale Bevölkerung mit Steuern diese Euro finanziere und im Gegenzug dafür nichts erhalte. Georges Thüring, SVP-Landrat aus Grellingen, wettert. Und Thüring handelt. Per Motion fordert er die Baselbieter Regierung auf, sich beim europäischen Fussballverband Uefa und dem Schweizerischen Fussballverband für lokale Ticket-Kontingente stark zu machen. Eine Zahl nennt er in seinem Vorstoss nicht, gegenüber der baz spricht er aber von «einem Viertel» aller Tickets. Absprechen soll die Baselbieter Regierung ihr Vorgehen mit den Kollegen in Basel.
Urs Wüthrich, Vorsteher der Baselbieter Bil-dungs-, Kultur- und Sportdirektion, hat den Vorstoss wohlwollend zur Kenntnis genommen: «Er stärkt uns in den laufenden Verhandlungen mit der Uefa den Rücken», sagt Wüthrich.
Die Verhandlungen sind nötig, denn die Uefa hat keine speziellen Ticket-Kontingente für die regionale Bevölkerung vorgesehen: «Das haben wir schon immer als Problem erachtet», sagt Andrea Müller, Euro-Delegierter der Host City Basel. Das Anliegen sei darum auch Gegenstand von Verhandlungen zwischen den Host Cities und der Uefa. Aber Müller sagt deutlich: «Illusionen darf sich die lokale Bevölkerung keine machen.» Man werde nicht Tausende von Tickets organisieren können.
Vorverkauf startet 2007.
Leer ausgehen werden die Fussballfans der Region trotzdem nicht. Mut wird ihnen dabei von höchster Stelle gemacht. «Erfahrungen, die wir an früheren Turnieren gemacht haben, zeigen, dass bei Spielen der lokalen Mannschaft rund 60 Prozent der Tickets an die lokale Bevölkerung gingen», sagt Turnierdirektor Christian Mutschler. Der Vorverkauf für die Euro 2008 starte im nächsten Frühjahr. Bei diesem Verkauf werde die nationale Bevölkerung eher zugreifen als die restlichen europäischen Fussballfans, «viele wissen zu diesem Zeitpunkt ja nicht einmal, ob ihr eigenes Team dabei ist. Die Schweiz ist qualifiziert.» Zurzeit arbeitet die Uefa noch am Verteilschlüssel für die Tickets. Sicher sei, dass mehr als ein Drittel in den offenen Verkauf gehe und 40 Prozent an die beiden spielenden Mannschaften, so Mutschler. Aber auch ihm ist klar: «Wir werden weniger Tickets haben als Interessenten dafür.»
Das weiss auch Andrea Müller. Darum setzt er auf «Public Viewing». Auf das gemeinsame Fussballerlebnis per Grossleinwand auf verschiedenen Plätzen der Region: «Weil die Chance auf Tickets klein ist, ist es umso wichtiger, dass die Bevölkerung ausserhalb des Stadiums die Euro aktiv miterleben kann.»
SVP fordert Euro-Tickets für Fans in der Region
PER VORSTOSS IM LANDRAT WILL GEORGES THÜRING DER LOKALEN BEVÖLKERUNG IHREN ANTEIL AN DER EURO 2008 SICHERN
PHILIPPLOSER
Es dauert noch exakt 771 Tage, bis in Basel die Fussball-EM 2008 angepfiffen wird. Wie viele Basler und Baselbieter diesen Anpfiff im Stadion erleben werden, ist ungewiss. Zurzeit verhandeln die Host Cities mit der Uefa über lokale Ticket-Kontingente.
Fürs Stadion schicke man Geld runter, für die Sicherheitskosten. Zahlen, zahlen, zahlen. «Von Steuergeldern! Von unseren Leuten!» Es könne doch nicht sein, dass die lokale Bevölkerung mit Steuern diese Euro finanziere und im Gegenzug dafür nichts erhalte. Georges Thüring, SVP-Landrat aus Grellingen, wettert. Und Thüring handelt. Per Motion fordert er die Baselbieter Regierung auf, sich beim europäischen Fussballverband Uefa und dem Schweizerischen Fussballverband für lokale Ticket-Kontingente stark zu machen. Eine Zahl nennt er in seinem Vorstoss nicht, gegenüber der baz spricht er aber von «einem Viertel» aller Tickets. Absprechen soll die Baselbieter Regierung ihr Vorgehen mit den Kollegen in Basel.
Urs Wüthrich, Vorsteher der Baselbieter Bil-dungs-, Kultur- und Sportdirektion, hat den Vorstoss wohlwollend zur Kenntnis genommen: «Er stärkt uns in den laufenden Verhandlungen mit der Uefa den Rücken», sagt Wüthrich.
Die Verhandlungen sind nötig, denn die Uefa hat keine speziellen Ticket-Kontingente für die regionale Bevölkerung vorgesehen: «Das haben wir schon immer als Problem erachtet», sagt Andrea Müller, Euro-Delegierter der Host City Basel. Das Anliegen sei darum auch Gegenstand von Verhandlungen zwischen den Host Cities und der Uefa. Aber Müller sagt deutlich: «Illusionen darf sich die lokale Bevölkerung keine machen.» Man werde nicht Tausende von Tickets organisieren können.
Vorverkauf startet 2007.
Leer ausgehen werden die Fussballfans der Region trotzdem nicht. Mut wird ihnen dabei von höchster Stelle gemacht. «Erfahrungen, die wir an früheren Turnieren gemacht haben, zeigen, dass bei Spielen der lokalen Mannschaft rund 60 Prozent der Tickets an die lokale Bevölkerung gingen», sagt Turnierdirektor Christian Mutschler. Der Vorverkauf für die Euro 2008 starte im nächsten Frühjahr. Bei diesem Verkauf werde die nationale Bevölkerung eher zugreifen als die restlichen europäischen Fussballfans, «viele wissen zu diesem Zeitpunkt ja nicht einmal, ob ihr eigenes Team dabei ist. Die Schweiz ist qualifiziert.» Zurzeit arbeitet die Uefa noch am Verteilschlüssel für die Tickets. Sicher sei, dass mehr als ein Drittel in den offenen Verkauf gehe und 40 Prozent an die beiden spielenden Mannschaften, so Mutschler. Aber auch ihm ist klar: «Wir werden weniger Tickets haben als Interessenten dafür.»
Das weiss auch Andrea Müller. Darum setzt er auf «Public Viewing». Auf das gemeinsame Fussballerlebnis per Grossleinwand auf verschiedenen Plätzen der Region: «Weil die Chance auf Tickets klein ist, ist es umso wichtiger, dass die Bevölkerung ausserhalb des Stadiums die Euro aktiv miterleben kann.»