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Tele Santana verstorben 21.4. 18:54
Verfasst: 21.04.2006, 21:54
von D2 Parkett
Tele Santana verstorben 21.4. 18:54
Brasiliens ehemaliger Nationalcoach Tele Santana ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Santana hatte die "Selecao" 1982 und 1986 an die Weltmeisterschaften in Spanien und Mexiko geführt. Den Titel hatte das Team um die Legenden Zico und Socrates trotz begeisterndem Fussball jedoch zweimal verpasst.
Santana war am 25. März wegen einer Darm-Entzündung ins Spital von Belo Horizonte eingeliefert worden. Sein Zustand hatte sich in der Folge kontinuierlich verschlechtert

Verfasst: 21.04.2006, 22:30
von Balisto
Danke für den Fussball 1982!
Verfasst: 21.04.2006, 22:31
von Balisto
Danke für den WM-Fussball 1982!
Verfasst: 21.04.2006, 22:33
von Balisto
Verfasst: 21.04.2006, 22:45
von Éder de Assis
D2 Parkett hat geschrieben:Tele Santana verstorben 21.4. 18:54
Brasiliens ehemaliger Nationalcoach Tele Santana ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Santana hatte die "Selecao" 1982 und 1986 an die Weltmeisterschaften in Spanien und Mexiko geführt. Den Titel hatte das Team um die Legenden Zico und Socrates trotz begeisterndem Fussball jedoch zweimal verpasst.
Santana war am 25. März wegen einer Darm-Entzündung ins Spital von Belo Horizonte eingeliefert worden. Sein Zustand hatte sich in der Folge kontinuierlich verschlechtert
Mein Mitgefühl. Ein echter Verfechter des Offensivfussballs.
Einen hast du aber vergessen, den Bomber aus dem Hinterhalt, Linksfuss
Éder de Assis, immer das Lattenkreuz im Auge.
Keine Tempolimiten, einfach voll Rohr draufgehalten.
Niemand hatte je einen besseren linken Fuss.

Verfasst: 21.04.2006, 23:31
von suga
Einen hast du aber vergessen, den Bomber aus dem Hinterhalt, Linksfuss
Éder de Assis, immer das Lattenkreuz im Auge.
Keine Tempolimiten, einfach voll Rohr draufgehalten.
Niemand hatte je einen besseren linken Fuss.
AMEN
Danke für den WM-'82-Offensivfussball!
Verfasst: 22.04.2006, 01:59
von Balisto
Verfasst: 27.04.2006, 09:52
von Ernesto
Weltwoche -- 17/2006
Telê Santana (1931u20132006)
Von Sandro Benini
«Hoffnungsfaden» des Fussballs
Als Fussballspieler beim Klub Fluminense trug er wegen seiner dünnen Statur und seines unbezwingbaren Kampfgeistes den Übernamen «Hoffnungsfaden», als brasilianischen Nationaltrainer nannten sie ihn schlicht «Meister». Doch Telê Santana war umgeben vom Glanz der tragischen Niederlage: Bei der WM 1982 in Spanien setzte er dem als zukunftsweisend angesehenen europäischen Kraft-, Effizienz- und Defensivfussball die ausgefeilte Ballzauberei entgegen, das technische Kabinettstückchen, den unvorhersehbaren individuellen Einfall. «Jogo bonito» (schönes Spiel), «futebol arte» (Fussball als Kunst) lauteten die Umschreibungen für die brasilianische Spielweise, und Stars wie Zico, Falcão, Sócrates und Cerezo waren deren weltweit bewunderte Zeremonienmeister u2013 bis am 5.Juli 1982 der Italiener Paolo Rossi dieser südamerikanischen WM-Herrlichkeit mit einem legendären Hattrick in einem legendären Spiel ein Ende setzte. Brasilien verlor gegen Italien 2:3 und schied aus, Santana blieb dabei: «Wichtiger, als zu siegen, ist es, seinen besten Fussball zu zeigen.»
Der in Schönheit Gescheiterte trat zurück, wurde aber kurz vor der WM 1986 in Mexiko wieder eingesetzt. Damit ist Santana der einzige Nationaltrainer in der Geschichte des Fussballs, dem Brasilien je einen verpassten WM-Titel verziehen hat. Doch das Drama wiederholte sich: Leichtfüssig vollzogene Zaubertricks und endlos scheinende brasilianische Ballstafetten auch in Mexiko, wieder war das Ende grossartig und dramatisch: Im Viertelfinale gegen Frankreich kam es zum Elfmeterschiessen, wobei neben dem Verteidiger Júlio César ausgerechnet der Ballmagier Sócrates versagte. Während der regulären Spielzeit hatte schon Zico einen Penalty verschossen.
Dass auch Frankreichs Superstar Michel Platini beim Elfmeterduell den Ball über die Querlatte donnerte, war ein schwacher Trost, und die Nachsicht der brasilianischen Fans verwandelte sich in schmallippige Gehässigkeit: Santana galt plötzlich als Trainer, der noch das beste Team ins finale Unglück stösst. Erst die in den neunziger Jahren errungenen Erfolge mit dem Fussballklub São Paulo liessen dieses Image wieder verblassen.
Telê Santana, dem wegen mangelnder Durchblutung vor drei Jahren ein Teil des linken Beins amputiert werden musste, ist am 21.April in Belo Horizonte gestorben. Auf Pelés offizieller Homepage wird er mit den Worten gewürdigt: «Er hat für einen besseren, gerechteren, anständigeren und schöneren Fussball gekämpft.»