Ogi als « Mister Euro 08»?
Verfasst: 19.02.2006, 09:40
«SonntagsZeitung» vom 19.2.2006, Seite 7
Zloczower will Ogi als « Mister Euro » verhindern
Österreich macht Ex- Vizekanzlerin Riess- Passer zur Botschafterin der Fussball- EM u2013 die Schweiz begnügt sich mit « Ambassadoren »
VON DENIS VON BURG UND SIMON BÄRTSCHI
BERN/ WIEN Offiziell ist es in Wien noch « Verschlusssache » . Am 2. März präsentiert der Österreichische Fussball- Bund Ex- Vizekanzlerin Susanne Riess- Passer als offizielle Botschafterin der Fussball- Europameisterschaft 2008. Damit hat Österreich, wovon Schweizer Sportpolitiker und Verbandsfunktionäre seit beinahe zwei Jahren nur palavern: einen « Mister Euro » , im Fall von Österreich « eine Mrs Euro » . Riess- Passer wird dem Fussballturnier ein Gesicht geben.
Auch Österreicher fordern Ogi als Schweizer « Mister Euro »
Seit die Euro 2008 in der Schweiz wegen der steigenden Kosten in die Kritik geraten ist, haben hiesige Sportpolitiker immer wieder einen « Mister Euro » für unser Land gefordert. Dieser könnte dem Anlass das nötige Gewicht in der Öffentlichkeit und der Politik geben. Zuletzt wurde die Forderung in den Parlamentskommissionen laut, als diese über die 70 Millionen Franken Bundesbeiträge an die Euro 2008 debattierten.
Dabei fällt immer wieder der Name von Adolf Ogi, Alt- Bundesrat und abtretender Uno- Sonderbotschafter für Sport. Inzwischen haben sich die österreichischen Organisatoren bei ihren Schweizer Partnern für den Sympathieträger aus Kandersteg BE stark gemacht. Offiziell will sich der ÖFB nicht einmischen. Doch dass sich die Österreicher Ogi wünschen, wird zwischen den Zeilen mehr als deutlich. Generalsekretär Alfred Ludwig sagt: « Ex- Bundesrat Adolf Ogi ist auch in Österreich eine herausragende und in der Öffentlichkeit anerkannte Persönlichkeit. » Der Schweizer Fussballverband ( SFV) sperrt sich gegen einen « Mister Euro » . Präsident Ralph Zloczower und seine Verbandsfunktionäre wollten die Ernennung Ogis verhindern, sagen Insider. An einer Sitzung des Verbandes mit Partnern aus den Austragungsorten und Vertretern des Bundes brachte vor kurzem ein SFV- Mann das Thema « Mister Euro » auf. Er wurde von Präsident Zloczower vor versammelter Runde « zusammengestaucht und ungespitzt in den Boden gesteckt » , wie ein Sitzungsteilnehmer erzählt.
Auch offiziell stellt sich der Verband gegen die Idee eines prominenten Repräsentanten. SFVSprecher Marco Oswald: « Für uns ist ein u2039 Mister Eurou203A kein Thema. » Stattdessen wollen die Funktionäre jetzt ein Team von « Ambassadoren » , bestehend aus Sportgrössen, zusammenstellen.
Die Politik lässt jedoch nicht locker. « Die Führung des Fussballverbandes will keine starke Figur, weil sie ihr vor der Sonne stehen könnte. Das geht nicht » , sagt SP- Nationalrat Peter Vollmer, Mitglied der parlamentarischen Gruppe für Sport. Der Euro fehle in der Schweiz « Leadership » . Für Vollmer ist klar: « Wir brauchen jetzt Ogi. » Auch für das zuständige Bundesamt für Sport ist die Sache noch nicht erledigt. Wenn der 70- Millionen- Kredit durch das Parlament ist, soll das Thema « Mister Euro » wieder traktandiert werden. Seit bekannt ist, dass Ogis Mandat bei der Uno ausläuft, will er nichts mehr ausschliessen. « Ich gebe dazu keinen Kommentar, es gibt ja keine Anfrage » , sagt der ehemalige Bundesrat.
Zloczower will Ogi als « Mister Euro » verhindern
Österreich macht Ex- Vizekanzlerin Riess- Passer zur Botschafterin der Fussball- EM u2013 die Schweiz begnügt sich mit « Ambassadoren »
VON DENIS VON BURG UND SIMON BÄRTSCHI
BERN/ WIEN Offiziell ist es in Wien noch « Verschlusssache » . Am 2. März präsentiert der Österreichische Fussball- Bund Ex- Vizekanzlerin Susanne Riess- Passer als offizielle Botschafterin der Fussball- Europameisterschaft 2008. Damit hat Österreich, wovon Schweizer Sportpolitiker und Verbandsfunktionäre seit beinahe zwei Jahren nur palavern: einen « Mister Euro » , im Fall von Österreich « eine Mrs Euro » . Riess- Passer wird dem Fussballturnier ein Gesicht geben.
Auch Österreicher fordern Ogi als Schweizer « Mister Euro »
Seit die Euro 2008 in der Schweiz wegen der steigenden Kosten in die Kritik geraten ist, haben hiesige Sportpolitiker immer wieder einen « Mister Euro » für unser Land gefordert. Dieser könnte dem Anlass das nötige Gewicht in der Öffentlichkeit und der Politik geben. Zuletzt wurde die Forderung in den Parlamentskommissionen laut, als diese über die 70 Millionen Franken Bundesbeiträge an die Euro 2008 debattierten.
Dabei fällt immer wieder der Name von Adolf Ogi, Alt- Bundesrat und abtretender Uno- Sonderbotschafter für Sport. Inzwischen haben sich die österreichischen Organisatoren bei ihren Schweizer Partnern für den Sympathieträger aus Kandersteg BE stark gemacht. Offiziell will sich der ÖFB nicht einmischen. Doch dass sich die Österreicher Ogi wünschen, wird zwischen den Zeilen mehr als deutlich. Generalsekretär Alfred Ludwig sagt: « Ex- Bundesrat Adolf Ogi ist auch in Österreich eine herausragende und in der Öffentlichkeit anerkannte Persönlichkeit. » Der Schweizer Fussballverband ( SFV) sperrt sich gegen einen « Mister Euro » . Präsident Ralph Zloczower und seine Verbandsfunktionäre wollten die Ernennung Ogis verhindern, sagen Insider. An einer Sitzung des Verbandes mit Partnern aus den Austragungsorten und Vertretern des Bundes brachte vor kurzem ein SFV- Mann das Thema « Mister Euro » auf. Er wurde von Präsident Zloczower vor versammelter Runde « zusammengestaucht und ungespitzt in den Boden gesteckt » , wie ein Sitzungsteilnehmer erzählt.
Auch offiziell stellt sich der Verband gegen die Idee eines prominenten Repräsentanten. SFVSprecher Marco Oswald: « Für uns ist ein u2039 Mister Eurou203A kein Thema. » Stattdessen wollen die Funktionäre jetzt ein Team von « Ambassadoren » , bestehend aus Sportgrössen, zusammenstellen.
Die Politik lässt jedoch nicht locker. « Die Führung des Fussballverbandes will keine starke Figur, weil sie ihr vor der Sonne stehen könnte. Das geht nicht » , sagt SP- Nationalrat Peter Vollmer, Mitglied der parlamentarischen Gruppe für Sport. Der Euro fehle in der Schweiz « Leadership » . Für Vollmer ist klar: « Wir brauchen jetzt Ogi. » Auch für das zuständige Bundesamt für Sport ist die Sache noch nicht erledigt. Wenn der 70- Millionen- Kredit durch das Parlament ist, soll das Thema « Mister Euro » wieder traktandiert werden. Seit bekannt ist, dass Ogis Mandat bei der Uno ausläuft, will er nichts mehr ausschliessen. « Ich gebe dazu keinen Kommentar, es gibt ja keine Anfrage » , sagt der ehemalige Bundesrat.