Türkei-Coach Terim zurückgetreten
Verfasst: 19.01.2006, 22:52
Türkei-Coach Terim zurückgetreten
Zwei Monate nach dem Skandalspiel in Istanbul gegen die Schweiz hat Trainer Fatih Terim seinen Job zur Verfügung gestellt. Terim demissionierte wenige Stunden, nachdem Haluk Ulusoy zum neuen Verbandspräsidenten gewählt wurde.
Er trete zurück, damit die neue Führung über Entscheidungsfreiheit verfüge. Er werde seinen Vertrag auflösen, obwohl dessen Laufzeit über fünf Jahre gehe, sagte Terim, der erst im Sommer 2005 den Posten als Nationaltrainer angetreten hatte. Zuvor war Ulusoy nach anderthalb Jahren ins Präsidentenamt zurückgekehrt. Der Grossindustrielle tritt die Nachfolge von Levent Bicakic an, der seine Kandidatur in der Folge des Skandalspiels gegen die Schweiz (2:4) zurückgezogen hatte. Ulusoy gewann die Wahl an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung in Ankara knapp mit 109:102 Stimmen gegen Ayhan Bermek.
Die Spitze des türkischen Verbandes hatte gehofft, dass ihr die Mitglieder an der Vollversammlung in Ankara das Vertrauen aussprechen würden. Deshalb hatte Bicakci die Sitzung in Ankara überhaupt einberufen. Aus politischen Kreisen war jedoch schon wenige Tage nach den üblen Vorkommnissen rund um das WM-Barragespiel in Istanbul der Rücktritt der Verbandsspitze gefordert worden. Eventuell wurde der Wechsel im Präsidium auch mit dem Hintergedanken vorgenommen, dass nun das am 6./7. Februar anstehende FIFA-Urteil etwas milder ausfallen möge.
Nach dem WM-Qualifikationsspiel am 16. November, bei dem es nach Spielende in den Kabinengängen zu Ausschreitungen zwischen Spielern und Sicherheitskräften gekommen war, hatte die FIFA eine Untersuchung gegen den türkischen Verband eingeleitet und hohe Strafen in Aussicht gestellt.
Der nun abgewählte Bicakci hatte kurz nach dem Skandalspiel im Schweizer Fernsehen in der Sendung «Arena» die Kritik an seiner Person und dem türkischen Verband entschieden zurückgewiesen und die Ursache an der Eskalation im Stadion vor allem im Verhalten der Schweizer Spieler gesehen.
Tage später aber entschuldigte sich der türkische Verbandspräsident bei einem Treffen in Bern persönlich bei SFV-Präsident Ralph Zloczower für die Ereignisse in Istanbul. Es war damals unklar, ob das Treffen auf Druck der türkischen Regierung oder der FIFA zu Stande gekommen war. (si)
Zwei Monate nach dem Skandalspiel in Istanbul gegen die Schweiz hat Trainer Fatih Terim seinen Job zur Verfügung gestellt. Terim demissionierte wenige Stunden, nachdem Haluk Ulusoy zum neuen Verbandspräsidenten gewählt wurde.
Er trete zurück, damit die neue Führung über Entscheidungsfreiheit verfüge. Er werde seinen Vertrag auflösen, obwohl dessen Laufzeit über fünf Jahre gehe, sagte Terim, der erst im Sommer 2005 den Posten als Nationaltrainer angetreten hatte. Zuvor war Ulusoy nach anderthalb Jahren ins Präsidentenamt zurückgekehrt. Der Grossindustrielle tritt die Nachfolge von Levent Bicakic an, der seine Kandidatur in der Folge des Skandalspiels gegen die Schweiz (2:4) zurückgezogen hatte. Ulusoy gewann die Wahl an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung in Ankara knapp mit 109:102 Stimmen gegen Ayhan Bermek.
Die Spitze des türkischen Verbandes hatte gehofft, dass ihr die Mitglieder an der Vollversammlung in Ankara das Vertrauen aussprechen würden. Deshalb hatte Bicakci die Sitzung in Ankara überhaupt einberufen. Aus politischen Kreisen war jedoch schon wenige Tage nach den üblen Vorkommnissen rund um das WM-Barragespiel in Istanbul der Rücktritt der Verbandsspitze gefordert worden. Eventuell wurde der Wechsel im Präsidium auch mit dem Hintergedanken vorgenommen, dass nun das am 6./7. Februar anstehende FIFA-Urteil etwas milder ausfallen möge.
Nach dem WM-Qualifikationsspiel am 16. November, bei dem es nach Spielende in den Kabinengängen zu Ausschreitungen zwischen Spielern und Sicherheitskräften gekommen war, hatte die FIFA eine Untersuchung gegen den türkischen Verband eingeleitet und hohe Strafen in Aussicht gestellt.
Der nun abgewählte Bicakci hatte kurz nach dem Skandalspiel im Schweizer Fernsehen in der Sendung «Arena» die Kritik an seiner Person und dem türkischen Verband entschieden zurückgewiesen und die Ursache an der Eskalation im Stadion vor allem im Verhalten der Schweizer Spieler gesehen.
Tage später aber entschuldigte sich der türkische Verbandspräsident bei einem Treffen in Bern persönlich bei SFV-Präsident Ralph Zloczower für die Ereignisse in Istanbul. Es war damals unklar, ob das Treffen auf Druck der türkischen Regierung oder der FIFA zu Stande gekommen war. (si)