Braunauer Fanclub: Nazi-Parolen vor KZ
Verfasst: 13.01.2006, 21:49
Nazi-Parolen vor dem ehemaligen Konzentrationslager in Mauthausen, judenfeindliche Witze und Fotos, auf denen junge Burschen die Hand zum Hitler-Gruß erheben. Ein Fanclub aus Braunau muss sich jetzt dem Vorwurf der Wiederbetätigung stellen.
Die Bilder könnten aussagekräftiger nicht sein: Mitglieder des Fußball-Fanclubs "Braunauer Bulldogs" posieren mit einem schwarzen Banner vor dem ehemaligen Konzentrationslager in Mauthausen. Einige von ihnen - darunter noch unter 16-jährige Jugendliche - erheben die Hand zum HitlerGruß. Auch ein zweites Bild, aufgenommen in einer Pizzaria, spricht Bände: An einem Tisch sitzen zehn junge Burschen. Für das "Erinnerungsfoto" strecken vier davon die rechte Hand.
Zu sehen waren diese Bilder bis vor kurzem auf der Homepage (http://www.braunauerbulldogs.com) des Fanclubs des FC Braunau. Derzeit ermitteln Staatspolizisten wegen Wiederbetätigung. Im Verbotsgesetz steht dazu folgendes: "Wer sich ... im nationalsozialistischen Sinn betätigt, wird, sofern die Tat nicht nach einer anderen Bestimmung strenger strafbar ist, mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren, bei besonderer Gefährlichkeit des Täters oder der Betätigung bis zu 20 Jahren bestraft", heißt es im Paragraphen 3g.
"Hirnlose Entgleisung"
Tief betroffen zeigt sich Braunaus Bürgermeister Gerhard Skiba (SP). "Wir haben es mit unserem Ruf als Geburtsstadt von Adolf Hitler sowieso nicht leicht. Und jetzt kommt noch eine Entgleisung von so hirnlosen Jugendlichen dazu", so Skiba.
Obwohl die beiden Vereinsvorstände gestern um 9 Uhr früh mit dem Bürgermeister sprachen, gebe es keine Entschuldigung dafür. "Das Gespräch hat zu einer Klärung nichts beigetragen." Vielmehr hätten es die beiden Burschen Anfang 20 versucht, die Sache herunterzuspielen. "Sie sagten, bei dem Foto in der Pizzeria hätten sie sich umarmt und das schaue halt etwas blöd aus."
"Club gibt Gesinnung preis"
Auch die Aufnahme in Mauthausen sei nicht absichtlich entstanden. "Sie sagten mir, dass einige der Vereinsmitglieder unbedingt die Gedenkstätte besichtigen wollten", erzählt Skiba. Dort sei dann ohne Wissen der Verantwortlichen das Bild mit erhobenen Händen vor dem ehemaligen Konzentrationslager entstanden. Für den Bürgermeister keine Ausrede: "Für mich als Betrachter ist das Verhalten eindeutig. Mit diesen Bildern gibt der Fanclub seine Gesinnung Preis." Und auch die Einträge in der Rubrik Witze auf der Homepage seien unentschuldbar. Für die OÖN waren die beiden Vereinsvorstände gestern bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.
Der Sportsprecher der Grünen, Gottfried Hirz, bezeichnete die Praktiken des Fanclubs als Schande für den FC Braunau, diese Provokationen seien demokratiepolitisch mehr als bedenklich. Aus dem Büro des Landesvorstandes der Kommunisitischen Partei Österreichs (KPÖ) hieß es: "Wir fordern den Verfassungsschutz und die Stadt Braunau zu Konsequenzen gegen die Braunauer Bulldogs auf, da hier ganz offensichtlich ein Verstoß gegen das NS-Verbotsgesetz vorliegt."
Vorstand als "Capo"
Nicht nur die Fotos machen auf die Gesinnung aufmerksam. So nennen sich die beiden Vorstände "Capos", was bedeutet: Ein Capo musste für die SS die Arbeit der Häftlinge anleiten und war für die Ergebnisse verantwortlich.

(Quelle: http://www.nachrichten.at/lokal/413543)
Die Bilder könnten aussagekräftiger nicht sein: Mitglieder des Fußball-Fanclubs "Braunauer Bulldogs" posieren mit einem schwarzen Banner vor dem ehemaligen Konzentrationslager in Mauthausen. Einige von ihnen - darunter noch unter 16-jährige Jugendliche - erheben die Hand zum HitlerGruß. Auch ein zweites Bild, aufgenommen in einer Pizzaria, spricht Bände: An einem Tisch sitzen zehn junge Burschen. Für das "Erinnerungsfoto" strecken vier davon die rechte Hand.
Zu sehen waren diese Bilder bis vor kurzem auf der Homepage (http://www.braunauerbulldogs.com) des Fanclubs des FC Braunau. Derzeit ermitteln Staatspolizisten wegen Wiederbetätigung. Im Verbotsgesetz steht dazu folgendes: "Wer sich ... im nationalsozialistischen Sinn betätigt, wird, sofern die Tat nicht nach einer anderen Bestimmung strenger strafbar ist, mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren, bei besonderer Gefährlichkeit des Täters oder der Betätigung bis zu 20 Jahren bestraft", heißt es im Paragraphen 3g.
"Hirnlose Entgleisung"
Tief betroffen zeigt sich Braunaus Bürgermeister Gerhard Skiba (SP). "Wir haben es mit unserem Ruf als Geburtsstadt von Adolf Hitler sowieso nicht leicht. Und jetzt kommt noch eine Entgleisung von so hirnlosen Jugendlichen dazu", so Skiba.
Obwohl die beiden Vereinsvorstände gestern um 9 Uhr früh mit dem Bürgermeister sprachen, gebe es keine Entschuldigung dafür. "Das Gespräch hat zu einer Klärung nichts beigetragen." Vielmehr hätten es die beiden Burschen Anfang 20 versucht, die Sache herunterzuspielen. "Sie sagten, bei dem Foto in der Pizzeria hätten sie sich umarmt und das schaue halt etwas blöd aus."
"Club gibt Gesinnung preis"
Auch die Aufnahme in Mauthausen sei nicht absichtlich entstanden. "Sie sagten mir, dass einige der Vereinsmitglieder unbedingt die Gedenkstätte besichtigen wollten", erzählt Skiba. Dort sei dann ohne Wissen der Verantwortlichen das Bild mit erhobenen Händen vor dem ehemaligen Konzentrationslager entstanden. Für den Bürgermeister keine Ausrede: "Für mich als Betrachter ist das Verhalten eindeutig. Mit diesen Bildern gibt der Fanclub seine Gesinnung Preis." Und auch die Einträge in der Rubrik Witze auf der Homepage seien unentschuldbar. Für die OÖN waren die beiden Vereinsvorstände gestern bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.
Der Sportsprecher der Grünen, Gottfried Hirz, bezeichnete die Praktiken des Fanclubs als Schande für den FC Braunau, diese Provokationen seien demokratiepolitisch mehr als bedenklich. Aus dem Büro des Landesvorstandes der Kommunisitischen Partei Österreichs (KPÖ) hieß es: "Wir fordern den Verfassungsschutz und die Stadt Braunau zu Konsequenzen gegen die Braunauer Bulldogs auf, da hier ganz offensichtlich ein Verstoß gegen das NS-Verbotsgesetz vorliegt."
Vorstand als "Capo"
Nicht nur die Fotos machen auf die Gesinnung aufmerksam. So nennen sich die beiden Vorstände "Capos", was bedeutet: Ein Capo musste für die SS die Arbeit der Häftlinge anleiten und war für die Ergebnisse verantwortlich.

(Quelle: http://www.nachrichten.at/lokal/413543)
