Basler Zeitung; 07.12.2004
Rot-Blau funktioniert auch indoors
Die U16 und die U15 des FC Basel gewannen die nationalen Hallenfussballturniere in Sissach
DANIEL SCHAUB
Am Nachwuchs des FC Basel führt momentan wenig vorbei. Die rotblauen Jungkicker bestätigten ihre stabilisierte Qualität auch bei den Hallenturnieren in Sissach, die sie sowohl mit der U16 als auch mit der U15 gewannen.
Remo Gaugler, der Trainer der U15 des FC Basel, war mit seinem Sonntag zufrieden. Kein einziges Spiel hatte seine Mannschaft beim Hallenturnier in Sissach verloren - drei Gegentore gabs im Verlauf des ganzen Tages und dazu 27 geschossene Goals. Die meisten davon durfte Alain Borer auf seinem Konto verbuchen. Trotz seiner vergleichsweise geringen Körpergrösse war er die auffällige Figur im rotblauen Team und zeichnete für elf Treffer des FC Basel verantwortlich.
AUSGEGLICHENHEIT. Doch die Stärke der Basler Mannschaft war insbesondere ihre Ausgeglichenheit. Ein spielstarker Torhüter, der voll ins Zusammenspiel der vier Feldspieler integriert war, eine robuste Defensive und eine variable Offensive - die Mannschaft wusste spielerisch zu gefallen, auch wenn Gaugler nach dem 2:1-Sieg im Final gegen den FC Aarau einschränkte, dass «dies nun halt eher ein taktisches Spiel war, nicht schön zum Zuschauen, aber erfolgreich».
Generell war die technisch-spielerische Note im U15-Turnier etwas feiner als jene am Tag zuvor bei den älteren U16-Junioren. Das hängt einerseits natürlich mit den physischen Voraussetzungen zusammen, andererseits war das U15-Turnier auch etwas prominenter besetzt. Eine gewisse Logik hatte, dass die ersten sechs Ränge unter Teams aus dem nationalen Spitzenfussball ausgemacht wurden, die Meisterequipen hatten einen schweren Stand. Das Innerschweizer Team Seetal machte die Ausnahme und zeigte einen abgeklärten, disziplinierten und auch effizienten Fussball.
Die Spiele in der U16-Kategorie waren insgesamt etwas «wilder». Die Zweikämpfe rückten schon vermehrt in den Mittelpunkt, es wurde auch entschlossener der Abschluss gesucht. Die durchschnittliche Torquote bei den Älteren war entsprechend höher. Dass auch in dieser Kategorie der FC Basel obenaus schwang, war wohl der mittlerweile entwickelten Siegermentalität des aktuellen Leaders in der Schweizer Meisterschaft zuzurechnen. Oft stand die Mannschaft von Trainer Werner Mogg am Rande einer Niederlage - und doch konnten seine Spieler die Sache jeweils noch zu ihren Gunsten wenden. Extremstes Beispiel war der Halbfinal gegen die Old Boys, in dem der FCB bis eineinhalb Minuten vor Schluss mit 0:2 zurücklag, dann noch zum Ausgleich kam und im fälligen Penaltyschiessen die besseren Nerven hatte. Der Final war dann allerdings eine klare Angelegenheit - gleich mit 5:0 gewann der FC Basel gegen seinen Stadtrivalen FC Concordia, der sich nach einem verhaltenen Start stark ins Turnier gespielt hatte.
Die Überraschungsmannschaft im U16-Turnier stellte die Meisterequipe des FC Münsingen, ein eher unscheinbares Team, das sich aber durch beeindruckenden Teamgeist und Solidarität auf dem Feld auszeichnete. Erst zum Schluss ging den Bernern die Substanz etwas ab, als sie im Halbfinal gegen Concordia gleich mit 0:7 verloren und im Spiel um den dritten Platz gegen die Old Boys im Penaltyschiessen das Nachsehen hatten.
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«Immer wieder neue Reize setzen»
DIE JÜNGSTEN. Die U14-Regionalauswahl mit ausschliesslich Spielern im Jahrgang 1991 stellte die jüngste Equipe beim U15-Hallenturnier des SV Sissach. Max Thalmann, der Trainer, zeigte sich trotz des elften Schlussrangs mehrheitlich zufrieden. «Die Wucht fehlte etwas, physisch war bei uns etwas zu wenig dahinter. Da sind wir an natürliche Grenzen gestossen.» In der Tat war das technische Niveau der Nordwestschweizer Auswahl, mehrheitlich aus Spielern des FC Basel und des FC Concordia zusammengesetzt, beeindruckend. Es fehlte aber in den entscheidenden Szenen etwas die Durchschlagskraft. «Man kann den Ball nicht bis ins Tor tragen», formuliert es Thalmann. Die U14-Spieler hielten allerdings mit ihren älteren Kollegen durchaus mit: sie verloren kein Spiel mit mehr als einem Tor Differenz, erreichten gegen die U15 der Young Boys ein 0:0 und schlugen gar die U15 des FC Baden mit 3:0. Der Teambildungsprozess in der U14-Auswahl ist abgeschlossen, die Equipe befindet sich bereits in der Schweizer Meisterschaft, die sie nach zwei Spieltagen anführt. Ziel ist es, sich als eine von vier Schweizer Regionalauswahlen für das Finalturnier am 4. Juni in Huttwil zu qualifizieren. Dazu sollen auch zwei Hallenturniere im Winter dienen - auch gegen ältere Fussballer. «Man muss diesen Spielern immer neue Reize und Herausforderungen setzen», sagt Thalmann. das